FISCHER’S ZEILEN IM FEBRUAR 2024

Und täglich grüßt das Murmeltier …..

Wenn man sich die Entwicklungen ansieht, fühlt man sich wie in der Endlosschleife des gleichnamigen
Films aus dem Jahr 1993 gefangen.
Hat sich etwas seit dem Dezember geändert? Leider nein, die angebotene Politik grenzt nach wie vor
an einem Gesamtversagen des Systems, Deutschland wird zum „Streikland“, da den Bauern, den
Spediteuren, den Lokführern, den Piloten, dann irgendwann auch den Medizinern oder den MFAs in
den Praxen der Kragen platzt.
So wie die Ukraine Angst davor hatte, nicht mehr im Zentrum der Berichterstattung zu stehen…….was
seit dem Überfall der Hamas auf Israel und dem Zurückschlagen der israelischen Armee mit vielen
Bildern von der notleidenden Zivilbevölkerung zur Realität wurde, ist es in Deutschland ebenso nicht
anders. Die Redaktionen brauchen immer einen neuen Höhepunkt, da sind Abnutzungskämpfe im
Graben, oder die korrekten Wiedergaben wo und mit welchem Geld sich die Hamas ein Tunnelsystem
bauen konnte, nicht so wichtig. Befremdlich wird es dann aber schon, dass das Verständnis der FU
Berlin darin besteht, dass einem brutalen Schläger, der einen Mitstudenten übel zusammengeschlagen
hat, erst gar keine Strafe und dann nach einem großen Aufschrei nun doch drei Monate Hausverbot
erteilt wurde.
So ganz nachvollziehen kann man das alles nicht mehr.
Von den vielfältigen berechtigten Protesten der Bauern gegen eine seit Jahrzehnten fehlgeleitete
Landwirtschaftspolitik, die erst in die rechte Ecke gedrängt wurde…….möchte ich gar nicht weiter
sprechen, da wir seit der von CORREKTIV entdeckten potentiellen Verschwörung in Potsdam eine
Drehung der öffentlichen Aufmerksamkeit auf die AfD und deren krude Rechtsausleger haben.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, aber die beste Möglichkeit, die ungewollte Partei klein zu
machen, wäre doch, einfach selbst bessere Politik zu machen. Es ist gut und wichtig, dass die vielen
Bürger auf die Straße gehen und ihren Unmut kundtun, aber man muss auch hinter den Vorhang
schauen und wem derzeit ein anderes öffentliches Interesse am meisten nutzt. Dazu empfiehlt sich
auch ein Artikel aus der Neuen Züricher Zeitung zum Thema Correktiv vom 10.2.2024………..also
sozusagen taufrisch auf dem Tisch.

Cui bono

(Cicero)

Völlig überraschend hat sich mal wieder eine gesetzliche Versicherung gemeldet. Es war die
Pflegeversicherung. Tenor: Pflegenotstand und der Pflegeversicherung droht der Kollaps. Wenn es
nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen. Seit Jahren ist klar, dass wir mit der derzeitigen
Struktur so nicht mehr weiterarbeiten können. Trotzdem wird nur an den Symptomen statt an den
Ursachen gearbeitet. Die Ausgaben bei der Pflegeversicherung stiegen in den letzten fünf Jahren um
50 % (!!!) auf mittlerweile 56 Mrd. Euro. Man müsse dringend eine Änderung herbeiführen, sonst
drohe schon im Jahr 2025 eine entsprechende Finanzierungslücke.
Wundern kann das nur diejenigen, die sich nicht mit den Hintergründen beschäftigen.
Faktisch ist diese Versicherung ein Ansparprodukt, das im Alter zwischen 80 und 85 einen
exponentiellen Anstieg an Leistungsinanspruchnahmen mit sich bringt. Die geburtenstarken Jahrgänge
schieben aber erst jetzt in die Rente. Was das bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen.
➢ Entweder ein deutlich steigender Beitrag, was aber keiner will, weil die Lohnnebenkosten
künstlich niedrig gehalten werden müssen
➢ Eine Wiederaufnahme des Staatszuschusses in einer anderen Dimension wie bisher, aus einem
Haushalt, der dies nicht einmal mehr im Ansatz abbilden kann
Man merkt doch, an allen Ecken und Enden liegen unerledigte Aufgaben……nicht nur von der Ampel,
ganz sicher nicht. Aber die selbsternannte Koalition des Aufbruchs hat nicht viel mehr bewegt, als
weiter die Menschen mit Unsicherheit zu überziehen. Alleine BGM Lauterbach hätte jede Menge zu
tun, von der Krankenhausreform, dem Digital Gesetz (DigiG), dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz
(GDNG), dem Apotheken Reformgesetz, sein Kiosk Projekt, jetzt kommt der Witz für jeden
Mittelständler………..ein Entbürokratisierungsgesetz, usw.
Oder hatte George Bernard Shaw es richtig formuliert?

Die Politik ist das Paradies zungenfertiger Schwätzer

Die Tatsache, dass viele der so hoch dekorierten Politiker keinen einzigen Tag in Ihrem Leben
gearbeitet, sondern vom häufig unfertigen Studienplatz der Politikwissenschaften dann gleich in den
warmen weichen Versorgungsplatz im Bundes- oder Landtag gewechselt haben ist dann zumindest
eine Erklärung dafür, dass diese Leute nicht mehr wissen, was im Land eigentlich für Probleme
herrschen. Dieser Eindruck verstärkt sich, wenn sich diese Leute in Ihren Regierungsvierteln isolieren.
Womit beschäftigt sich der Bürger in Deutschland? Wir wissen es alle, ganz offenkundig sind das
„unlösbare Rätsel“ für die Kollegen aus Berlin und den Landesregierungen.
Es macht mich unendlich traurig, dass jegliche Kritik an der Regierung abperlt. Man meint fast, die
jetzige so unbeliebte Regierung würde bewusst keine Stimmungen aufnehmen und schon gar nicht für
das eigene Volk oder das Land arbeiten.

Machen wir an der Stelle Schluss mit der Politik, den zum Selbstbedienungsladen verkommenen
Zustand unseres Landes können wir nicht ändern, wobei ich mir nach nun 32 Jahren im
Gesundheitswesen da durchaus zutrauen würden, deutlich besser zu performen als Herr Lauterbach.
Die Krankenhäuser kommen nicht mehr aus dem Abwärtsstrudel………und melden zunehmend
Insolvenz an. Zuletzt hat es auch die REGIOMED in Oberfranken und Thüringen getroffen. Das hat seine
Ursachen natürlich nicht nur in den gestiegenen Energiekosten, sondern eben auch in der derzeitigen
Struktur der Vergütung mit den DRGs, den gestiegenen Zinsen, der Inflation, den nachfolgenden
Personalkostenerhöhungen und in der Unsicherheit, die die Ankündigungen des BGM Lauterbach mit
sich gebracht haben.
Parallel dazu hat der Herr Minister den Hausärzten eine Entbudgetierung versprochen, was bei einem
Gesamtbudget für Haus- und Fachärzte immer nur eines bedeuten kann…….Rückgang der Honorare
bei den Fachärzten. Offensichtlich ist dieser langjährig gehegte Wunsch von Herrn Lauterbach, die
Fachärzte mehr oder minder abzuschaffen oder höchstens als Angestellte an der Klinik anzusiedeln
noch immer eine seiner Prämissen. Wie „gut“ eine nationale Gesundheitsbehörde arbeitet, kann man
in England sehen……….offensichtlich die Zielvorstellung der verantwortlichen Personen.
Gab es die Energiekostenpauschale für die Großgerätemediziner………..nein, natürlich nicht. Es wurde
darüber tatsächlich über 1,5 Jahre gesprochen, bis…….ja bis das Thema endlich „vergessen“ wurde.
Eine Episode, die man sich jedoch merken sollte.

Geld ist geil wie ein Bock und scheu wie ein Reh

(Franz Josef Strauß)

Schauen wir auf den Praxismarkt. Hier hat nun überraschend EVIDIA offensichtlich einen temporären
Ankaufsstopp beschlossen. Die neue CEO wolle sich erst einen Überblick verschaffen und dann weitere
Entscheidungen treffen. Ohne Zweifel ist wohl die große Euphorie bei den Investoren ein Stück weit
verloren gegangen, nach RADX, RH-Diagnostik und Therapie hat mit EVIDIA der mittlerweile größte
Verbund die Vollbremsung eingeleitet. Quartz und Oyoro waren ohnehin nicht so präsent in den
letzten 12 Monaten und dann sind die Preise aufgrund der gestiegenen Zinsen deutlich gefallen.
Während manche „Berater“, die eben kaum Verkäufe machen immer noch den Multiplikatoren von
12-15 hinterherlaufen, haben sich derweil andere Realitäten gebildet. Wer heute noch eine solide „8“
bekommen kann, darf glücklich sein, denn auch das vollständige „ausCASHEN“ ist den Investoren bei
den Verkäufern schwer auf die Füße gefallen, getreu dem Motto………“dann arbeite ich da mal 40
Stunden und bin dann mal weg“. Das dürfte der Vergangenheit angehören und nur, wer eine
Rückbeteiligung von 25 % akzeptiert und in der zweiten Reihe Leute hat, die den Laden vernünftig
weiterführen könnten, wird überhaupt noch ein Angebot bekommen. Man darf vermuten, es ist das
Ende des „einfachen dummen Geldes“.

Diese Entwicklung dürfte die RG2020 – also den Vertretern der inhabergeführten Einheiten – in der
Summe freuen, selbst wenn dort auch einige Mitglieder dem Ruf des Geldes bereits gefolgt waren.
Bei den Strahlentherapeuten bewegt sich etwas. Auf der einen Seite wurde uns berichtet, dass die
Ordinarien einen eigenen Berufsverband gegründet haben, auf der anderen Seite hat sich eine große
Anzahl an strahlentherapeutischen Praxen, die in etwa jeweils zur Hälfte aus inhabergeführten Praxen
und aus investorengetragenen Einheiten bestehen, zu einem reinen Interessenverband der
niedergelassenen Strahlentherapeuten zusammengefunden, dem VDRO. Diesem gehören bereits 78
Praxen an und er wird weiterwachsen. Die große Anzahl an aufgelaufenen Problemen wie den beiden
BSG-Urteilen, der zunehmenden Personalforderungen der RP´s, den die aktuelle Technik nicht mehr
abbildenden Vergütungen (EBM/GOÄ) oder den neu zu definierenden Hybrid DRGs………an Arbeit
mangelt es nicht. Aus unserer Sicht wird essenziell sein, wie der VDRO die Thematik mit den BSG-
Urteilen lösen kann.

Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich
machen

(Antoine des Saint-Exupery)

Wie immer darf ich auf die Gastbeiträge hinweisen.
Einerseits freut es uns sehr, dass die Firma Opasca Ihre Gesichtserkennung bzw. Patientenvalidierung
vorgestellt hat. Herr Swerdlow hat sich seit nun 14 Jahren in die Strahlentherapie eingearbeitet und
schafft es immer wieder, nützliche Produkte auf den Markt zu bekommen, die in der Summe noch eine
weitaus höhere Verbreitung verdienen. Der Fortführungsbeitrag der Firma Furkert und Schneider –
hier durch Herrn Barthel – der die Vorzüge von Liechtenstein nochmals eindrucksvoll auf den Punkt
bringt, belegt, dass wir in Deutschland einiges nicht richtig machen. Ebenso interessant ist der Ausblick
aus dem Hause ODDO BHF. Ich durfte vor kurzem als Gast einer Informationsveranstaltung teilnehmen
und sehe hier für den geneigten Leser einen Mehrwert für seine weiteren Entscheidungen. Zum guten
Ende – aber sicher hochspannend – ist der Beitrag von Frank Halbritter von der Firma Pandamos GmbH.
Er zeigt zum Thema Wagniskapital und „Start-ups“ auf, wie man sich dem Thema nähern kann. Er
verfügt hier über eine langjährige Expertise.

Bleiben Sie uns treu, fragen Sie gerne nach – wir sind Dienstleister und stehen Ihnen gerne immer mit
Rat und Tat zur Verfügung. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören. Sollten Sie unsere Informationen nicht
mehr lesen wollen, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen.

Ihr
Heinz Peter Fischer

FISCHER’S ZEILEN IM DEZEMBER 2023

Das Beste kommt zum Schluss.

