Und täglich grüßt das Murmeltier …..
Wenn man sich die Entwicklungen ansieht, fühlt man sich wie in der Endlosschleife des gleichnamigen
Films aus dem Jahr 1993 gefangen.
Hat sich etwas seit dem Dezember geändert? Leider nein, die angebotene Politik grenzt nach wie vor
an einem Gesamtversagen des Systems, Deutschland wird zum „Streikland“, da den Bauern, den
Spediteuren, den Lokführern, den Piloten, dann irgendwann auch den Medizinern oder den MFAs in
den Praxen der Kragen platzt.
So wie die Ukraine Angst davor hatte, nicht mehr im Zentrum der Berichterstattung zu stehen…….was
seit dem Überfall der Hamas auf Israel und dem Zurückschlagen der israelischen Armee mit vielen
Bildern von der notleidenden Zivilbevölkerung zur Realität wurde, ist es in Deutschland ebenso nicht
anders. Die Redaktionen brauchen immer einen neuen Höhepunkt, da sind Abnutzungskämpfe im
Graben, oder die korrekten Wiedergaben wo und mit welchem Geld sich die Hamas ein Tunnelsystem
bauen konnte, nicht so wichtig. Befremdlich wird es dann aber schon, dass das Verständnis der FU
Berlin darin besteht, dass einem brutalen Schläger, der einen Mitstudenten übel zusammengeschlagen
hat, erst gar keine Strafe und dann nach einem großen Aufschrei nun doch drei Monate Hausverbot
erteilt wurde.
So ganz nachvollziehen kann man das alles nicht mehr.
Von den vielfältigen berechtigten Protesten der Bauern gegen eine seit Jahrzehnten fehlgeleitete
Landwirtschaftspolitik, die erst in die rechte Ecke gedrängt wurde…….möchte ich gar nicht weiter
sprechen, da wir seit der von CORREKTIV entdeckten potentiellen Verschwörung in Potsdam eine
Drehung der öffentlichen Aufmerksamkeit auf die AfD und deren krude Rechtsausleger haben.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, aber die beste Möglichkeit, die ungewollte Partei klein zu
machen, wäre doch, einfach selbst bessere Politik zu machen. Es ist gut und wichtig, dass die vielen
Bürger auf die Straße gehen und ihren Unmut kundtun, aber man muss auch hinter den Vorhang
schauen und wem derzeit ein anderes öffentliches Interesse am meisten nutzt. Dazu empfiehlt sich
auch ein Artikel aus der Neuen Züricher Zeitung zum Thema Correktiv vom 10.2.2024………..also
sozusagen taufrisch auf dem Tisch.
Cui bono
(Cicero)
Völlig überraschend hat sich mal wieder eine gesetzliche Versicherung gemeldet. Es war die
Pflegeversicherung. Tenor: Pflegenotstand und der Pflegeversicherung droht der Kollaps. Wenn es
nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen. Seit Jahren ist klar, dass wir mit der derzeitigen
Struktur so nicht mehr weiterarbeiten können. Trotzdem wird nur an den Symptomen statt an den
Ursachen gearbeitet. Die Ausgaben bei der Pflegeversicherung stiegen in den letzten fünf Jahren um
50 % (!!!) auf mittlerweile 56 Mrd. Euro. Man müsse dringend eine Änderung herbeiführen, sonst
drohe schon im Jahr 2025 eine entsprechende Finanzierungslücke.
Wundern kann das nur diejenigen, die sich nicht mit den Hintergründen beschäftigen.
Faktisch ist diese Versicherung ein Ansparprodukt, das im Alter zwischen 80 und 85 einen
exponentiellen Anstieg an Leistungsinanspruchnahmen mit sich bringt. Die geburtenstarken Jahrgänge
schieben aber erst jetzt in die Rente. Was das bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen.
