FISCHER’S ZEILEN IM NOVEMBER 2023

Die Einschläge kommen immer näher, nicht nur in der Ukraine oder im Nahen Osten! Bitte verzeihen
Sie den Vergleich, aber man muss es plastisch darstellen. Die Entwicklungen in der Großgerätemedizin
könnten einschneidender nicht sein.

Während nach wie vor die Kosten für Gas und Energie hoch sind – von Entspannung ist nichts zu
merken und die großzügig angebotenen Anpassungen der Versorger für das nächste Jahr, liegen immer
noch 100 bis 150 % über dem Niveau von vor dem unseligen Einmarsch der russischen Truppen in die
Ukraine. Der Strommarkt lag in den Monaten März bis heute wirklich zum Teil unter der gesetzlich
garantierten Vergütung von 7 Cent für PV Anlagen Betreiber – nur hat das der geneigte Kunde also Sie
und ich – nicht gemerkt, da die Versorger sich vorher mit großen Paketen zu deutlich höheren Kosten
eingedeckt haben. Wenn Sie Glück haben, bleiben Sie unter 40 Cent. Dann wird von der großen Politik
wieder ein Industriestrompreis diskutiert und ja, ich darf Sie beruhigen, in den Genuss würden Sie nicht
kommen, aber…..Sie dürfen das sicher mit einem für Sie höheren Strompreis wie alle anderen
Verbraucher bezahlen. Durch die Inflation stehen die Arbeitnehmer in den Praxen und den
Krankenhäusern zurecht auf der Schwelle und fordern mehr Geld, damit sie selbst die gestiegenen
Preise weiter bedienen können. Die Wartungsverträge bei den Großgeräten sind regelhaft indexiert –
ebenso wie die Mietverträge – und was das bedeutet, kann sich jeder Radiologe oder
Strahlentherapeut bestens vorstellen.

Man kann gegen den Strom schwimmen, aber nie gegen die
Stromrechnung
(Klaus Klages)

Man fragt sich, wann eigentlich der Staat oder die Verantwortlichen im Gesundheitswesen endlich
einmal erkennen, dass die Vorhaltung von Gesundheitsdienstleistungen Geld kosten. Stattdessen wird
immer wieder mit dem Vorschlaghammer das Argument der steigenden Ausgaben hervorgeholt und
dass das deutsche Gesundheitswesen eines der teuersten der Welt wäre.

Natürlich steigen die Ausgaben jährlich, das ist aber relativ einfach zu erklären. Eine alternde Gesellschaft wie die unsere, hat einen überbordenden Anteil an älteren Bewohnern, die – und das ist statistisch relativ einfach zu erkennen – im Alter natürlich höhere Kosten verursachen. Weniger Beitragszahler, dafür mehr Rentner und deutlich mehr Bürger, die schlicht sehr alt werden…….das ist eine ganz schlechte Kombination. Dazu die Unfähigkeit der Politik Lösungen anzubieten, das wird uns in allen Sozialversicherungsbereichen ganz hart treffen. Dazu muss man noch vor Augen haben, dass die geburtenstarken Jahrgänge erst noch in Rente gehen werden. Selbst unter großzügiger Auslegung der Babyboomer als die Jahrgänge 1957 bis 1970 wird einem gleich eines ins Auge fallen…….1957……das sind diejenigen die vor einem Jahr in Rente gegangen sind. Das bedeutet, dass wir erst am Anfang dieser Entwicklung stehen. 112 Milliarden Euro hat der Staat alleine im Jahr 2023 für die Rentner aufgewendet. In der GKV waren es zusätzlich 16,5 Milliarden Euro und in der GPV, dem jüngsten aller Sorgenkinder wurde der Zuschuss gestrichen, was eine Erhöhung der Beiträge zur Folge hatte. Aber die Sozialabgaben dürfen nicht – warum eigentlich – über 40 % steigen?

Die Sozialausgaben sind bekanntlich der bei weitem größte Posten
im Etat des Bundes (übrigens direkt gefolgt vom Schuldendienst der
öffentlichen Hand). Es hilft nichts: Sie müssen angesichts des nahen
Staatsbankrotts Punkt für Punkt überprüft und auf echte Probleme,
unverschuldete Notlagen beschränkt werden.
(Arnulf Baring)

Wie bereits angeführt, stehen wir erst am Anfang dieser Entwicklung, denn die Ausgaben werden
weiter rasant steigen und dann wird sich der Gesetzgeber über das SGB V schon die Möglichkeit
offenhalten, den Leistungskatalog der GKV zu verändern, das Renteneintrittsalter weiter zu erhöhen
oder schlicht die Zuzahlungen der Arbeitnehmer anzupassen.

Aber das alles ist für die Strahlentherapeuten nur eine Randnotiz. Die beiden von uns bereits im letzten
Sondernewsletter beschriebenen BSG-Urteile werden zu einer Umwälzung der Versorgungslandschaft
führen. Wir haben das einmal für Bayern analysiert. Hier könnten nur noch 15 von 60 (!!) Einrichtungen
an der Versorgung der stationären Patienten dauerhaft mitwirken und es bestehen erhebliche
Rückforderungsansprüche der Kassen gegenüber den Krankenhäusern. Das wird große Häuser,
konfessionell, kommunal oder private sehr stark treffen und das vorhandene Defizit in diesen Häusern
noch einmal erheblich vergrößern.

Dazu gibt es nun auch Stellungnahmen von der Fachgesellschaft DEGRO und vom Berufsverband BVDST. Diese ersten Aussagen haben – das kann man so ausdrücken – zu einer erheblichen Verstimmung bei den betroffenen Einrichtungen geführt. Ob sich das Fach, der Berufsverband oder die Fachgesellschaft damit einen Gefallen getan haben, darf bezweifelt werden. Die Fachgruppe ist ohnehin sehr klein und muss sich regelhaft gegen die anderen onkologisch tätigen Fachgesellschaften behaupten. Da macht es definitiv keinen Sinn, mit der Kettensäge am Baum zu arbeiten, auf dem man gemeinsam sitzt.

Wir mögen keinem gerne gönnen,
daß er was kann, was wir nicht können.
(Wilhelm Busch)

Es wäre ein sehr großer Fehler von manchen Strahlentherapeuten in seiner Einheit zu sitzen, er sei
diesmal nicht betroffen, getreu dem St. Florians Prinzip. Dieses Verhalten geht definitiv nicht gut aus.

So stehen den Strahlentherapeuten nach vielen angenehmen Jahren stürmische Zeiten bevor. Die
Hypofraktionierung führt zu sinkenden Erlösen, da die Vergütungssystematik nicht mit der
Veränderung in der Medizin Schritt gehalten hat. Die BSG-Urteile führen zu einer radikalen Umkehr
der bisherigen Flächenversorgung und stellen letztlich viele Einrichtungen in Frage. Das alles wird noch
ergänzt von einer Krankenhausreform, an dessen Ende eine radikale Reduzierung der Krankenhäuser
stehen soll. Während in den letzten 30 Jahren die Anzahl von 2381 auf nun 1893 sank – also ein
Rückgang von 20,5 % – muss nach der anstehenden Reform mit einem erheblichen Rückgang
gerechnet werden. Herr Lauterbach spricht offiziell von 1247 Krankenhäusern (das wären immerhin
fast 35 % weniger als im Jahr 2022) aber inoffiziell wird gerne auch eine Zahl von 600 geäußert. Wie
sich das auf die Versorgungssituation für die Radiologie oder Strahlentherapie auswirken wird,
überlasse ich Ihrer geneigten Einschätzung.

Intelligenz ist die Fähigkeit, sich Veränderungen anpassen zu können
(Stephen Hawking)

Ich darf Sie auch auf unsere hervorragend aufgesetzte Veranstaltung am 24. und 25.11.2023 in
Nürnberg hinweisen. Hier können Sie viele gute Gespräche mit absoluten Fachleuten aus den
Bereichen Recht, Steuern, M&A Beratung und Sachwertanlagen führen. Es sind noch ein paar
Restplätze vorhanden:

Zudem möchte ich an dieser Stelle wie immer auf die Gastbeiträge hinweisen, allen voran von der Firma ACALTA – einem jungen innovativen Unternehmen, dass sich die digitale Patientenführung mit einem hohen Automatisierungsgrad auf die Fahnen geschrieben hat, getreu dem Motto: Schonung von Zeit-Personal- und finanziellen Ressourcen aber trotzdem einen besseren Workflow zu erzielen.

Analog ist der Beitrag von Herr Klauer von der BÄS GmbH für die Arbeitgeber unter Ihnen lesenswert.
Unternehmen müssen sich erfolgreich positionieren, um gutes Personal zu finden und zu halten und
erfolgreich in die Zukunft zu schauen.

Seien Sie wachsam und engagiert. Die Zeiten ändern sich dauernd, nichts bleibt so wie es ist und
vertraute Personen können plötzlich zu Feinden werden. Der Raubtierkapitalismus macht nur Freude,
wenn man zu den großen Tieren zählt.

Bleiben Sie uns gewogen, fragen Sie gerne nach – wir sind Dienstleister und stehen Ihnen gerne mit
Rat und Tat zur Verfügung. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören. Sollten Sie unsere Informationen nicht
mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen.

Ihr
Heinz Peter Fischer

FISCHER’S ZEILEN – SONDERAUSGABE SEPTEMBER 2023

Liebe Strahlentherapeuten………..jetzt müssen Sie ganz stark sein! Nachdem im letzten Jahr das BSG Urteil vom 26.4.2022 mehr oder minder die Kooperationen, die Bayern 3 Modelle und die Realität in
der onkologischen Versorgung auf den Kopf gestellt hat, führt das zweite BSG-Urteil vom 29.8.2023
nun zu einer Umkehr der bisherigen Versorgungsstruktur. Ob dies den Richtern klar war, darf
bezweifelt werden.

Keiner urteilt heftiger als der Unwissende.
(Bernd Blase)

Wir alle wissen, dass die Anzahl der Betten in der Strahlentherapie in den letzten Jahrzehnten deutlich
abgenommen hat, die Verweildauer deutlich reduziert wurde und wir je nach Region zwischen 5% und
8% an stationären Fällen haben. Darauf aufbauend wurde in den Neunzigern die Kooperation die
Methode der Wahl, um eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit
strahlentherapeutischen und onkologischen Leistungen zu erreichen.

Wenn man nun knapp 30 Jahre später das Rad zurückdrehen möchte, dann muss man fragen
dürfen……wozu? Cui bono……..wem soll es nützen?
➢ Der Versorgung – sicher nicht
➢ Den Patienten – keinesfalls, da diese bei einem Rückgang der Versorgung in der Fläche längere
Fahrtwege und mehr stationäre Aufenthalte produzieren werden
➢ Den Kassen – ebenso nicht, da die Fahrtkosten getragen werden müssen und stationäre
Aufenthalte regelhaft teurer sind als ambulante Leistungen
➢ Dem Steuerzahler – niemals, denn die Ausstattungen der Krankenhäuser, die ja mittlerweile
Praxen gehören selbst wieder neu gebaut werden müssten – für 5% bis 8% der Patienten
➢ Den Krankenhäusern – keinesfalls, da man weder das Personal noch die Räume oder gar die
Technik und schon überhaupt kein Geld darf hat……die meisten deutschen Krankenhäuser
kämpfen ums finanzielle Überleben
➢ Den Leistungserbringern – also Ihnen – natürlich nicht, da Sie nun als Anbieter zweiter Klasse
gesehen werden – stationäre Leistungen können Sie nicht mehr erbringen, bzw. bekommen
Sie nicht mehr gezahlt, da das kooperierende Haus die Leistungen nicht mehr abrechnen darf.

Der Verstand ist wie eine Fahrkarte: Sie hat nur dann einen Sinn,
wenn Sie benutzt wird.
(Ernst R. Hauschka)

Wenn man heute weiß, dass selbst in Städten wie München nicht genügend Personal vorhanden ist,
um alle Beschleuniger zu bedienen, wer soll das dann sicherstellen? Wenn an Universitäten die Bunker
wegen Personalmangel zugefahren werden, wer soll dann die Versorgung sicherstellen? Die BSG Richter?

