Fischers Zeilen im Dezember 2022

Am Jahresausklang melden wir uns nochmals, da die letzten Wochen sehr viel Neuigkeiten mit sich
gebracht haben. In den vergangenen Wochen waren sehr viele relevante Veranstaltungen in Berlin,
daher passt das folgende Zitat wie Deckel auf Topf:

Berlin-Mitte ist nicht das wahre Leben.

(Sigmar Gabriel)

Wahrscheinlich sollten wir die nachfolgenden Zusammenfassungen dann auch entsprechend
einsortieren. Begonnen hatte der November noch mit den

Berliner Gesprächen im Gesundheitswesen

Eine gut besuchte Veranstaltung, die Herr Prof. Wigge schon viele Jahre am Start hat und wieder mit
einigen interessanten Gästen bestückt war. Da war nicht zuletzt Herr Prof. Dr. Ulrich Wenner –
ehemaliger Richter am BSG, der sich seit 31.3.2022 im (Un-)Ruhestand befindet.

Dieser diskutierte messerscharf mit den anwesenden Interessenvertretern der Investoren und den
anderen Referenten über die Frage, ob denn ein Verbot von iMVZ´s denkbar wäre und wie die
Zunahme des Marktgewichts eingeschränkt werden könnte. Während Herr Prof. Wenner klare Worte
fand, musste man den Ausführungen von Michael Weller – der die Abt. 2 im
Bundesgesundheitsministerium führt – fast irritiert zur Kenntnis nehmen. Als Zuhörer hatte man den
Eindruck, dass da jemand zwar die Erkenntnis hat, im System fast 30 Jahre nichts geändert zu haben,
aber für einen Ruck keine Idee außer einen Gesundheitskiosk nennen konnte. Ob diese Idee die
Versorgung des ländlichen Raums zu verbessern imstande ist, darf weiter bezweifelt werden.

Während die Zahlen aus dem IGES Gutachten – welches die KVB angeschoben hatte – durchaus
kritisch hinterfragt und am Ende als nicht ausreichend für eine beleghafte Darstellung der höheren
Abrechnung gewertet wurden, verteidigte Herr Nolting seine Ausführungen zwar tapfer, aber es
blieben viele (berechtigte) Zweifel, ob man die vorgelegten Berechnungen im Sinne einer juristischen
Verwertung als Basis für Entscheidungen benutzen könnte. Man spürte trotzdem die klare Botschaft
im Raum, dass man gegenüber den Investoren durchaus eine Veränderung erzeugen wollte. Dabei
wurden die bereits bekannten Denkrichtungen – einerseits eine Regionalität und andererseits der
Bezug zu den Hauptabteilungen im Trägerkrankenhaus des MVZ´s angesprochen…………auch eine
Kombination aus beiden Richtungen. Trotz allem muss man immer fragen, wer Gutachten beauftragt
und mit welchem Zweck!

Wissenschaftler sind die einzigen Menschen, die ihre Unwissenheit noch durch Gutachten belegen.

(Georg Mautner Markhof)

Ohne Zweifel würde dies die Vergrößerung der MVZ Zahlen schlagartig einbremsen, da die uns
bekannten Investoren derzeit weder nur regional und schon gar nicht an der Linie der eigenen
Hauptabteilungen investieren. Fraglich wäre natürlich, wie dann eine Radiologie oder
Strahlentherapie überhaupt noch gekauft werden sollte, da die gekauften Krankenhäuser sicher nicht
über eine radiologische Hauptabteilung oder gar eine Strahlentherapie verfügen.

Dann ging es in Berlin mit dem

RO Update

weiter, das die Strahlentherapeuten und die Onkologen ganz gut kennen. Bei dieser Veranstaltung
kann man die Veränderungen in der Therapie gut beobachten, was derzeit allerdings keinen
Widerklang in der Abrechnung findet

Wie man in bei Herrn Prof. Guckenberger aus Zürich vernehmen konnte, sank die Anzahl der
Fraktionen bei seinen Patienten über alle Entitäten hinweg auf durchschnittlich nur noch
9,7……..Tendenz weiter fallend. Das ist aber bei einem Fach, das von den langfraktionierten
Therapieschemata lebt, auf Dauer ungesund. Klar könnte man darüber nachdenken, dann weniger
Geräte aufzustellen, weniger Personal zu benötigen oder gar weniger Bunker zu bauen…..aber dazu
müsste die aus den Neunzigern gefasste Idee des Tandembetriebs der DEGRO auch ad acta gelegt
werden und die Abrechnung müsste einer grundsätzlichen Reform unterzogen werden.

Natürlich sieht man die Aufnahme der Stereotaxie bei den interventionsbedürftigen
Vestibularisschwannomen durch den GBA per se ja positiv, aber was ist damit verbunden?
Welche Vergütung wird man hier annehmen und wird die Stereotaxie dann später ebenso für andere
Fragestellungen aufgenommen, oder dient dies nur der Reduktion der über den § 140 SGB V
eingeführten Verträge und führt dies dann zum Tod der hoch vergüteten Einzeit Modelle mit dem
Gamma Knife, dem Cyber Knife oder dem neuen ZAP-X Gerät? Die Verfechter der Beschleuniger
Technologie waren und sind ohnehin nach wie vor der Überzeugung, dass man mit einem
entsprechend ausgestatteten LINAC analoge Ergebnisse erzielen kann und sehen dabei noch den
Mehrwert des Gerätes, während gerade das Gamma Knife oder das ZAP-X Gerät nur im Kopf oder
maximal bei der HWS Zielvolumen definieren können.

Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet.

(Alan Kay)

Daher kann man den Fachärzten immer nur raten, sich selbst auf den Weg zu machen und zu
versuchen klare Ergebnisse zu erzielen. Alles andere……..oder darauf zu warten, dass andere in die
Hand nehmen, ist der falsche Weg.

Hier hatte man sich dann Ergebnisse beim

BVDST Herbstsymposium

erwartet, welches wieder eine Woche später – wieder in Berlin stattfand. Trotz der Wichtigkeit der
Veranstaltung – das berufspolitische Treffen der Strahlentherapeuten im Jahr – waren sicher nicht
einmal die Hälfte der Plätze vergeben. War das der Anfang vom Ende oder ist das Interesse an der
Berufspolitik derart gesunken, dass sich eine große Anzahl an Strahlentherapeuten nicht mehr auf
den Weg nach Berlin machen wollte?

Dennoch spürte man hier die Erwartungshaltung der Anwesenden, dass man von Seiten des
Vorstands nochmals Stellung zur nochmaligen Änderung des EBM zum 1.7.2022 beziehen sollte.
Leider war Herr Dr. Leßmann nicht nach Berlin gekommen……..ganz offensichtlich war er ein Opfer
der Klimaaktivisten am Berliner Flughafen geworden. Daher konnte er die Lage nicht aus seiner Sicht
erläutern. Die Mitglieder fanden jedoch die Erklärung, dass man die moderne Radiotherapie im EBM
für eine Versschiebung in den extrabudgetären Bereich ab 1.1.2023 geopfert habe hörbar nicht gut.
Viele fanden sich in die Neunziger Jahre zurückversetzt, da man auch die Beweggründe für die
neuerliche Herabsetzung – trotz einer in vielen KV-Bereichen übereinstimmenden
Punktzahlanforderung mit dem verfügbaren Honorar – nicht nachvollziehen konnte.

Der eingebaute Vortag eines Vertreters von evidia – einem institutionellen Investor – wurde von Dr.
Tom Bahr – dem Vertreter der RG2020 – wie auch dem Vertreter der Politik – Herrn Monstadt
kritisch hinterfragt. Insgesamt zweifelten die Anwesenden ohnehin, ob das nun eine Plattform sein
sollte oder die Idee, das Thema – also den Verkauf an einen institutionellen Investor – zu
torpedieren. Die ebenso anwesenden Vertreter anderer Investoren konnten Gespräche mit
relevanten Verkäufern führen……….ob das das Ziel war, konnten wir nicht abschließend beurteilen.
Aufgefallen war uns aber schon, dass obwohl Herr Dr. Dr. Knüppel (evidia) die Investorenlösung als
eine von mehreren Lösungen dargestellt hatte, der Vertreter der Politik sich mit Allgemeinplätzen
durch seinen Vortrag hangelte („Versorgung ländlicher Raum“ – was das auch immer in der
Strahlentherapie bedeuten soll) und aus einem Bundesland stammte, in dem genau fünf Therapien
für ein Flächenland zuständig sind – also gerade nicht ein Musterbeispiel für eine wohnortnahe
Versorgung gelten konnte.