➢ Entweder ein deutlich steigender Beitrag, was aber keiner will, weil die Lohnnebenkosten
künstlich niedrig gehalten werden müssen
➢ Eine Wiederaufnahme des Staatszuschusses in einer anderen Dimension wie bisher, aus einem
Haushalt, der dies nicht einmal mehr im Ansatz abbilden kann
Man merkt doch, an allen Ecken und Enden liegen unerledigte Aufgaben……nicht nur von der Ampel,
ganz sicher nicht. Aber die selbsternannte Koalition des Aufbruchs hat nicht viel mehr bewegt, als
weiter die Menschen mit Unsicherheit zu überziehen. Alleine BGM Lauterbach hätte jede Menge zu
tun, von der Krankenhausreform, dem Digital Gesetz (DigiG), dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz
(GDNG), dem Apotheken Reformgesetz, sein Kiosk Projekt, jetzt kommt der Witz für jeden
Mittelständler………..ein Entbürokratisierungsgesetz, usw.
Oder hatte George Bernard Shaw es richtig formuliert?
Die Politik ist das Paradies zungenfertiger Schwätzer
Die Tatsache, dass viele der so hoch dekorierten Politiker keinen einzigen Tag in Ihrem Leben
gearbeitet, sondern vom häufig unfertigen Studienplatz der Politikwissenschaften dann gleich in den
warmen weichen Versorgungsplatz im Bundes- oder Landtag gewechselt haben ist dann zumindest
eine Erklärung dafür, dass diese Leute nicht mehr wissen, was im Land eigentlich für Probleme
herrschen. Dieser Eindruck verstärkt sich, wenn sich diese Leute in Ihren Regierungsvierteln isolieren.
Womit beschäftigt sich der Bürger in Deutschland? Wir wissen es alle, ganz offenkundig sind das
„unlösbare Rätsel“ für die Kollegen aus Berlin und den Landesregierungen.
Es macht mich unendlich traurig, dass jegliche Kritik an der Regierung abperlt. Man meint fast, die
jetzige so unbeliebte Regierung würde bewusst keine Stimmungen aufnehmen und schon gar nicht für
das eigene Volk oder das Land arbeiten.
Machen wir an der Stelle Schluss mit der Politik, den zum Selbstbedienungsladen verkommenen
Zustand unseres Landes können wir nicht ändern, wobei ich mir nach nun 32 Jahren im
Gesundheitswesen da durchaus zutrauen würden, deutlich besser zu performen als Herr Lauterbach.
Die Krankenhäuser kommen nicht mehr aus dem Abwärtsstrudel………und melden zunehmend
Insolvenz an. Zuletzt hat es auch die REGIOMED in Oberfranken und Thüringen getroffen. Das hat seine
Ursachen natürlich nicht nur in den gestiegenen Energiekosten, sondern eben auch in der derzeitigen
Struktur der Vergütung mit den DRGs, den gestiegenen Zinsen, der Inflation, den nachfolgenden
Personalkostenerhöhungen und in der Unsicherheit, die die Ankündigungen des BGM Lauterbach mit
sich gebracht haben.
Parallel dazu hat der Herr Minister den Hausärzten eine Entbudgetierung versprochen, was bei einem
Gesamtbudget für Haus- und Fachärzte immer nur eines bedeuten kann…….Rückgang der Honorare
bei den Fachärzten. Offensichtlich ist dieser langjährig gehegte Wunsch von Herrn Lauterbach, die
Fachärzte mehr oder minder abzuschaffen oder höchstens als Angestellte an der Klinik anzusiedeln
noch immer eine seiner Prämissen. Wie „gut“ eine nationale Gesundheitsbehörde arbeitet, kann man
in England sehen……….offensichtlich die Zielvorstellung der verantwortlichen Personen.
Gab es die Energiekostenpauschale für die Großgerätemediziner………..nein, natürlich nicht. Es wurde
darüber tatsächlich über 1,5 Jahre gesprochen, bis…….ja bis das Thema endlich „vergessen“ wurde.
Eine Episode, die man sich jedoch merken sollte.
Geld ist geil wie ein Bock und scheu wie ein Reh
(Franz Josef Strauß)
Schauen wir auf den Praxismarkt. Hier hat nun überraschend EVIDIA offensichtlich einen temporären
Ankaufsstopp beschlossen. Die neue CEO wolle sich erst einen Überblick verschaffen und dann weitere
Entscheidungen treffen. Ohne Zweifel ist wohl die große Euphorie bei den Investoren ein Stück weit
verloren gegangen, nach RADX, RH-Diagnostik und Therapie hat mit EVIDIA der mittlerweile größte
Verbund die Vollbremsung eingeleitet. Quartz und Oyoro waren ohnehin nicht so präsent in den
letzten 12 Monaten und dann sind die Preise aufgrund der gestiegenen Zinsen deutlich gefallen.