…..das dachte ich zumindest, als ich mich auf den Weg nach Berlin machte, um einerseits bei den
Berliner Gesprächen im Gesundheitswesen und danach beim Herbstsymposium des BVDST
Neuigkeiten zu erfahren.
Während bei den Berliner Gesprächen zwei Hauptredner fehlten
➢ Herr Prof. Wigge krankheitsbedingt
➢ Franz Knieps – der Vorstandsvorsitzende des BKK-Dachverbands – hatte sehr kurzfristig
abgesagt
und die Anzahl der Teilnehmer im Verhältnis zum Vorjahr etwas geringer war, kratzten die Themen bis
auf die Veränderungen im Rahmen der BSG-Rechtsprechung und den interessanten Ausführungen von
Prof. Dr. Stollmann aus dem Gesundheitsministerium von NRW, mehr oder weniger nur die
Oberfläche. Die Diskussion um die beiden BSG-Urteile zur Strahlentherapie wurde hier durchaus mit
der notwendigen Ernsthaftigkeit geführt und nicht umsonst verwies Herr Olaf Rademacher als Richter
am BSG auf die Selbsterkenntnis des obersten Gerichts, dass bei der Strahlentherapie der Gesetzgeber
etwas ändern sollte, damit die Versorgung ordentlich weiter abgebildet werden könnte. Herr Prof. Dr.
Stollmann sah sich, sein Bundesland und natürlich die Arbeit des Ministers Laumann durch die
Vorarbeit bei der Krankenhausplanung als gestärkt an, da die dortige Planung nicht mehr auf Betten,
sondern vielmehr auf Leistungsgruppen und Leistungsbereiche abzielt und die Strahlentherapie
explizit im Rahmen von Kooperationen genannt sei, was zudem einen Ausweg aus dem BSG-Dilemma
bedeuten würde. Ist das ein Modell für Deutschland oder dauert das alles zu lange, um die
Strahlentherapie vor der Unbill der Kassen zu schützen? Wir werden es sehen!

Das oberste Credo jeder Kasse: Die Kasse muss stimmen
(Gerhard Kocher)

Die Befürchtung, dass die Kassen die Situation ausnützen, habe ich definitiv!!! Nach den letzten 31
Jahren als Berater im deutschen Gesundheitswesen, erscheint nichts unwahrscheinlicher als das der
gesunde Menschenverstand bei den Kassenvertretern noch funktionieren würde.
Der Wechsel zum Herbstsymposium des BVDST war schnell vollzogen, und völlig überrascht stand ich
nicht im Erdgeschoss vor dem großen Saal, sondern konnte dann ins Obergeschoss gehen. Der Grund?
Früher waren bei den Veranstaltungen des Berufsverbands mehrere hundert Teilnehmer, im letzten
Jahr schon deutlich reduziert auf ca. 145 in der Spitze, war es diesmal schon eine Offenbarung. Am
Freitag waren inkl. des Vorstandes und der anwesenden Referenten gerade mal knapp 90, am Samstag
dann keine 40 Teilnehmer mehr. War es das Programm mit 11 Beiträgen, wovon gerade einmal vier
etwas mit der Strahlentherapie zu tun hatten, war es die Stellungnahme des Berufsverbands zu den
BSG-Urteilen oder sind die stationären Zusammenkünfte, an denen früher echtes „Networking“
betrieben wurde, aus der Zeit gefallen?
Eine Bewertung überlasse ich jedem selbst. Natürlich waren die Themen am Freitag, als Herr Dr. Casser
und Herr Dr. Leßmann übernahmen mit der höchsten Relevanz. Während Herr Dr. Casser effektiv
nichts – zumindest auch nichts Negatives – zu berichten hatte, übernahm Herr Dr. Leßmann den Part
von Herrn Popp und konnte – wie nicht anders zu erwarten – aufgrund seiner vorhandenen
Datenhoheit glänzen. Das er sich dabei als Berater für den Berufsverband ins Gespräch gebracht hat,
darf nicht verwundern, hat er doch in den letzten Jahren die Verhandlungen durchaus erfolgreich allein
geführt, während der Rest des Vorstands dabei zumeist Beiwerk war. Ob nun die Kehrtwende hin zur
Vergütung von applizierten Dosen und die Abkehr von der fraktionierungslastigen Abrechnung
gelingt……man muss es für die deutsche Strahlentherapie hoffen, alles andere hat definitiv keine
Zukunft.
Interessant war gerade hier wieder, wie ungleich es doch in Deutschland zugehen kann. Während
einige Einrichtungen die Nutzung der neuen Ziffern für die Stereotaxie beantragt und genehmigt
bekommen haben – wohlgemerkt ohne, dass eine Überprüfung der technischen, physikalischen
Ausstattung oder gar der Erfahrung der Behandler vorher stattfand – wurde berichtet, dass in anderen
KVen hier durchaus andere Maßstäbe angesetzt und dort erst Vorgaben definiert werden, die die
jeweilige Einrichtung dann VOR einer Genehmigung zu erfüllen hat; wie wunderbar doch der
Föderalismus in Deutschland funktioniert……das war wieder ein Paradebeispiel!

Bundesstaat und Föderalismus sind (…) die Verkörperung des
permanenten Kompromisses.
(Johannes Rau)

Kaum war der Donnerhall des Urteils der Karlsruher Richter zum Haushalt verklungen, gingen die
Koalitionäre der Ampel Regierung in den „heiligen Hallen der Demokratie“ in Berlin auf und ab und
suchten nach Lösungen. Die einfachste………weil auch die unbequemste……..nämlich bei sich selbst zu
sparen……..auf die Idee kam man überhaupt nicht. Stattdessen Kürzungen und Streichungen, die so
nicht unbedingt zu erwarten waren. Was wir in Deutschland bräuchten, ist kein Parlament, sondern
ein „Sparlament“. Wir haben kein Einnahmeproblem, sondern seit vielen Jahren einen deutlichen
Ausgabenüberhang. Die Zweitausendfünfhundert Milliarden Schulden (2.500.000.000.000) sind doch
ein Klacks und das sind auch nur 3.817.- € pro Sekunde mehr…..oder pro Kopf läppische knapp 30.000.-
€ in Deutschland. Natürlich kann man sich fragen, wozu überhaupt eine Schuldenbremse eingehalten
werden soll, denn es war und wird nie das Ziel sein, Schulden zurückzubezahlen. Zudem kann der Staat
ohnehin beliebig viel Geld drucken und hortet ansonsten „Sondervermögen“. Merken die Leute in
Berlin oder an anderer Stelle eigentlich, dass das Verhalten lächerlich ist und nicht dazu geeignet,
Vertrauen in die Demokratie und den Staat aufzubauen? Offensichtlich nicht, nur wundert es dann
doch, dass der Herr Geheimrat Goethe in seinem Faust II, es offensichtlich schon vorhergesehen hat:

„Wir wollen alle Tage sparen und brauchen alle Tage mehr“
(Johann Wolfgang von Goethe)

Während wir die Mehrwertsteuer in der Gastronomie und den CO2 Preis erhöhen, die Maut wird
erhöht und ausgeweitet, die Zusatzbeiträge zur Krankenkasse steigen, die Stützungen für Gas und
Strom laufen aus, die Netzentgelte werden angehoben, usw. Wo bleibt eigentlich der Wille etwas zu
ändern?
Und hier haben wir nicht einmal die aktuellen Themen der Streichungsliste der Ampel angeführt ;
stattdessen geben wir 200 Mio. € für die Umsetzung der nationalen Klimaziele Kolumbiens aus, 184
Mio. € für die Korruptionsbekämpfung in Serbien, 100 Mio. € für eine sozialgerechte Energiewende im
Senegal, 315 Mio. € für Busse und Radwege in Peru, 87 Mio. € für die flächendeckende Einführung
einer Krankenversicherung in Tansania, 4,0 Milliarden für grüne Energie in Afrika, usw. Wäre es nicht
sinnvoller das Kanzleramt nicht weiter auszubauen, unsere EU Beiträge an vergleichbare Länder wie
Frankreich anzupassen, Entwicklungshilfe für China oder Indien zu streichen oder darauf zu verzichten
– wie geschehen – in zwei Jahren Regierungszeit 11.500 neue Stellen in der Verwaltung zu schaffen?
Nein, stattdessen holen wir es vom Bürger! Allerorten spürt man eine große Wut, eine Unzufriedenheit
wie man diese noch nie bei einer Regierung gespürt hat. Was wird in den Kommunalwahlen im Mai
und Juni passieren…..oder was muss bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen oder Brandenburg
im September 2024 geschehen, damit diese Leute die Verantwortung spüren und dann einmal das
Richtige tun? Ich vermag es nicht auf den Punkt zu bringen. Aber es könnte stimmen, was Puschkin
sagte:

„Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, vollbringen das
Unmögliche für die Undankbaren. Wir haben so lange so viel mit so
wenig vollbracht, das wir befähigt sind, alles mit nichts zu
erreichen.“
(Alexander Sergejewitsch Puschkin)

Doch alles jammern bringt nichts…….lassen Sie uns das Jahr würdig abschließen und daher möchte ich
wieder auf die Beiträge verweisen, die wir wie immer von unseren Geschäftspartnern zur Verfügung
gestellt bekommen. Die Themen passen „rein zufällig“ in die Zeit, ob es hier um das Thema Geldanlage
in Liechtenstein geht – einem Land, in dem seit vielen Jahren eine stabile Politik betrieben wird und
indem dort die Förderung der gesamten Volkswohlfahrt in der Verfassung nicht nur verankert ist,
sondern im Gegensatz zu anderen Ländern eben auch gelebt wird. Diese Serie wird fortgesetzt und
falls Sie nicht bis zu meinem nächsten Newsletter warten wollen, können Sie jederzeit Herrn Barthel
kontaktieren und um Rat und Tat fragen.
Das Thema „grüne Investments“ wird dann von den Kollegen von Jäderberg ordentlich bedient, vor
allem weil es tatsächlich um Wald und Holz geht. Die Spezialisierung auf Sandelholz ist ein schmaler
Steg, aber wenn man sich so wie die Kollegen eben dauerhaft damit beschäftigt, dann kann man das
erfolgreich umsetzen. Das erkennt man schon allein an der 23sten Auflage dieser
Beteilungsmöglichkeiten.
Dankenswerterweise hat Herr Friebe von der Kanzlei Friebe und Partner aus Nürnberg das Thema
„Familienvermögen rechtzeitig übertragen“ bearbeitet. Still und ohne große störende Geräusche
werden diese Möglichkeiten aber eingeschränkt, wie man zuletzt nun durch das MoPeG gesehen hat.
Warten Sie nicht zu lange mit der Gestaltung Ihrer Vermögensübertragung – nicht das am Ende Herr
Lindner oder einer seiner Nachfolger sich die Hände reiben kann. Das Vermögen, das Sie hart erarbeitet
haben, sollte schon da bleiben, wo es hingehört……..bei Ihnen!
Abgerundet wird unser Newsletter aus der Kanzlei Preißler Ohlmann & Partner aus Fürth. Hier darf ich
aus eigener Erfahrung berichten, dass man dort nicht nur sach- und fachkundig beraten wird, sondern
das Herr RA Ohlmann und seine Kollegen hier für Sie (und mich) die notwendige Geduld aufbringen,
da die Beschäftigung mit dem eigenen Ableben und dem „danach“ ähnlich anstrengend sein kann, wie
das Studium von „ungeliebten“ Versicherungsbedingungen

Aber wir stehen ja vor der schönsten Zeit des Jahres und sollten – trotz aller Themen – positiv nach
vorne denken. Herr BGM Lauterbach wird uns vielleicht wieder über Weihnachten mit einigen
Weisheiten zu den Investoren, zur Corona Pandemie oder gar zur Krankenhausreform überraschen
werden, da bin ich mir wirklich sicher. Manchmal hat man das Gefühl, das wir mittlerweile in einer
Ineptokratie leben:

Ineptokratie beschreibt eine Herrschaftsform, worin die Unfähigsten
von den Unproduktivsten gewählt werden, wobei die Mitglieder der
Gesellschaft, die sich am wenigsten selber erhalten oder gar Erfolg
haben können, mit Gütern und Dienstleistungen belohnt werden, die
aus dem konfiszierten Wohlstand einer schwindenden Anzahl
wertschaffender Leistungsträger bezahlt werden
.

Hart aber wahr!

Bleiben Sie uns treu, fragen Sie gerne nach – wir sind Dienstleister und stehen Ihnen gerne immer mit
Rat und Tat zur Verfügung.

Wir freuen uns, von Ihnen zu hören. Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf
ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen.

Ihr
Heinz Peter Fischer

FISCHER’S ZEILEN IM NOVEMBER 2023

Die Einschläge kommen immer näher, nicht nur in der Ukraine oder im Nahen Osten! Bitte verzeihen
Sie den Vergleich, aber man muss es plastisch darstellen. Die Entwicklungen in der Großgerätemedizin
könnten einschneidender nicht sein.

Während nach wie vor die Kosten für Gas und Energie hoch sind – von Entspannung ist nichts zu
merken und die großzügig angebotenen Anpassungen der Versorger für das nächste Jahr, liegen immer
noch 100 bis 150 % über dem Niveau von vor dem unseligen Einmarsch der russischen Truppen in die
Ukraine. Der Strommarkt lag in den Monaten März bis heute wirklich zum Teil unter der gesetzlich
garantierten Vergütung von 7 Cent für PV Anlagen Betreiber – nur hat das der geneigte Kunde also Sie
und ich – nicht gemerkt, da die Versorger sich vorher mit großen Paketen zu deutlich höheren Kosten
eingedeckt haben. Wenn Sie Glück haben, bleiben Sie unter 40 Cent. Dann wird von der großen Politik
wieder ein Industriestrompreis diskutiert und ja, ich darf Sie beruhigen, in den Genuss würden Sie nicht
kommen, aber…..Sie dürfen das sicher mit einem für Sie höheren Strompreis wie alle anderen
Verbraucher bezahlen. Durch die Inflation stehen die Arbeitnehmer in den Praxen und den
Krankenhäusern zurecht auf der Schwelle und fordern mehr Geld, damit sie selbst die gestiegenen
Preise weiter bedienen können. Die Wartungsverträge bei den Großgeräten sind regelhaft indexiert –
ebenso wie die Mietverträge – und was das bedeutet, kann sich jeder Radiologe oder
Strahlentherapeut bestens vorstellen.