Wenn diese Urteile aber niemandem helfen, nichts ändern oder verbessern, warum werden diese
dann so gefällt……..oder ist das faktische Recht wichtiger, als eine sachgerechte Lösung? Welchen
Pyrrhus Sieg hier die Kassen errungen haben, werden wir noch erleben, denn höhere Aufwendungen
führen nachher zu höheren Beiträgen und so sind die Menschen draußen im Land als Steuerzahler,
Beitragszahler, als Leistungserbringer, Mitarbeiter in Praxen oder Krankenhäusern oder als Patienten
die Verlierer dieser Entscheidungen.

Die Einzigen, die hier nun einen Vorteil haben sind
➢ Rechtsanwälte
➢ Steuerberater
➢ Bauunternehmen
➢ Medizintechnikfirmen
➢ Controller in den Kassen und der MDK

Während die vier erstgenannten Gruppen sich über neue Aufträge freuen dürfen, können sich die
letztgenannten auf die Schulter klopfen und im Recht fühlen, wenn eine hundertprozentig gleiche
Leistung, die in einer Praxis erbracht wurde und NICHT von einem Krankenhaus mit
Versorgungsauftrag – dann auf Kosten der Patienten und Leistungserbringer eine Honorierung gekürzt
oder eben gar nicht ausgezahlt wird, getreu dem Motto – am Kassenwesen muss Deutschland genesen.

Es gibt Krankheiten, die existieren erst, wenn es die Krankenkasse
zulässt.
(Kurt Haberstich)

Was bringen nun die Urteile?
Zuerst einmal große Verwirrung und Aktivität. Nehmen wir ein Beispiel.
Eine privatisierte Abteilung, die über mehrere Bunker verfügt, müsste nun einen Bunker für die
stationären Patienten frei machen. Dann könnte das Krankenhaus dort – wenn der Strahlenschutz
passt – einen Beschleuniger aufbauen und eigenes Personal einstellen. Kosten einer solchen Aktion –
Beschleuniger plus Netzwerk und Planung ca. 2,5 Mio. €, plus ggf. Umbau ca. TEUR 500 plus Personal
– das Gesetz fordert zwei MTRA, 2 Ärzte und zwei Physiker ca. TEUR 720; man könnte
einwenden…….man braucht ja nur Teilzeitkräfte……..korrekt, aber die müsste man finden. Vorlauf für
eine solche Aktion dürfte ca. ein Jahr sein. In der Zwischenzeit könnten die Kassen sich darauf
versteifen, dass die Patienten an anderer Stelle behandelt werden müssten……..also z.B. von
Unikliniken, die jetzt schon zu wenig Personal haben. Das Ergebnis? Korrekt……….der Patient muss
warten……….mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung.

Und jetzt kommt die Spitze! Selbst wenn man das schafft, würde das in den allermeisten Fällen für ein
Patientenaufkommen von unter 5 pro Tag stattfinden – also dem Arbeitsaufwand von 1,5 Stunden pro
Tag. Dass die Einrichtung dann nur defizitär betrieben werden kann, versteht sich von selbst. Wer zahlt
die „Rechnung“? Korrekt, der Steuerzahler und der Beitragszahler. Das wird die Pleitewelle der
deutschen Krankenhäuser nur noch befeuern.

Wenn die Fahne fliegt, ist der Verstand in der Trompete.
(Russisches Sprichwort)

Wenn jetzt das Krankenhaus aber keinen Versorgungsauftrag hat, kann man die Aktion vergessen,
denn trotzdem könnte das Krankenhaus die nach allen Regeln der ärztlichen Kunst erbrachte Leistung
NICHT abrechnen. Quatsch, Blödsinn……….NEIN, Realität in Deutschland seit dem 29.8.2023!
Und um das klar auszuführen, die allermeisten der bundesweit 350 strahlentherapeutischen
Einrichtungen verfügen eben NICHT über einen Versorgungsvertrag. Das würde bedeuten, dass ca.
zwei Drittel aller Einrichtungen keine stationären Leistungen mehr erbringen oder abrechnen könnten;
dies führt dann zu einem Rückgang der Einrichtungen auf dem Land und zu einer Veränderung der
onkologischen Versorgung vor Ort. Wollen wir das? Wollen wir große Zentren, die als „Fabriken“
arbeiten, die dann 6 oder zehn Beschleuniger haben, wollen wir lange Anfahrtswege für die
schwerkranken Patienten und wollen wir die dies für die Zukunft als unsere onkologische Versorgung
sehen?

Macht das alles Sinn?

Natürlich nicht, denn die Radioonkologen sind wohl das am engsten kontrollierte Fach im
Gesundheitswesen, werden alle zwei Jahre von unabhängigen Stellen in der medizinischen und
Physikalischen Leistung auditiert. Warum daher die Aktionen?
Ehrlich gesagt, wir wissen es nicht!

Die Richter haben „Recht“ gesprochen, aber wenn man an einer Stelle erkennt das es negative Folgen
haben wird, wäre es doch sinnvoll den handelnden Personen wie in anderen Bereichen auch eine
Übergangszeit zu geben, um neue Strukturen zu schaffen oder schlicht Gesetze zu verändern.

Wir sind als Berater auf der Seite der Profiteure, aber eines möchte ich an dieser Stelle ganz klar zum
Ausdruck bringen. Wozu zertritt man eine funktionierende Versorgungskette ohne Not? Das, was hier
passiert, verändert die strahlentherapeutische und onkologische Versorgung in einem Federstrich
mehr als die Kooperationen in den letzten 30 Jahren positiv verändert haben, da dürfen Sie mich beim
Wort nehmen.

Dummheit ist auch eine natürliche Begabung.
(Wilhelm Busch)

Es bedrückt mich sehr, dass wir Ihnen mit diesem Newsletter solche Nachrichten übermitteln müssen,
aber aus den beiden Urteilen erwächst eine sehr große Gefahr für das Fach an sich und für die
gewachsenen Strukturen im deutschen Gesundheitswesen.

Als einzig positive Nachricht darf die Bepreisung der Stereotaxie betrachtet werden, auf die wir sehr
lange gewartet haben. Wir setzen hier den Link, damit Sie sich das in Ruhe durchlesen können. Damit
wird endlich das bezahlt, was schon seit langer Zeit von vielen strahlentherapeutischen Einrichtungen
ohne entsprechende Bezahlung erbracht wird.

https://www.kbv.de/html/1150_65393.php

Wenn man derzeit als Franke und Bayer durch die Landschaft fährt, fallen einem die vielen
Wahlplakate auf. Warum setzt sich niemand dieser vielen Gesichter für die Menschen im Land, für
deren Bedürfnisse oder Versorgung ein? Das sind die Dinge, die mir bei meinen Autofahrten durch den
Kopf gehen und nicht die sinnbefreiten Sprüche nach Bürokratieabbau, der ohnehin nie stattfindet
oder vollmundigen Versprechen von Rechts, Links, der Mitte oder wem auch immer.

An dieser Stelle möchte ich wie immer auf die Gastbeiträge hinweisen, allen voran natürlich den Ausführungen der Kanzlei Bregenhorn-Wendland und Partner zu den BSG Urteilen und von der Firma Varian – die weiterhin aktiv an der Verbesserung der Radioonkologie arbeitet und immer wieder überraschende Neuigkeiten präsentieren kann. Bitte bedenken Sie bei all meiner berechtigten Kritik, dass wir immer im Zentrum der Kritik stehen; wenn es gut läuft, waren es die anderen, wenn es schlecht läuft, gibt es immer einen Schuldigen.

Im Übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für
viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht.
(Kurz Tucholsky)

Ich darf Ihnen an dieser Stelle gute Nerven, einen entsprechenden Anwalt, ein Krankenhaus mit
breitem Kreuz, Kassenvertreter mit Verstand für die nächsten Monate und Jahre wünschen. Bleiben
Sie positiv für sich, Ihre Mitarbeiter und allen voran für Ihre Patienten, die haben es besonders
verdient, dass Sie sich um diese sorgen und kümmern.

Wir freuen uns, von Ihnen zu hören. Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf
ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen.

Ihr
Heinz Peter Fischer

FISCHER’S ZEILEN IM AUGUST 2023

Sommerloch und kein Ende!


Als geplagter Bayer – eigentlich natürlich Franke – muss man immer mit den letzten möglichen Wochen
im Jahr den Sommerurlaub akzeptieren. Dass dieser diesmal im Hochsommermonat Juli ins Wasser
gefallen ist, lag nicht nur an einer vierzehntägigen Heilfastenkur. Regengüsse ohne Ende und man darf
dann in der zweiten Woche im August auf eine hohe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit schwülem
Wetter ein karibisches Feeling genießen.

Was macht die Politik – ehrlich gesagt immer den gleichen Unsinn. Während man bei der
Ampelregierung den Eindruck hat, dass dem gescheiterten Wachstumsbeschleunigungsgesetz wieder
die Reaktion auf diese „Blutgrätsche“ von Frau Paus nun ein falsches Signal bei den Schwächsten der
Gesellschaft folgen wird, denken wir weiterhin nur an Geldausgaben, während die Wirtschaft immer
weiter in die Rezession driftet. Nicht nur die Tatsache, dass Deutschland im Ranking als
Wirtschaftsstandort immer weiter zurückfällt – Platz 22 von 64 – nein, selbst in Europa sind wir als
größte Volkswirtschaft mittlerweile das Risikoland in der Gemeinschaft.

Wir konnte es so weit kommen?
Es war nicht nur die Ampel, sondern zu der aktuellen Situation hat die Merkel Ära ganz speziell
beigetragen. Offene Grenzen, kein Einwanderungsrecht, Digitalisierung komplett verschlafen, aber der
Datenschutz funktioniert weitgehend, aber immer nur dann, wenn man diesen nicht braucht. Eine
marode Infrastruktur der öffentlichen Netze, die Liste der Versäumnisse könnte man beliebig
fortführen, aber mit was beschäftigen wir uns dann? Laut Herrn Buschmann muss doch der sich
kümmernde Vater dann eine Entlastung für die anstehende Unterhaltszahlung für seine Kinder
bekommen, alles andere wäre ungerecht. Ja, das ist unser Hauptleiden alles regeln und gerecht
machen zu wollen.

Die Lehre von der Gleichheit ist das Ende der Gerechtigkeit.
(Friedrich Nietzsche)

Neuigkeiten im Gesundheitswesen?
Fehlanzeige………..nein das trifft es nicht wirklich. Wenn man bedenkt, welche Welle Herr BGM
Lauterbach mit der Krankenhausfinanzierungsreform ausgelöst hat und nun Woche für Woche im
Nachrichtenlink „myDRG“ die Defizite und die Pleiten der Krankenhäuser zu lesen sind, wird einem
Bürger schon mulmig. Man darf wirklich von einer vorsätzlichen Schwächung der flächendeckenden
Versorgung sprechen, wenn zwischen 20 und 30 % aller Krankenhäuser in den nächsten Jahren
geschlossen werden müssen. Will der BGM die Personalprobleme in den Kliniken vielleicht so lösen?
Kleine Krankenhäuer zu machen und das freiwerdende Personal dann an die großen Kliniken
schicken……das geht offensichtlich schneller und effektiver als ausländische Fachkräfte anzuwerben.
Sie meinen ich übertreibe oder ich sehe das zu schwarz? Leider sehe ich die Realität bei der Anwerbung
von ausländischen Fachpersonal tagtäglich, die monate- ja zum Teil jahrelange Gängelung der
Behörden von Akademikern. Da ist die Schließung eines Krankenhauses schneller durchgezogen. Zu
der vorhandenen Finanzierungslücke kommt noch die Unsicherheit der Eingruppierung in der Zukunft
dazu.

Wenn der BGM mit der gleichen Idee durch die ambulante Landschaft läuft, darf man sich schon
freuen. Obwohl gerade die KBV letzte Woche wieder lautstark den Personalmangel angeprangert hat
und regelhaft belegt – es gibt eben immer weniger Menschen, die arbeiten und sich in dem System
gängeln lassen wollen – reagieren die Krankenkassen reflexhaft und rechnen eine 30 % Zunahme aus.
Ob das stimmt, spielt keine Rolle, die Zahl ist schon mal draußen.