Der Vertreter der Zahnärzteschaft – Herr Hendges aus Berlin – konnte zwar aufzeigen, dass die
Investoren offensichtlich anders als Praxisinhaber agieren, aber durch die Unterschiedlichkeit des
Faches kein Quervergleich sinnvoll war. Zahnärzte sind eben doch anders als Strahlentherapeuten
oder Radiologen. Prof. Halbe konnte in gewohnter Weise auf seine Leistungen und die Tatsache, dass
ein Praxisverkauf keine Raketenwissenschaft darstellt, eingehen und damit den anwesenden
potenziellen Verkäufern ein Stück weit die Angst vor den großen Zahlen nehmen.
Am Ende hatte man schon ein komisches Gefühl nach der Veranstaltung, Investoren, große
inhabergeführte Ketten unter Radiologen, Personalmangel, ein retardierender EBM und nach wie vor
keine Aussicht auf eine neue GOÄ…….es fühlte sich sehr seltsam an.

Ist nicht sofort ersichtlich, welche politischen oder sozialen Gruppen, Kräfte oder Größen bestimmte Vorschläge, Maßnahmen usw. vertreten, sollte man stets die Frage stellen: Wem nützt es?

(Wladimir Iljitsch Lenin)

Über die Politik möchte ich in dieser Ausgabe nicht sprechen, zu frustrierend sind die Aktionen der
politisch Handelnden auf allen Ebenen. Während die Amerikaner Protektionismus in reinster Form
vorleben, die Chinesen sich weiter überall ungestört einkaufen können und wir uns mit uns selbst
beschäftigen, haben wir in den nächsten Wochen hoffentlich (!!!) wieder die Zeit uns Gedanken über
uns selbst und unser Land zu machen. Ohne Fatalismus möchte ich an der Stelle Ihnen und Ihren
Familien ein angenehmes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen! Wie sagt
Herr Böhmermann im ZDF immer: „Bleiben Sie stabil“………..etwas anders bleibt uns ja nicht übrig.
Meine Mitarbeiter und meine Wenigkeit wünschen Ihnen viel Gesundheit!

Unser Büro wird zwischen dem 24.12.2022 und dem 09.1.2023 nicht regelmäßig besetzt sein. Ab
dem 10.1.2023 sind wir dann wieder für Sie in vollem Umfang am Start

Haben Sie im neuen Jahr anspruchsvolle Projekte für uns, freuen wir und von Ihnen zu hören.
Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten sich unkompliziert
auszutragen. Frohe Weihnachten!!!
Ihr
Heinz Peter Fischer

Fischer´s Zeilen im November 2022

Plötzlich und völlig unvorhergesehen steht der Winter vor der Tür. In dieser Jahreszeit braucht man
daher sicher mehr Gas und Strom als in den vorherigen Monaten. Dass da den Bürgern und den
Unternehmen – natürlich auch den Praxen – schon ein Stück weit das Verständnis für die Politik der
aktuellen Regierung fehlt, wundert nicht. Seit Februar steht der Bundeskanzler im Wort, dass
niemand frieren oder gar einen wesentlichen Nachteil erleiden wird.
Die Realität schaut leider anders aus. Rettungsschirme in Größenordnungen von 200 Milliarden sind
da anzutreffen, ebenso wie völlig sinnlose Aktionen mit der Gießkanne alles und jedem irgendwie
helfen zu wollen. Unausgegoren, nicht zielgerichtet, zu spät……..sind da noch die höflichsten
Umschreibungen der aktuellen Politik.
Wenn man dann liest, dass der Strompreis doch auf 40 Cent für 80 % des vorherigen Verbrauchs
gedeckelt wird – weil die Erziehung des (unmündigen) Bürgers darf nicht zu kurz kommen ………..führt
das automatisch dazu, dass man mal nachschaut, was bisher bezahlt wurde. Privat zahle ich dann
rund 28 % mehr als bei den alten teuren Verträgen. In meinem Büro hatte ich über den Strommarkt
eingekauft, da waren es 12,614 Cent brutto, dort wäre die Steigerung dann 225 %. Und genau da
fängt auch das Problem bei den stromintensiven Einheiten an. Diese Kosten sind nirgends abgebildet,
weder bei Krankenhäusern noch bei Praxen. Da kann man auch nicht hingehen und die
Behandlungspreise erhöhen. Es gibt die DRG, den EBM und die GOÄ von 1996 (mit einer
Leistungslegende von 1991), in denen keine aktuellen Kosten existieren!

Das kostspielige Bermudadreieck ist das Dreiecksverhältnis Patient-Arzt-Versicherung.

(Gerhard Kocher Gesundheitsökonom)

War man bislang bereit, etwas für die Umwelt und die Transformation der Stromversorgung zu tun
und hat eine PV-Anlage, Windräder, Wasserkraft oder Biomasse Anlagen gebaut und betrieben, ist
man wieder der Verlierer. Nicht nur dass der Anschluss einer fertigen Anlage einem Spießrutenlauf
gleicht und enorme Geduld und viel Zeit und Nerven verbraucht, nein, nun darf der dumme Anleger
auch die durch Direktvermarktung erzielten Gewinne in diesem Jahr zu 90 % wieder an den Staat
abgeben (Abschöpfung von Übergewinnen), der aber die veralteten Atomkraftwerke, die Kohle-, Öl- und Gaslastigen Stromerzeuger von dieser Regelung (bewusst) ausnimmt.

Die Tierärzte dürfen sich endlich über eine neue Gebührenordnung freuen, weil diese ja völlig
überaltert sei und aus 1999 (!!!) stamme, hat der Bundesrat der Änderung zum 1.11.2022
zugestimmt. Die Steigerung bewegt sich bei rund 50 %. Da fragt sich der geneigte Leser
schon………….und die GOÄ? Hat der Bundesrat noch nicht mitbekommen, dass unsere
Gebührenordnung für Humanmediziner noch älter ist, oder sind die Tiere wichtiger als die
Menschen?

Die Politik ist das Paradies zungenfertiger Schwätzer.

(George Bernhard Shaw)

Wir hatten im letzten Newsletter die Inflation schon im März angesprochen! Keinesfalls weil wir hier
über herausragende Fähigkeiten der Vorhersage verfügen, sondern nur die Fakten
zusammengetragen haben. Diese hat sich nun auf ein Niveau von 10 bis 11 % eingepegelt. Was
bedeutet das? Klar, die Menschen, Sie und Ihre Mitarbeiter brauchen mehr Geld für die gleiche
Leistung. Man merkt das beim Einkaufen im Supermarkt, beim Tanken oder schlicht, wenn man mal
wieder weg geht. Offensichtlich nehmen das die Politiker nicht mehr wahr. Denn die Folgen sind
fatal. Derjenige, der sich weniger leisten kann, wird bei den Chefs – den Praxisinhabern oder den
Geschäftsführern von MVZ´s oder Krankenhäusern – anklopfen und den alten Gunter Gabriel Spruch:
„Hey Boss ich brauch mehr Geld“ benutzen. Und logischerweise gehen die Gewerkschaften hier den
gleichen Weg.
Das bedeutet auf Sicht eine deutliche Steigerung der Lohnkosten, alleine durch die Inflation – und
zwar solange diese anhält. Wir dürfen da getrost von rund 6 bis 10 % pro Jahr ausgehen. Bis wir
wieder ein angestrebtes Inflationsniveau von gut 2 % erreichen, werden Jahre vergehen. Auf die
Aussage lasse ich mich festlegen. Den blanken Hohn der Politik, die den Arbeitnehmern eine
steuerfreie Pauschale verspricht – die natürlich wieder der Arbeitgeber bezahlen muss, möchte ich
an der Stelle nicht weiter kommentieren. Man verzichtet auf etwas, was man unter normalen
Umständen nie erhalten hätte. Offensichtlich denkt die Politik, die Menschen in unserem Land
erkennen diese Volksverdummung nicht.
Um es aber weiter zu beleuchten. Jeder von Ihnen draußen in den Praxen und Krankenhäusern hat
Wartungs- und Mietverträge, die zumeist dem Wiesbadener Index unterliegen. Was in der
Vergangenheit ruhig hat schlafen lassen, lässt einem nun erschaudern. Das bedeutet nichts anderes
als, dass die Wartungs- und Mietkosten in der Zukunft im Gleichschritt mit der Inflation steigen
werden.
Fassen wir zusammen. Die Steigerung der Personalkosten um 10 % (in den nächsten Jahren) in
Kombination der Erhöhung der Wartungskosten in Verbindung mit den steigenden Gas- und
Stromkosten wird selbst in großen Einheiten eine Bremsspur von 4 – 5 % hinterlassen. D.h. einfach
ausgedrückt, dass sich – ohne jetzt den Zins zu betrachten, der rasant ansteigt und Reinvestitionen
schon deutlich teurer macht – das Betriebsergebnis beispielhaft von 25 % auf 20 % verringern wird.
Wie lange man eine solche Entwicklung aushält, lässt sich nicht serös vorhersagen. Wenn ich die
Nachrichten von den Krankenhäusern höre, dass allerorten wieder doppelstellige Millionen an
Defiziten produziert werden und dies durch nichts – außer der Haftung des Eigentümers –
ausgeglichen werden kann, spürt man die Dimension der Belastung und Aufgabe, die vor uns steht.
Wir werden diese reale Abnahme des Wohlstands zum ersten Mal wirklich spüren und erleben
dürfen.