Man kann gegen den Strom schwimmen, aber nie gegen die
Stromrechnung
(Klaus Klages)

Man fragt sich, wann eigentlich der Staat oder die Verantwortlichen im Gesundheitswesen endlich
einmal erkennen, dass die Vorhaltung von Gesundheitsdienstleistungen Geld kosten. Stattdessen wird
immer wieder mit dem Vorschlaghammer das Argument der steigenden Ausgaben hervorgeholt und
dass das deutsche Gesundheitswesen eines der teuersten der Welt wäre.

Natürlich steigen die Ausgaben jährlich, das ist aber relativ einfach zu erklären. Eine alternde Gesellschaft wie die unsere, hat einen überbordenden Anteil an älteren Bewohnern, die – und das ist statistisch relativ einfach zu erkennen – im Alter natürlich höhere Kosten verursachen. Weniger Beitragszahler, dafür mehr Rentner und deutlich mehr Bürger, die schlicht sehr alt werden…….das ist eine ganz schlechte Kombination. Dazu die Unfähigkeit der Politik Lösungen anzubieten, das wird uns in allen Sozialversicherungsbereichen ganz hart treffen. Dazu muss man noch vor Augen haben, dass die geburtenstarken Jahrgänge erst noch in Rente gehen werden. Selbst unter großzügiger Auslegung der Babyboomer als die Jahrgänge 1957 bis 1970 wird einem gleich eines ins Auge fallen…….1957……das sind diejenigen die vor einem Jahr in Rente gegangen sind. Das bedeutet, dass wir erst am Anfang dieser Entwicklung stehen. 112 Milliarden Euro hat der Staat alleine im Jahr 2023 für die Rentner aufgewendet. In der GKV waren es zusätzlich 16,5 Milliarden Euro und in der GPV, dem jüngsten aller Sorgenkinder wurde der Zuschuss gestrichen, was eine Erhöhung der Beiträge zur Folge hatte. Aber die Sozialabgaben dürfen nicht – warum eigentlich – über 40 % steigen?

Die Sozialausgaben sind bekanntlich der bei weitem größte Posten
im Etat des Bundes (übrigens direkt gefolgt vom Schuldendienst der
öffentlichen Hand). Es hilft nichts: Sie müssen angesichts des nahen
Staatsbankrotts Punkt für Punkt überprüft und auf echte Probleme,
unverschuldete Notlagen beschränkt werden.
(Arnulf Baring)

Wie bereits angeführt, stehen wir erst am Anfang dieser Entwicklung, denn die Ausgaben werden
weiter rasant steigen und dann wird sich der Gesetzgeber über das SGB V schon die Möglichkeit
offenhalten, den Leistungskatalog der GKV zu verändern, das Renteneintrittsalter weiter zu erhöhen
oder schlicht die Zuzahlungen der Arbeitnehmer anzupassen.

Aber das alles ist für die Strahlentherapeuten nur eine Randnotiz. Die beiden von uns bereits im letzten
Sondernewsletter beschriebenen BSG-Urteile werden zu einer Umwälzung der Versorgungslandschaft
führen. Wir haben das einmal für Bayern analysiert. Hier könnten nur noch 15 von 60 (!!) Einrichtungen
an der Versorgung der stationären Patienten dauerhaft mitwirken und es bestehen erhebliche
Rückforderungsansprüche der Kassen gegenüber den Krankenhäusern. Das wird große Häuser,
konfessionell, kommunal oder private sehr stark treffen und das vorhandene Defizit in diesen Häusern
noch einmal erheblich vergrößern.

Dazu gibt es nun auch Stellungnahmen von der Fachgesellschaft DEGRO und vom Berufsverband BVDST. Diese ersten Aussagen haben – das kann man so ausdrücken – zu einer erheblichen Verstimmung bei den betroffenen Einrichtungen geführt. Ob sich das Fach, der Berufsverband oder die Fachgesellschaft damit einen Gefallen getan haben, darf bezweifelt werden. Die Fachgruppe ist ohnehin sehr klein und muss sich regelhaft gegen die anderen onkologisch tätigen Fachgesellschaften behaupten. Da macht es definitiv keinen Sinn, mit der Kettensäge am Baum zu arbeiten, auf dem man gemeinsam sitzt.

Wir mögen keinem gerne gönnen,
daß er was kann, was wir nicht können.
(Wilhelm Busch)

Es wäre ein sehr großer Fehler von manchen Strahlentherapeuten in seiner Einheit zu sitzen, er sei
diesmal nicht betroffen, getreu dem St. Florians Prinzip. Dieses Verhalten geht definitiv nicht gut aus.

So stehen den Strahlentherapeuten nach vielen angenehmen Jahren stürmische Zeiten bevor. Die
Hypofraktionierung führt zu sinkenden Erlösen, da die Vergütungssystematik nicht mit der
Veränderung in der Medizin Schritt gehalten hat. Die BSG-Urteile führen zu einer radikalen Umkehr
der bisherigen Flächenversorgung und stellen letztlich viele Einrichtungen in Frage. Das alles wird noch
ergänzt von einer Krankenhausreform, an dessen Ende eine radikale Reduzierung der Krankenhäuser
stehen soll. Während in den letzten 30 Jahren die Anzahl von 2381 auf nun 1893 sank – also ein
Rückgang von 20,5 % – muss nach der anstehenden Reform mit einem erheblichen Rückgang
gerechnet werden. Herr Lauterbach spricht offiziell von 1247 Krankenhäusern (das wären immerhin
fast 35 % weniger als im Jahr 2022) aber inoffiziell wird gerne auch eine Zahl von 600 geäußert. Wie
sich das auf die Versorgungssituation für die Radiologie oder Strahlentherapie auswirken wird,
überlasse ich Ihrer geneigten Einschätzung.

Intelligenz ist die Fähigkeit, sich Veränderungen anpassen zu können
(Stephen Hawking)

Ich darf Sie auch auf unsere hervorragend aufgesetzte Veranstaltung am 24. und 25.11.2023 in
Nürnberg hinweisen. Hier können Sie viele gute Gespräche mit absoluten Fachleuten aus den
Bereichen Recht, Steuern, M&A Beratung und Sachwertanlagen führen. Es sind noch ein paar
Restplätze vorhanden:

Zudem möchte ich an dieser Stelle wie immer auf die Gastbeiträge hinweisen, allen voran von der Firma ACALTA – einem jungen innovativen Unternehmen, dass sich die digitale Patientenführung mit einem hohen Automatisierungsgrad auf die Fahnen geschrieben hat, getreu dem Motto: Schonung von Zeit-Personal- und finanziellen Ressourcen aber trotzdem einen besseren Workflow zu erzielen.

Analog ist der Beitrag von Herr Klauer von der BÄS GmbH für die Arbeitgeber unter Ihnen lesenswert.
Unternehmen müssen sich erfolgreich positionieren, um gutes Personal zu finden und zu halten und
erfolgreich in die Zukunft zu schauen.

Seien Sie wachsam und engagiert. Die Zeiten ändern sich dauernd, nichts bleibt so wie es ist und
vertraute Personen können plötzlich zu Feinden werden. Der Raubtierkapitalismus macht nur Freude,
wenn man zu den großen Tieren zählt.

Bleiben Sie uns gewogen, fragen Sie gerne nach – wir sind Dienstleister und stehen Ihnen gerne mit
Rat und Tat zur Verfügung. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören. Sollten Sie unsere Informationen nicht
mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen.

Ihr
Heinz Peter Fischer

FISCHER’S ZEILEN – SONDERAUSGABE SEPTEMBER 2023

Liebe Strahlentherapeuten………..jetzt müssen Sie ganz stark sein! Nachdem im letzten Jahr das BSG Urteil vom 26.4.2022 mehr oder minder die Kooperationen, die Bayern 3 Modelle und die Realität in
der onkologischen Versorgung auf den Kopf gestellt hat, führt das zweite BSG-Urteil vom 29.8.2023
nun zu einer Umkehr der bisherigen Versorgungsstruktur. Ob dies den Richtern klar war, darf
bezweifelt werden.

Keiner urteilt heftiger als der Unwissende.
(Bernd Blase)

Wir alle wissen, dass die Anzahl der Betten in der Strahlentherapie in den letzten Jahrzehnten deutlich
abgenommen hat, die Verweildauer deutlich reduziert wurde und wir je nach Region zwischen 5% und
8% an stationären Fällen haben. Darauf aufbauend wurde in den Neunzigern die Kooperation die
Methode der Wahl, um eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit
strahlentherapeutischen und onkologischen Leistungen zu erreichen.

Wenn man nun knapp 30 Jahre später das Rad zurückdrehen möchte, dann muss man fragen
dürfen……wozu? Cui bono……..wem soll es nützen?
➢ Der Versorgung – sicher nicht
➢ Den Patienten – keinesfalls, da diese bei einem Rückgang der Versorgung in der Fläche längere
Fahrtwege und mehr stationäre Aufenthalte produzieren werden
➢ Den Kassen – ebenso nicht, da die Fahrtkosten getragen werden müssen und stationäre
Aufenthalte regelhaft teurer sind als ambulante Leistungen
➢ Dem Steuerzahler – niemals, denn die Ausstattungen der Krankenhäuser, die ja mittlerweile
Praxen gehören selbst wieder neu gebaut werden müssten – für 5% bis 8% der Patienten
➢ Den Krankenhäusern – keinesfalls, da man weder das Personal noch die Räume oder gar die
Technik und schon überhaupt kein Geld darf hat……die meisten deutschen Krankenhäuser
kämpfen ums finanzielle Überleben
➢ Den Leistungserbringern – also Ihnen – natürlich nicht, da Sie nun als Anbieter zweiter Klasse
gesehen werden – stationäre Leistungen können Sie nicht mehr erbringen, bzw. bekommen
Sie nicht mehr gezahlt, da das kooperierende Haus die Leistungen nicht mehr abrechnen darf.

Der Verstand ist wie eine Fahrkarte: Sie hat nur dann einen Sinn,
wenn Sie benutzt wird.
(Ernst R. Hauschka)

Wenn man heute weiß, dass selbst in Städten wie München nicht genügend Personal vorhanden ist,
um alle Beschleuniger zu bedienen, wer soll das dann sicherstellen? Wenn an Universitäten die Bunker
wegen Personalmangel zugefahren werden, wer soll dann die Versorgung sicherstellen? Die BSG Richter?

Wenn diese Urteile aber niemandem helfen, nichts ändern oder verbessern, warum werden diese
dann so gefällt……..oder ist das faktische Recht wichtiger, als eine sachgerechte Lösung? Welchen
Pyrrhus Sieg hier die Kassen errungen haben, werden wir noch erleben, denn höhere Aufwendungen
führen nachher zu höheren Beiträgen und so sind die Menschen draußen im Land als Steuerzahler,
Beitragszahler, als Leistungserbringer, Mitarbeiter in Praxen oder Krankenhäusern oder als Patienten
die Verlierer dieser Entscheidungen.

Die Einzigen, die hier nun einen Vorteil haben sind
➢ Rechtsanwälte
➢ Steuerberater
➢ Bauunternehmen
➢ Medizintechnikfirmen
➢ Controller in den Kassen und der MDK

Während die vier erstgenannten Gruppen sich über neue Aufträge freuen dürfen, können sich die
letztgenannten auf die Schulter klopfen und im Recht fühlen, wenn eine hundertprozentig gleiche
Leistung, die in einer Praxis erbracht wurde und NICHT von einem Krankenhaus mit
Versorgungsauftrag – dann auf Kosten der Patienten und Leistungserbringer eine Honorierung gekürzt
oder eben gar nicht ausgezahlt wird, getreu dem Motto – am Kassenwesen muss Deutschland genesen.

Es gibt Krankheiten, die existieren erst, wenn es die Krankenkasse
zulässt.
(Kurt Haberstich)

Was bringen nun die Urteile?
Zuerst einmal große Verwirrung und Aktivität. Nehmen wir ein Beispiel.
Eine privatisierte Abteilung, die über mehrere Bunker verfügt, müsste nun einen Bunker für die
stationären Patienten frei machen. Dann könnte das Krankenhaus dort – wenn der Strahlenschutz
passt – einen Beschleuniger aufbauen und eigenes Personal einstellen. Kosten einer solchen Aktion –
Beschleuniger plus Netzwerk und Planung ca. 2,5 Mio. €, plus ggf. Umbau ca. TEUR 500 plus Personal
– das Gesetz fordert zwei MTRA, 2 Ärzte und zwei Physiker ca. TEUR 720; man könnte
einwenden…….man braucht ja nur Teilzeitkräfte……..korrekt, aber die müsste man finden. Vorlauf für
eine solche Aktion dürfte ca. ein Jahr sein. In der Zwischenzeit könnten die Kassen sich darauf
versteifen, dass die Patienten an anderer Stelle behandelt werden müssten……..also z.B. von
Unikliniken, die jetzt schon zu wenig Personal haben. Das Ergebnis? Korrekt……….der Patient muss
warten……….mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung.