Natürlich könnte man auch versuchen das unter dem Gesichtspunkt der Altersstruktur der
Bevölkerung, den angebotenen Dienstleistungen und bereinigt um Sondereffekte wie Corona zu
betrachten. Warum sich hier die Mühe machen, die Kassen haben das Geld und daher immer die
Deutungshoheit.

Sie spüren bei mir nach rund 31 Jahren schon eine gewisse Neigung zum Fatalismus, aber den muss
man an den Tag legen, sonst schafft man es nicht, die Presse, die aktuellen Ereignisse und das
Hintergrundwissen, das man in der Zeit angehäuft hat, unter einen Hut zu bekommen, ohne in diverse
Abhängigkeiten gegenüber legalen Drogen zu geraten.

Es gibt Krankheiten, die existieren erst, wenn es die Krankenkasse
zulässt.
(Kurt Haberstich)

Wir dürfen weiter gespannt bleiben, was die Regierung in Berlin oder in den Bundesländern sich noch
alles einfallen lässt. Ehrlich gesagt, schwant mir hier nichts Gutes. Statt einfach Sachpolitik zu machen
und die Dinge anzupacken, die schon viel zu lange liegengeblieben sind, streiten sich diese Leute und
lösen am Ende gar nichts. Wenn die niedergelassenen Ärzte, die Krankenhäuser oder die Unternehmer
in den Medizintechnikfirmen so arbeiten würden, wäre keine Struktur mehr vorhanden und alle an
sich insolvent oder schlicht pleite. Liegt es vielleicht daran, dass am Berufsbild des Politikers so gar
keine Anforderung gestellt wird, außer dass man sich jahrelang durchgedient hat und möglichst
lautstark fabuliert?

Der GBA Beschluss zur Stereotaxie………..alle dachten, wunderbar, da kommt endlich mal etwas auf das
wir schon lange gewartet haben……aber was ist wieder mal nicht geklärt? Die Bepreisung……..natürlich
war inhaltlich alles klar, jede Definition hat gesessen, aber was man dafür erlösen könnte, war nicht
final besprochen.
Oder die die Energiekostenpauschale, die wirklich für die technischen Fächer notwendig war – und aus
meiner Sicht weiter bleiben wird, da die Strompreise nur an der Börse kurzfristig bei fünf Cent landen,
während der normale Verbraucher weiterhin seine 40 Cent bezahlt – wurde längst beschlossen und
bepreist, nur ausgezahlt wurde diese häufig noch nicht!

Daher möchte ich an dieser Stelle wieder auf unsere Gastbeiträge hinweisen. Vielleicht ist ein Weg aus
der Vielzahl der Krisen, dass man wieder vermehrt versucht, selbst Lösungen zu finden und sich aus
der stattlichen Umklammerung zu befreien. Der Staat kann nur ganz selten etwas besser als die
Privatpersonen, das sollte wir immer vor Augen haben.

Schauen Sie sich daher das Modell von Corus an. Hier geht es darum, dass der Strom im Mietermodell
auf dem Dach erzeugt und dann zu einem vernünftigen Preis für Vermieter und Mieter verkauft wird.
Beide Parteien haben etwas davon und das ist doch das Modell der Zukunft.

Wer wagt selbst zu denken, der wird auch selbst handeln.
(Bettina von Arnim)

Analog ist die Weiterentwicklung des Halcyon bei Varian zum Hypersight zu sehen. Wo ist das Problem
aus Sicht des Patienten – die Entwickler von Varian/Siemens schauen sich das an und suchen nach
einer echten Verbesserung der ohnehin vorhandenen guten Technik. Schnellere und bessere
Aufnahmen für eine weniger anstrengende Zeit für den Patienten und am Ende könnte hier auch das
„2 in 1“ Gerät stehen, also die Einsparung eines CT Scanners, der nicht nur zusätzlichen Raum sondern
natürlich entsprechende Investitionen erfordert. In Zeiten, in denen die Veränderungen in der
Vergütung deutliche Einbußen auslösen, muss man nach einer Verbesserung für den Patienten in
Kombination mit einer kostengünstigeren Technik suchen. Das tut Varian wirklich mit einem guten
Ansatz.

Mit Brainlab ist nun auch der Pionier der bildgeführten Therapie mit einem neuen SGRT System in den
Ring zu den anderen Anbietern gestiegen. Man darf gespannt sein, ob die zweifellos hohe Qualität den
Weg in die Praxen oder Krankenhäuser findet, da die SGRT selbst keine Vergütung auslöst – der
klassische Fehler der Medizintechnik, etwas auf den Markt zu bringen, das ohne Zweifel einen
Mehrwert hat, bevor man eine Vergütung mit den Kassen vereinbaren konnte – und zwar eine höhere
Qualität bedeutet; aber auch diese muss man sich leisten können.

Schauen wir voraus, es kann nur besser werden. Packen wir selbst an und schaffen etwas
Neues…….und warten nicht darauf, dass die Politik etwas tut. Denn dann dürfen wir getrost das Ticket
nach Lummerland buchen.

Bleiben Sie positiv! Wir freuen uns, von Ihnen zu hören. Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr
lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen.
Ihr
Heinz Peter Fischer

Fischer’s Zeilen im Juli 2023


Nach DEGRO ist vor der DEGRO. Es wie bei bei den Wahlen, man startet immer wieder bei „0“.
Ob es das extreme Unwetter über vielen Teilen Deutschlands – aber eben auch über Kassel war – wir
wissen es nicht. Das vom Unwetter weggespülte Essen der DEGRO bei der Eröffnung war da nur eine
Randnotiz.
Während beim Berufsverband Herr Dr. Lessmann – der alle seine restlichen Anteile an die SANA
verkauft hat – seinen Rückzug beim BVDST angekündigt und damit eine Zeitenwende eingeläutet hat,
verbleibt ein großes Vakuum. Die vorherige Fokussierung auf seine Person führt nun zu einer Vakanz
ungeahnten Ausmaßes. Wer soll hier nachfolgen? Gerade wenn man sich die Struktur und die
Mitglieder des Berufsverbands ansieht, wird man schnell feststellen, dass man nicht zukunftsfähig ist.
Zu wenig junge Ärzte, kaum Klinikärzte aus der Facharzt- oder Oberarztschiene, keine Berücksichtigung
von großen MVZ´s….so kann es nicht weitergehen.
Zu lange hat man sich bei der Abrechnung auf die Länge der Fraktionierung konzentriert und muss nun
hilflos zusehen, wie die Medizin mit der Verstärkung der Hypofraktionierung und der Stereotaxie
plötzlich andere Wege geht. Das kann auf der Basis des vorhandenen EBM und der uralten GOÄ nicht
gutgehen. Und dies obwohl wir vor einer Verschiebung der stationären Leistungen in den ambulanten
Sektor stehen….Stichwort hierzu die „ambulanten DRG´s“.
Gut, der bisherige Sprecher Herr Dr. Lessmann hat zwar angekündigt noch mit Prime Networks
beratend tätig sein zu wollen. Ob das nun die angeführten Themen löst, muss leider bezweifelt werden.
Denn das würde bei gleichen Gesichtern eine vollständige Umkehr der bisherigen Verhandlungen
bedeuten. Waren also die dunklen Wolken über Kassel eine Aussicht für die Zukunft der
Strahlentherapie in Deutschland oder nur ein Zufall? Die Bewertung überlassen wir den geneigten
Lesern.

Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun.
(Mahatma Gandhi)

Politisch irrlichtern die handelnden Personen weiterhin durch die Landschaft.
Ich weigere mich, die Probleme alle an der jetzigen Ampel Regierung festzumachen. Vielmehr muss
man konstatieren, dass wir seit ca. 1990 nicht mehr vorangekommen sind. Alle Regierungen in der
Zwischenzeit haben die dringend nötigen Reformen der Krankenversicherung, danach der Renten- und
seit etlichen Jahren ebenso der Pflegeversicherung vor sich hergeschoben. Aber die Demografie wartet
nicht auf ein Urteil aus Karlsruhe, dass dann mit einer weiteren Zeitverzögerung dann Minischritte
macht. Vor kurzem war ich auf einer sehr interessanten Veranstaltung in Berlin. Hier ging es inhaltlich
darum, wie sich der Beitragssatz zu Pflegeversicherung weiterentwickeln wird, wenn wir nichts ändern.

Gerade eben wurde der Beitrag ja – ohne große Geräusche in der Öffentlichkeit auf 4 % für Kinderlose
erhöht. Zur Erinnerung – wir kommen von einem Prozentpunkt im Jahr 1996. Natürlich wurde
zwischenzeitlich noch differenziert, ob man Kinder hat oder nicht. Aber die Richtung ist klar. Und nun
kommt die Frage, die bei der Veranstaltung lange diskutiert wurde. Jedem ist bekannt, dass die
Babyboomer aus dem Arbeitsleben ausscheiden, was das aber für die Pflegeversicherung bedeutet,
war mir noch nicht klar. Ohne jetzige Änderung – und damit meine ich nicht die jetzt gerade zum
1.7.2023 umgesetzte, wird unweigerlich zu einem Beitragssatz von bis zu 16 Prozent im Jahr 2040/2045
führen….alleine in der Pflegeversicherung.
Die Bedeutung für den Arbeitsmarkt brauche ich an dieser Stelle nicht weiter vertiefen, jedem von uns
ist klar, dass die anderen Sozialversicherungen ebenso weiter steigen werden. Wo das hinführen soll,
wenn die bekannten „Lohnnebenkosten“ dann plötzlich nicht mehr 21% sondern 30 oder mehr Prozent
ausmachen würden und damit die Arbeitnehmer und die Arbeitgeber übermäßig belastet werden –
weil einfach immer mehr aufgewendet werden muss obwohl weniger übrig bleibt – kann ich mir
denken. Gutverdienende Arbeitnehmer werden das nicht akzeptieren und früher oder später das Land
verlassen. Da braucht es keine AfD zur Abschreckung der ausländischen Fach- und Führungskräfte, das
schaffen wir ganz ohne die politischen Rechtsaußen.

„Es ist eine Krankheit der Menschen, dass sie ihr eigenes Feld
vernachlässigen, um in den Feldern der anderen nach Unkraut zu
suchen“
(Wilhelm Busch)

Nochmal zur Gesundheitspolitik. Eigentlich könnte einem der liebe Herr BGM Lauterbach leid tun. Das
„Liegenlassen-Prinzip“ hat er nicht erfunden, muss es jetzt aber ausbaden. Personalprobleme an den
Krankenhäusern, Finanzierungsengpässe die er mit der Einführung der DRG 2004 selbst produziert hat,
keine neue GOÄ und natürlich immer wieder die Zunahme der Kosten.
Wie erklärte ein Hochschulprofessor das deutsche Gesundheitswesen seinen Studenten? „Wer
Freibier ruft und sich nachher wundert, dass gesoffen wird, hat die menschliche Natur nicht
verstanden“. Alles, was umsonst ist, hat keinen Wert. Die Gesundheits-Flatrate, die wir mit der
Krankenkassenkarte täglich ausnutzen, führt ohne Zweifel zu immer weiter steigenden Kosten. Das
weiss der BGM natürlich, weigert sich aber standhaft dann über Kürzungen nachzudenken, immer nach
dem Motto, solange er im Amt ist, wird es keine Veränderungen geben. Na schauen wir mal, wie lange
er noch wirken darf.
Selbst wenn heute ein Papier auf dem Tisch liegt, dass ein Umdenken in der Finanzierung der
Krankenhäuser bringen soll, wird das Ergebnis erst einmal der Wegfall von 20-25 % der Krankenhäuser
in den nächsten fünf Jahren bedeuten…..und man darf wirklich unterstellen, dass man in Berlin weiss,
dass es so kommen wird. Eine dringend nötige Finanzspritze – man hat kein Geld mehr – wird wohl
nicht kommen; wir würden dann auch nicht von Spritze, sondern von einer Pipeline reden.
Wann lernen wir eigentlich, dass der Staat nicht alles lösen und bezahlen kann und Wohltaten vorher
erst verdient werden müssen? Sind wir bei der Verteilungsgerechtigkeit nicht schon Weltmeister…..im
Fußball wird es sicher nichts mehr werden, darauf lasse ich mich gerne festlegen. Wie weit Politiker
daneben liegen können, merkt man an Donald Trump als er sagte:

„Mein IQ ist einer der höchsten – und ihr alle wisst das!
Bitte fühlt euch nicht dumm oder unsicher, es ist nicht eure Schuld“
(Donald Trump)

Offensichtlich ist Herr Scholz auf dem gleichen Weg, das lässt zumindest sein Sommerinterview
vermuten. Die Gastbeiträge sind wieder für viele Leser interessant.
3H Vision hat die Steuerung von mehreren Modalitäten im Fokus – eine klare Antwort auf den schon
vorherrschenden Personalmangel. Man ist hier Vorreiter und wird von den großen Firmen schon
empfohlen, u.a von Siemens. Herr Rechtsanwalt Kalläne beschäftigt sich nochmals mit dem BSG Urteil
hinsichtlich der Kooperationen und sieht hier zumindest für die Radiologen eine gewisse Entwarnung.
Besonders die Ideen der Firma Opasca sollten Sie sich ansehen. Man kann hier in die moderne
Prozesswelt einsteigen, und zwar nicht nur als Strahlentherapeut, sondern die Lösungen sind in vielen
Bereichen des Gesundheitswesens nutzbar. Wenn ich heute eine neue Einheit aufbauen würde,
Opasca wäre für mich immer ein Thema.
Die weiteren Beiträge von Herrn Dr. Hildebrandt, der Firma Elekta und Herrn Klauer – der den Personen
unter uns eine einfache Lösung bietet, die Geld zum Anlegen haben und immer noch auf den „0“
Prozent Konten der Banken das Geld durch die Inflation entwerten lassen – stellen die perfekte
Abrundung dar.