Während manche „Berater“, die eben kaum Verkäufe machen immer noch den Multiplikatoren von
12-15 hinterherlaufen, haben sich derweil andere Realitäten gebildet. Wer heute noch eine solide „8“
bekommen kann, darf glücklich sein, denn auch das vollständige „ausCASHEN“ ist den Investoren bei
den Verkäufern schwer auf die Füße gefallen, getreu dem Motto………“dann arbeite ich da mal 40
Stunden und bin dann mal weg“. Das dürfte der Vergangenheit angehören und nur, wer eine
Rückbeteiligung von 25 % akzeptiert und in der zweiten Reihe Leute hat, die den Laden vernünftig
weiterführen könnten, wird überhaupt noch ein Angebot bekommen. Man darf vermuten, es ist das
Ende des „einfachen dummen Geldes“.
Diese Entwicklung dürfte die RG2020 – also den Vertretern der inhabergeführten Einheiten – in der
Summe freuen, selbst wenn dort auch einige Mitglieder dem Ruf des Geldes bereits gefolgt waren.
Bei den Strahlentherapeuten bewegt sich etwas. Auf der einen Seite wurde uns berichtet, dass die
Ordinarien einen eigenen Berufsverband gegründet haben, auf der anderen Seite hat sich eine große
Anzahl an strahlentherapeutischen Praxen, die in etwa jeweils zur Hälfte aus inhabergeführten Praxen
und aus investorengetragenen Einheiten bestehen, zu einem reinen Interessenverband der
niedergelassenen Strahlentherapeuten zusammengefunden, dem VDRO. Diesem gehören bereits 78
Praxen an und er wird weiterwachsen. Die große Anzahl an aufgelaufenen Problemen wie den beiden
BSG-Urteilen, der zunehmenden Personalforderungen der RP´s, den die aktuelle Technik nicht mehr
abbildenden Vergütungen (EBM/GOÄ) oder den neu zu definierenden Hybrid DRGs………an Arbeit
mangelt es nicht. Aus unserer Sicht wird essenziell sein, wie der VDRO die Thematik mit den BSG-
Urteilen lösen kann.
Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich
(Antoine des Saint-Exupery)
machen
Wie immer darf ich auf die Gastbeiträge hinweisen.
Einerseits freut es uns sehr, dass die Firma Opasca Ihre Gesichtserkennung bzw. Patientenvalidierung
vorgestellt hat. Herr Swerdlow hat sich seit nun 14 Jahren in die Strahlentherapie eingearbeitet und
schafft es immer wieder, nützliche Produkte auf den Markt zu bekommen, die in der Summe noch eine
weitaus höhere Verbreitung verdienen. Der Fortführungsbeitrag der Firma Furkert und Schneider –
hier durch Herrn Barthel – der die Vorzüge von Liechtenstein nochmals eindrucksvoll auf den Punkt
bringt, belegt, dass wir in Deutschland einiges nicht richtig machen. Ebenso interessant ist der Ausblick
aus dem Hause ODDO BHF. Ich durfte vor kurzem als Gast einer Informationsveranstaltung teilnehmen
und sehe hier für den geneigten Leser einen Mehrwert für seine weiteren Entscheidungen. Zum guten
Ende – aber sicher hochspannend – ist der Beitrag von Frank Halbritter von der Firma Pandamos GmbH.
Er zeigt zum Thema Wagniskapital und „Start-ups“ auf, wie man sich dem Thema nähern kann. Er
verfügt hier über eine langjährige Expertise.
Bleiben Sie uns treu, fragen Sie gerne nach – wir sind Dienstleister und stehen Ihnen gerne immer mit
Rat und Tat zur Verfügung. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören. Sollten Sie unsere Informationen nicht
mehr lesen wollen, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen.
Ihr
Heinz Peter Fischer