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim alten zu lassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.

(Albert Einstein)

Zum aktuellen Stand der Vergütung in der Strahlentherapie erspare ich mir größere Kommentare.
Letztlich muss man konstatieren, dass aufwendige und hochmoderne Therapie am Patienten nicht
(mehr) honoriert wird. Ob man sich in der Verhandlung damit einen Gefallen getan hat? Die
Verschiebung wieder in den extrabudgetären Bereich bringt aus meiner Sicht nicht viel, da die
Herabsetzung der Vergütungen in Kombination mit den erheblich steigenden Kosten viele
Einrichtungen sehr beschäftigen wird. Die weitere Forcierung der Hypofraktionierung, ohne diese in
den Vergütungsordnungen entsprechend zu berücksichtigen, stellt eine toxische Kombination dar.
Nicht jeder in Deutschland verfügt über ein Sondergerät (Gammaknife, Cyberknife, ZAP X) und erhält
von den gesetzlichen Kassen für eine Einzeitbestrahlung extrem hohe Vergütungen (bis zu 7200.- €
pro Einzeit) ohne Patientendeckel. Die allermeisten Einrichtungen müssen das sogenannte „Brot und
Butter Geschäft“ dann mit weniger Erlösen stemmen können, während einige wenige Gewinner auf
der Sonnenseite stehen. Ist das gerecht?
Natürlich nicht, aber es ist ebenso nicht korrekt, die GOÄ seit nunmehr 26 Jahren unverändert
beizubehalten und die steigenden Kosten zu ignorieren? Seit den 70 er Jahren versuchen wir in der
Gesundheitspolitik eine Art Kostendämpfung umzusetzen mit immer neuen Wortschöpfungen für die
sinnlosen Gesetze. Hat es etwas gebracht? Nein!
Hätte es jetzt eine andere Regierung besser gemacht? Die Frage ist eher rhetorischer Natur, denn die
schlechte Ausgangslage hat ja mit der Regierungszeit der letzten großen Volkspartei – so bezeichnet
sich die CDU/CSU ja gerne – zu tun. Aber um den Finger in die Wunde zu legen: Jeder hat die
Volksvertreter, die er wählt (und verdient) und letztlich spürt man in den großen Krisen erst, ob
jemand das Format hat, ein Land und die Nation zu führen. Das darf man getrost für unsere
Regierung verneinen. Aber da stehen wir nicht allein da.

Können Sie glauben, dass ich ein Politiker bin? Sogar ich kann es nicht.

(Donald Trump)

Machen wir uns nichts vor.
Wir stehen vor einem ungeheuren Wandel. Wo wird die Reise für uns alle hingehen? Vor kurzem
durfte ich eine Veranstaltung besuchen, bei der der Zukunftsforscher Lars Thomsen (https://futurematters.com/) seine Visionen für die nächsten 5 bis 6 Jahre dargestellt hat. Wenn man hier genau
hingehört hat, wird die KI sehr viel überlagern, vereinfachen und unser Leben signifikant ändern. Die
erneuerbaren Energien sieht er – trotz aller politischen Heckenschützen aus allen politischen Lagern
in Verbindung mit modernen Speichermöglichkeiten als unumkehrbar an. Wie vertical farming und
künstlich erzeugtes Fleisch unsere Landwirtschaft und unser Verhältnis zu Tieren verändern wird,
haben mich dabei sehr beeindruckt. Aber die größte Kernbotschaft war, dass die Unternehmen sich
zu Wertegemeinschaften entwickeln und die weichen Faktoren die materiellen Sonderleistungen in
den Schatten stellen werden. Daher: Seien Sie gut zu Ihren Mitarbeitern, denn der Fachkräftemangel
wird dies gerade auch im Gesundheitswesen mit einer brutalen Dynamik – bei der am Ende die
Schließungen von Einheiten stehen, weil kein Personal mehr zu bekommen ist – offenbaren. Die
Beiträge unserer Partner beschäftigen sich daher ganz bewusst mit den Themen Strom selbst zu
erzeugen und damit für sich zu verbilligen, um das Thema KI, da dies hilft Personalengpässe besser zu
bewältigen und natürlich um das vielbeachtete BSG-Urteil, das Krankenhäuser mit privatisierten
Hauptabteilungen ratlos zurücklässt, da nun die Kooperation und Überwindung der sektoralen
Grenzen sinnlos in Frage gestellt wird.
Hoffen wir daher weiter auf Frieden und darauf, dass sich endlich die Intelligenz so schnell wie ein
Virus gerade wieder bei unseren Politikern verbreitet.

Wir stehen Ihnen – den Radiologen, Nuklearmedizinern und den Strahlentherapeuten – natürlich
weiter mit Rat und Tat zur Seite, zögern Sie also nicht uns zu kontaktieren. Wir nehmen uns gerne
Zeit für Sie und – und das möchte ich nach wie vor auch nach 30 Jahren betonen – wir sind
unabhängig.
Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten sich unkompliziert
auszutragen.
Ihr
Heinz Peter Fischer

Fischer´s Zeilen im April 2022

Angesichts der täglichen Bilder aus dem Kriegsgebiet fällt es sehr schwer, unabhängig davon einen
Beitrag für den Newsletter zu schreiben. Ich möchte Sie aber an dieser Stelle darauf hinweisen, dass
wir mit dem Angriffskrieg des „lupenreinen Demokraten W. Putin“ nicht nur eine Zeitenwende in der
Sicherheitspolitik sehen, sondern ebenso eine signifikante Veränderung in der Wirtschaft und dies
wiederum wird eine erhebliche Auswirkung auf die Praxen in Deutschland haben.

Kaum ist die Geldflutung der EZB und der Bundesbank für die Corona geplagte Wirtschaft vorbei,
entwickelt sich mit dem Kriegsgeschehen in Osteuropa eine ganz andere Dynamik. Durch die massiv
steigenden Rohstoffpreise musste man sich nicht nur an der Tankstelle oder beim Gas- und
Öllieferanten seiner Wahl verwundert die Augen reiben, nein nun steigen auch die
Lebensmittelpreise spürbar an. Und vergessen Sie die Hoffnung, das wäre ein Einzelfall! Wir haben
seit März 2021 – als die Inflation noch bei 1,7 % in Deutschland lag, über 3,8 % im Juli und dann 5,3 %
im Dezember – eine Rallye hingelegt, die noch nicht zu Ende ist. Gerade eben wurden die Zahlen für
März 2022 veröffentlich – 7,3 %!!!

Inflation ist das erste Wundermittel des schlecht geführten Staates. Das zweite Wundermittel ist der Krieg. Beide führen zu zeitweiligem Wohlstadt und beide führen zum völligen Zusammenbruch.

(Ernest Hemingway)

Ehrlich gesagt, bin ich über das Zitat selbst erschrocken…….einfach zeitlos diese Aussage.
Was bedeutet das aber für uns oder Sie als Großgerätemediziner? Der/Die eine oder andere wird es
schon gemerkt haben. Die Strompreise steigen, die Wartungsverträge, die an einen Index gekoppelt
sind, gehen nun wunderbar nur noch in eine Richtung und vom Markt wird mir von Radiologen und
Strahlentherapeuten berichtet, dass Ersatzteile nicht mehr problemlos zu bekommen sind. Das alles
stört letztlich den normalen Betriebsablauf in der Praxis. Signifikant steigende Kosten in der
Kombination mit einer weitgehend gleichbleibenden Vergütung für medizinische Leistungen – die
Strahlentherapeuten haben nach einer langen Phase der sicheren Vergütung im Jahr 2021 erstmals
merken müssen, dass es auch einmal weniger werden kann – dann geht die Schere einfach zu und die
wunderbaren Jahre mit den stets hohen Gewinnen, gehören plötzlich der Vergangenheit an.
Natürlich wird nun eingewendet werden, dass doch die Anzahl der Tumorpatienten regelhaft durch
die Altersstruktur der Bevölkerung steigt. Korrekt, aber richtig ist auch, dass unser Vergütungssystem
in Deutschland die Verkürzung der Serien nicht abbildet. Hier besteht Nachholbedarf von Seiten des
Berufsverbands und der Fachgesellschaft.