Und jetzt kommt die Spitze! Selbst wenn man das schafft, würde das in den allermeisten Fällen für ein
Patientenaufkommen von unter 5 pro Tag stattfinden – also dem Arbeitsaufwand von 1,5 Stunden pro
Tag. Dass die Einrichtung dann nur defizitär betrieben werden kann, versteht sich von selbst. Wer zahlt
die „Rechnung“? Korrekt, der Steuerzahler und der Beitragszahler. Das wird die Pleitewelle der
deutschen Krankenhäuser nur noch befeuern.

Wenn die Fahne fliegt, ist der Verstand in der Trompete.
(Russisches Sprichwort)

Wenn jetzt das Krankenhaus aber keinen Versorgungsauftrag hat, kann man die Aktion vergessen,
denn trotzdem könnte das Krankenhaus die nach allen Regeln der ärztlichen Kunst erbrachte Leistung
NICHT abrechnen. Quatsch, Blödsinn……….NEIN, Realität in Deutschland seit dem 29.8.2023!
Und um das klar auszuführen, die allermeisten der bundesweit 350 strahlentherapeutischen
Einrichtungen verfügen eben NICHT über einen Versorgungsvertrag. Das würde bedeuten, dass ca.
zwei Drittel aller Einrichtungen keine stationären Leistungen mehr erbringen oder abrechnen könnten;
dies führt dann zu einem Rückgang der Einrichtungen auf dem Land und zu einer Veränderung der
onkologischen Versorgung vor Ort. Wollen wir das? Wollen wir große Zentren, die als „Fabriken“
arbeiten, die dann 6 oder zehn Beschleuniger haben, wollen wir lange Anfahrtswege für die
schwerkranken Patienten und wollen wir die dies für die Zukunft als unsere onkologische Versorgung
sehen?

Macht das alles Sinn?

Natürlich nicht, denn die Radioonkologen sind wohl das am engsten kontrollierte Fach im
Gesundheitswesen, werden alle zwei Jahre von unabhängigen Stellen in der medizinischen und
Physikalischen Leistung auditiert. Warum daher die Aktionen?
Ehrlich gesagt, wir wissen es nicht!

Die Richter haben „Recht“ gesprochen, aber wenn man an einer Stelle erkennt das es negative Folgen
haben wird, wäre es doch sinnvoll den handelnden Personen wie in anderen Bereichen auch eine
Übergangszeit zu geben, um neue Strukturen zu schaffen oder schlicht Gesetze zu verändern.

Wir sind als Berater auf der Seite der Profiteure, aber eines möchte ich an dieser Stelle ganz klar zum
Ausdruck bringen. Wozu zertritt man eine funktionierende Versorgungskette ohne Not? Das, was hier
passiert, verändert die strahlentherapeutische und onkologische Versorgung in einem Federstrich
mehr als die Kooperationen in den letzten 30 Jahren positiv verändert haben, da dürfen Sie mich beim
Wort nehmen.

Dummheit ist auch eine natürliche Begabung.
(Wilhelm Busch)

Es bedrückt mich sehr, dass wir Ihnen mit diesem Newsletter solche Nachrichten übermitteln müssen,
aber aus den beiden Urteilen erwächst eine sehr große Gefahr für das Fach an sich und für die
gewachsenen Strukturen im deutschen Gesundheitswesen.

Als einzig positive Nachricht darf die Bepreisung der Stereotaxie betrachtet werden, auf die wir sehr
lange gewartet haben. Wir setzen hier den Link, damit Sie sich das in Ruhe durchlesen können. Damit
wird endlich das bezahlt, was schon seit langer Zeit von vielen strahlentherapeutischen Einrichtungen
ohne entsprechende Bezahlung erbracht wird.

https://www.kbv.de/html/1150_65393.php

Wenn man derzeit als Franke und Bayer durch die Landschaft fährt, fallen einem die vielen
Wahlplakate auf. Warum setzt sich niemand dieser vielen Gesichter für die Menschen im Land, für
deren Bedürfnisse oder Versorgung ein? Das sind die Dinge, die mir bei meinen Autofahrten durch den
Kopf gehen und nicht die sinnbefreiten Sprüche nach Bürokratieabbau, der ohnehin nie stattfindet
oder vollmundigen Versprechen von Rechts, Links, der Mitte oder wem auch immer.

An dieser Stelle möchte ich wie immer auf die Gastbeiträge hinweisen, allen voran natürlich den Ausführungen der Kanzlei Bregenhorn-Wendland und Partner zu den BSG Urteilen und von der Firma Varian – die weiterhin aktiv an der Verbesserung der Radioonkologie arbeitet und immer wieder überraschende Neuigkeiten präsentieren kann. Bitte bedenken Sie bei all meiner berechtigten Kritik, dass wir immer im Zentrum der Kritik stehen; wenn es gut läuft, waren es die anderen, wenn es schlecht läuft, gibt es immer einen Schuldigen.

Im Übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für
viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht.
(Kurz Tucholsky)

Ich darf Ihnen an dieser Stelle gute Nerven, einen entsprechenden Anwalt, ein Krankenhaus mit
breitem Kreuz, Kassenvertreter mit Verstand für die nächsten Monate und Jahre wünschen. Bleiben
Sie positiv für sich, Ihre Mitarbeiter und allen voran für Ihre Patienten, die haben es besonders
verdient, dass Sie sich um diese sorgen und kümmern.

Wir freuen uns, von Ihnen zu hören. Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf
ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen.

Ihr
Heinz Peter Fischer

FISCHER’S ZEILEN IM AUGUST 2023

Sommerloch und kein Ende!


Als geplagter Bayer – eigentlich natürlich Franke – muss man immer mit den letzten möglichen Wochen
im Jahr den Sommerurlaub akzeptieren. Dass dieser diesmal im Hochsommermonat Juli ins Wasser
gefallen ist, lag nicht nur an einer vierzehntägigen Heilfastenkur. Regengüsse ohne Ende und man darf
dann in der zweiten Woche im August auf eine hohe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit schwülem
Wetter ein karibisches Feeling genießen.

Was macht die Politik – ehrlich gesagt immer den gleichen Unsinn. Während man bei der
Ampelregierung den Eindruck hat, dass dem gescheiterten Wachstumsbeschleunigungsgesetz wieder
die Reaktion auf diese „Blutgrätsche“ von Frau Paus nun ein falsches Signal bei den Schwächsten der
Gesellschaft folgen wird, denken wir weiterhin nur an Geldausgaben, während die Wirtschaft immer
weiter in die Rezession driftet. Nicht nur die Tatsache, dass Deutschland im Ranking als
Wirtschaftsstandort immer weiter zurückfällt – Platz 22 von 64 – nein, selbst in Europa sind wir als
größte Volkswirtschaft mittlerweile das Risikoland in der Gemeinschaft.

Wir konnte es so weit kommen?
Es war nicht nur die Ampel, sondern zu der aktuellen Situation hat die Merkel Ära ganz speziell
beigetragen. Offene Grenzen, kein Einwanderungsrecht, Digitalisierung komplett verschlafen, aber der
Datenschutz funktioniert weitgehend, aber immer nur dann, wenn man diesen nicht braucht. Eine
marode Infrastruktur der öffentlichen Netze, die Liste der Versäumnisse könnte man beliebig
fortführen, aber mit was beschäftigen wir uns dann? Laut Herrn Buschmann muss doch der sich
kümmernde Vater dann eine Entlastung für die anstehende Unterhaltszahlung für seine Kinder
bekommen, alles andere wäre ungerecht. Ja, das ist unser Hauptleiden alles regeln und gerecht
machen zu wollen.

Die Lehre von der Gleichheit ist das Ende der Gerechtigkeit.
(Friedrich Nietzsche)

Neuigkeiten im Gesundheitswesen?
Fehlanzeige………..nein das trifft es nicht wirklich. Wenn man bedenkt, welche Welle Herr BGM
Lauterbach mit der Krankenhausfinanzierungsreform ausgelöst hat und nun Woche für Woche im
Nachrichtenlink „myDRG“ die Defizite und die Pleiten der Krankenhäuser zu lesen sind, wird einem
Bürger schon mulmig. Man darf wirklich von einer vorsätzlichen Schwächung der flächendeckenden
Versorgung sprechen, wenn zwischen 20 und 30 % aller Krankenhäuser in den nächsten Jahren
geschlossen werden müssen. Will der BGM die Personalprobleme in den Kliniken vielleicht so lösen?
Kleine Krankenhäuer zu machen und das freiwerdende Personal dann an die großen Kliniken
schicken……das geht offensichtlich schneller und effektiver als ausländische Fachkräfte anzuwerben.
Sie meinen ich übertreibe oder ich sehe das zu schwarz? Leider sehe ich die Realität bei der Anwerbung
von ausländischen Fachpersonal tagtäglich, die monate- ja zum Teil jahrelange Gängelung der
Behörden von Akademikern. Da ist die Schließung eines Krankenhauses schneller durchgezogen. Zu
der vorhandenen Finanzierungslücke kommt noch die Unsicherheit der Eingruppierung in der Zukunft
dazu.

Wenn der BGM mit der gleichen Idee durch die ambulante Landschaft läuft, darf man sich schon
freuen. Obwohl gerade die KBV letzte Woche wieder lautstark den Personalmangel angeprangert hat
und regelhaft belegt – es gibt eben immer weniger Menschen, die arbeiten und sich in dem System
gängeln lassen wollen – reagieren die Krankenkassen reflexhaft und rechnen eine 30 % Zunahme aus.
Ob das stimmt, spielt keine Rolle, die Zahl ist schon mal draußen.

Natürlich könnte man auch versuchen das unter dem Gesichtspunkt der Altersstruktur der
Bevölkerung, den angebotenen Dienstleistungen und bereinigt um Sondereffekte wie Corona zu
betrachten. Warum sich hier die Mühe machen, die Kassen haben das Geld und daher immer die
Deutungshoheit.

Sie spüren bei mir nach rund 31 Jahren schon eine gewisse Neigung zum Fatalismus, aber den muss
man an den Tag legen, sonst schafft man es nicht, die Presse, die aktuellen Ereignisse und das
Hintergrundwissen, das man in der Zeit angehäuft hat, unter einen Hut zu bekommen, ohne in diverse
Abhängigkeiten gegenüber legalen Drogen zu geraten.

Es gibt Krankheiten, die existieren erst, wenn es die Krankenkasse
zulässt.
(Kurt Haberstich)

Wir dürfen weiter gespannt bleiben, was die Regierung in Berlin oder in den Bundesländern sich noch
alles einfallen lässt. Ehrlich gesagt, schwant mir hier nichts Gutes. Statt einfach Sachpolitik zu machen
und die Dinge anzupacken, die schon viel zu lange liegengeblieben sind, streiten sich diese Leute und
lösen am Ende gar nichts. Wenn die niedergelassenen Ärzte, die Krankenhäuser oder die Unternehmer
in den Medizintechnikfirmen so arbeiten würden, wäre keine Struktur mehr vorhanden und alle an
sich insolvent oder schlicht pleite. Liegt es vielleicht daran, dass am Berufsbild des Politikers so gar
keine Anforderung gestellt wird, außer dass man sich jahrelang durchgedient hat und möglichst
lautstark fabuliert?

Der GBA Beschluss zur Stereotaxie………..alle dachten, wunderbar, da kommt endlich mal etwas auf das
wir schon lange gewartet haben……aber was ist wieder mal nicht geklärt? Die Bepreisung……..natürlich
war inhaltlich alles klar, jede Definition hat gesessen, aber was man dafür erlösen könnte, war nicht
final besprochen.
Oder die die Energiekostenpauschale, die wirklich für die technischen Fächer notwendig war – und aus
meiner Sicht weiter bleiben wird, da die Strompreise nur an der Börse kurzfristig bei fünf Cent landen,
während der normale Verbraucher weiterhin seine 40 Cent bezahlt – wurde längst beschlossen und
bepreist, nur ausgezahlt wurde diese häufig noch nicht!

Daher möchte ich an dieser Stelle wieder auf unsere Gastbeiträge hinweisen. Vielleicht ist ein Weg aus
der Vielzahl der Krisen, dass man wieder vermehrt versucht, selbst Lösungen zu finden und sich aus
der stattlichen Umklammerung zu befreien. Der Staat kann nur ganz selten etwas besser als die
Privatpersonen, das sollte wir immer vor Augen haben.

Schauen Sie sich daher das Modell von Corus an. Hier geht es darum, dass der Strom im Mietermodell
auf dem Dach erzeugt und dann zu einem vernünftigen Preis für Vermieter und Mieter verkauft wird.
Beide Parteien haben etwas davon und das ist doch das Modell der Zukunft.

