Was soll ich sagen. Jeder Tag eine neue Welt!
Es ist unfassbar, in welchem Tempo eine Disruption des Bekannten und Bewährten stattfindet. Gerade
noch waren wir uns sicher, dass die NATO und die USA Freunde sind, mit denen man durch dick und
dünn hätte gehen können, plötzlich kommt Trump und reißt alle Gewissheiten wie eine Abrissbirne
ein. Zuerst wird dem ukrainischen Präsidenten im bewährten „Dealmaker“ Stil gesagt, er solle das
Rohstoffvorkommen – natürlich einseitig zugunsten der USA – unterzeichnen, da wird er schon, weil
dieser Sicherheitsgarantien gefordert hat, als Staatsgast vor laufender Kamera brüsk vorgeführt.
Natürlich könnte man sagen, dass es die größte Sicherheitsgarantie ist, sich den amerikanischen
Wirtschaftsforderungen auszuliefern, weil dann das bekannte amerikanische Prinzip gilt…..den
wirtschaftlichen Interessen ohne Rücksicht auf Verluste alles unterzuordnen, aber eine gewisse
Sorgfalt darf man den Ukrainern nicht absprechen, die sich ja in der Abwehrschlacht gegen die
russische Invasion nun schon drei Jahre entgegen stellen.
Die kompromisslose europäische Antwort kam dann prompt………wie ein Lufthauch. Die Europäer
wären gar nicht in der Lage sich zu verteidigen; seit vielen Jahrzehnten bemüht man sich um einen
gemeinsamen Außenauftritt, um eine gemeinsame Armee. Passiert ist nichts, da man sich auf den
amerikanischen Schutzschirm verlassen hat. Daher wachen wir mit der neuen Gewissheit auf, dass die
Welt sich nicht mehr in West und Ost oder Gut und Böse einteilen lässt, sondern ggf. in rein
imperialistische und humanistische Staaten.
„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
(Joachim Ringelnatz)
Aber wir brauchen Deutschland gar nicht verlassen. Da wird vor der Wahl noch gebetsmühlenartig von
der Union die einzige echte Alternative – das Sparen – angemahnt und dann gleich nach der
Wahl………hat man diese Aussagen alle wieder vergessen. Natürlich könnte man die CDU/CSU fragen,
warum man der Ausweitung der Schulden nicht schon vorher zugestimmt hat. Die alte Ampel wollte
es so umsetzen, da kam noch das entsetzte Aufstöhnen der Truppen um Herrn Merz, Grundgesetz,
keine Versündigung gegenüber anderen Generationen und all die leichten Ausreden, die man immer
parat hat. Natürlich ist es richtig, dass man reagieren muss. Ebenso kann man unzweifelhaft darüber
diskutieren, ob die „Geisel“ der Schuldenbremse wirklich sinnvoll ist. Offensichtlich haben wir uns aber
daran gewöhnt, dass keine Veränderungen durchgeführt werden müssen, dass man den
Ankündigungen von anderen – wie Trump so lange nicht glaubt, bis der tatsächlich das macht, was er
vorhergesagt hat. Leider haben wir keine Politiker, die in der Lage wären visionär zu denken und zu
handeln, wir fahren wie ein Autofahrer bei 25 Meter Sichtweite im Nebel und wundern uns, dass da
tatsächlich nichts vorangeht. Wenn nach den Sondierungsgesprächen bei der CDU nun auf 11 Seiten
und 420 Zeilen gerade einmal drei Zeilen (!!!) – kein Witz – zum Thema Pflege und Gesundheit
vorkommen, wissen wir wo die neue Regierung ihre Schwerpunkte legt. Nicht im Gesundheitswesen.
Ob es schlechter demokratischer Stil von CDU/CSU und SPD ist, mit den alten Abgeordneten – die
abgewählt sind – plötzlich neue Themen zu setzen, mag ich nicht beurteilen. Für mich bleibt ein
„Gschmäckle“, da die Legitimation fehlt…..Zeitnot hin oder her. Und ob die 1000 Milliarden –
1.000.000.000.000 – wichtig, dass man sich die Zahl mal vor Augen hält…….des Rätsels Lösung sind,
kann und muss bezweifelt werden. Ja, wir müssen wieder eine eigene Armee haben, aber nur mit Geld,
wird es nicht gehen und schon gar nicht im „Hauruck Verfahren“. Es fehlen Menschen. Und ja, natürlich
müssen wir Geld in die Infrastruktur stecken…….aber das sind alles Preistreiber und werden wieder die
Preise wie auch die Inflation anheben. Alles Dinge, die so nicht betrachtet werden. Es ist notwendig
Strukturreformen anzugehen, in allen sozialen Sicherungsmaßnahmen, bei der Armee, bei der
Infrastruktur und natürlich auch bei der Bürokratie. Das redet sich immer so leicht und wird immer
wieder versprochen, passiert ist nichts.
„Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel
Zeit, die wir nicht nutzen.“
(Lucius Annaeus Seneca)
Besser kann man es nicht umschreiben. Die viele Zeit, die wir hatten, haben wir sinnlos ohne Antrieb
verstreichen lassen, da es viel bequemer war, den Bürgern nichts zuzumuten. Neue Wahlverspechen
werden gemacht, nichts geändert………warum wundert mich da nicht, dass die Wähler nach einem
Ventil suchen. Sind die Politiker wirklich unfähig, oder nur unwillig, etwas zu ändern. Diese Frage
beschäftigt mich schon seit geraumer Zeit.
Gut, Mund abwischen und weiter. Heute haben wir gesehen, dass auch die Grünen, wenn es darum
geht umzufallen, im Gleichschritt mitmarschieren. Da wird das Schuldenpaket einfach mal schnell
umgenannt in „Sondervermögen für Infrastruktur und zur Erreichung der Klimaziele“. Da waren die
von Herrn Söder so verachteten und von Herrn Merz als grüne Spinner bezeichneten Personen nun
doch noch schnell für eine Grundgesetzänderung zu haben. Gut, das ist unangenehm, aber noch
einfacher zu ertragen, als wenn in Bayern zwischen CSU und Freien Wählern der Showdown erfolgen
müsste. Denn auch dort hat der „gesunde Menschenverstand“, wie es Herr Aiwanger sagen würde, die
Politiker daran erinnert, dass man vor der Wahl etwas ganz anderes gesagt hat. Offensichtlich zählt
das alles nichts…….halt, so hat Herr Merz doch allen Ernstes nach der PK verlauten lassen: „Wir werden
weiter konsolidieren müssen“ und meint damit, dass gespart wird. Ob die Politiker denken, der
normaldenkende Bürger ist so in Trance, dass er diesen Widerspruch nicht merkt……..geschenkt. Wir
sollten über die Art der Folklore nur noch lachen, da mit Humor so vieles einfacher zu ertragen ist.
Wenden wir uns den alltäglichen Problemen zu. Sind die Investoren noch unterwegs? Ja, allerdings
muss man sagen, dass es natürlich für potentielle Verkäufer immer einen sehr seltsamen Eindruck
hinterlässt, wenn plötzlich von allen Leuten, mit denen man vorher gesprochen hat, keiner mehr da
ist. Das steigert keinesfalls das Zutrauen in die Organisationen und auf mich wirkt das immer wie eine
„hire and fire“ Mentalität. Das Geschäftsmodell „buy and build“ ist in einem derartig regulierten Markt
wie dem Gesundheitswesen in Deutschland überaus schwierig umzusetzen. Skaleneffekte treten eben
nicht so auf, wie man sich das gewünscht hat – da möchte man den Vordenkern bei den Investoren
zurufen: „Eine Arztpraxis ist eben kein Busunternehmen“……aber der Rufer in der Wüste bleibt zumeist
ungehört. Ich bin jetzt seit 33 Jahren in diesem Segment tätig, aber auch ich lerne noch dazu.
„Wo Licht ist, ist auch Schatten.“
(Johann Wolfgang von Goethe)
Immer wieder werde ich von jungen Ärzten gefragt, ob es denn noch möglich sei, eine Praxis zu kaufen
und zu wachsen. Andere wiederum beklagen, die Möglichkeiten sich zu etablieren und größer zu
werden, sind vorbei. Da sage ich ganz klar.