Erst letzte Woche hatte ich hier eine Diskussion mit einem Vertreter der Medizintechnik. Es ging um
die Refinanzierung des MR LINAC. Dieses Hybrid Gerät hat natürlich einen Mehrwert für die
Patienten, dieser ist unbestreitbar. Aber auf meinen Hinweis, als ich bereits vor mehr als zwei Jahren
dringend empfohlen habe, die Geräte an den Universitäten erst dann aufzustellen, wenn die
Refinanzierung mit den Kassen besprochen ist………ist man damals nicht eingegangen. Was bedeutet
das in unserem System? Die Geräte an den Universitäten werden installiert, keine Ziffern existieren
und letztlich muss man sich dann mit einer Vergütung zufriedengeben, die es eben auch für einen
reinen Beschleuniger gegeben hätte, obwohl das Gerät natürlich viel mehr als ein solcher kostet
(Investition und Wartung). Das Ergebnis? Die Geräte sind für den breiten Markt – also für Einheiten
außerhalb der Universitäten – nicht kaufbar…….die Innovation verkommt zum „markttechnischen
Rohrkrepierer“. Das an dieser Stelle weder vom Berufsverband noch von der Fachgesellschaft ein
„hohes Lied vom MR LINAC“ gesungen wird, ist selbsterklärend. Wenn die moderate und die ultra
Hypofraktionierung hier 1:1 umgesetzt werden würde, dann würde das Abrechnungssystem in der
Strahlentherapie kurzfristig kollabieren, da niemand in der Lage wäre, dies zu kompensieren. Daher
bleibt die Innovation in der Schublade und in Deutschland (und in Österreich) bleibt man zu großen
Teilen bei der Normo-Fraktionierung.

Innovation ist keine Garantie gegen das Scheitern, aber oder Innovation ist das Scheitern garantiert.

(Stefan R. Munz)

Kommen wir nochmals zurück zu den Auswirkungen der Inflation.
Stellen Sie sich doch einfach mal vor, wie die Investoren und deren Modell funktionieren. Da werden
die Praxen für einen Multiplikator von 6 bis 9 gekauft und durch schiere Größe bekommt man vom
nächsten Investor für das gleiche Produkt einen höheren Multiplikator………sagen wir einfach mal 14
oder 16. Wie weit geht das? Ich hatte das einen auf M&A Geschäft spezialisierten BWL Professor
gefragt. Dieser meinte mir gegenüber…….bis zum Faktor 25 und manchmal auch bis zum Faktor 40.
Was bedeutet das? Einfach ausgedrückt, würde das zu einer Rendite von 2,5 % bis 4 % führen. Auf
meine Frage, wer denn so einen Quatsch kaufen würde sagte mir der BWL
Professor……….Rentenfonds. Also diejenigen, die eigentlich solide Titel kaufen müssen, um in der
Zukunft ihre Versprechen einhalten zu können. Wer wie ich nun 30 Jahre im Segment
Gesundheitswesen unterwegs ist, dem läuft es da kalt den Rücken herunter. Schlicht deswegen, weil
Schwankungen in den Honorarsystemen immer möglich sind und diese dann natürlich weit größere
Auswirkungen auf die Ergebnisse haben als die o.g. 2,5 % bis 4 %.
Stellen Sie sich jetzt vor, die Inflation steigt an, wie wir es gerade erleben. Schauen Sie nun informativ
auf die Zinsen, die nun auch in Bewegung geraten sind. Dann kann sich doch jeder ausmalen, dass die
Einkaufspreise sinken müssen, um die geniale Geldvermehrungsmaschine in dem gleichen Umfang in
Betrieb zu halten. Höhere Zinsen führen automatisch zu geringeren Kaufpreisen.

1 + 1 = 2 plus Zinsen

(Dr. Rudolf Meindl)

Die sinkenden Kaufpreise werden nicht offen ausdiskutiert, aber sie schweben im Raum. Ob der
Einstieg des Infrastrukturfonds INFRAVIA in den Markt oder das Interesse weiterer potenzieller
Marktteilnehmer das für die einfache Einheit kompensieren können, wage ich zu bezweifeln. Im
Einzelfall wird es für sehr große Ziele (viele Praxen oder ein sehr gutes EBITDA) noch gute Preise
geben, aber für kleinere Einheiten sind nun sinkende Gebote festzustellen.

Lassen Sie sich nicht täuschen. Faktisch müssen Sie immer mit mehreren Interessenten reden und
verhandeln, um zu einem guten Ergebnis zu kommen. Wir helfen Ihnen hier gerne im Rahmen eines
fest definierten Auftrags. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie einen jungen dynamischen Facharzt
finden, der noch genügend Dampf unter dem Kessel hat, sehe ich zunehmend schwinden. Es ist
definitiv nicht so, dass wir als Proconcept keine jungen und fachlich qualifizierten Ärzte finden
würden, aber die Unternehmereigenschaft ist so gut wie ausgestorben. Das scheint aber kein
Medizinerproblem zu sein, sondern ein gesamtgesellschaftliches. Erst gestern war ich in einem
schönen Hotel im Schwarzwald und habe dem Hotelier und Gastronomen zugehört. Dieser meinte –
bezogen auf junge Leute in der Hotelbranche – die sollten einmal mehr das Wort „work“ statt „life
balance“ verwenden. Immer wenn er mit Kollegen sprechen würde, wird schon im ironischen
Unterton vom Club der Ü60 bei den Unternehmern gesprochen. Wenn dieses Nachwuchsproblem
aber überall vorhanden ist, dann ist den Investoren „Tür und Tor“ geöffnet und kein wesentlicher
Widerstand zu erwarten.

Hoffen wir darauf, dass dieser entsetzliche Krieg bald zu Ende ist und man sich mit der Rückkehr zur
Normalität – was das auch immer sein mag – beschäftigen kann. Wir stehen Ihnen – den Radiologen,
Nuklearmedizinern und den Strahlentherapeuten – natürlich weiter mit Rat und Tat zur Seite und
zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Wir nehmen uns gerne Zeit für Sie und – und das möchte ich
nach wie vor auch nach 30 Jahren betonen – wir sind unabhängig.

Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert
auszutragen.
Ihr
Heinz Peter Fischer

Fischer´s Zeilen im Dezember 2021

Nachdem dieses Jahr sehr bewegend war, habe ich mich entschlossen Ihnen doch noch ein kurzes Update in Reinform zu geben, d.h. ohne Informationen von Medizintechnikfirmen oder anderweitige Berater.

Der gefühlt dauerpräsente „unstoppable Karl“ Lauterbach wurde es nun doch. Zu groß war der mediale Druck, den medizinisch ausgebildeten Politiker zum Gesundheitsminister zu machen. Ob er dabei besser abliefern wird wie seine Vorgänger im Amt, darf gehofft werden………aber alle Hoffnung könnte auch sinken angesichts der Dauerpandemie.

Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld.

Pythagoras

Geben wir dem nicht mehr Fliege tragenden Professor doch die Möglichkeit uns vom Gegenteil unserer Befürchtungen zu überzeugen. Wie sagte jüngst ein Kunde zu mir: „Herr Fischer, ein deutscher Professor kann nicht irren“. Er wird größte Teile seiner Energie dazu aufwenden müssen, die Auswirkungen der Pandemie besser zu managen als Herr Spahn und daher in den nächsten Monaten – allem Anschein nach wie man erwarten darf, bis zum Frühjahr – weniger gestaltend in den Vordergrund treten. Das bedeutet natürlich nicht, dass die speziellen SPD/Grünen Themen vom Tisch wären. Vielmehr wird er nach der Befreiung vom sich dauermutierenden Virus dafür ausreichend Zeit nehmen können.

Allerdings stehen die nächsten Minenfelder bereit. Sollte es zur befürchtenden Kündigungswelle der nichtgeimpften Mitarbeiter in den Gesundheitsberufen und zusätzlich noch eine Impfpflicht im ersten Halbjahr für große Teile der Gesamtbevölkerung kommen, wird sich der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Versorgung in den Krankenhäusern oder Altenheimen nicht verbessern. In diesem Umfeld dieses Amt zu bekleiden, ist definitiv nicht vergnügungssteuerpflichtig.