Bleiben Sie positiv, wir müssen gemeinsam weiter nach vorne schauen. Wir freuen uns, von Ihnen zu
hören. Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich
unkompliziert auszutragen.
Ihr
Heinz Peter Fischer

FISCHERS ZEILEN IM APRIL 2023

An Weihnachten gab es eine Überraschung des BGM, darüber hinaus viel Bewegung ohne
Richtung und Ziel und in manchen Themen wird man das Gefühl nicht los, dass nahezu
täglich das Murmeltier grinsend grüßt.


Nach der turbulenten Weihnachtsüberraschung des BGM, Herrn Lauterbach, als er über die bösen
Heuschrecken hergezogen ist und gleich alles ändern wollte, brach erstmal eine Lawine der
potenziellen Verkäufer über uns herein.
Die Einen zu beruhigen und die Anderen zu strukturieren, hat sehr viel Kraft und Energie gekostet.
Daher melden wir uns verspätet – nun im April – da ich immer gehofft hatte, eine neue „Rauchwolke“
zu entdecken, die einen weiteren Hinweis auf die möglichen Veränderungen aufzeigen würde. Unsere
Erwartungshaltung wurde aber nicht erfüllt, obwohl einerseits, insbesondere der bayerische
Gesundheitsminister Holetschek immer wieder eine entsprechende harte Reglementierung ins Feld
führte, andererseits jedoch die weit größeren Probleme im deutschen Gesundheitswesen wie die
Krankenhausfinanzierungsreform, der Notstand beim Personal, die Unfähigkeit ausländische
Fachkräfte schnell anzuerkennen oder gar der Energiepreisschock und die damit verbundenen
Probleme bei den energieintensiven Fächern und den Krankenhäusern sicher mehr Aufmerksamkeit
verdient hätten. Wurde etwas gelöst? Leider nicht!

Für das Können gibt es nur einen Beweis: das Tun.
(Marie von Ebner-Eschenbach)

Diese Grundregel des gebildeten Menschen findet in der Gegenwart keinen Rückhalt mehr. Die Politik
agiert offensichtlich entweder nach parteiinternen Vorgaben, oder versucht immer einen Ausgleich für
jeden und für alles zu finden und in der Zwischenzeit haben wir uns abgeschafft. Die Realität heute ist
doch, dass wir in allen Bereichen offene Stellen haben, die nicht mehr besetzt werden. Statt
ausländische Fachkräfte zu integrieren, blockieren wir die Personen, die bei uns arbeiten wollen und
von uns dringend gebraucht werden. Wir hatten mehrfach das zweifelhafte „Vergnügen“, dies bei
Fachärzten aus Honduras, der Ukraine, Russland, Moldawien, Polen oder sogar Frankreich zu erleben.
Man hat den Eindruck, dass wir Deutsche offensichtlich der Maßstab der Welt sind, an dem sich alle
messen müssen. Das Ergebnis ist, diese Leute sind für den deutschen Arbeitsmarkt verloren.

Natürlich wollen wir kein Fracking Gas bei uns produzieren, das ist richtig – wenn die Bedenken hier größer sind als der Nutzen – sollte das nicht in Frage stehen. Nur warum kaufen wir es dann im Ausland ein? Ebenso halte ich das Vorpreschen zum Atomausstieg grundsätzlich für korrekt, da wir es in 60 Jahren nicht geschafft haben, ein Endlager zu finden. Wenn jedoch die weltweite Logik mit der Frage funktioniert, wie sauber ich Strom produzieren kann und dann die Länder, die am „saubersten“ sind, diejenigen sind, die vorwiegend Atomstrom produzieren, sind wir eigentlich falsch unterwegs. Vor Kurzem gab es dazu einen sehr guten Beitrag in der ARD – wirklich sehenswert. Was mich persönlich aber trifft, sind doch Fakten, die einen normal denkenden Menschen vor den Kopf stoßen. Da freut sich der Deutsche Wirtschaftsminister, wenn in der Ukraine von der Firma Bayer (und von anderen Unternehmen) Werke gebaut werden, die vorher bei uns aufgrund der Energiekosten zugemacht wurden und erklärt noch vor Ort, der Atomstrom in der Ukraine sei in Ordnung. Dieses „St. Florians Prinzip“ scheint die Monstranz zu sein, die unsere derzeitige Regierung vor sich trägt. Hauptsache, ich habe in Deutschland sauberen Strom aus der Steckdose. Bitte verstehen Sie meine Bedenken nicht falsch, ich habe fünf Photovoltaik-Anlagen, fliege nicht mehr mit dem Flugzeug oder reise bewusst nur im nahen Europa … mit dem Auto. Aber was bilden wir uns ein? War es nicht der letzte deutsche Kaiser, der sagte:

„Am deutschen Wesen soll die Welt genesen.“.
(Kaiser Wilhelm II)

Haben wir den moralischen, ethischen und wirtschaftlichen Kompass als Einzige in der Hand, oder ist
es heute eher so, dass wir in Wirklichkeit überhaupt keine Rolle mehr spielen? Dieses Gefühl werde
ich nicht mehr los. Nicht nur der Ukraine-Krieg, unsere Unfähigkeit, uns selbst zu verteidigen oder eine
Bundeswehr, die nicht einmal Munition bestellen kann – all das zeigt unsere Vorgartenromantik und
folgt der Logik unserer jahrzehntelangen Politik mit dem Scheckbuch. China erklären zu wollen, wie die
Welt funktioniert,zeugt da schon von einer grenzenlosen Überheblichkeit auf der deutschen Seite, die
wir längst abgelegt haben sollten.
Zurück zur Gesundheitspolitik: Müssen wir nun Angst vor den Investoren haben?
Wir sehen steigende Kosten bei Personal, Energie und sinkende Erlöse. Die Käufer suchen nach EBIT
oder EBITDA. Wenn ich es richtig sehe, wird aber der Markt komplizierter, da bereits der Verkauf einer
Gruppe wieder zurückgestellt wurde. Es war schlicht niemand da, der den überhöhten Preis von einer
Sammlung loser Praxen bezahlen wollte. Andere Investoren haben Schwierigkeiten bei der
Refinanzierung und können derzeit keine großen Einheiten kaufen, andere haben nach wie vor keine
medizinische Idee hinter dem Schaffen einer Gruppe. Man spürt nach wie vor, dass Private Equity
gewerblich oder industriell denkt und handelt, statt sich ein ganzheitliches Projekt vorzustellen. Es
fehlt die Expertise, größer und breiter in der Versorgung zu denken – nur der Blick des
Betriebswirtschaftlers allein reicht leider nicht.
Dann tummeln sich noch M&A Berater, die inhaltlich nicht aus dem Segment stammen und trotzdem
versuchen, mit exorbitanten Forderungen nach weltfremden Multiplikatoren die eigene Honorierung
zu optimieren. Hier vermissen wir, wie jeder rechtschaffene Kaufmann und eben auch viele Mediziner,
die Bodenhaftung und die Ausrichtung für ein langfristig tragfähiges Konzept. Gestern wurde der
Mittelständler, heute der Radiologe und morgen der größere Hersteller von Baumaschinen durchs Dorf
getrieben. Nachhaltigkeit sieht anders aus.

Wer nichts waget, der darf nichts hoffen.
(Friedrich Schiller)

Nach wie vor sind wir der Ansicht, dass auch bei steigenden Zinsen und erhöhten Kosten der ärztliche
Unternehmer eine Chance hat weiter vernünftig zu existieren. Natürlich muss man heute eine große
Praxis anders führen als vor 15 oder 20 Jahren. Wer allerdings heute genauso viel arbeitet wie die
Altvorderen, der wird ohne Zweifel auf eine schwächere Gegenwehr stoßen als früher. Anders
ausgedrückt: Für denjenigen, der die Chance erkennt, dass gerade jetzt kaum mehr ärztliche Kollegen
die Konkurrenten sein werden, wird klar, dass man nur mit Investoren und deren angestellten Ärzten
zu tun hat. Wer von den beiden Akteuren eine höhere persönliche Motivation hat, sollte klar sein. Und
bitte beachten Sie: Während da draußen übers „Gendern“, Atomausstieg und böse Investoren
gesprochen wird, Probleme nicht gelöst, sondern erfolgreich wieder mehrere Jahre geschoben
werden, kann man ohne Zweifel, wenn man die richtigen Ideen und Lösungen zur richtigen Zeit hat,
erfolgreich sein.

Veränderungen sind stets vorhanden. Dies zeigen auch die Gastbeiträge von Herrn RA Preißler zum
Thema Personengesellschaftsrecht, die technischen Weiterentwicklungen der Firma Varian bei der
Bildgebung vom Halcyon, die Ausführungen von Furkert und Schneider zu den aktuellen Bankenpleiten
und die Informationen von VRT und Brainlab. Ganz besonders möchte ich auf den Beitrag von Herrn
Klauer hinweisen, da das Halten der Mitarbeiter sehr wichtig geworden ist und die bislang viel zu wenig
beachtete betriebliche Krankenversicherung sicher ein wichtiges Puzzleteil sein kann, da die
Leistungen eben nicht erst in 20 oder 30 Jahren zu greifen sind, sondern für jeden spürbar sofortigen
Nutzen stiften.

Ein Optimist ist ein Mensch, der ein Dutzend Austern bestellt, in der
Hoffnung, sie mit einer Perle, die er darin findet, bezahlen zu
können.
(Theodor Fontane)

Bleiben Sie also optimistisch und uns gewogen! Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.
Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert
auszutragen.
Ihr
Heinz Peter Fischer

Fischers Zeilen im Dezember 2022

Am Jahresausklang melden wir uns nochmals, da die letzten Wochen sehr viel Neuigkeiten mit sich
gebracht haben. In den vergangenen Wochen waren sehr viele relevante Veranstaltungen in Berlin,
daher passt das folgende Zitat wie Deckel auf Topf:

Berlin-Mitte ist nicht das wahre Leben.

(Sigmar Gabriel)

Wahrscheinlich sollten wir die nachfolgenden Zusammenfassungen dann auch entsprechend
einsortieren. Begonnen hatte der November noch mit den

Berliner Gesprächen im Gesundheitswesen

Eine gut besuchte Veranstaltung, die Herr Prof. Wigge schon viele Jahre am Start hat und wieder mit
einigen interessanten Gästen bestückt war. Da war nicht zuletzt Herr Prof. Dr. Ulrich Wenner –
ehemaliger Richter am BSG, der sich seit 31.3.2022 im (Un-)Ruhestand befindet.