Den guten Unternehmer unterscheidet vom schlechten eigentlich nur eine Eigenschaft, der Mut. Die
Entschlossenheit, Dinge anzupacken und Entscheidungen zu treffen und eben nicht larmoyant immer
vor Entscheidungen zurückzuschrecken, über die KV, die GOÄ, den Personalmangel, die Kosten für
Energie und Technik zu schimpfen oder gar über die Regulatorik einzuknicken. Ich bin fest davon
überzeugt, dass man auch noch heute Großes schaffen kann. Man darf nur nicht das gleiche tun wie
früher und sich dann über ausbleibenden Erfolg wundern. Am Ende haben wir heute eine derart große
Veränderung in allen Bereichen zu beobachten, dass der kritische kreative und verändernde Geist
gefragt ist und querdenken muss. Die ausgetretenen Pfade der anderen muss und braucht man nicht
gehen. Warum nicht Neues probieren…..selbst wenn man im ersten oder zweiten Versuch
scheitert……..entscheidend ist, wieder anzufangen und zu obsiegen. Heute nennt man das Resilienz,
als ich noch jünger war, hat man das „Widerstandsfähigkeit“ genannt oder denjenigen, der damit
umgehen konnte, ein „Stehaufmännchen“.
Natürlich ist es wichtig, sich auch beraten lassen zu können. Diese Selbsterkenntnis ist notwendig, um
am Ende auch Erfolg zu haben. Viele junge Ärzte denken, wozu soll ich dem Berater (Jurist,
Steuerberater, Unternehmensberater, Technikberater) denn Geld geben, dass kann ich alles selbst
besser. Weit gefehlt…….hier werden massive Fehler gemacht. Nicht, weil man das nicht erkennen
könnte, sondern weil einem schlicht die Erfahrung fehlt. Und eines dürfen Sie mir glauben, ich war vor
33 Jahren nicht dümmer……….aber ich hatte nicht die Erfahrung, die ich heute habe. Seien Sie Arzt und
Unternehmer, aber nehmen Sie guten Rat an. So wie eine gute medizinische Leistung oder ein kreativer
Handwerker Geld kostet, ist ein guter Berater immer sein Geld wert. Vertrauen zu haben ist dabei
wichtig und die Grundvoraussetzung für den gemeinsamen Erfolg.
„Misstrauen ist ein Zeichen von Schwäche“
(Mahatma Gandhi)
Wie in jeder Ausgabe unseres Newsletters haben wir wieder Beiträge von Geschäftspartner
aufgenommen. Dieses Mal möchte ich aber zuerst in eigener Sache auf unsere Veranstaltung am 9.
und 10.5. in Bamberg hinweisen. Schauen Sie sich das Programm an……wunderbare Referenten für
alle, die sich mit dem Gedanken tragen, die Praxis zu verkaufen, die bereits verkauft haben oder aber
an kreativen Themen bei der Geldanlage interessiert sind. Diese Sammlung an Referenten zu solchen
Themen sind selten an einem Ort zu finden; aber beeilen Sie sich……..es sind nur noch 17 Plätze frei.
Zu den Beiträgen. Von Dr. Peters haben wir einen Beitrag für die Kunden, die über Betriebsimmobilien
verfügen, aber die Versteuerung optimieren wollen. Die Freunde von Mediserv zeigen kreativ auf, dass
die Liquidität natürlich zu verbessern ist, wenn man hier auf bewährte Partner mit einem vernünftigen
Pricing für das Factoring zurückgreifen möchte. Wir haben hier sehr gute Erfahrungen gemacht! Die
Kanzlei Dr. Schwarz hat den Fokus auf Mieterhöhungen gelegt und in Ihrem Beitrag alle denkbaren
Richtungen diskutiert; das ist für den Werterhalt und die Rentabilität der eigenen Immobilien
unerlässlich. Bitte beachten Sie auch unsere Stellenbörse………wie immer haben wir Stellen für
Radiologen, Strahlentherapeuten oder MPE´s. Nachfragen kostet bei uns nichts und letztlich werden
wir vom Arbeitgeber bezahlt – daher fragen Sie nach und reden Sie mit uns. Ankündigen möchte ich
auch eine Neuerung, und zwar unseren digitalen Kanal. Unter dem Titel „Voll verstrahlt“ werden wir
bald viral gehen und alle denkbaren Bereiche für Sie aufarbeiten…..seien Sie gespannt…..es wird
nicht nur informativ, sondern auch amüsant.
Bleiben Sie uns treu, fragen Sie gerne nach – wir sind Dienstleister und stehen Ihnen gerne immer mit
Rat und Tat zur Verfügung. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören. Sollten Sie unsere Informationen nicht
mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen.
Ihr
Heinz Peter Fischer