Das Herbstsymposium des Berufsverbandes der Strahlentherapeuten machte ehrlich gesagt den meisten Fachärzten sicher ebenso keine Freude. Neben den vorliegenden Verwerfungen in den Bundesländern, der Begründung der KBV warum man nun nachgesteuert hat oder der Aussage des Vorsitzenden Herrn Dr. Leßmann man müsse das nun ertragen, auf bessere Zeiten und eine Wiederkehr der extrabudgetären Phase hoffen, führte die breite Diskussion zur Hypofraktionierung dann sicher zur emotionalen Ausnahmesituation. Nach wie vor ist der Vergütungsansatz in Deutschland im EBM die lange normofraktionierte Serie. Die Durchsetzung der verkürzten Serien beim Mamma Carzinom und bei der Therapie der Prostata wird in der Vergütungssystematik mit großer Sicherheit zu höheren Umsatzeinbrüchen führen als jede EBM Korrektur, da die beiden Patientengruppen regelhaft ein Drittel aller Fälle in den Einheiten ausmachen. Wie teuer die Umstellung die Strahlentherapeuten noch kommen wird, haben bislang die wenigsten erfasst, denn die Verkürzung der Serien führt nicht zwanghaft zu mehr Patienten am Gerät, da die Anzahl der Tumorpatienten zwar nach den neu vorliegenden Daten der DEGRO und des Bundesamtes bis 2040 aufgrund der Überalterung und anderer Effekte steigen wird, aber eben nicht in dem Maß wie die Vergütung aufgrund der Hypofraktionierung fallen wird.

Geld kauft vielleicht kein Glück, aber ich weine lieber in einem Jaguar als in einem Bus.

Francoise Sagan

Sicher werden die Strahlentherapeuten nicht unmittelbar Not erleiden, dazu befindet man sich auf einem zu sicheren Niveau, aber wir trauen uns die Prognose zu, dass wir den höchsten Punkt der Erfolgskurve überschritten haben und dass es ab nun nur noch schlechter werden kann.

Das werden über kurz oder lang auch die institutionellen Einkäufer merken und sich entweder in der Preisfindung anpassen oder aber anderen Zielen widmen. Aktuell ist noch eine positive Großwetterlage, da wie bereits erwähnt die MRH und BLIKK von EQT eingesammelt wurden und die Umstrukturierungen laufen; ebenso wurde nun die RON (Radioonkologische Netzwerk) mittlerweile von DWS im Namen des Infrastrukturfonds PEIF III gekauft, in dem bereits mit MEDIPASS ein europäischer Marktteilnehmer aus diesem Segment vorhanden ist. Wenn die inhaltlichen Veränderungen in den Therapieverfahren dann die Abrechnung beeinflussen, wird sich die Haltung der Geldgeber ändern……..zweifellos. Die Preise fallen.

Ähnlich kompliziert ist es für die Radiologen, die letztlich im Rahmen der Digitalisierung vor umwälzenden Prozessen stehen. Wieviel Stellen wird die künstliche Intelligenz (KI) dort kosten, wo wird in Zukunft befundet und wer wird diese Befunde erstellen? Während die Strahlentherapeuten durch die Überalterung der GOÄ nur von inhaltlichen Verbesserungen träumen dürfen, geht es bei den Radiologen sicher nur um die Senkung der Vergütungen. Wenn jedoch das Standbein PKV negativ beeinflusst wird, muss man um die Wirtschaftlichkeit von verschiedenen Einheiten fürchten. So sind derzeit die GKV Vergütungen in Niedersachen derart niedrig, dass bei einer Gesamtbetrachtung diese nur noch zwischen 25 und 40 % der Gesamtumsätze in dortigen Praxen ausmachen, obwohl die Struktur der Versicherten in Niedersachen nicht anders ist als im Rest des Landes. Wollen wir trotzdem nicht den Mut verlieren und nach vorne schauen. Das zweite Corona Jahr ist vorbei und es besteht die berechtigte Hoffnung, dass wir nach der Impfung, dem Boostern und der Zulassung weitere Impfstoffe die Pandemie wie seinerzeit die spanische Grippe doch besiegen können.

Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung.

Antoine de Saint-Exupery

Nach knapp 30 Jahren in der Selbstständigkeit frage ich mich jedes Jahr wieder, was das neue Jahr bringen wird. Steigt die Börse, gibt es weiter Mangel an Materialien, wird China weiter wirtschaftlich expansiv in anderen Ländern und infrastrukturell Einfluss nehmen, führt eine russische Intervention in der Ukraine zu einem harten Test des europäischen Zusammenhalts, gelingt dem US Präsidenten ein großes Projekt oder müssen wir uns wieder mit seinem Vorgänger als potentiellem Nachfolger beschäftigen…………sicher alles berechtigte Fragen, dennoch bleibt festzuhalten, dass wir in Deutschland auf einem sehr hohen Niveau leben. Dies sich jeden Tag bewusst zu machen, sollte uns in den ruhigen Tagen zwischen den Jahren gelingen.

Daher möchte ich Ihnen im Namen aller meiner Mitarbeiter und von mir ein paar ruhige Tage, einen guten Rutsch ins neue Jahr und viel Gesundheit wünschen. Wenn Sie Planungen für das neue Jahr 2022 haben, würden wir uns freuen, wenn Sie wie gewohnt mit uns zusammenarbeiten. Unser Büro wird zwischen dem 24.12.2021 und dem 7.1.2022 nicht regelmäßig besetzt sein. Ab dem 10.1.2022 sind wir dann wieder ausgeruht, um mit Ihnen gemeinsam alle Hürden zu überwinden.

Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen. Ansonsten lesen Sie von mir beim nächsten Newsletter. Frohe Weihnachten!!!

Ihr

Heinz Peter Fischer

Fischer´s Zeilen im Oktober 2021

Nach der Wahl ist vor der Wahl…………wir werden es am Wochenende wieder erleben.
Noch vor kurzem konnte sich wirklich niemand vorstellen, dass man mit einem Kanzler von der SPD rechnen darf und die Union – die schon mit der letzten Wahl einen historischen Tiefstand erreichte (dort wurden noch 32,9 % erreicht, was im Jahr 2021 zu Jubelstürmen im Unionslager führen würde) – liegt mittlerweile stabil bei 22 %. Was wir hier erleben ist in anderen Ländern ohnehin schon längst passiert, das Ende der sogenannten Volksparteien und die Zersplitterung der Wählerschaft in kleine und kleinste Gruppierungen. Jeder will sich und seine Gedanken in Reinkultur finden, große Sammelbecken sind nur noch schwer auszumachen.
Klar möchte jeder die Umwelt schützen, nur schmerzhaft darf es nicht sein. Wir sind in unseren Gewohnheiten gefangen und letztlich taugen die vorgestellten politischen Konzepte – übrigens egal von welcher Partei – ohnehin nicht für eine tragfähige Lösung in der Zukunft. Deutschland hat sich im internationalen Vergleich mittlerweile lächerlich gemacht. Digitalisierung, Umsetzung von Großprojekten, Ausstattung der Schulen, Energiewende, Lenkung der Verkehrsinfrastruktur…………….die Liste wäre beliebig verlängerbar. In allen Projekten sind wir krachend gescheitert. An Ideen mangelt es nicht, aber der zwingend erzielbare Konsens zerreibt selbst die größten Brocken zu feinem Sand, der dann wieder im Wind der Geschichte keine Veränderung erzeugen kann.

Die Veränderung der Welt ist nur herbeizuführen, wenn sich jeder Einzelne ändert.

Reinhold Messner

Warum wenden wir uns heute – kurz vor der Wahl – nochmals an unsere Leser, die Großgerätemediziner, die Radiologen, Nuklearmediziner und Strahlentherapeuten? Ihnen allen sollte der schon eingetretene Wandel in den letzten Jahren zu denken geben. Der medizinische Unternehmer ist dabei, wie die Dinosaurier auszusterben.

Wir selbst finden nur noch mit größter Mühe junge Fachärzte aus diesen Bereichen, die den Willen haben, sich entsprechend über 40 Stunden medizinisch oder gar unternehmerisch zu betätigen. Die Gründergeneration aus den Neunzigern sind alle im abgabefähigen Alter oder schon darüber hinaus. Die von uns bereits mehrfach angesprochenen Bewegungen der Investoren sind weiter im Gange. Mittlerweile hat der große Infrastrukturfonds EQT die beiden Radiologie-Netzwerke – die „BLIKK Holding“ und die „Meine Radiologie Holding“ für angeblich 1,1 Milliarden Euro eingesammelt und ist dabei weiter zu wachsen.