Dieser diskutierte messerscharf mit den anwesenden Interessenvertretern der Investoren und den
anderen Referenten über die Frage, ob denn ein Verbot von iMVZ´s denkbar wäre und wie die
Zunahme des Marktgewichts eingeschränkt werden könnte. Während Herr Prof. Wenner klare Worte
fand, musste man den Ausführungen von Michael Weller – der die Abt. 2 im
Bundesgesundheitsministerium führt – fast irritiert zur Kenntnis nehmen. Als Zuhörer hatte man den
Eindruck, dass da jemand zwar die Erkenntnis hat, im System fast 30 Jahre nichts geändert zu haben,
aber für einen Ruck keine Idee außer einen Gesundheitskiosk nennen konnte. Ob diese Idee die
Versorgung des ländlichen Raums zu verbessern imstande ist, darf weiter bezweifelt werden.

Während die Zahlen aus dem IGES Gutachten – welches die KVB angeschoben hatte – durchaus
kritisch hinterfragt und am Ende als nicht ausreichend für eine beleghafte Darstellung der höheren
Abrechnung gewertet wurden, verteidigte Herr Nolting seine Ausführungen zwar tapfer, aber es
blieben viele (berechtigte) Zweifel, ob man die vorgelegten Berechnungen im Sinne einer juristischen
Verwertung als Basis für Entscheidungen benutzen könnte. Man spürte trotzdem die klare Botschaft
im Raum, dass man gegenüber den Investoren durchaus eine Veränderung erzeugen wollte. Dabei
wurden die bereits bekannten Denkrichtungen – einerseits eine Regionalität und andererseits der
Bezug zu den Hauptabteilungen im Trägerkrankenhaus des MVZ´s angesprochen…………auch eine
Kombination aus beiden Richtungen. Trotz allem muss man immer fragen, wer Gutachten beauftragt
und mit welchem Zweck!

Wissenschaftler sind die einzigen Menschen, die ihre Unwissenheit noch durch Gutachten belegen.

(Georg Mautner Markhof)

Ohne Zweifel würde dies die Vergrößerung der MVZ Zahlen schlagartig einbremsen, da die uns
bekannten Investoren derzeit weder nur regional und schon gar nicht an der Linie der eigenen
Hauptabteilungen investieren. Fraglich wäre natürlich, wie dann eine Radiologie oder
Strahlentherapie überhaupt noch gekauft werden sollte, da die gekauften Krankenhäuser sicher nicht
über eine radiologische Hauptabteilung oder gar eine Strahlentherapie verfügen.

Dann ging es in Berlin mit dem

RO Update

weiter, das die Strahlentherapeuten und die Onkologen ganz gut kennen. Bei dieser Veranstaltung
kann man die Veränderungen in der Therapie gut beobachten, was derzeit allerdings keinen
Widerklang in der Abrechnung findet

Wie man in bei Herrn Prof. Guckenberger aus Zürich vernehmen konnte, sank die Anzahl der
Fraktionen bei seinen Patienten über alle Entitäten hinweg auf durchschnittlich nur noch
9,7……..Tendenz weiter fallend. Das ist aber bei einem Fach, das von den langfraktionierten
Therapieschemata lebt, auf Dauer ungesund. Klar könnte man darüber nachdenken, dann weniger
Geräte aufzustellen, weniger Personal zu benötigen oder gar weniger Bunker zu bauen…..aber dazu
müsste die aus den Neunzigern gefasste Idee des Tandembetriebs der DEGRO auch ad acta gelegt
werden und die Abrechnung müsste einer grundsätzlichen Reform unterzogen werden.

Natürlich sieht man die Aufnahme der Stereotaxie bei den interventionsbedürftigen
Vestibularisschwannomen durch den GBA per se ja positiv, aber was ist damit verbunden?
Welche Vergütung wird man hier annehmen und wird die Stereotaxie dann später ebenso für andere
Fragestellungen aufgenommen, oder dient dies nur der Reduktion der über den § 140 SGB V
eingeführten Verträge und führt dies dann zum Tod der hoch vergüteten Einzeit Modelle mit dem
Gamma Knife, dem Cyber Knife oder dem neuen ZAP-X Gerät? Die Verfechter der Beschleuniger
Technologie waren und sind ohnehin nach wie vor der Überzeugung, dass man mit einem
entsprechend ausgestatteten LINAC analoge Ergebnisse erzielen kann und sehen dabei noch den
Mehrwert des Gerätes, während gerade das Gamma Knife oder das ZAP-X Gerät nur im Kopf oder
maximal bei der HWS Zielvolumen definieren können.

Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet.

(Alan Kay)

Daher kann man den Fachärzten immer nur raten, sich selbst auf den Weg zu machen und zu
versuchen klare Ergebnisse zu erzielen. Alles andere……..oder darauf zu warten, dass andere in die
Hand nehmen, ist der falsche Weg.

Hier hatte man sich dann Ergebnisse beim

BVDST Herbstsymposium

erwartet, welches wieder eine Woche später – wieder in Berlin stattfand. Trotz der Wichtigkeit der
Veranstaltung – das berufspolitische Treffen der Strahlentherapeuten im Jahr – waren sicher nicht
einmal die Hälfte der Plätze vergeben. War das der Anfang vom Ende oder ist das Interesse an der
Berufspolitik derart gesunken, dass sich eine große Anzahl an Strahlentherapeuten nicht mehr auf
den Weg nach Berlin machen wollte?

Dennoch spürte man hier die Erwartungshaltung der Anwesenden, dass man von Seiten des
Vorstands nochmals Stellung zur nochmaligen Änderung des EBM zum 1.7.2022 beziehen sollte.
Leider war Herr Dr. Leßmann nicht nach Berlin gekommen……..ganz offensichtlich war er ein Opfer
der Klimaaktivisten am Berliner Flughafen geworden. Daher konnte er die Lage nicht aus seiner Sicht
erläutern. Die Mitglieder fanden jedoch die Erklärung, dass man die moderne Radiotherapie im EBM
für eine Versschiebung in den extrabudgetären Bereich ab 1.1.2023 geopfert habe hörbar nicht gut.
Viele fanden sich in die Neunziger Jahre zurückversetzt, da man auch die Beweggründe für die
neuerliche Herabsetzung – trotz einer in vielen KV-Bereichen übereinstimmenden
Punktzahlanforderung mit dem verfügbaren Honorar – nicht nachvollziehen konnte.

Der eingebaute Vortag eines Vertreters von evidia – einem institutionellen Investor – wurde von Dr.
Tom Bahr – dem Vertreter der RG2020 – wie auch dem Vertreter der Politik – Herrn Monstadt
kritisch hinterfragt. Insgesamt zweifelten die Anwesenden ohnehin, ob das nun eine Plattform sein
sollte oder die Idee, das Thema – also den Verkauf an einen institutionellen Investor – zu
torpedieren. Die ebenso anwesenden Vertreter anderer Investoren konnten Gespräche mit
relevanten Verkäufern führen……….ob das das Ziel war, konnten wir nicht abschließend beurteilen.
Aufgefallen war uns aber schon, dass obwohl Herr Dr. Dr. Knüppel (evidia) die Investorenlösung als
eine von mehreren Lösungen dargestellt hatte, der Vertreter der Politik sich mit Allgemeinplätzen
durch seinen Vortrag hangelte („Versorgung ländlicher Raum“ – was das auch immer in der
Strahlentherapie bedeuten soll) und aus einem Bundesland stammte, in dem genau fünf Therapien
für ein Flächenland zuständig sind – also gerade nicht ein Musterbeispiel für eine wohnortnahe
Versorgung gelten konnte.

Der Vertreter der Zahnärzteschaft – Herr Hendges aus Berlin – konnte zwar aufzeigen, dass die
Investoren offensichtlich anders als Praxisinhaber agieren, aber durch die Unterschiedlichkeit des
Faches kein Quervergleich sinnvoll war. Zahnärzte sind eben doch anders als Strahlentherapeuten
oder Radiologen. Prof. Halbe konnte in gewohnter Weise auf seine Leistungen und die Tatsache, dass
ein Praxisverkauf keine Raketenwissenschaft darstellt, eingehen und damit den anwesenden
potenziellen Verkäufern ein Stück weit die Angst vor den großen Zahlen nehmen.
Am Ende hatte man schon ein komisches Gefühl nach der Veranstaltung, Investoren, große
inhabergeführte Ketten unter Radiologen, Personalmangel, ein retardierender EBM und nach wie vor
keine Aussicht auf eine neue GOÄ…….es fühlte sich sehr seltsam an.

Ist nicht sofort ersichtlich, welche politischen oder sozialen Gruppen, Kräfte oder Größen bestimmte Vorschläge, Maßnahmen usw. vertreten, sollte man stets die Frage stellen: Wem nützt es?

(Wladimir Iljitsch Lenin)

Über die Politik möchte ich in dieser Ausgabe nicht sprechen, zu frustrierend sind die Aktionen der
politisch Handelnden auf allen Ebenen. Während die Amerikaner Protektionismus in reinster Form
vorleben, die Chinesen sich weiter überall ungestört einkaufen können und wir uns mit uns selbst
beschäftigen, haben wir in den nächsten Wochen hoffentlich (!!!) wieder die Zeit uns Gedanken über
uns selbst und unser Land zu machen. Ohne Fatalismus möchte ich an der Stelle Ihnen und Ihren
Familien ein angenehmes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen! Wie sagt
Herr Böhmermann im ZDF immer: „Bleiben Sie stabil“………..etwas anders bleibt uns ja nicht übrig.
Meine Mitarbeiter und meine Wenigkeit wünschen Ihnen viel Gesundheit!

Unser Büro wird zwischen dem 24.12.2022 und dem 09.1.2023 nicht regelmäßig besetzt sein. Ab
dem 10.1.2023 sind wir dann wieder für Sie in vollem Umfang am Start

Haben Sie im neuen Jahr anspruchsvolle Projekte für uns, freuen wir und von Ihnen zu hören.
Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten sich unkompliziert
auszutragen. Frohe Weihnachten!!!
Ihr
Heinz Peter Fischer

Fischer´s Zeilen im November 2022

Plötzlich und völlig unvorhergesehen steht der Winter vor der Tür. In dieser Jahreszeit braucht man
daher sicher mehr Gas und Strom als in den vorherigen Monaten. Dass da den Bürgern und den
Unternehmen – natürlich auch den Praxen – schon ein Stück weit das Verständnis für die Politik der
aktuellen Regierung fehlt, wundert nicht. Seit Februar steht der Bundeskanzler im Wort, dass
niemand frieren oder gar einen wesentlichen Nachteil erleiden wird.
Die Realität schaut leider anders aus. Rettungsschirme in Größenordnungen von 200 Milliarden sind
da anzutreffen, ebenso wie völlig sinnlose Aktionen mit der Gießkanne alles und jedem irgendwie
helfen zu wollen. Unausgegoren, nicht zielgerichtet, zu spät……..sind da noch die höflichsten
Umschreibungen der aktuellen Politik.
Wenn man dann liest, dass der Strompreis doch auf 40 Cent für 80 % des vorherigen Verbrauchs
gedeckelt wird – weil die Erziehung des (unmündigen) Bürgers darf nicht zu kurz kommen ………..führt
das automatisch dazu, dass man mal nachschaut, was bisher bezahlt wurde. Privat zahle ich dann
rund 28 % mehr als bei den alten teuren Verträgen. In meinem Büro hatte ich über den Strommarkt
eingekauft, da waren es 12,614 Cent brutto, dort wäre die Steigerung dann 225 %. Und genau da
fängt auch das Problem bei den stromintensiven Einheiten an. Diese Kosten sind nirgends abgebildet,
weder bei Krankenhäusern noch bei Praxen. Da kann man auch nicht hingehen und die
Behandlungspreise erhöhen. Es gibt die DRG, den EBM und die GOÄ von 1996 (mit einer
Leistungslegende von 1991), in denen keine aktuellen Kosten existieren!

Das kostspielige Bermudadreieck ist das Dreiecksverhältnis Patient-Arzt-Versicherung.