Wer wagt selbst zu denken, der wird auch selbst handeln.
(Bettina von Arnim)

Analog ist die Weiterentwicklung des Halcyon bei Varian zum Hypersight zu sehen. Wo ist das Problem
aus Sicht des Patienten – die Entwickler von Varian/Siemens schauen sich das an und suchen nach
einer echten Verbesserung der ohnehin vorhandenen guten Technik. Schnellere und bessere
Aufnahmen für eine weniger anstrengende Zeit für den Patienten und am Ende könnte hier auch das
„2 in 1“ Gerät stehen, also die Einsparung eines CT Scanners, der nicht nur zusätzlichen Raum sondern
natürlich entsprechende Investitionen erfordert. In Zeiten, in denen die Veränderungen in der
Vergütung deutliche Einbußen auslösen, muss man nach einer Verbesserung für den Patienten in
Kombination mit einer kostengünstigeren Technik suchen. Das tut Varian wirklich mit einem guten
Ansatz.

Mit Brainlab ist nun auch der Pionier der bildgeführten Therapie mit einem neuen SGRT System in den
Ring zu den anderen Anbietern gestiegen. Man darf gespannt sein, ob die zweifellos hohe Qualität den
Weg in die Praxen oder Krankenhäuser findet, da die SGRT selbst keine Vergütung auslöst – der
klassische Fehler der Medizintechnik, etwas auf den Markt zu bringen, das ohne Zweifel einen
Mehrwert hat, bevor man eine Vergütung mit den Kassen vereinbaren konnte – und zwar eine höhere
Qualität bedeutet; aber auch diese muss man sich leisten können.

Schauen wir voraus, es kann nur besser werden. Packen wir selbst an und schaffen etwas
Neues…….und warten nicht darauf, dass die Politik etwas tut. Denn dann dürfen wir getrost das Ticket
nach Lummerland buchen.

Bleiben Sie positiv! Wir freuen uns, von Ihnen zu hören. Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr
lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen.
Ihr
Heinz Peter Fischer

Fischer’s Zeilen im Juli 2023


Nach DEGRO ist vor der DEGRO. Es wie bei bei den Wahlen, man startet immer wieder bei „0“.
Ob es das extreme Unwetter über vielen Teilen Deutschlands – aber eben auch über Kassel war – wir
wissen es nicht. Das vom Unwetter weggespülte Essen der DEGRO bei der Eröffnung war da nur eine
Randnotiz.
Während beim Berufsverband Herr Dr. Lessmann – der alle seine restlichen Anteile an die SANA
verkauft hat – seinen Rückzug beim BVDST angekündigt und damit eine Zeitenwende eingeläutet hat,
verbleibt ein großes Vakuum. Die vorherige Fokussierung auf seine Person führt nun zu einer Vakanz
ungeahnten Ausmaßes. Wer soll hier nachfolgen? Gerade wenn man sich die Struktur und die
Mitglieder des Berufsverbands ansieht, wird man schnell feststellen, dass man nicht zukunftsfähig ist.
Zu wenig junge Ärzte, kaum Klinikärzte aus der Facharzt- oder Oberarztschiene, keine Berücksichtigung
von großen MVZ´s….so kann es nicht weitergehen.
Zu lange hat man sich bei der Abrechnung auf die Länge der Fraktionierung konzentriert und muss nun
hilflos zusehen, wie die Medizin mit der Verstärkung der Hypofraktionierung und der Stereotaxie
plötzlich andere Wege geht. Das kann auf der Basis des vorhandenen EBM und der uralten GOÄ nicht
gutgehen. Und dies obwohl wir vor einer Verschiebung der stationären Leistungen in den ambulanten
Sektor stehen….Stichwort hierzu die „ambulanten DRG´s“.
Gut, der bisherige Sprecher Herr Dr. Lessmann hat zwar angekündigt noch mit Prime Networks
beratend tätig sein zu wollen. Ob das nun die angeführten Themen löst, muss leider bezweifelt werden.
Denn das würde bei gleichen Gesichtern eine vollständige Umkehr der bisherigen Verhandlungen
bedeuten. Waren also die dunklen Wolken über Kassel eine Aussicht für die Zukunft der
Strahlentherapie in Deutschland oder nur ein Zufall? Die Bewertung überlassen wir den geneigten
Lesern.

Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun.
(Mahatma Gandhi)

Politisch irrlichtern die handelnden Personen weiterhin durch die Landschaft.
Ich weigere mich, die Probleme alle an der jetzigen Ampel Regierung festzumachen. Vielmehr muss
man konstatieren, dass wir seit ca. 1990 nicht mehr vorangekommen sind. Alle Regierungen in der
Zwischenzeit haben die dringend nötigen Reformen der Krankenversicherung, danach der Renten- und
seit etlichen Jahren ebenso der Pflegeversicherung vor sich hergeschoben. Aber die Demografie wartet
nicht auf ein Urteil aus Karlsruhe, dass dann mit einer weiteren Zeitverzögerung dann Minischritte
macht. Vor kurzem war ich auf einer sehr interessanten Veranstaltung in Berlin. Hier ging es inhaltlich
darum, wie sich der Beitragssatz zu Pflegeversicherung weiterentwickeln wird, wenn wir nichts ändern.

Gerade eben wurde der Beitrag ja – ohne große Geräusche in der Öffentlichkeit auf 4 % für Kinderlose
erhöht. Zur Erinnerung – wir kommen von einem Prozentpunkt im Jahr 1996. Natürlich wurde
zwischenzeitlich noch differenziert, ob man Kinder hat oder nicht. Aber die Richtung ist klar. Und nun
kommt die Frage, die bei der Veranstaltung lange diskutiert wurde. Jedem ist bekannt, dass die
Babyboomer aus dem Arbeitsleben ausscheiden, was das aber für die Pflegeversicherung bedeutet,
war mir noch nicht klar. Ohne jetzige Änderung – und damit meine ich nicht die jetzt gerade zum
1.7.2023 umgesetzte, wird unweigerlich zu einem Beitragssatz von bis zu 16 Prozent im Jahr 2040/2045
führen….alleine in der Pflegeversicherung.
Die Bedeutung für den Arbeitsmarkt brauche ich an dieser Stelle nicht weiter vertiefen, jedem von uns
ist klar, dass die anderen Sozialversicherungen ebenso weiter steigen werden. Wo das hinführen soll,
wenn die bekannten „Lohnnebenkosten“ dann plötzlich nicht mehr 21% sondern 30 oder mehr Prozent
ausmachen würden und damit die Arbeitnehmer und die Arbeitgeber übermäßig belastet werden –
weil einfach immer mehr aufgewendet werden muss obwohl weniger übrig bleibt – kann ich mir
denken. Gutverdienende Arbeitnehmer werden das nicht akzeptieren und früher oder später das Land
verlassen. Da braucht es keine AfD zur Abschreckung der ausländischen Fach- und Führungskräfte, das
schaffen wir ganz ohne die politischen Rechtsaußen.

„Es ist eine Krankheit der Menschen, dass sie ihr eigenes Feld
vernachlässigen, um in den Feldern der anderen nach Unkraut zu
suchen“
(Wilhelm Busch)

Nochmal zur Gesundheitspolitik. Eigentlich könnte einem der liebe Herr BGM Lauterbach leid tun. Das
„Liegenlassen-Prinzip“ hat er nicht erfunden, muss es jetzt aber ausbaden. Personalprobleme an den
Krankenhäusern, Finanzierungsengpässe die er mit der Einführung der DRG 2004 selbst produziert hat,
keine neue GOÄ und natürlich immer wieder die Zunahme der Kosten.
Wie erklärte ein Hochschulprofessor das deutsche Gesundheitswesen seinen Studenten? „Wer
Freibier ruft und sich nachher wundert, dass gesoffen wird, hat die menschliche Natur nicht
verstanden“. Alles, was umsonst ist, hat keinen Wert. Die Gesundheits-Flatrate, die wir mit der
Krankenkassenkarte täglich ausnutzen, führt ohne Zweifel zu immer weiter steigenden Kosten. Das
weiss der BGM natürlich, weigert sich aber standhaft dann über Kürzungen nachzudenken, immer nach
dem Motto, solange er im Amt ist, wird es keine Veränderungen geben. Na schauen wir mal, wie lange
er noch wirken darf.
Selbst wenn heute ein Papier auf dem Tisch liegt, dass ein Umdenken in der Finanzierung der
Krankenhäuser bringen soll, wird das Ergebnis erst einmal der Wegfall von 20-25 % der Krankenhäuser
in den nächsten fünf Jahren bedeuten…..und man darf wirklich unterstellen, dass man in Berlin weiss,
dass es so kommen wird. Eine dringend nötige Finanzspritze – man hat kein Geld mehr – wird wohl
nicht kommen; wir würden dann auch nicht von Spritze, sondern von einer Pipeline reden.
Wann lernen wir eigentlich, dass der Staat nicht alles lösen und bezahlen kann und Wohltaten vorher
erst verdient werden müssen? Sind wir bei der Verteilungsgerechtigkeit nicht schon Weltmeister…..im
Fußball wird es sicher nichts mehr werden, darauf lasse ich mich gerne festlegen. Wie weit Politiker
daneben liegen können, merkt man an Donald Trump als er sagte:

„Mein IQ ist einer der höchsten – und ihr alle wisst das!
Bitte fühlt euch nicht dumm oder unsicher, es ist nicht eure Schuld“
(Donald Trump)

Offensichtlich ist Herr Scholz auf dem gleichen Weg, das lässt zumindest sein Sommerinterview
vermuten. Die Gastbeiträge sind wieder für viele Leser interessant.
3H Vision hat die Steuerung von mehreren Modalitäten im Fokus – eine klare Antwort auf den schon
vorherrschenden Personalmangel. Man ist hier Vorreiter und wird von den großen Firmen schon
empfohlen, u.a von Siemens. Herr Rechtsanwalt Kalläne beschäftigt sich nochmals mit dem BSG Urteil
hinsichtlich der Kooperationen und sieht hier zumindest für die Radiologen eine gewisse Entwarnung.
Besonders die Ideen der Firma Opasca sollten Sie sich ansehen. Man kann hier in die moderne
Prozesswelt einsteigen, und zwar nicht nur als Strahlentherapeut, sondern die Lösungen sind in vielen
Bereichen des Gesundheitswesens nutzbar. Wenn ich heute eine neue Einheit aufbauen würde,
Opasca wäre für mich immer ein Thema.
Die weiteren Beiträge von Herrn Dr. Hildebrandt, der Firma Elekta und Herrn Klauer – der den Personen
unter uns eine einfache Lösung bietet, die Geld zum Anlegen haben und immer noch auf den „0“
Prozent Konten der Banken das Geld durch die Inflation entwerten lassen – stellen die perfekte
Abrundung dar.

Bleiben Sie positiv, wir müssen gemeinsam weiter nach vorne schauen. Wir freuen uns, von Ihnen zu
hören. Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich
unkompliziert auszutragen.
Ihr
Heinz Peter Fischer

FISCHERS ZEILEN IM APRIL 2023

An Weihnachten gab es eine Überraschung des BGM, darüber hinaus viel Bewegung ohne
Richtung und Ziel und in manchen Themen wird man das Gefühl nicht los, dass nahezu
täglich das Murmeltier grinsend grüßt.


Nach der turbulenten Weihnachtsüberraschung des BGM, Herrn Lauterbach, als er über die bösen
Heuschrecken hergezogen ist und gleich alles ändern wollte, brach erstmal eine Lawine der
potenziellen Verkäufer über uns herein.
Die Einen zu beruhigen und die Anderen zu strukturieren, hat sehr viel Kraft und Energie gekostet.
Daher melden wir uns verspätet – nun im April – da ich immer gehofft hatte, eine neue „Rauchwolke“
zu entdecken, die einen weiteren Hinweis auf die möglichen Veränderungen aufzeigen würde. Unsere
Erwartungshaltung wurde aber nicht erfüllt, obwohl einerseits, insbesondere der bayerische
Gesundheitsminister Holetschek immer wieder eine entsprechende harte Reglementierung ins Feld
führte, andererseits jedoch die weit größeren Probleme im deutschen Gesundheitswesen wie die
Krankenhausfinanzierungsreform, der Notstand beim Personal, die Unfähigkeit ausländische
Fachkräfte schnell anzuerkennen oder gar der Energiepreisschock und die damit verbundenen
Probleme bei den energieintensiven Fächern und den Krankenhäusern sicher mehr Aufmerksamkeit
verdient hätten. Wurde etwas gelöst? Leider nicht!