Bei den aufgerufenen Kaufpreisen – die in der Regel mindestens doppelt so hoch sind, wie die Werte, die aus einer üblichen Praxisbewertung entstehen – wird auch der härteste Verfechter der Freiberuflichkeit schwach, gerade dann, wenn es um das eigene Geld geht.
Warum finden die Investoren das deutsche Gesundheitswesen nach wie vor für sehr interessant? Die „Story“, einen großen einzigartigen Anbieter in einem investiven Umfeld zu schaffen und zweistellige Renditen zu erzielen, ist in einer Nullzinslandschaft einfach attraktiv. Wenn zudem der deutsche Markt dann noch zu fast 90 % „staatlich geregelt“ vergütet ist – der GKV Anteil ist nach wie vor der Hauptumsatz, dann erklärt das vieles. Der vorher von uns dargestellte Rückgang an Unternehmerpersönlichkeiten, die bereit sind auch 60 bis 80 Stunden wöchentlich zu arbeiten nimmt in der Generation derjenigen – die eben einen „Work-Life Ansatz“ für sich definieren – dramatisch ab.

Selbst wenn der abgabewillige Großgerätemediziner nun einem jungen Arzt gegenüber aufgeschlossen wäre, denken diese häufig, dass man mit einem Zeiteinsatz eines Angestellten die Praxen führen kann – leider ein exorbitanter Irrtum. Daher haben die Investoren nicht nur das Geld, sondern leichtes Spiel in der Argumentation. Wir hatten es schon beim letzten Newsletter prophezeit – bis 2025 sind die meisten Einheiten verkauft und wahrscheinlich nur noch 10 größere Netze vorhanden. Ich lasse mich an dieser Aussage gerne messen.

Ich glaube nicht an das Paradies, aber ich bin bereit mich überraschen zu lassen.

Sir Peter Ustinov

Ans Paradies müssen Sie ebenso nicht glauben, aber nachdem die Zahl der Medizinischen Versorgungszentren im Besitz von Private-Equity-Gesellschaften – sog. Investoren-MVZ oder i-MVZ – seit dem Jahr 2017 deutlich angestiegen ist, werden zunehmend teils hitzige Debatten über diese versorgungsfremden Investoren im Gesundheitswesen geführt. Als Hauptkritikpunkt dieser Entwicklung wird angeführt, dass Finanzinvestoren ihr Engagement in der ambulanten Versorgung als reine Geldanlage betrachten und Renditestreben über Patienteninteressen gestellt werden könnte. Als Reaktion wurden Forderungen der Berufs- und Bundespolitik laut, den Kreis möglicher MVZ- Gründer einzuschränken.

So wurde beispielsweise gefordert, Krankenhäusern eine Gründungsberechtigung nur zuzusprechen, wenn der Krankenhausstandort innerhalb des entsprechenden Planungsbereichs liegt, in dem das medizinische Versorgungszentrum seinen Sitz haben soll. Andere mögliche Vorgaben lauten, dass in einem MVZ die Mehrheit der Geschäftsanteile und der Stimmrechte bei Ärzten liegen müsse, die auch in dem MVZ tätig seien.

Das würde aber das Ende der Goldgräberstimmung bedeuten und Ihnen als Verkäufer die Möglichkeit des Verkaufs radikal einschränken. Denn eine Regierung unter Mitwirkung der SPD, Grünen und Linken wird neben der Abschaffung der PKV – die für viele Praxen und Einrichtungen trotz nur einer 10 % Versichertengemeinschaft ein wesentlicher Umsatzträger ist – eben auch die Möglichkeit radikal einschränken, an Investoren zu verkaufen.

In einem aktuellen KBV Klartext vom 26.08.2021 wurden die Parteien der aktuell im Bundestag vertretenen Parteien zu Ihren Positionen befragt. Beispielhaft sollen hier vier Aussagen wiedergegeben werden:

CDU CSU

„…Grundsätzlich stehen wir MVZ-Gründungen positiv gegenüber. … In der nächsten Wahlperiode werden wir weitere Regelungen diskutieren und umsetzen, um den Einfluss von Großinvestoren gegenüber Ärztinnen und Ärzten einzuschränken. …“

SPD
„…Um dem bekannten Trend zur Organisation von gewinnorientierten MVZ entgegenzusteuern, werden wir die Fehlanreize zur Gewinnorientierung, zur unangemessenen Mengenausweitung und zu Outsourcing beenden und neue Anreize zur Verbesserung der Versorgungsqualität einführen. …“

Grüne
„…Es muss in jedem Fall sichergestellt sein, dass bei der Behandlung von Patienten nicht wirtschaftliche Interessen dominieren, sondern die freiberufliche ärztliche Berufsausübung im Dienste der Patienten gesichert ist………“

Linke

„…Die Linke beobachtet die Geschäftspraktiken von privaten Großinvestoren seit Jahren intensiv. ….Wir fordern die weitere Begrenzung von möglichen MVZ Betreibern. So wollen wir etwa die Möglichkeit für Krankenhausbetreiber, MVZ zu betreiben, sowohl räumlich als auch fachlich begrenzen…….“

Von zwei Übeln wird niemand das größere wählen, wenn er das kleinere wählen kann.

Platon

Was das bedeutet, kann sich ja jeder selbst am Wahlsonntag überlegen.
Wir sehen einerseits eine noch nie dagewesene Wahrscheinlichkeit, dass die Bürgerversicherung aktiv angeschoben wird und andererseits eine extreme Veränderung für die Investoren aufzieht. Und nachdem die zwei Jahre Corona Management mit dem Füllhorn der Staatsverschuldung gegenfinanziert werden müssen, wird es zu erheblichen Steuererhöhungen kommen. Spitzensteuersatz und die Abschaffung von Steuervorteilen sind da schnell und einfach umzusetzen. Und wer sieht in einer solchen Konstellation die Notwendigkeit, den hälftigen Steuersatz beim Verkauf von Großgerätepraxen bis zu 5 Mio. € zu erhalten………das hat in einer solchen Regierung keinen Platz mehr.

Die Dauer der Regierungsbildung lag in den beiden vergangenen Wahlperioden bei knapp drei bzw. sechs Monaten. Aufgrund der Vielzahl der Koalitionsoptionen und der damit einhergehenden Komplexität der Regierungsbildung wird u. E. erst nach drei Quartalen mit konkreten gesetzlichen Veränderungen zu rechnen sein. Dennoch empfiehlt sich ein zeitnahes Handeln, da zumindest ab Mitte 2022 eine veränderte Gesetzeslage zu erwarten sein wird und der zeitliche Vorlauf einer möglichen Praxisveräußerung nicht unterschätzt werden sollte.

Sie können uns hierzu jederzeit
vertraulich kontaktieren. Wir sind unabhängig und nur Ihrem Wunsch verpflichtet, Ihre Ziele umzusetzen. Zögern Sie nicht….handeln Sie jetzt – es ist Ihre Praxis

Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen. Für Sie eine gute Zeit und eine gute Wahl!!!

Ihr
Heinz Peter Fischer

Fischers Zeilen im April 2021

Ein Jahr Corona Pandemie geht an niemanden spurlos vorbei. Auch wir haben mit den Auswirkungen zu kämpfen, ob dies organisatorisch mit den Terminen zu spüren ist, ob die Möglichkeiten Treffen zu vereinbaren eingeschränkt oder gar unmöglich sind, ob Mitarbeiter auf Tests oder Homeoffice pochen weil ein angeblicher Rechtsanspruch darauf bestehen würde………..und natürlich die ungeheure psychische Belastung – gerade auch dann wenn man nicht nur einen Betrieb sondern parallel eine Familie mit Kindern hat – all das und noch mehr sind wie ein Mehltau der sich auf die Laune und über das Land gelegt hat.

Natürlich haben wir nun verstanden, dass es durchaus möglich ist Gespräche über die Videoschalte durchzuführen – verbunden mit einer hohen Disziplin, da ansonsten jeder durcheinander redet. Ebenso spart man dabei unheimlich viele gefahrene Kilometer ein, aber auf der anderen Seite kann man nicht mehr fliegen, da kaum mehr Verbindungen existieren, in der Bahn die Maske über mehrere Stunden tragen zu müssen, macht die Fahrt zu einem Kraftakt.

Reisen, Urlaub, Freizeit, Freunde treffen oder einfach nur mal zum Essen oder zum Einkaufen gehen……..alles was vor 13 Monaten noch ganz normal war ist Vergangenheit.

Die „neue Realität“ ist unangenehm und irritierend.