(Gerhard Kocher Gesundheitsökonom)

War man bislang bereit, etwas für die Umwelt und die Transformation der Stromversorgung zu tun
und hat eine PV-Anlage, Windräder, Wasserkraft oder Biomasse Anlagen gebaut und betrieben, ist
man wieder der Verlierer. Nicht nur dass der Anschluss einer fertigen Anlage einem Spießrutenlauf
gleicht und enorme Geduld und viel Zeit und Nerven verbraucht, nein, nun darf der dumme Anleger
auch die durch Direktvermarktung erzielten Gewinne in diesem Jahr zu 90 % wieder an den Staat
abgeben (Abschöpfung von Übergewinnen), der aber die veralteten Atomkraftwerke, die Kohle-, Öl- und Gaslastigen Stromerzeuger von dieser Regelung (bewusst) ausnimmt.

Die Tierärzte dürfen sich endlich über eine neue Gebührenordnung freuen, weil diese ja völlig
überaltert sei und aus 1999 (!!!) stamme, hat der Bundesrat der Änderung zum 1.11.2022
zugestimmt. Die Steigerung bewegt sich bei rund 50 %. Da fragt sich der geneigte Leser
schon………….und die GOÄ? Hat der Bundesrat noch nicht mitbekommen, dass unsere
Gebührenordnung für Humanmediziner noch älter ist, oder sind die Tiere wichtiger als die
Menschen?

Die Politik ist das Paradies zungenfertiger Schwätzer.

(George Bernhard Shaw)

Wir hatten im letzten Newsletter die Inflation schon im März angesprochen! Keinesfalls weil wir hier
über herausragende Fähigkeiten der Vorhersage verfügen, sondern nur die Fakten
zusammengetragen haben. Diese hat sich nun auf ein Niveau von 10 bis 11 % eingepegelt. Was
bedeutet das? Klar, die Menschen, Sie und Ihre Mitarbeiter brauchen mehr Geld für die gleiche
Leistung. Man merkt das beim Einkaufen im Supermarkt, beim Tanken oder schlicht, wenn man mal
wieder weg geht. Offensichtlich nehmen das die Politiker nicht mehr wahr. Denn die Folgen sind
fatal. Derjenige, der sich weniger leisten kann, wird bei den Chefs – den Praxisinhabern oder den
Geschäftsführern von MVZ´s oder Krankenhäusern – anklopfen und den alten Gunter Gabriel Spruch:
„Hey Boss ich brauch mehr Geld“ benutzen. Und logischerweise gehen die Gewerkschaften hier den
gleichen Weg.
Das bedeutet auf Sicht eine deutliche Steigerung der Lohnkosten, alleine durch die Inflation – und
zwar solange diese anhält. Wir dürfen da getrost von rund 6 bis 10 % pro Jahr ausgehen. Bis wir
wieder ein angestrebtes Inflationsniveau von gut 2 % erreichen, werden Jahre vergehen. Auf die
Aussage lasse ich mich festlegen. Den blanken Hohn der Politik, die den Arbeitnehmern eine
steuerfreie Pauschale verspricht – die natürlich wieder der Arbeitgeber bezahlen muss, möchte ich
an der Stelle nicht weiter kommentieren. Man verzichtet auf etwas, was man unter normalen
Umständen nie erhalten hätte. Offensichtlich denkt die Politik, die Menschen in unserem Land
erkennen diese Volksverdummung nicht.
Um es aber weiter zu beleuchten. Jeder von Ihnen draußen in den Praxen und Krankenhäusern hat
Wartungs- und Mietverträge, die zumeist dem Wiesbadener Index unterliegen. Was in der
Vergangenheit ruhig hat schlafen lassen, lässt einem nun erschaudern. Das bedeutet nichts anderes
als, dass die Wartungs- und Mietkosten in der Zukunft im Gleichschritt mit der Inflation steigen
werden.
Fassen wir zusammen. Die Steigerung der Personalkosten um 10 % (in den nächsten Jahren) in
Kombination der Erhöhung der Wartungskosten in Verbindung mit den steigenden Gas- und
Stromkosten wird selbst in großen Einheiten eine Bremsspur von 4 – 5 % hinterlassen. D.h. einfach
ausgedrückt, dass sich – ohne jetzt den Zins zu betrachten, der rasant ansteigt und Reinvestitionen
schon deutlich teurer macht – das Betriebsergebnis beispielhaft von 25 % auf 20 % verringern wird.
Wie lange man eine solche Entwicklung aushält, lässt sich nicht serös vorhersagen. Wenn ich die
Nachrichten von den Krankenhäusern höre, dass allerorten wieder doppelstellige Millionen an
Defiziten produziert werden und dies durch nichts – außer der Haftung des Eigentümers –
ausgeglichen werden kann, spürt man die Dimension der Belastung und Aufgabe, die vor uns steht.
Wir werden diese reale Abnahme des Wohlstands zum ersten Mal wirklich spüren und erleben
dürfen.

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim alten zu lassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.

(Albert Einstein)

Zum aktuellen Stand der Vergütung in der Strahlentherapie erspare ich mir größere Kommentare.
Letztlich muss man konstatieren, dass aufwendige und hochmoderne Therapie am Patienten nicht
(mehr) honoriert wird. Ob man sich in der Verhandlung damit einen Gefallen getan hat? Die
Verschiebung wieder in den extrabudgetären Bereich bringt aus meiner Sicht nicht viel, da die
Herabsetzung der Vergütungen in Kombination mit den erheblich steigenden Kosten viele
Einrichtungen sehr beschäftigen wird. Die weitere Forcierung der Hypofraktionierung, ohne diese in
den Vergütungsordnungen entsprechend zu berücksichtigen, stellt eine toxische Kombination dar.
Nicht jeder in Deutschland verfügt über ein Sondergerät (Gammaknife, Cyberknife, ZAP X) und erhält
von den gesetzlichen Kassen für eine Einzeitbestrahlung extrem hohe Vergütungen (bis zu 7200.- €
pro Einzeit) ohne Patientendeckel. Die allermeisten Einrichtungen müssen das sogenannte „Brot und
Butter Geschäft“ dann mit weniger Erlösen stemmen können, während einige wenige Gewinner auf
der Sonnenseite stehen. Ist das gerecht?
Natürlich nicht, aber es ist ebenso nicht korrekt, die GOÄ seit nunmehr 26 Jahren unverändert
beizubehalten und die steigenden Kosten zu ignorieren? Seit den 70 er Jahren versuchen wir in der
Gesundheitspolitik eine Art Kostendämpfung umzusetzen mit immer neuen Wortschöpfungen für die
sinnlosen Gesetze. Hat es etwas gebracht? Nein!
Hätte es jetzt eine andere Regierung besser gemacht? Die Frage ist eher rhetorischer Natur, denn die
schlechte Ausgangslage hat ja mit der Regierungszeit der letzten großen Volkspartei – so bezeichnet
sich die CDU/CSU ja gerne – zu tun. Aber um den Finger in die Wunde zu legen: Jeder hat die
Volksvertreter, die er wählt (und verdient) und letztlich spürt man in den großen Krisen erst, ob
jemand das Format hat, ein Land und die Nation zu führen. Das darf man getrost für unsere
Regierung verneinen. Aber da stehen wir nicht allein da.

Können Sie glauben, dass ich ein Politiker bin? Sogar ich kann es nicht.

(Donald Trump)

Machen wir uns nichts vor.
Wir stehen vor einem ungeheuren Wandel. Wo wird die Reise für uns alle hingehen? Vor kurzem
durfte ich eine Veranstaltung besuchen, bei der der Zukunftsforscher Lars Thomsen (https://futurematters.com/) seine Visionen für die nächsten 5 bis 6 Jahre dargestellt hat. Wenn man hier genau
hingehört hat, wird die KI sehr viel überlagern, vereinfachen und unser Leben signifikant ändern. Die
erneuerbaren Energien sieht er – trotz aller politischen Heckenschützen aus allen politischen Lagern
in Verbindung mit modernen Speichermöglichkeiten als unumkehrbar an. Wie vertical farming und
künstlich erzeugtes Fleisch unsere Landwirtschaft und unser Verhältnis zu Tieren verändern wird,
haben mich dabei sehr beeindruckt. Aber die größte Kernbotschaft war, dass die Unternehmen sich
zu Wertegemeinschaften entwickeln und die weichen Faktoren die materiellen Sonderleistungen in
den Schatten stellen werden. Daher: Seien Sie gut zu Ihren Mitarbeitern, denn der Fachkräftemangel
wird dies gerade auch im Gesundheitswesen mit einer brutalen Dynamik – bei der am Ende die
Schließungen von Einheiten stehen, weil kein Personal mehr zu bekommen ist – offenbaren. Die
Beiträge unserer Partner beschäftigen sich daher ganz bewusst mit den Themen Strom selbst zu
erzeugen und damit für sich zu verbilligen, um das Thema KI, da dies hilft Personalengpässe besser zu
bewältigen und natürlich um das vielbeachtete BSG-Urteil, das Krankenhäuser mit privatisierten
Hauptabteilungen ratlos zurücklässt, da nun die Kooperation und Überwindung der sektoralen
Grenzen sinnlos in Frage gestellt wird.
Hoffen wir daher weiter auf Frieden und darauf, dass sich endlich die Intelligenz so schnell wie ein
Virus gerade wieder bei unseren Politikern verbreitet.

Wir stehen Ihnen – den Radiologen, Nuklearmedizinern und den Strahlentherapeuten – natürlich
weiter mit Rat und Tat zur Seite, zögern Sie also nicht uns zu kontaktieren. Wir nehmen uns gerne
Zeit für Sie und – und das möchte ich nach wie vor auch nach 30 Jahren betonen – wir sind
unabhängig.
Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten sich unkompliziert
auszutragen.
Ihr
Heinz Peter Fischer

Fischer´s Zeilen im April 2022

Angesichts der täglichen Bilder aus dem Kriegsgebiet fällt es sehr schwer, unabhängig davon einen
Beitrag für den Newsletter zu schreiben. Ich möchte Sie aber an dieser Stelle darauf hinweisen, dass
wir mit dem Angriffskrieg des „lupenreinen Demokraten W. Putin“ nicht nur eine Zeitenwende in der
Sicherheitspolitik sehen, sondern ebenso eine signifikante Veränderung in der Wirtschaft und dies
wiederum wird eine erhebliche Auswirkung auf die Praxen in Deutschland haben.

Kaum ist die Geldflutung der EZB und der Bundesbank für die Corona geplagte Wirtschaft vorbei,
entwickelt sich mit dem Kriegsgeschehen in Osteuropa eine ganz andere Dynamik. Durch die massiv
steigenden Rohstoffpreise musste man sich nicht nur an der Tankstelle oder beim Gas- und
Öllieferanten seiner Wahl verwundert die Augen reiben, nein nun steigen auch die
Lebensmittelpreise spürbar an. Und vergessen Sie die Hoffnung, das wäre ein Einzelfall! Wir haben
seit März 2021 – als die Inflation noch bei 1,7 % in Deutschland lag, über 3,8 % im Juli und dann 5,3 %
im Dezember – eine Rallye hingelegt, die noch nicht zu Ende ist. Gerade eben wurden die Zahlen für
März 2022 veröffentlich – 7,3 %!!!

Inflation ist das erste Wundermittel des schlecht geführten Staates. Das zweite Wundermittel ist der Krieg. Beide führen zu zeitweiligem Wohlstadt und beide führen zum völligen Zusammenbruch.

(Ernest Hemingway)

Ehrlich gesagt, bin ich über das Zitat selbst erschrocken…….einfach zeitlos diese Aussage.
Was bedeutet das aber für uns oder Sie als Großgerätemediziner? Der/Die eine oder andere wird es
schon gemerkt haben. Die Strompreise steigen, die Wartungsverträge, die an einen Index gekoppelt
sind, gehen nun wunderbar nur noch in eine Richtung und vom Markt wird mir von Radiologen und
Strahlentherapeuten berichtet, dass Ersatzteile nicht mehr problemlos zu bekommen sind. Das alles
stört letztlich den normalen Betriebsablauf in der Praxis. Signifikant steigende Kosten in der
Kombination mit einer weitgehend gleichbleibenden Vergütung für medizinische Leistungen – die
Strahlentherapeuten haben nach einer langen Phase der sicheren Vergütung im Jahr 2021 erstmals
merken müssen, dass es auch einmal weniger werden kann – dann geht die Schere einfach zu und die
wunderbaren Jahre mit den stets hohen Gewinnen, gehören plötzlich der Vergangenheit an.
Natürlich wird nun eingewendet werden, dass doch die Anzahl der Tumorpatienten regelhaft durch
die Altersstruktur der Bevölkerung steigt. Korrekt, aber richtig ist auch, dass unser Vergütungssystem
in Deutschland die Verkürzung der Serien nicht abbildet. Hier besteht Nachholbedarf von Seiten des
Berufsverbands und der Fachgesellschaft.