Für das Können gibt es nur einen Beweis: das Tun.
(Marie von Ebner-Eschenbach)

Diese Grundregel des gebildeten Menschen findet in der Gegenwart keinen Rückhalt mehr. Die Politik
agiert offensichtlich entweder nach parteiinternen Vorgaben, oder versucht immer einen Ausgleich für
jeden und für alles zu finden und in der Zwischenzeit haben wir uns abgeschafft. Die Realität heute ist
doch, dass wir in allen Bereichen offene Stellen haben, die nicht mehr besetzt werden. Statt
ausländische Fachkräfte zu integrieren, blockieren wir die Personen, die bei uns arbeiten wollen und
von uns dringend gebraucht werden. Wir hatten mehrfach das zweifelhafte „Vergnügen“, dies bei
Fachärzten aus Honduras, der Ukraine, Russland, Moldawien, Polen oder sogar Frankreich zu erleben.
Man hat den Eindruck, dass wir Deutsche offensichtlich der Maßstab der Welt sind, an dem sich alle
messen müssen. Das Ergebnis ist, diese Leute sind für den deutschen Arbeitsmarkt verloren.

Natürlich wollen wir kein Fracking Gas bei uns produzieren, das ist richtig – wenn die Bedenken hier größer sind als der Nutzen – sollte das nicht in Frage stehen. Nur warum kaufen wir es dann im Ausland ein? Ebenso halte ich das Vorpreschen zum Atomausstieg grundsätzlich für korrekt, da wir es in 60 Jahren nicht geschafft haben, ein Endlager zu finden. Wenn jedoch die weltweite Logik mit der Frage funktioniert, wie sauber ich Strom produzieren kann und dann die Länder, die am „saubersten“ sind, diejenigen sind, die vorwiegend Atomstrom produzieren, sind wir eigentlich falsch unterwegs. Vor Kurzem gab es dazu einen sehr guten Beitrag in der ARD – wirklich sehenswert. Was mich persönlich aber trifft, sind doch Fakten, die einen normal denkenden Menschen vor den Kopf stoßen. Da freut sich der Deutsche Wirtschaftsminister, wenn in der Ukraine von der Firma Bayer (und von anderen Unternehmen) Werke gebaut werden, die vorher bei uns aufgrund der Energiekosten zugemacht wurden und erklärt noch vor Ort, der Atomstrom in der Ukraine sei in Ordnung. Dieses „St. Florians Prinzip“ scheint die Monstranz zu sein, die unsere derzeitige Regierung vor sich trägt. Hauptsache, ich habe in Deutschland sauberen Strom aus der Steckdose. Bitte verstehen Sie meine Bedenken nicht falsch, ich habe fünf Photovoltaik-Anlagen, fliege nicht mehr mit dem Flugzeug oder reise bewusst nur im nahen Europa … mit dem Auto. Aber was bilden wir uns ein? War es nicht der letzte deutsche Kaiser, der sagte:

„Am deutschen Wesen soll die Welt genesen.“.
(Kaiser Wilhelm II)

Haben wir den moralischen, ethischen und wirtschaftlichen Kompass als Einzige in der Hand, oder ist
es heute eher so, dass wir in Wirklichkeit überhaupt keine Rolle mehr spielen? Dieses Gefühl werde
ich nicht mehr los. Nicht nur der Ukraine-Krieg, unsere Unfähigkeit, uns selbst zu verteidigen oder eine
Bundeswehr, die nicht einmal Munition bestellen kann – all das zeigt unsere Vorgartenromantik und
folgt der Logik unserer jahrzehntelangen Politik mit dem Scheckbuch. China erklären zu wollen, wie die
Welt funktioniert,zeugt da schon von einer grenzenlosen Überheblichkeit auf der deutschen Seite, die
wir längst abgelegt haben sollten.
Zurück zur Gesundheitspolitik: Müssen wir nun Angst vor den Investoren haben?
Wir sehen steigende Kosten bei Personal, Energie und sinkende Erlöse. Die Käufer suchen nach EBIT
oder EBITDA. Wenn ich es richtig sehe, wird aber der Markt komplizierter, da bereits der Verkauf einer
Gruppe wieder zurückgestellt wurde. Es war schlicht niemand da, der den überhöhten Preis von einer
Sammlung loser Praxen bezahlen wollte. Andere Investoren haben Schwierigkeiten bei der
Refinanzierung und können derzeit keine großen Einheiten kaufen, andere haben nach wie vor keine
medizinische Idee hinter dem Schaffen einer Gruppe. Man spürt nach wie vor, dass Private Equity
gewerblich oder industriell denkt und handelt, statt sich ein ganzheitliches Projekt vorzustellen. Es
fehlt die Expertise, größer und breiter in der Versorgung zu denken – nur der Blick des
Betriebswirtschaftlers allein reicht leider nicht.
Dann tummeln sich noch M&A Berater, die inhaltlich nicht aus dem Segment stammen und trotzdem
versuchen, mit exorbitanten Forderungen nach weltfremden Multiplikatoren die eigene Honorierung
zu optimieren. Hier vermissen wir, wie jeder rechtschaffene Kaufmann und eben auch viele Mediziner,
die Bodenhaftung und die Ausrichtung für ein langfristig tragfähiges Konzept. Gestern wurde der
Mittelständler, heute der Radiologe und morgen der größere Hersteller von Baumaschinen durchs Dorf
getrieben. Nachhaltigkeit sieht anders aus.

Wer nichts waget, der darf nichts hoffen.
(Friedrich Schiller)

Nach wie vor sind wir der Ansicht, dass auch bei steigenden Zinsen und erhöhten Kosten der ärztliche
Unternehmer eine Chance hat weiter vernünftig zu existieren. Natürlich muss man heute eine große
Praxis anders führen als vor 15 oder 20 Jahren. Wer allerdings heute genauso viel arbeitet wie die
Altvorderen, der wird ohne Zweifel auf eine schwächere Gegenwehr stoßen als früher. Anders
ausgedrückt: Für denjenigen, der die Chance erkennt, dass gerade jetzt kaum mehr ärztliche Kollegen
die Konkurrenten sein werden, wird klar, dass man nur mit Investoren und deren angestellten Ärzten
zu tun hat. Wer von den beiden Akteuren eine höhere persönliche Motivation hat, sollte klar sein. Und
bitte beachten Sie: Während da draußen übers „Gendern“, Atomausstieg und böse Investoren
gesprochen wird, Probleme nicht gelöst, sondern erfolgreich wieder mehrere Jahre geschoben
werden, kann man ohne Zweifel, wenn man die richtigen Ideen und Lösungen zur richtigen Zeit hat,
erfolgreich sein.

Veränderungen sind stets vorhanden. Dies zeigen auch die Gastbeiträge von Herrn RA Preißler zum
Thema Personengesellschaftsrecht, die technischen Weiterentwicklungen der Firma Varian bei der
Bildgebung vom Halcyon, die Ausführungen von Furkert und Schneider zu den aktuellen Bankenpleiten
und die Informationen von VRT und Brainlab. Ganz besonders möchte ich auf den Beitrag von Herrn
Klauer hinweisen, da das Halten der Mitarbeiter sehr wichtig geworden ist und die bislang viel zu wenig
beachtete betriebliche Krankenversicherung sicher ein wichtiges Puzzleteil sein kann, da die
Leistungen eben nicht erst in 20 oder 30 Jahren zu greifen sind, sondern für jeden spürbar sofortigen
Nutzen stiften.

Ein Optimist ist ein Mensch, der ein Dutzend Austern bestellt, in der
Hoffnung, sie mit einer Perle, die er darin findet, bezahlen zu
können.
(Theodor Fontane)

Bleiben Sie also optimistisch und uns gewogen! Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.
Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert
auszutragen.
Ihr
Heinz Peter Fischer

Fischers Zeilen im Dezember 2022

Am Jahresausklang melden wir uns nochmals, da die letzten Wochen sehr viel Neuigkeiten mit sich
gebracht haben. In den vergangenen Wochen waren sehr viele relevante Veranstaltungen in Berlin,
daher passt das folgende Zitat wie Deckel auf Topf:

Berlin-Mitte ist nicht das wahre Leben.

(Sigmar Gabriel)

Wahrscheinlich sollten wir die nachfolgenden Zusammenfassungen dann auch entsprechend
einsortieren. Begonnen hatte der November noch mit den

Berliner Gesprächen im Gesundheitswesen

Eine gut besuchte Veranstaltung, die Herr Prof. Wigge schon viele Jahre am Start hat und wieder mit
einigen interessanten Gästen bestückt war. Da war nicht zuletzt Herr Prof. Dr. Ulrich Wenner –
ehemaliger Richter am BSG, der sich seit 31.3.2022 im (Un-)Ruhestand befindet.

Dieser diskutierte messerscharf mit den anwesenden Interessenvertretern der Investoren und den
anderen Referenten über die Frage, ob denn ein Verbot von iMVZ´s denkbar wäre und wie die
Zunahme des Marktgewichts eingeschränkt werden könnte. Während Herr Prof. Wenner klare Worte
fand, musste man den Ausführungen von Michael Weller – der die Abt. 2 im
Bundesgesundheitsministerium führt – fast irritiert zur Kenntnis nehmen. Als Zuhörer hatte man den
Eindruck, dass da jemand zwar die Erkenntnis hat, im System fast 30 Jahre nichts geändert zu haben,
aber für einen Ruck keine Idee außer einen Gesundheitskiosk nennen konnte. Ob diese Idee die
Versorgung des ländlichen Raums zu verbessern imstande ist, darf weiter bezweifelt werden.

Während die Zahlen aus dem IGES Gutachten – welches die KVB angeschoben hatte – durchaus
kritisch hinterfragt und am Ende als nicht ausreichend für eine beleghafte Darstellung der höheren
Abrechnung gewertet wurden, verteidigte Herr Nolting seine Ausführungen zwar tapfer, aber es
blieben viele (berechtigte) Zweifel, ob man die vorgelegten Berechnungen im Sinne einer juristischen
Verwertung als Basis für Entscheidungen benutzen könnte. Man spürte trotzdem die klare Botschaft
im Raum, dass man gegenüber den Investoren durchaus eine Veränderung erzeugen wollte. Dabei
wurden die bereits bekannten Denkrichtungen – einerseits eine Regionalität und andererseits der
Bezug zu den Hauptabteilungen im Trägerkrankenhaus des MVZ´s angesprochen…………auch eine
Kombination aus beiden Richtungen. Trotz allem muss man immer fragen, wer Gutachten beauftragt
und mit welchem Zweck!

Wissenschaftler sind die einzigen Menschen, die ihre Unwissenheit noch durch Gutachten belegen.

(Georg Mautner Markhof)

Ohne Zweifel würde dies die Vergrößerung der MVZ Zahlen schlagartig einbremsen, da die uns
bekannten Investoren derzeit weder nur regional und schon gar nicht an der Linie der eigenen
Hauptabteilungen investieren. Fraglich wäre natürlich, wie dann eine Radiologie oder
Strahlentherapie überhaupt noch gekauft werden sollte, da die gekauften Krankenhäuser sicher nicht
über eine radiologische Hauptabteilung oder gar eine Strahlentherapie verfügen.

Dann ging es in Berlin mit dem

RO Update

weiter, das die Strahlentherapeuten und die Onkologen ganz gut kennen. Bei dieser Veranstaltung
kann man die Veränderungen in der Therapie gut beobachten, was derzeit allerdings keinen
Widerklang in der Abrechnung findet

Wie man in bei Herrn Prof. Guckenberger aus Zürich vernehmen konnte, sank die Anzahl der
Fraktionen bei seinen Patienten über alle Entitäten hinweg auf durchschnittlich nur noch
9,7……..Tendenz weiter fallend. Das ist aber bei einem Fach, das von den langfraktionierten
Therapieschemata lebt, auf Dauer ungesund. Klar könnte man darüber nachdenken, dann weniger
Geräte aufzustellen, weniger Personal zu benötigen oder gar weniger Bunker zu bauen…..aber dazu
müsste die aus den Neunzigern gefasste Idee des Tandembetriebs der DEGRO auch ad acta gelegt
werden und die Abrechnung müsste einer grundsätzlichen Reform unterzogen werden.

Natürlich sieht man die Aufnahme der Stereotaxie bei den interventionsbedürftigen
Vestibularisschwannomen durch den GBA per se ja positiv, aber was ist damit verbunden?
Welche Vergütung wird man hier annehmen und wird die Stereotaxie dann später ebenso für andere
Fragestellungen aufgenommen, oder dient dies nur der Reduktion der über den § 140 SGB V
eingeführten Verträge und führt dies dann zum Tod der hoch vergüteten Einzeit Modelle mit dem
Gamma Knife, dem Cyber Knife oder dem neuen ZAP-X Gerät? Die Verfechter der Beschleuniger
Technologie waren und sind ohnehin nach wie vor der Überzeugung, dass man mit einem
entsprechend ausgestatteten LINAC analoge Ergebnisse erzielen kann und sehen dabei noch den
Mehrwert des Gerätes, während gerade das Gamma Knife oder das ZAP-X Gerät nur im Kopf oder
maximal bei der HWS Zielvolumen definieren können.

Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet.

(Alan Kay)

Daher kann man den Fachärzten immer nur raten, sich selbst auf den Weg zu machen und zu
versuchen klare Ergebnisse zu erzielen. Alles andere……..oder darauf zu warten, dass andere in die
Hand nehmen, ist der falsche Weg.