Welche politischen Wirrungen dabei noch zwischen Bund und Ländern aufgetreten sind und wie weit die Einschränkungen der Grundrechte doch getrieben und umgesetzt wurden, man konnte sich das im schlimmsten Alptraum nicht vorstellen. Klar kannte man den Film mit Dustin Hofmann („Outbreak – lautlose Killer“) aber das war alles zu weit weg und für uns nicht real. Mittlerweile wissen wir jedoch, dass wir mittendrin sind. Egal mit welchen Argumenten Zweifler auftreten, sicher kann man Fehler in den Maßnahmen finden aber am Ende muss festgehalten werden, die Pandemie ist da und für ältere und kranke Menschen durchaus tödlich.

„Nichts ist hilfreicher als eine Herausforderung, um das Beste in einem Menschen hervorzubringen“ 

Sean Connery

Den Anspruch hatte ich mir schon immer für Politiker gewünscht. Aber es war nie offensichtlicher, dass diese vor einer einzigen Herausforderung wie dieser……..kläglich scheitern. Die Inkompetenz der agierenden Politiker ist noch nie so deutlich zu Tage getreten wie jetzt. So klar und transparent durfte man noch zu keinem Zeitpunkt der Demokratie nach 1945 in Deutschland das Scheitern der politischen Klasse erleben.

Wer jahrelang nur Vorteile suchend den Weg durch die Parteienlandschaft gegangen ist und den Boden vollständig verlassen hat, dem ist der Ernst der Lage nicht mehr klar. Mit einer Bazooka – also einer Panzerabwehrwaffe mit niedriger Schussfrequenz argumentieren zu wollen, wenn es um millionenfache notwendige Hilfen für Selbstständige, Alleinerziehende oder Firmen geht, der hat weder gedient noch weiß er, wovon er redet. „Jedem wird geholfen“………..das war das hohe Ziel, umgesetzt wurde es leider nicht. Natürlich sind die Werkzeuge der Kurzarbeit wie auch die Aussetzung der verpflichtenden Anmeldung zur Insolvenz bei einer Schieflage nur Kosmetik. Die Rechnungen müssen die Regierungen und Generationen nachher bezahlen, die durch fast zwei ausgefallende Schuljahre bildungspolitisch noch gar nicht abzuschätzen sind. Da spielt es (fast) keine Rolle mehr, dass die Grünen nun in den Umfragen vor der Union stehen, weil die alte Ökopartie es offensichtlich verstanden hat, zum richtigen Zeitpunkt einfach mal nichts zu sagen und die anderen Parteien entweder keinen passenden Kandidaten haben oder gar in der Auswahl generell nur auf „B Ware“ zurückgreifen. Befremdlich ist höchstens noch die Tatsache, dass man noch immer denkt, dass im Hinterzimmer mehr Kompetenz wäre als an der Basis. Das Ergebnis im September wird uns eines Besseren belehren. Die Aufgaben anzunehmen und es besser zu machen……..es liegt alleine an uns.  Henry Ford hat es einmal wundervoll in seiner bildhaften Automobilistensprache formuliert:  

Es hängt von dir ab, ob du das neue Jahr als Bremse oder als Motor benutzen willst.“

Henry Ford

Wir haben nun im letzten Jahr nicht nur die Corona Pandemie bestaunen dürfen, nein es gab auch Änderungen ab dem 1.4.2020 im EBM und für die Strahlentherapeuten noch einmal eine große Änderung im Januar 2021.

Herr Dr. Leßmann hat immer wieder gebetsmühlenartig darauf hingewiesen, dass nach jeder Änderung in der Gebührenordnung die Fachgruppe unter besonderer Beobachtung steht, schlicht um zu überprüfen, ob die abgesegnete Kalkulation gepasst hat oder nicht. Die zweijährige Dauer der Kontrolle sollte am Ende mit der vom System her richtigen Rückkehr in den extrabudgetären Bereich belohnt werden. Dabei bestand die Schwierigkeit schon darin, den hohen Sachkostenanteil in den Leistungsanteil der Leistungslegende unterzubringen. Die Erhöhungen hat der Verhandlungsführer der Strahlentherapeuten dann ebenso dazu genutzt, die moderate Hypofraktionierung vergütungstechnisch in der Auswirkung abzumildern.

Wie viele andere Themen wieder einmal hervorragend gelöst!

Was viele Strahlentherapeuten dann nicht verstanden hatten war die (logische) Anhebung der Plausibilitätszeiten. Mehr Geld bedeutet in der Logik der Kassen und der KVen eben auch mehr Zeit.

Korrekterweise werden damit einigen Hasardeuren, die mit einem KV Sitz mehr oder minder in der Vergangenheit mit vier Ärzten zwei Praxen/Einrichtungen betrieben haben, durchaus erhebliche Probleme entstehen. Das ist gut so!! Leider trifft es aber auch Einrichtungen, die in der Vergangenheit schlicht vergessen hatten (vor 2012) ausreichend KV Sitze zu organisieren. Wo gehobelt wird, fallen Späne……………

Warten wir ab wie die Auswirkungen sein werden. Wir gehen fest davon aus, dass die meisten Einrichtungen mehr Volumen abrechnen werden, da die Angst vor einer „Doppelbestrafung“ – also zuerst Leistungen zu streichen, um danach noch einen fallenden Punktwert zu erhalten – zu groß sein dürfte. Ich will jetzt nicht wiederholen, was einige MVZ Geschäftsführer mir gegenüber geäußert haben. Das klang mehr nach „Goldgräberstimmung“………….auf die am Ende aber immer die Götterdämmerung folgen wird.

Während die institutionellen Investoren im letzten Jahr etwas langsamer in die Gänge gekommen sind, muss man für 2021 eine völlig andere Entwicklung konstatieren. Die relevanten großen oder bereits bekannten Gruppen haben nun alle die Möglichkeit erhalten, um MVZ´s zu gründen. Käufe von Krankenhäusern wurden abgeschlossen und so war der 1.1.2021 dann auch ein Startschuss zur Veränderung der gesamten Landschaft.

Während in München die Radiologen die Strahlentherapeuten im wahrsten Sinne des Wortes einsammeln konnten, laufen derzeit viele hochdotierte Käufe ab.

Viele von Ihnen werden sich fragen………..“……der auch?!“……..korrekt. Aber viele die vorher immer Wasser predigten oder Versprechungen machten sie würden ausschließlich und nur an ärztliche Kollegen verkaufen, wurden von der schieren Dimension des Geldangebotes schwach und werden nun im Laufe des Jahres die Praxen veräußern. Das wird die Arbeit für uns noch komplexer machen, da die Anzahl der potenziellen Ärzte, die auf der Suche sind, immer noch steigt, die Abgeber bzw. die vorhandenen Kaufmöglichkeiten weiter radikal abnehmen werden.

Wir wagen an dieser Stelle die These, dass spätestens 2025 alle denkbaren Käufe erledigt sind und der Markt sich auf wenige große Anbieter reduzieren wird. Es werden aus unserer derzeitigen Sicht weniger als 10 größere Verbünde übrigbleiben, die den Markt unter sich aufteilen.

So werden in diesem Jahr mit großer Wahrscheinlichkeit mehr als 20 Praxen den Eigentümer wechseln. Im nächsten Jahr werden es dann noch mehr sein. Was sollten Sie daher mitnehmen?

Wenn Sie Eigentümer sind und verkaufen wollen – egal an wen – sollten Sie nicht zögern, denn die Änderung der Marktverhältnisse wird am Ende die Politik provozieren gegenzusteuern. Wenn Sie die Zeit haben noch steuerliche Optimierungen vorzunehmen, wäre dies jetzt unter Zuhilfenahme von Experten anzuraten.

„Warte nicht, die Zeit wird niemals genau richtig sein“ 

Napoleon Hill

Wenn Sie dagegen potenzieller Einsteiger sind, sollten Sie jetzt nicht zögern zügig zu suchen und zu finden. Die Chancen bei einem Bieterwettstreit mitzuhalten sind gegen „0“ gehend. Wenn aber der Verkäufer andere Ziele hat die ggf. darin bestehen keine drei Jahre mehr absitzen zu müssen, haben Sie eine reale Chance. Nutzen Sie die Gelegenheiten, die sich Ihnen bieten. Aufgrund der Vielzahl der an uns herangetragenen Aufgaben, baue ich gerade die Mitarbeiteranzahl auf. Wir sind daher jederzeit in der Lage Ihnen kurzfristig vor Ort und kompetent zu helfen und wir kennen sowohl institutionelle Käufer und ärztliche Kollegen mit Mut als auch denkbare Praxen mit Einstiegsoptionen.