Erst letzte Woche hatte ich hier eine Diskussion mit einem Vertreter der Medizintechnik. Es ging um
die Refinanzierung des MR LINAC. Dieses Hybrid Gerät hat natürlich einen Mehrwert für die
Patienten, dieser ist unbestreitbar. Aber auf meinen Hinweis, als ich bereits vor mehr als zwei Jahren
dringend empfohlen habe, die Geräte an den Universitäten erst dann aufzustellen, wenn die
Refinanzierung mit den Kassen besprochen ist………ist man damals nicht eingegangen. Was bedeutet
das in unserem System? Die Geräte an den Universitäten werden installiert, keine Ziffern existieren
und letztlich muss man sich dann mit einer Vergütung zufriedengeben, die es eben auch für einen
reinen Beschleuniger gegeben hätte, obwohl das Gerät natürlich viel mehr als ein solcher kostet
(Investition und Wartung). Das Ergebnis? Die Geräte sind für den breiten Markt – also für Einheiten
außerhalb der Universitäten – nicht kaufbar…….die Innovation verkommt zum „markttechnischen
Rohrkrepierer“. Das an dieser Stelle weder vom Berufsverband noch von der Fachgesellschaft ein
„hohes Lied vom MR LINAC“ gesungen wird, ist selbsterklärend. Wenn die moderate und die ultra
Hypofraktionierung hier 1:1 umgesetzt werden würde, dann würde das Abrechnungssystem in der
Strahlentherapie kurzfristig kollabieren, da niemand in der Lage wäre, dies zu kompensieren. Daher
bleibt die Innovation in der Schublade und in Deutschland (und in Österreich) bleibt man zu großen
Teilen bei der Normo-Fraktionierung.

Innovation ist keine Garantie gegen das Scheitern, aber oder Innovation ist das Scheitern garantiert.

(Stefan R. Munz)

Kommen wir nochmals zurück zu den Auswirkungen der Inflation.
Stellen Sie sich doch einfach mal vor, wie die Investoren und deren Modell funktionieren. Da werden
die Praxen für einen Multiplikator von 6 bis 9 gekauft und durch schiere Größe bekommt man vom
nächsten Investor für das gleiche Produkt einen höheren Multiplikator………sagen wir einfach mal 14
oder 16. Wie weit geht das? Ich hatte das einen auf M&A Geschäft spezialisierten BWL Professor
gefragt. Dieser meinte mir gegenüber…….bis zum Faktor 25 und manchmal auch bis zum Faktor 40.
Was bedeutet das? Einfach ausgedrückt, würde das zu einer Rendite von 2,5 % bis 4 % führen. Auf
meine Frage, wer denn so einen Quatsch kaufen würde sagte mir der BWL
Professor……….Rentenfonds. Also diejenigen, die eigentlich solide Titel kaufen müssen, um in der
Zukunft ihre Versprechen einhalten zu können. Wer wie ich nun 30 Jahre im Segment
Gesundheitswesen unterwegs ist, dem läuft es da kalt den Rücken herunter. Schlicht deswegen, weil
Schwankungen in den Honorarsystemen immer möglich sind und diese dann natürlich weit größere
Auswirkungen auf die Ergebnisse haben als die o.g. 2,5 % bis 4 %.
Stellen Sie sich jetzt vor, die Inflation steigt an, wie wir es gerade erleben. Schauen Sie nun informativ
auf die Zinsen, die nun auch in Bewegung geraten sind. Dann kann sich doch jeder ausmalen, dass die
Einkaufspreise sinken müssen, um die geniale Geldvermehrungsmaschine in dem gleichen Umfang in
Betrieb zu halten. Höhere Zinsen führen automatisch zu geringeren Kaufpreisen.

1 + 1 = 2 plus Zinsen

(Dr. Rudolf Meindl)

Die sinkenden Kaufpreise werden nicht offen ausdiskutiert, aber sie schweben im Raum. Ob der
Einstieg des Infrastrukturfonds INFRAVIA in den Markt oder das Interesse weiterer potenzieller
Marktteilnehmer das für die einfache Einheit kompensieren können, wage ich zu bezweifeln. Im
Einzelfall wird es für sehr große Ziele (viele Praxen oder ein sehr gutes EBITDA) noch gute Preise
geben, aber für kleinere Einheiten sind nun sinkende Gebote festzustellen.

Lassen Sie sich nicht täuschen. Faktisch müssen Sie immer mit mehreren Interessenten reden und
verhandeln, um zu einem guten Ergebnis zu kommen. Wir helfen Ihnen hier gerne im Rahmen eines
fest definierten Auftrags. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie einen jungen dynamischen Facharzt
finden, der noch genügend Dampf unter dem Kessel hat, sehe ich zunehmend schwinden. Es ist
definitiv nicht so, dass wir als Proconcept keine jungen und fachlich qualifizierten Ärzte finden
würden, aber die Unternehmereigenschaft ist so gut wie ausgestorben. Das scheint aber kein
Medizinerproblem zu sein, sondern ein gesamtgesellschaftliches. Erst gestern war ich in einem
schönen Hotel im Schwarzwald und habe dem Hotelier und Gastronomen zugehört. Dieser meinte –
bezogen auf junge Leute in der Hotelbranche – die sollten einmal mehr das Wort „work“ statt „life
balance“ verwenden. Immer wenn er mit Kollegen sprechen würde, wird schon im ironischen
Unterton vom Club der Ü60 bei den Unternehmern gesprochen. Wenn dieses Nachwuchsproblem
aber überall vorhanden ist, dann ist den Investoren „Tür und Tor“ geöffnet und kein wesentlicher
Widerstand zu erwarten.

Hoffen wir darauf, dass dieser entsetzliche Krieg bald zu Ende ist und man sich mit der Rückkehr zur
Normalität – was das auch immer sein mag – beschäftigen kann. Wir stehen Ihnen – den Radiologen,
Nuklearmedizinern und den Strahlentherapeuten – natürlich weiter mit Rat und Tat zur Seite und
zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Wir nehmen uns gerne Zeit für Sie und – und das möchte ich
nach wie vor auch nach 30 Jahren betonen – wir sind unabhängig.

Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert
auszutragen.
Ihr
Heinz Peter Fischer

Fischer´s Zeilen im Dezember 2021

Nachdem dieses Jahr sehr bewegend war, habe ich mich entschlossen Ihnen doch noch ein kurzes Update in Reinform zu geben, d.h. ohne Informationen von Medizintechnikfirmen oder anderweitige Berater.

Der gefühlt dauerpräsente „unstoppable Karl“ Lauterbach wurde es nun doch. Zu groß war der mediale Druck, den medizinisch ausgebildeten Politiker zum Gesundheitsminister zu machen. Ob er dabei besser abliefern wird wie seine Vorgänger im Amt, darf gehofft werden………aber alle Hoffnung könnte auch sinken angesichts der Dauerpandemie.

Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld.

Pythagoras

Geben wir dem nicht mehr Fliege tragenden Professor doch die Möglichkeit uns vom Gegenteil unserer Befürchtungen zu überzeugen. Wie sagte jüngst ein Kunde zu mir: „Herr Fischer, ein deutscher Professor kann nicht irren“. Er wird größte Teile seiner Energie dazu aufwenden müssen, die Auswirkungen der Pandemie besser zu managen als Herr Spahn und daher in den nächsten Monaten – allem Anschein nach wie man erwarten darf, bis zum Frühjahr – weniger gestaltend in den Vordergrund treten. Das bedeutet natürlich nicht, dass die speziellen SPD/Grünen Themen vom Tisch wären. Vielmehr wird er nach der Befreiung vom sich dauermutierenden Virus dafür ausreichend Zeit nehmen können.

Allerdings stehen die nächsten Minenfelder bereit. Sollte es zur befürchtenden Kündigungswelle der nichtgeimpften Mitarbeiter in den Gesundheitsberufen und zusätzlich noch eine Impfpflicht im ersten Halbjahr für große Teile der Gesamtbevölkerung kommen, wird sich der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Versorgung in den Krankenhäusern oder Altenheimen nicht verbessern. In diesem Umfeld dieses Amt zu bekleiden, ist definitiv nicht vergnügungssteuerpflichtig.

Das Herbstsymposium des Berufsverbandes der Strahlentherapeuten machte ehrlich gesagt den meisten Fachärzten sicher ebenso keine Freude. Neben den vorliegenden Verwerfungen in den Bundesländern, der Begründung der KBV warum man nun nachgesteuert hat oder der Aussage des Vorsitzenden Herrn Dr. Leßmann man müsse das nun ertragen, auf bessere Zeiten und eine Wiederkehr der extrabudgetären Phase hoffen, führte die breite Diskussion zur Hypofraktionierung dann sicher zur emotionalen Ausnahmesituation. Nach wie vor ist der Vergütungsansatz in Deutschland im EBM die lange normofraktionierte Serie. Die Durchsetzung der verkürzten Serien beim Mamma Carzinom und bei der Therapie der Prostata wird in der Vergütungssystematik mit großer Sicherheit zu höheren Umsatzeinbrüchen führen als jede EBM Korrektur, da die beiden Patientengruppen regelhaft ein Drittel aller Fälle in den Einheiten ausmachen. Wie teuer die Umstellung die Strahlentherapeuten noch kommen wird, haben bislang die wenigsten erfasst, denn die Verkürzung der Serien führt nicht zwanghaft zu mehr Patienten am Gerät, da die Anzahl der Tumorpatienten zwar nach den neu vorliegenden Daten der DEGRO und des Bundesamtes bis 2040 aufgrund der Überalterung und anderer Effekte steigen wird, aber eben nicht in dem Maß wie die Vergütung aufgrund der Hypofraktionierung fallen wird.

Geld kauft vielleicht kein Glück, aber ich weine lieber in einem Jaguar als in einem Bus.

Francoise Sagan

Sicher werden die Strahlentherapeuten nicht unmittelbar Not erleiden, dazu befindet man sich auf einem zu sicheren Niveau, aber wir trauen uns die Prognose zu, dass wir den höchsten Punkt der Erfolgskurve überschritten haben und dass es ab nun nur noch schlechter werden kann.

Das werden über kurz oder lang auch die institutionellen Einkäufer merken und sich entweder in der Preisfindung anpassen oder aber anderen Zielen widmen. Aktuell ist noch eine positive Großwetterlage, da wie bereits erwähnt die MRH und BLIKK von EQT eingesammelt wurden und die Umstrukturierungen laufen; ebenso wurde nun die RON (Radioonkologische Netzwerk) mittlerweile von DWS im Namen des Infrastrukturfonds PEIF III gekauft, in dem bereits mit MEDIPASS ein europäischer Marktteilnehmer aus diesem Segment vorhanden ist. Wenn die inhaltlichen Veränderungen in den Therapieverfahren dann die Abrechnung beeinflussen, wird sich die Haltung der Geldgeber ändern……..zweifellos. Die Preise fallen.