Hier hatte man sich dann Ergebnisse beim

BVDST Herbstsymposium

erwartet, welches wieder eine Woche später – wieder in Berlin stattfand. Trotz der Wichtigkeit der
Veranstaltung – das berufspolitische Treffen der Strahlentherapeuten im Jahr – waren sicher nicht
einmal die Hälfte der Plätze vergeben. War das der Anfang vom Ende oder ist das Interesse an der
Berufspolitik derart gesunken, dass sich eine große Anzahl an Strahlentherapeuten nicht mehr auf
den Weg nach Berlin machen wollte?

Dennoch spürte man hier die Erwartungshaltung der Anwesenden, dass man von Seiten des
Vorstands nochmals Stellung zur nochmaligen Änderung des EBM zum 1.7.2022 beziehen sollte.
Leider war Herr Dr. Leßmann nicht nach Berlin gekommen……..ganz offensichtlich war er ein Opfer
der Klimaaktivisten am Berliner Flughafen geworden. Daher konnte er die Lage nicht aus seiner Sicht
erläutern. Die Mitglieder fanden jedoch die Erklärung, dass man die moderne Radiotherapie im EBM
für eine Versschiebung in den extrabudgetären Bereich ab 1.1.2023 geopfert habe hörbar nicht gut.
Viele fanden sich in die Neunziger Jahre zurückversetzt, da man auch die Beweggründe für die
neuerliche Herabsetzung – trotz einer in vielen KV-Bereichen übereinstimmenden
Punktzahlanforderung mit dem verfügbaren Honorar – nicht nachvollziehen konnte.

Der eingebaute Vortag eines Vertreters von evidia – einem institutionellen Investor – wurde von Dr.
Tom Bahr – dem Vertreter der RG2020 – wie auch dem Vertreter der Politik – Herrn Monstadt
kritisch hinterfragt. Insgesamt zweifelten die Anwesenden ohnehin, ob das nun eine Plattform sein
sollte oder die Idee, das Thema – also den Verkauf an einen institutionellen Investor – zu
torpedieren. Die ebenso anwesenden Vertreter anderer Investoren konnten Gespräche mit
relevanten Verkäufern führen……….ob das das Ziel war, konnten wir nicht abschließend beurteilen.
Aufgefallen war uns aber schon, dass obwohl Herr Dr. Dr. Knüppel (evidia) die Investorenlösung als
eine von mehreren Lösungen dargestellt hatte, der Vertreter der Politik sich mit Allgemeinplätzen
durch seinen Vortrag hangelte („Versorgung ländlicher Raum“ – was das auch immer in der
Strahlentherapie bedeuten soll) und aus einem Bundesland stammte, in dem genau fünf Therapien
für ein Flächenland zuständig sind – also gerade nicht ein Musterbeispiel für eine wohnortnahe
Versorgung gelten konnte.

Der Vertreter der Zahnärzteschaft – Herr Hendges aus Berlin – konnte zwar aufzeigen, dass die
Investoren offensichtlich anders als Praxisinhaber agieren, aber durch die Unterschiedlichkeit des
Faches kein Quervergleich sinnvoll war. Zahnärzte sind eben doch anders als Strahlentherapeuten
oder Radiologen. Prof. Halbe konnte in gewohnter Weise auf seine Leistungen und die Tatsache, dass
ein Praxisverkauf keine Raketenwissenschaft darstellt, eingehen und damit den anwesenden
potenziellen Verkäufern ein Stück weit die Angst vor den großen Zahlen nehmen.
Am Ende hatte man schon ein komisches Gefühl nach der Veranstaltung, Investoren, große
inhabergeführte Ketten unter Radiologen, Personalmangel, ein retardierender EBM und nach wie vor
keine Aussicht auf eine neue GOÄ…….es fühlte sich sehr seltsam an.

Ist nicht sofort ersichtlich, welche politischen oder sozialen Gruppen, Kräfte oder Größen bestimmte Vorschläge, Maßnahmen usw. vertreten, sollte man stets die Frage stellen: Wem nützt es?

(Wladimir Iljitsch Lenin)

Über die Politik möchte ich in dieser Ausgabe nicht sprechen, zu frustrierend sind die Aktionen der
politisch Handelnden auf allen Ebenen. Während die Amerikaner Protektionismus in reinster Form
vorleben, die Chinesen sich weiter überall ungestört einkaufen können und wir uns mit uns selbst
beschäftigen, haben wir in den nächsten Wochen hoffentlich (!!!) wieder die Zeit uns Gedanken über
uns selbst und unser Land zu machen. Ohne Fatalismus möchte ich an der Stelle Ihnen und Ihren
Familien ein angenehmes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen! Wie sagt
Herr Böhmermann im ZDF immer: „Bleiben Sie stabil“………..etwas anders bleibt uns ja nicht übrig.
Meine Mitarbeiter und meine Wenigkeit wünschen Ihnen viel Gesundheit!

Unser Büro wird zwischen dem 24.12.2022 und dem 09.1.2023 nicht regelmäßig besetzt sein. Ab
dem 10.1.2023 sind wir dann wieder für Sie in vollem Umfang am Start

Haben Sie im neuen Jahr anspruchsvolle Projekte für uns, freuen wir und von Ihnen zu hören.
Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten sich unkompliziert
auszutragen. Frohe Weihnachten!!!
Ihr
Heinz Peter Fischer

Fischer´s Zeilen im November 2022

Plötzlich und völlig unvorhergesehen steht der Winter vor der Tür. In dieser Jahreszeit braucht man
daher sicher mehr Gas und Strom als in den vorherigen Monaten. Dass da den Bürgern und den
Unternehmen – natürlich auch den Praxen – schon ein Stück weit das Verständnis für die Politik der
aktuellen Regierung fehlt, wundert nicht. Seit Februar steht der Bundeskanzler im Wort, dass
niemand frieren oder gar einen wesentlichen Nachteil erleiden wird.
Die Realität schaut leider anders aus. Rettungsschirme in Größenordnungen von 200 Milliarden sind
da anzutreffen, ebenso wie völlig sinnlose Aktionen mit der Gießkanne alles und jedem irgendwie
helfen zu wollen. Unausgegoren, nicht zielgerichtet, zu spät……..sind da noch die höflichsten
Umschreibungen der aktuellen Politik.
Wenn man dann liest, dass der Strompreis doch auf 40 Cent für 80 % des vorherigen Verbrauchs
gedeckelt wird – weil die Erziehung des (unmündigen) Bürgers darf nicht zu kurz kommen ………..führt
das automatisch dazu, dass man mal nachschaut, was bisher bezahlt wurde. Privat zahle ich dann
rund 28 % mehr als bei den alten teuren Verträgen. In meinem Büro hatte ich über den Strommarkt
eingekauft, da waren es 12,614 Cent brutto, dort wäre die Steigerung dann 225 %. Und genau da
fängt auch das Problem bei den stromintensiven Einheiten an. Diese Kosten sind nirgends abgebildet,
weder bei Krankenhäusern noch bei Praxen. Da kann man auch nicht hingehen und die
Behandlungspreise erhöhen. Es gibt die DRG, den EBM und die GOÄ von 1996 (mit einer
Leistungslegende von 1991), in denen keine aktuellen Kosten existieren!

Das kostspielige Bermudadreieck ist das Dreiecksverhältnis Patient-Arzt-Versicherung.

(Gerhard Kocher Gesundheitsökonom)

War man bislang bereit, etwas für die Umwelt und die Transformation der Stromversorgung zu tun
und hat eine PV-Anlage, Windräder, Wasserkraft oder Biomasse Anlagen gebaut und betrieben, ist
man wieder der Verlierer. Nicht nur dass der Anschluss einer fertigen Anlage einem Spießrutenlauf
gleicht und enorme Geduld und viel Zeit und Nerven verbraucht, nein, nun darf der dumme Anleger
auch die durch Direktvermarktung erzielten Gewinne in diesem Jahr zu 90 % wieder an den Staat
abgeben (Abschöpfung von Übergewinnen), der aber die veralteten Atomkraftwerke, die Kohle-, Öl- und Gaslastigen Stromerzeuger von dieser Regelung (bewusst) ausnimmt.

Die Tierärzte dürfen sich endlich über eine neue Gebührenordnung freuen, weil diese ja völlig
überaltert sei und aus 1999 (!!!) stamme, hat der Bundesrat der Änderung zum 1.11.2022
zugestimmt. Die Steigerung bewegt sich bei rund 50 %. Da fragt sich der geneigte Leser
schon………….und die GOÄ? Hat der Bundesrat noch nicht mitbekommen, dass unsere
Gebührenordnung für Humanmediziner noch älter ist, oder sind die Tiere wichtiger als die
Menschen?

Die Politik ist das Paradies zungenfertiger Schwätzer.

(George Bernhard Shaw)

Wir hatten im letzten Newsletter die Inflation schon im März angesprochen! Keinesfalls weil wir hier
über herausragende Fähigkeiten der Vorhersage verfügen, sondern nur die Fakten
zusammengetragen haben. Diese hat sich nun auf ein Niveau von 10 bis 11 % eingepegelt. Was
bedeutet das? Klar, die Menschen, Sie und Ihre Mitarbeiter brauchen mehr Geld für die gleiche
Leistung. Man merkt das beim Einkaufen im Supermarkt, beim Tanken oder schlicht, wenn man mal
wieder weg geht. Offensichtlich nehmen das die Politiker nicht mehr wahr. Denn die Folgen sind
fatal. Derjenige, der sich weniger leisten kann, wird bei den Chefs – den Praxisinhabern oder den
Geschäftsführern von MVZ´s oder Krankenhäusern – anklopfen und den alten Gunter Gabriel Spruch:
„Hey Boss ich brauch mehr Geld“ benutzen. Und logischerweise gehen die Gewerkschaften hier den
gleichen Weg.
Das bedeutet auf Sicht eine deutliche Steigerung der Lohnkosten, alleine durch die Inflation – und
zwar solange diese anhält. Wir dürfen da getrost von rund 6 bis 10 % pro Jahr ausgehen. Bis wir
wieder ein angestrebtes Inflationsniveau von gut 2 % erreichen, werden Jahre vergehen. Auf die
Aussage lasse ich mich festlegen. Den blanken Hohn der Politik, die den Arbeitnehmern eine
steuerfreie Pauschale verspricht – die natürlich wieder der Arbeitgeber bezahlen muss, möchte ich
an der Stelle nicht weiter kommentieren. Man verzichtet auf etwas, was man unter normalen
Umständen nie erhalten hätte. Offensichtlich denkt die Politik, die Menschen in unserem Land
erkennen diese Volksverdummung nicht.
Um es aber weiter zu beleuchten. Jeder von Ihnen draußen in den Praxen und Krankenhäusern hat
Wartungs- und Mietverträge, die zumeist dem Wiesbadener Index unterliegen. Was in der
Vergangenheit ruhig hat schlafen lassen, lässt einem nun erschaudern. Das bedeutet nichts anderes
als, dass die Wartungs- und Mietkosten in der Zukunft im Gleichschritt mit der Inflation steigen
werden.
Fassen wir zusammen. Die Steigerung der Personalkosten um 10 % (in den nächsten Jahren) in
Kombination der Erhöhung der Wartungskosten in Verbindung mit den steigenden Gas- und
Stromkosten wird selbst in großen Einheiten eine Bremsspur von 4 – 5 % hinterlassen. D.h. einfach
ausgedrückt, dass sich – ohne jetzt den Zins zu betrachten, der rasant ansteigt und Reinvestitionen
schon deutlich teurer macht – das Betriebsergebnis beispielhaft von 25 % auf 20 % verringern wird.
Wie lange man eine solche Entwicklung aushält, lässt sich nicht serös vorhersagen. Wenn ich die
Nachrichten von den Krankenhäusern höre, dass allerorten wieder doppelstellige Millionen an
Defiziten produziert werden und dies durch nichts – außer der Haftung des Eigentümers –
ausgeglichen werden kann, spürt man die Dimension der Belastung und Aufgabe, die vor uns steht.
Wir werden diese reale Abnahme des Wohlstands zum ersten Mal wirklich spüren und erleben
dürfen.

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim alten zu lassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.

