Fischers Zeilen im April 2021

Ein Jahr Corona Pandemie geht an niemanden spurlos vorbei. Auch wir haben mit den Auswirkungen zu kämpfen, ob dies organisatorisch mit den Terminen zu spüren ist, ob die Möglichkeiten Treffen zu vereinbaren eingeschränkt oder gar unmöglich sind, ob Mitarbeiter auf Tests oder Homeoffice pochen weil ein angeblicher Rechtsanspruch darauf bestehen würde………..und natürlich die ungeheure psychische Belastung – gerade auch dann wenn man nicht nur einen Betrieb sondern parallel eine Familie mit Kindern hat – all das und noch mehr sind wie ein Mehltau der sich auf die Laune und über das Land gelegt hat.

Natürlich haben wir nun verstanden, dass es durchaus möglich ist Gespräche über die Videoschalte durchzuführen – verbunden mit einer hohen Disziplin, da ansonsten jeder durcheinander redet. Ebenso spart man dabei unheimlich viele gefahrene Kilometer ein, aber auf der anderen Seite kann man nicht mehr fliegen, da kaum mehr Verbindungen existieren, in der Bahn die Maske über mehrere Stunden tragen zu müssen, macht die Fahrt zu einem Kraftakt.

Reisen, Urlaub, Freizeit, Freunde treffen oder einfach nur mal zum Essen oder zum Einkaufen gehen……..alles was vor 13 Monaten noch ganz normal war ist Vergangenheit.

Die „neue Realität“ ist unangenehm und irritierend.

Welche politischen Wirrungen dabei noch zwischen Bund und Ländern aufgetreten sind und wie weit die Einschränkungen der Grundrechte doch getrieben und umgesetzt wurden, man konnte sich das im schlimmsten Alptraum nicht vorstellen. Klar kannte man den Film mit Dustin Hofmann („Outbreak – lautlose Killer“) aber das war alles zu weit weg und für uns nicht real. Mittlerweile wissen wir jedoch, dass wir mittendrin sind. Egal mit welchen Argumenten Zweifler auftreten, sicher kann man Fehler in den Maßnahmen finden aber am Ende muss festgehalten werden, die Pandemie ist da und für ältere und kranke Menschen durchaus tödlich.

„Nichts ist hilfreicher als eine Herausforderung, um das Beste in einem Menschen hervorzubringen“ 

Sean Connery

Den Anspruch hatte ich mir schon immer für Politiker gewünscht. Aber es war nie offensichtlicher, dass diese vor einer einzigen Herausforderung wie dieser……..kläglich scheitern. Die Inkompetenz der agierenden Politiker ist noch nie so deutlich zu Tage getreten wie jetzt. So klar und transparent durfte man noch zu keinem Zeitpunkt der Demokratie nach 1945 in Deutschland das Scheitern der politischen Klasse erleben.

Wer jahrelang nur Vorteile suchend den Weg durch die Parteienlandschaft gegangen ist und den Boden vollständig verlassen hat, dem ist der Ernst der Lage nicht mehr klar. Mit einer Bazooka – also einer Panzerabwehrwaffe mit niedriger Schussfrequenz argumentieren zu wollen, wenn es um millionenfache notwendige Hilfen für Selbstständige, Alleinerziehende oder Firmen geht, der hat weder gedient noch weiß er, wovon er redet. „Jedem wird geholfen“………..das war das hohe Ziel, umgesetzt wurde es leider nicht. Natürlich sind die Werkzeuge der Kurzarbeit wie auch die Aussetzung der verpflichtenden Anmeldung zur Insolvenz bei einer Schieflage nur Kosmetik. Die Rechnungen müssen die Regierungen und Generationen nachher bezahlen, die durch fast zwei ausgefallende Schuljahre bildungspolitisch noch gar nicht abzuschätzen sind. Da spielt es (fast) keine Rolle mehr, dass die Grünen nun in den Umfragen vor der Union stehen, weil die alte Ökopartie es offensichtlich verstanden hat, zum richtigen Zeitpunkt einfach mal nichts zu sagen und die anderen Parteien entweder keinen passenden Kandidaten haben oder gar in der Auswahl generell nur auf „B Ware“ zurückgreifen. Befremdlich ist höchstens noch die Tatsache, dass man noch immer denkt, dass im Hinterzimmer mehr Kompetenz wäre als an der Basis. Das Ergebnis im September wird uns eines Besseren belehren. Die Aufgaben anzunehmen und es besser zu machen……..es liegt alleine an uns.  Henry Ford hat es einmal wundervoll in seiner bildhaften Automobilistensprache formuliert:  

Es hängt von dir ab, ob du das neue Jahr als Bremse oder als Motor benutzen willst.“

Henry Ford

Wir haben nun im letzten Jahr nicht nur die Corona Pandemie bestaunen dürfen, nein es gab auch Änderungen ab dem 1.4.2020 im EBM und für die Strahlentherapeuten noch einmal eine große Änderung im Januar 2021.