Ähnlich kompliziert ist es für die Radiologen, die letztlich im Rahmen der Digitalisierung vor umwälzenden Prozessen stehen. Wieviel Stellen wird die künstliche Intelligenz (KI) dort kosten, wo wird in Zukunft befundet und wer wird diese Befunde erstellen? Während die Strahlentherapeuten durch die Überalterung der GOÄ nur von inhaltlichen Verbesserungen träumen dürfen, geht es bei den Radiologen sicher nur um die Senkung der Vergütungen. Wenn jedoch das Standbein PKV negativ beeinflusst wird, muss man um die Wirtschaftlichkeit von verschiedenen Einheiten fürchten. So sind derzeit die GKV Vergütungen in Niedersachen derart niedrig, dass bei einer Gesamtbetrachtung diese nur noch zwischen 25 und 40 % der Gesamtumsätze in dortigen Praxen ausmachen, obwohl die Struktur der Versicherten in Niedersachen nicht anders ist als im Rest des Landes. Wollen wir trotzdem nicht den Mut verlieren und nach vorne schauen. Das zweite Corona Jahr ist vorbei und es besteht die berechtigte Hoffnung, dass wir nach der Impfung, dem Boostern und der Zulassung weitere Impfstoffe die Pandemie wie seinerzeit die spanische Grippe doch besiegen können.

Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung.

Antoine de Saint-Exupery

Nach knapp 30 Jahren in der Selbstständigkeit frage ich mich jedes Jahr wieder, was das neue Jahr bringen wird. Steigt die Börse, gibt es weiter Mangel an Materialien, wird China weiter wirtschaftlich expansiv in anderen Ländern und infrastrukturell Einfluss nehmen, führt eine russische Intervention in der Ukraine zu einem harten Test des europäischen Zusammenhalts, gelingt dem US Präsidenten ein großes Projekt oder müssen wir uns wieder mit seinem Vorgänger als potentiellem Nachfolger beschäftigen…………sicher alles berechtigte Fragen, dennoch bleibt festzuhalten, dass wir in Deutschland auf einem sehr hohen Niveau leben. Dies sich jeden Tag bewusst zu machen, sollte uns in den ruhigen Tagen zwischen den Jahren gelingen.

Daher möchte ich Ihnen im Namen aller meiner Mitarbeiter und von mir ein paar ruhige Tage, einen guten Rutsch ins neue Jahr und viel Gesundheit wünschen. Wenn Sie Planungen für das neue Jahr 2022 haben, würden wir uns freuen, wenn Sie wie gewohnt mit uns zusammenarbeiten. Unser Büro wird zwischen dem 24.12.2021 und dem 7.1.2022 nicht regelmäßig besetzt sein. Ab dem 10.1.2022 sind wir dann wieder ausgeruht, um mit Ihnen gemeinsam alle Hürden zu überwinden.

Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen. Ansonsten lesen Sie von mir beim nächsten Newsletter. Frohe Weihnachten!!!

Ihr

Heinz Peter Fischer

Fischer´s Zeilen im Oktober 2021

Nach der Wahl ist vor der Wahl…………wir werden es am Wochenende wieder erleben.
Noch vor kurzem konnte sich wirklich niemand vorstellen, dass man mit einem Kanzler von der SPD rechnen darf und die Union – die schon mit der letzten Wahl einen historischen Tiefstand erreichte (dort wurden noch 32,9 % erreicht, was im Jahr 2021 zu Jubelstürmen im Unionslager führen würde) – liegt mittlerweile stabil bei 22 %. Was wir hier erleben ist in anderen Ländern ohnehin schon längst passiert, das Ende der sogenannten Volksparteien und die Zersplitterung der Wählerschaft in kleine und kleinste Gruppierungen. Jeder will sich und seine Gedanken in Reinkultur finden, große Sammelbecken sind nur noch schwer auszumachen.
Klar möchte jeder die Umwelt schützen, nur schmerzhaft darf es nicht sein. Wir sind in unseren Gewohnheiten gefangen und letztlich taugen die vorgestellten politischen Konzepte – übrigens egal von welcher Partei – ohnehin nicht für eine tragfähige Lösung in der Zukunft. Deutschland hat sich im internationalen Vergleich mittlerweile lächerlich gemacht. Digitalisierung, Umsetzung von Großprojekten, Ausstattung der Schulen, Energiewende, Lenkung der Verkehrsinfrastruktur…………….die Liste wäre beliebig verlängerbar. In allen Projekten sind wir krachend gescheitert. An Ideen mangelt es nicht, aber der zwingend erzielbare Konsens zerreibt selbst die größten Brocken zu feinem Sand, der dann wieder im Wind der Geschichte keine Veränderung erzeugen kann.

Die Veränderung der Welt ist nur herbeizuführen, wenn sich jeder Einzelne ändert.

Reinhold Messner

Warum wenden wir uns heute – kurz vor der Wahl – nochmals an unsere Leser, die Großgerätemediziner, die Radiologen, Nuklearmediziner und Strahlentherapeuten? Ihnen allen sollte der schon eingetretene Wandel in den letzten Jahren zu denken geben. Der medizinische Unternehmer ist dabei, wie die Dinosaurier auszusterben.

Wir selbst finden nur noch mit größter Mühe junge Fachärzte aus diesen Bereichen, die den Willen haben, sich entsprechend über 40 Stunden medizinisch oder gar unternehmerisch zu betätigen. Die Gründergeneration aus den Neunzigern sind alle im abgabefähigen Alter oder schon darüber hinaus. Die von uns bereits mehrfach angesprochenen Bewegungen der Investoren sind weiter im Gange. Mittlerweile hat der große Infrastrukturfonds EQT die beiden Radiologie-Netzwerke – die „BLIKK Holding“ und die „Meine Radiologie Holding“ für angeblich 1,1 Milliarden Euro eingesammelt und ist dabei weiter zu wachsen.

Bei den aufgerufenen Kaufpreisen – die in der Regel mindestens doppelt so hoch sind, wie die Werte, die aus einer üblichen Praxisbewertung entstehen – wird auch der härteste Verfechter der Freiberuflichkeit schwach, gerade dann, wenn es um das eigene Geld geht.
Warum finden die Investoren das deutsche Gesundheitswesen nach wie vor für sehr interessant? Die „Story“, einen großen einzigartigen Anbieter in einem investiven Umfeld zu schaffen und zweistellige Renditen zu erzielen, ist in einer Nullzinslandschaft einfach attraktiv. Wenn zudem der deutsche Markt dann noch zu fast 90 % „staatlich geregelt“ vergütet ist – der GKV Anteil ist nach wie vor der Hauptumsatz, dann erklärt das vieles. Der vorher von uns dargestellte Rückgang an Unternehmerpersönlichkeiten, die bereit sind auch 60 bis 80 Stunden wöchentlich zu arbeiten nimmt in der Generation derjenigen – die eben einen „Work-Life Ansatz“ für sich definieren – dramatisch ab.

Selbst wenn der abgabewillige Großgerätemediziner nun einem jungen Arzt gegenüber aufgeschlossen wäre, denken diese häufig, dass man mit einem Zeiteinsatz eines Angestellten die Praxen führen kann – leider ein exorbitanter Irrtum. Daher haben die Investoren nicht nur das Geld, sondern leichtes Spiel in der Argumentation. Wir hatten es schon beim letzten Newsletter prophezeit – bis 2025 sind die meisten Einheiten verkauft und wahrscheinlich nur noch 10 größere Netze vorhanden. Ich lasse mich an dieser Aussage gerne messen.

Ich glaube nicht an das Paradies, aber ich bin bereit mich überraschen zu lassen.

Sir Peter Ustinov

Ans Paradies müssen Sie ebenso nicht glauben, aber nachdem die Zahl der Medizinischen Versorgungszentren im Besitz von Private-Equity-Gesellschaften – sog. Investoren-MVZ oder i-MVZ – seit dem Jahr 2017 deutlich angestiegen ist, werden zunehmend teils hitzige Debatten über diese versorgungsfremden Investoren im Gesundheitswesen geführt. Als Hauptkritikpunkt dieser Entwicklung wird angeführt, dass Finanzinvestoren ihr Engagement in der ambulanten Versorgung als reine Geldanlage betrachten und Renditestreben über Patienteninteressen gestellt werden könnte. Als Reaktion wurden Forderungen der Berufs- und Bundespolitik laut, den Kreis möglicher MVZ- Gründer einzuschränken.

So wurde beispielsweise gefordert, Krankenhäusern eine Gründungsberechtigung nur zuzusprechen, wenn der Krankenhausstandort innerhalb des entsprechenden Planungsbereichs liegt, in dem das medizinische Versorgungszentrum seinen Sitz haben soll. Andere mögliche Vorgaben lauten, dass in einem MVZ die Mehrheit der Geschäftsanteile und der Stimmrechte bei Ärzten liegen müsse, die auch in dem MVZ tätig seien.

Das würde aber das Ende der Goldgräberstimmung bedeuten und Ihnen als Verkäufer die Möglichkeit des Verkaufs radikal einschränken. Denn eine Regierung unter Mitwirkung der SPD, Grünen und Linken wird neben der Abschaffung der PKV – die für viele Praxen und Einrichtungen trotz nur einer 10 % Versichertengemeinschaft ein wesentlicher Umsatzträger ist – eben auch die Möglichkeit radikal einschränken, an Investoren zu verkaufen.

In einem aktuellen KBV Klartext vom 26.08.2021 wurden die Parteien der aktuell im Bundestag vertretenen Parteien zu Ihren Positionen befragt. Beispielhaft sollen hier vier Aussagen wiedergegeben werden:

CDU CSU

„…Grundsätzlich stehen wir MVZ-Gründungen positiv gegenüber. … In der nächsten Wahlperiode werden wir weitere Regelungen diskutieren und umsetzen, um den Einfluss von Großinvestoren gegenüber Ärztinnen und Ärzten einzuschränken. …“

SPD
„…Um dem bekannten Trend zur Organisation von gewinnorientierten MVZ entgegenzusteuern, werden wir die Fehlanreize zur Gewinnorientierung, zur unangemessenen Mengenausweitung und zu Outsourcing beenden und neue Anreize zur Verbesserung der Versorgungsqualität einführen. …“

Grüne
„…Es muss in jedem Fall sichergestellt sein, dass bei der Behandlung von Patienten nicht wirtschaftliche Interessen dominieren, sondern die freiberufliche ärztliche Berufsausübung im Dienste der Patienten gesichert ist………“

Linke

„…Die Linke beobachtet die Geschäftspraktiken von privaten Großinvestoren seit Jahren intensiv. ….Wir fordern die weitere Begrenzung von möglichen MVZ Betreibern. So wollen wir etwa die Möglichkeit für Krankenhausbetreiber, MVZ zu betreiben, sowohl räumlich als auch fachlich begrenzen…….“

Von zwei Übeln wird niemand das größere wählen, wenn er das kleinere wählen kann.

Platon

Was das bedeutet, kann sich ja jeder selbst am Wahlsonntag überlegen.
Wir sehen einerseits eine noch nie dagewesene Wahrscheinlichkeit, dass die Bürgerversicherung aktiv angeschoben wird und andererseits eine extreme Veränderung für die Investoren aufzieht. Und nachdem die zwei Jahre Corona Management mit dem Füllhorn der Staatsverschuldung gegenfinanziert werden müssen, wird es zu erheblichen Steuererhöhungen kommen. Spitzensteuersatz und die Abschaffung von Steuervorteilen sind da schnell und einfach umzusetzen. Und wer sieht in einer solchen Konstellation die Notwendigkeit, den hälftigen Steuersatz beim Verkauf von Großgerätepraxen bis zu 5 Mio. € zu erhalten………das hat in einer solchen Regierung keinen Platz mehr.

Die Dauer der Regierungsbildung lag in den beiden vergangenen Wahlperioden bei knapp drei bzw. sechs Monaten. Aufgrund der Vielzahl der Koalitionsoptionen und der damit einhergehenden Komplexität der Regierungsbildung wird u. E. erst nach drei Quartalen mit konkreten gesetzlichen Veränderungen zu rechnen sein. Dennoch empfiehlt sich ein zeitnahes Handeln, da zumindest ab Mitte 2022 eine veränderte Gesetzeslage zu erwarten sein wird und der zeitliche Vorlauf einer möglichen Praxisveräußerung nicht unterschätzt werden sollte.

Sie können uns hierzu jederzeit
vertraulich kontaktieren. Wir sind unabhängig und nur Ihrem Wunsch verpflichtet, Ihre Ziele umzusetzen. Zögern Sie nicht….handeln Sie jetzt – es ist Ihre Praxis

Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen. Für Sie eine gute Zeit und eine gute Wahl!!!

Ihr
Heinz Peter Fischer