(Albert Einstein)

Zum aktuellen Stand der Vergütung in der Strahlentherapie erspare ich mir größere Kommentare.
Letztlich muss man konstatieren, dass aufwendige und hochmoderne Therapie am Patienten nicht
(mehr) honoriert wird. Ob man sich in der Verhandlung damit einen Gefallen getan hat? Die
Verschiebung wieder in den extrabudgetären Bereich bringt aus meiner Sicht nicht viel, da die
Herabsetzung der Vergütungen in Kombination mit den erheblich steigenden Kosten viele
Einrichtungen sehr beschäftigen wird. Die weitere Forcierung der Hypofraktionierung, ohne diese in
den Vergütungsordnungen entsprechend zu berücksichtigen, stellt eine toxische Kombination dar.
Nicht jeder in Deutschland verfügt über ein Sondergerät (Gammaknife, Cyberknife, ZAP X) und erhält
von den gesetzlichen Kassen für eine Einzeitbestrahlung extrem hohe Vergütungen (bis zu 7200.- €
pro Einzeit) ohne Patientendeckel. Die allermeisten Einrichtungen müssen das sogenannte „Brot und
Butter Geschäft“ dann mit weniger Erlösen stemmen können, während einige wenige Gewinner auf
der Sonnenseite stehen. Ist das gerecht?
Natürlich nicht, aber es ist ebenso nicht korrekt, die GOÄ seit nunmehr 26 Jahren unverändert
beizubehalten und die steigenden Kosten zu ignorieren? Seit den 70 er Jahren versuchen wir in der
Gesundheitspolitik eine Art Kostendämpfung umzusetzen mit immer neuen Wortschöpfungen für die
sinnlosen Gesetze. Hat es etwas gebracht? Nein!
Hätte es jetzt eine andere Regierung besser gemacht? Die Frage ist eher rhetorischer Natur, denn die
schlechte Ausgangslage hat ja mit der Regierungszeit der letzten großen Volkspartei – so bezeichnet
sich die CDU/CSU ja gerne – zu tun. Aber um den Finger in die Wunde zu legen: Jeder hat die
Volksvertreter, die er wählt (und verdient) und letztlich spürt man in den großen Krisen erst, ob
jemand das Format hat, ein Land und die Nation zu führen. Das darf man getrost für unsere
Regierung verneinen. Aber da stehen wir nicht allein da.

Können Sie glauben, dass ich ein Politiker bin? Sogar ich kann es nicht.

(Donald Trump)

Machen wir uns nichts vor.
Wir stehen vor einem ungeheuren Wandel. Wo wird die Reise für uns alle hingehen? Vor kurzem
durfte ich eine Veranstaltung besuchen, bei der der Zukunftsforscher Lars Thomsen (https://futurematters.com/) seine Visionen für die nächsten 5 bis 6 Jahre dargestellt hat. Wenn man hier genau
hingehört hat, wird die KI sehr viel überlagern, vereinfachen und unser Leben signifikant ändern. Die
erneuerbaren Energien sieht er – trotz aller politischen Heckenschützen aus allen politischen Lagern
in Verbindung mit modernen Speichermöglichkeiten als unumkehrbar an. Wie vertical farming und
künstlich erzeugtes Fleisch unsere Landwirtschaft und unser Verhältnis zu Tieren verändern wird,
haben mich dabei sehr beeindruckt. Aber die größte Kernbotschaft war, dass die Unternehmen sich
zu Wertegemeinschaften entwickeln und die weichen Faktoren die materiellen Sonderleistungen in
den Schatten stellen werden. Daher: Seien Sie gut zu Ihren Mitarbeitern, denn der Fachkräftemangel
wird dies gerade auch im Gesundheitswesen mit einer brutalen Dynamik – bei der am Ende die
Schließungen von Einheiten stehen, weil kein Personal mehr zu bekommen ist – offenbaren. Die
Beiträge unserer Partner beschäftigen sich daher ganz bewusst mit den Themen Strom selbst zu
erzeugen und damit für sich zu verbilligen, um das Thema KI, da dies hilft Personalengpässe besser zu
bewältigen und natürlich um das vielbeachtete BSG-Urteil, das Krankenhäuser mit privatisierten
Hauptabteilungen ratlos zurücklässt, da nun die Kooperation und Überwindung der sektoralen
Grenzen sinnlos in Frage gestellt wird.
Hoffen wir daher weiter auf Frieden und darauf, dass sich endlich die Intelligenz so schnell wie ein
Virus gerade wieder bei unseren Politikern verbreitet.

Wir stehen Ihnen – den Radiologen, Nuklearmedizinern und den Strahlentherapeuten – natürlich
weiter mit Rat und Tat zur Seite, zögern Sie also nicht uns zu kontaktieren. Wir nehmen uns gerne
Zeit für Sie und – und das möchte ich nach wie vor auch nach 30 Jahren betonen – wir sind
unabhängig.
Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten sich unkompliziert
auszutragen.
Ihr
Heinz Peter Fischer

Fischer´s Zeilen im April 2022

Angesichts der täglichen Bilder aus dem Kriegsgebiet fällt es sehr schwer, unabhängig davon einen
Beitrag für den Newsletter zu schreiben. Ich möchte Sie aber an dieser Stelle darauf hinweisen, dass
wir mit dem Angriffskrieg des „lupenreinen Demokraten W. Putin“ nicht nur eine Zeitenwende in der
Sicherheitspolitik sehen, sondern ebenso eine signifikante Veränderung in der Wirtschaft und dies
wiederum wird eine erhebliche Auswirkung auf die Praxen in Deutschland haben.

Kaum ist die Geldflutung der EZB und der Bundesbank für die Corona geplagte Wirtschaft vorbei,
entwickelt sich mit dem Kriegsgeschehen in Osteuropa eine ganz andere Dynamik. Durch die massiv
steigenden Rohstoffpreise musste man sich nicht nur an der Tankstelle oder beim Gas- und
Öllieferanten seiner Wahl verwundert die Augen reiben, nein nun steigen auch die
Lebensmittelpreise spürbar an. Und vergessen Sie die Hoffnung, das wäre ein Einzelfall! Wir haben
seit März 2021 – als die Inflation noch bei 1,7 % in Deutschland lag, über 3,8 % im Juli und dann 5,3 %
im Dezember – eine Rallye hingelegt, die noch nicht zu Ende ist. Gerade eben wurden die Zahlen für
März 2022 veröffentlich – 7,3 %!!!

Inflation ist das erste Wundermittel des schlecht geführten Staates. Das zweite Wundermittel ist der Krieg. Beide führen zu zeitweiligem Wohlstadt und beide führen zum völligen Zusammenbruch.

(Ernest Hemingway)

Ehrlich gesagt, bin ich über das Zitat selbst erschrocken…….einfach zeitlos diese Aussage.
Was bedeutet das aber für uns oder Sie als Großgerätemediziner? Der/Die eine oder andere wird es
schon gemerkt haben. Die Strompreise steigen, die Wartungsverträge, die an einen Index gekoppelt
sind, gehen nun wunderbar nur noch in eine Richtung und vom Markt wird mir von Radiologen und
Strahlentherapeuten berichtet, dass Ersatzteile nicht mehr problemlos zu bekommen sind. Das alles
stört letztlich den normalen Betriebsablauf in der Praxis. Signifikant steigende Kosten in der
Kombination mit einer weitgehend gleichbleibenden Vergütung für medizinische Leistungen – die
Strahlentherapeuten haben nach einer langen Phase der sicheren Vergütung im Jahr 2021 erstmals
merken müssen, dass es auch einmal weniger werden kann – dann geht die Schere einfach zu und die
wunderbaren Jahre mit den stets hohen Gewinnen, gehören plötzlich der Vergangenheit an.
Natürlich wird nun eingewendet werden, dass doch die Anzahl der Tumorpatienten regelhaft durch
die Altersstruktur der Bevölkerung steigt. Korrekt, aber richtig ist auch, dass unser Vergütungssystem
in Deutschland die Verkürzung der Serien nicht abbildet. Hier besteht Nachholbedarf von Seiten des
Berufsverbands und der Fachgesellschaft.

Erst letzte Woche hatte ich hier eine Diskussion mit einem Vertreter der Medizintechnik. Es ging um
die Refinanzierung des MR LINAC. Dieses Hybrid Gerät hat natürlich einen Mehrwert für die
Patienten, dieser ist unbestreitbar. Aber auf meinen Hinweis, als ich bereits vor mehr als zwei Jahren
dringend empfohlen habe, die Geräte an den Universitäten erst dann aufzustellen, wenn die
Refinanzierung mit den Kassen besprochen ist………ist man damals nicht eingegangen. Was bedeutet
das in unserem System? Die Geräte an den Universitäten werden installiert, keine Ziffern existieren
und letztlich muss man sich dann mit einer Vergütung zufriedengeben, die es eben auch für einen
reinen Beschleuniger gegeben hätte, obwohl das Gerät natürlich viel mehr als ein solcher kostet
(Investition und Wartung). Das Ergebnis? Die Geräte sind für den breiten Markt – also für Einheiten
außerhalb der Universitäten – nicht kaufbar…….die Innovation verkommt zum „markttechnischen
Rohrkrepierer“. Das an dieser Stelle weder vom Berufsverband noch von der Fachgesellschaft ein
„hohes Lied vom MR LINAC“ gesungen wird, ist selbsterklärend. Wenn die moderate und die ultra
Hypofraktionierung hier 1:1 umgesetzt werden würde, dann würde das Abrechnungssystem in der
Strahlentherapie kurzfristig kollabieren, da niemand in der Lage wäre, dies zu kompensieren. Daher
bleibt die Innovation in der Schublade und in Deutschland (und in Österreich) bleibt man zu großen
Teilen bei der Normo-Fraktionierung.

Innovation ist keine Garantie gegen das Scheitern, aber oder Innovation ist das Scheitern garantiert.

(Stefan R. Munz)

Kommen wir nochmals zurück zu den Auswirkungen der Inflation.
Stellen Sie sich doch einfach mal vor, wie die Investoren und deren Modell funktionieren. Da werden
die Praxen für einen Multiplikator von 6 bis 9 gekauft und durch schiere Größe bekommt man vom
nächsten Investor für das gleiche Produkt einen höheren Multiplikator………sagen wir einfach mal 14
oder 16. Wie weit geht das? Ich hatte das einen auf M&A Geschäft spezialisierten BWL Professor
gefragt. Dieser meinte mir gegenüber…….bis zum Faktor 25 und manchmal auch bis zum Faktor 40.
Was bedeutet das? Einfach ausgedrückt, würde das zu einer Rendite von 2,5 % bis 4 % führen. Auf
meine Frage, wer denn so einen Quatsch kaufen würde sagte mir der BWL
Professor……….Rentenfonds. Also diejenigen, die eigentlich solide Titel kaufen müssen, um in der
Zukunft ihre Versprechen einhalten zu können. Wer wie ich nun 30 Jahre im Segment
Gesundheitswesen unterwegs ist, dem läuft es da kalt den Rücken herunter. Schlicht deswegen, weil
Schwankungen in den Honorarsystemen immer möglich sind und diese dann natürlich weit größere
Auswirkungen auf die Ergebnisse haben als die o.g. 2,5 % bis 4 %.
Stellen Sie sich jetzt vor, die Inflation steigt an, wie wir es gerade erleben. Schauen Sie nun informativ
auf die Zinsen, die nun auch in Bewegung geraten sind. Dann kann sich doch jeder ausmalen, dass die
Einkaufspreise sinken müssen, um die geniale Geldvermehrungsmaschine in dem gleichen Umfang in
Betrieb zu halten. Höhere Zinsen führen automatisch zu geringeren Kaufpreisen.

1 + 1 = 2 plus Zinsen

(Dr. Rudolf Meindl)

Die sinkenden Kaufpreise werden nicht offen ausdiskutiert, aber sie schweben im Raum. Ob der
Einstieg des Infrastrukturfonds INFRAVIA in den Markt oder das Interesse weiterer potenzieller
Marktteilnehmer das für die einfache Einheit kompensieren können, wage ich zu bezweifeln. Im
Einzelfall wird es für sehr große Ziele (viele Praxen oder ein sehr gutes EBITDA) noch gute Preise
geben, aber für kleinere Einheiten sind nun sinkende Gebote festzustellen.

Lassen Sie sich nicht täuschen. Faktisch müssen Sie immer mit mehreren Interessenten reden und
verhandeln, um zu einem guten Ergebnis zu kommen. Wir helfen Ihnen hier gerne im Rahmen eines
fest definierten Auftrags. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie einen jungen dynamischen Facharzt
finden, der noch genügend Dampf unter dem Kessel hat, sehe ich zunehmend schwinden. Es ist
definitiv nicht so, dass wir als Proconcept keine jungen und fachlich qualifizierten Ärzte finden
würden, aber die Unternehmereigenschaft ist so gut wie ausgestorben. Das scheint aber kein
Medizinerproblem zu sein, sondern ein gesamtgesellschaftliches. Erst gestern war ich in einem
schönen Hotel im Schwarzwald und habe dem Hotelier und Gastronomen zugehört. Dieser meinte –
bezogen auf junge Leute in der Hotelbranche – die sollten einmal mehr das Wort „work“ statt „life
balance“ verwenden. Immer wenn er mit Kollegen sprechen würde, wird schon im ironischen
Unterton vom Club der Ü60 bei den Unternehmern gesprochen. Wenn dieses Nachwuchsproblem
aber überall vorhanden ist, dann ist den Investoren „Tür und Tor“ geöffnet und kein wesentlicher
Widerstand zu erwarten.

Hoffen wir darauf, dass dieser entsetzliche Krieg bald zu Ende ist und man sich mit der Rückkehr zur
Normalität – was das auch immer sein mag – beschäftigen kann. Wir stehen Ihnen – den Radiologen,
Nuklearmedizinern und den Strahlentherapeuten – natürlich weiter mit Rat und Tat zur Seite und
zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Wir nehmen uns gerne Zeit für Sie und – und das möchte ich
nach wie vor auch nach 30 Jahren betonen – wir sind unabhängig.

Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert
auszutragen.
Ihr
Heinz Peter Fischer