Herr Dr. Leßmann hat immer wieder gebetsmühlenartig darauf hingewiesen, dass nach jeder Änderung in der Gebührenordnung die Fachgruppe unter besonderer Beobachtung steht, schlicht um zu überprüfen, ob die abgesegnete Kalkulation gepasst hat oder nicht. Die zweijährige Dauer der Kontrolle sollte am Ende mit der vom System her richtigen Rückkehr in den extrabudgetären Bereich belohnt werden. Dabei bestand die Schwierigkeit schon darin, den hohen Sachkostenanteil in den Leistungsanteil der Leistungslegende unterzubringen. Die Erhöhungen hat der Verhandlungsführer der Strahlentherapeuten dann ebenso dazu genutzt, die moderate Hypofraktionierung vergütungstechnisch in der Auswirkung abzumildern.

Wie viele andere Themen wieder einmal hervorragend gelöst!

Was viele Strahlentherapeuten dann nicht verstanden hatten war die (logische) Anhebung der Plausibilitätszeiten. Mehr Geld bedeutet in der Logik der Kassen und der KVen eben auch mehr Zeit.

Korrekterweise werden damit einigen Hasardeuren, die mit einem KV Sitz mehr oder minder in der Vergangenheit mit vier Ärzten zwei Praxen/Einrichtungen betrieben haben, durchaus erhebliche Probleme entstehen. Das ist gut so!! Leider trifft es aber auch Einrichtungen, die in der Vergangenheit schlicht vergessen hatten (vor 2012) ausreichend KV Sitze zu organisieren. Wo gehobelt wird, fallen Späne……………

Warten wir ab wie die Auswirkungen sein werden. Wir gehen fest davon aus, dass die meisten Einrichtungen mehr Volumen abrechnen werden, da die Angst vor einer „Doppelbestrafung“ – also zuerst Leistungen zu streichen, um danach noch einen fallenden Punktwert zu erhalten – zu groß sein dürfte. Ich will jetzt nicht wiederholen, was einige MVZ Geschäftsführer mir gegenüber geäußert haben. Das klang mehr nach „Goldgräberstimmung“………….auf die am Ende aber immer die Götterdämmerung folgen wird.

Während die institutionellen Investoren im letzten Jahr etwas langsamer in die Gänge gekommen sind, muss man für 2021 eine völlig andere Entwicklung konstatieren. Die relevanten großen oder bereits bekannten Gruppen haben nun alle die Möglichkeit erhalten, um MVZ´s zu gründen. Käufe von Krankenhäusern wurden abgeschlossen und so war der 1.1.2021 dann auch ein Startschuss zur Veränderung der gesamten Landschaft.

Während in München die Radiologen die Strahlentherapeuten im wahrsten Sinne des Wortes einsammeln konnten, laufen derzeit viele hochdotierte Käufe ab.

Viele von Ihnen werden sich fragen………..“……der auch?!“……..korrekt. Aber viele die vorher immer Wasser predigten oder Versprechungen machten sie würden ausschließlich und nur an ärztliche Kollegen verkaufen, wurden von der schieren Dimension des Geldangebotes schwach und werden nun im Laufe des Jahres die Praxen veräußern. Das wird die Arbeit für uns noch komplexer machen, da die Anzahl der potenziellen Ärzte, die auf der Suche sind, immer noch steigt, die Abgeber bzw. die vorhandenen Kaufmöglichkeiten weiter radikal abnehmen werden.

Wir wagen an dieser Stelle die These, dass spätestens 2025 alle denkbaren Käufe erledigt sind und der Markt sich auf wenige große Anbieter reduzieren wird. Es werden aus unserer derzeitigen Sicht weniger als 10 größere Verbünde übrigbleiben, die den Markt unter sich aufteilen.

So werden in diesem Jahr mit großer Wahrscheinlichkeit mehr als 20 Praxen den Eigentümer wechseln. Im nächsten Jahr werden es dann noch mehr sein. Was sollten Sie daher mitnehmen?

Wenn Sie Eigentümer sind und verkaufen wollen – egal an wen – sollten Sie nicht zögern, denn die Änderung der Marktverhältnisse wird am Ende die Politik provozieren gegenzusteuern. Wenn Sie die Zeit haben noch steuerliche Optimierungen vorzunehmen, wäre dies jetzt unter Zuhilfenahme von Experten anzuraten.

„Warte nicht, die Zeit wird niemals genau richtig sein“ 

Napoleon Hill

Wenn Sie dagegen potenzieller Einsteiger sind, sollten Sie jetzt nicht zögern zügig zu suchen und zu finden. Die Chancen bei einem Bieterwettstreit mitzuhalten sind gegen „0“ gehend. Wenn aber der Verkäufer andere Ziele hat die ggf. darin bestehen keine drei Jahre mehr absitzen zu müssen, haben Sie eine reale Chance. Nutzen Sie die Gelegenheiten, die sich Ihnen bieten. Aufgrund der Vielzahl der an uns herangetragenen Aufgaben, baue ich gerade die Mitarbeiteranzahl auf. Wir sind daher jederzeit in der Lage Ihnen kurzfristig vor Ort und kompetent zu helfen und wir kennen sowohl institutionelle Käufer und ärztliche Kollegen mit Mut als auch denkbare Praxen mit Einstiegsoptionen.

Vertrauen Sie Ihre Zukunft den Profis an – fast 30 Jahre im Dienst der Strahlentherapie und Radiologie haben uns geprägt

Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten sich unkompliziert auszutragen. Ich verbleibe in der Hoffnung, dass wir bald ein Ende des Tunnels erblicken und die „neue Realität“ bald der alten Wirklichkeit weicht und wir wieder unser altes Leben genießen dürfen.

Ihr

Heinz Peter Fischer