Vertrauen Sie Ihre Zukunft den Profis an – fast 30 Jahre im Dienst der Strahlentherapie und Radiologie haben uns geprägt

Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten sich unkompliziert auszutragen. Ich verbleibe in der Hoffnung, dass wir bald ein Ende des Tunnels erblicken und die „neue Realität“ bald der alten Wirklichkeit weicht und wir wieder unser altes Leben genießen dürfen.

Ihr

Heinz Peter Fischer

Fischers Zeilen im April 2020

Das neue Jahr hatte nun doch schon so einige Neuigkeiten zu bieten.

Begonnen hatte alles mit den seltsamen Bildern, die wir aus China zu sehen bekamen. Da wurden Straßen abgesperrt, die Leute in ihren Häusern isoliert, Haustüren zugeschweist, Infektionstrupps säumten die Straßen in Wuhan – doch das war alles noch so weit weg. Der Verkehr lief noch reibungslos – zu Lande, zu Luft und auf dem Wasser – und alles schien seinen gewohnten Gang zu gehen. Überall tummelten sich die Geschäftsreisenden und niemand konnte sich im Januar vorstellen, was wir keine zwei Monate später in Deutschland, Europa und der ganzen Welt noch erleben würden. Dazu aber später mehr.

Der Februar ließ uns aufhorchen, als plötzlich Herr Dr. Leßmann von den Medien aufgrund der Kontrastmittelgeschäfte durch die Landschaft getrieben wurde.

Die Höhe der Summe war zwar dann doch ein bisschen überraschend, nicht jedoch die Tatsache, dass man mit den Kontrastmitteln hinlänglich Geld verdienen konnte. Jeder von uns weiß natürlich, dass eine Person wie Herr Dr. Leßmann keine unüberlegten Dinge tut. Daher kann sich jeder ausmalen, dass er das Geschäft mit der Firma seiner Frau (Radiomed) vorher hat gut prüfen lassen. Die persönlichen Angriffe in der Presse, zur besten Sendezeit in der Tagesschau oder in der Sendung Panorama ändern nichts daran. Die Kontrastmittel wurden zum Festpreis vergütet und wer am Ende damit Geld verdient, spielt an sich keine Rolle. Da müssen oder mussten sich die Kassen dann schon selbst an die Nase fassen und fragen lassen, warum man das nicht schon vorher geändert hätte. Ich persönlich sehe hier daher – wie viele andere Personen – kein anklagbares Fehlverhalten von Herrn Dr. Leßmann.

Die Presse leidet unter Informations-Inkontinenz

Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger

Vielmehr hat er – wie alle anderen Radiologen oder Strahlentherapeuten im Übrigen auch – versucht notwendige Praxisausgaben zu reduzieren; wie beim Einkauf von Medizintechnik, bei der Vereinbarung von Mieten oder bei der Anstellung von Personal. Es wäre daher in der Zukunft gut, dass sich die Medien nicht immer wie im Rausch auf einen potentiellen Skandal stürzen, sondern erst die Eckpunkte versuchen zu verstehen und dann – wenn doch noch eine Story im Orbit schwebt – über die Tatsachen berichten und nicht erst mit Schmutz werfen.
Unabhängig davon gab es dann aber natürlich die Reaktionen bei den Kontrastmittelvergütungen. Das hat dann viele Radiologen kalt erwischt, da man vorher in dem Bereich mehr Umsätze hatte. Parallel hatte man dann noch die Änderung des EBM zum 1.4.2020 vor der Brust, der ja vor allem bei den Fachrichtungen Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie Bremsspuren zu bieten hatte. Da nutzten auch vereinzelte Protestbewegungen wie in Bayern nichts, obwohl natürlich jedem klar sein dürfte, dass gerade in Bayern die Kombination

  • aus EBM-Veränderung mit bis zu 15 % Kürzungen im Bereich der CT -und MRT-Vergütung
  • plus die Kürzungen bei den Vergütungen der Kontrastmittel
  • plus die Beschränkung auf die Anzahl der MRT-Leistungen pro KV Sitz

dann richtig schmerzhaft sein können.
Nicht umsonst haben die institutionellen Praxiskäufer derzeit keine große Lust sich in Bayern zu engagieren – da hier in den Darstellungen der Verkäufer häufig noch die Zahlen von 2018 oder 2019 verwendet werden, die aber unter den neuen Bedingungen schlicht nicht mehr zu erzielen sind.
Nun kam in der ganzen kruden Gemengelage noch der Virus. Unabhängig wie man über die Erkrankungswelle denkt, hat diese uns doch vor Augen geführt, wie schnell sich in der Welt das Unheil verbreiten kann. Wie sagte schon Joseph Pullitzer:

Öffentlichkeit, Öffentlichkeit, Öffentlichkeit – ist der größte moralische Machtfaktor in unserer Gesellschaft

Nicht nur, dass wir die Schreckensbilder und Nachrichten aus Italien und Spanien pausenlos zu sehen und zu hören bekamen – die x-te Sondersendung einem auf das Gemüt schlug – nein die Abschaffung oder Einschränkung der wesentlichen Grundrechte in unserer Republik hat dann aber wie ein Treffer von Mike Tyson gesessen.

Was dies volkswirtschaftlich bedeutet, können wir alle nicht erfassen. Aber zumindest laufen die Druckerpressen für die Geldscheine – pausenlos! Stützungsmaßnahmen hier, Steuersenkung dort, Corona Soforthilfen – die natürlich nicht wirklich helfen da ja der wesentliche Kostenblock im Gesundheitswesen – die Personalkosten – wieder mal außen vor sind.

Die Einschränkung der geplanten Maßnahmen – über 50 % der OP ́s wurden laut Herrn Dr. Gaß (Präsident der DKG) abgesagt, 30 bis 40 % weniger Schlaganfälle oder Herzinfarkte und Belegungsrückgänge von 30 % in den deutschen Kliniken. Die mit großem Bramborium aufgebaute Berliner Notfallklinik in den Messehallen wird nicht gebraucht………….in den Kliniken wurde vielerorts Kurzarbeit beantragt. Wie sagte Herr Dr. Gaß – zuviel Wieler und Drosten.

Und wie wirkt sich das auf eine radiologische Praxis aus, die vielleicht noch in einem Krankenhaus liegt und natürlich vorher vom dritten Standbein – den Krankenhauspatienten – gut gelebt hat und nun hier überhaupt keine Zuweisung mehr bekommt und durch das Runterfahren der Öffentlichkeit deutlich weniger Nachfrage hat?

Wir möchten uns es nicht ausmalen, gehen aber davon aus, dass die Monate März, April und wahrscheinlich auch noch der Mai 2020 bei vielen zu großen Problemen führen wird.

Hinsichtlich der Nuklearmedizin kann man nicht mehr viel sagen – auch hier erfolgt eine Abwertung im neuen EBM. Mittlerweile haben Praxen und Netze begonnen sich von der Nuklearmedizin zu trennen, da man hier schlicht kein Geld mehr verdienen kann. Wohin soll das noch führen? Am Ende muss man tatsächlich befürchten, dass man dann sehr lange auf eine simple Schilddrüsenuntersuchung warten muss, weil der zuständige Berufsverband es seit vielen Jahren nicht geschafft hat, eine Trendwende einzuleiten. Es wird weiter gekürzt und gespart, wo schon lange nichts mehr zu verdienen ist.

Die Strahlentherapeuten waren zwar in der Vergütung in der Reihe der Verlierer, konnten aber zumeist unter Beibehaltung der Versorgung für die onkologischen Patienten im Großen und Ganzen ordentlich die bisherige Krise überstehen. Die elektiven Patienten werden – wenn sich diese wieder an die Luft trauen – dann halt verzögert behandelt.

Was dürfen wir aber für die Zukunft erwarten?

Nach dem brutalen Einbruch an der Börse, dem Schock auf den „Lock down“ und dem radikalsten Eingriffen in die Volkswirtschaften? Wir gehen von einem massiven Wertverfall des Geldes aus – was angesichts der Dimensionen an Geldflutung die wir derzeit erleben, nicht verwundern darf. Gibt es einen Ausweg?

Wir wissen es nicht.

Natürlich haben wir schon einen „Run“ auf Sachwerte hinter uns, ob nun in Edelmetalle, Aktien, Firmenbeteiligungen, Schmuck, Oldtimer oder Kunst. Aber wo soll das hinführen? Wenn wir das Vertrauen in die Währungen verlieren und man sich nicht mehr sicher sein kann, ob man in der Zukunft sein Geld als Schmierpapier benutzen kann.

Ich für meinen Teil bin sehr enttäuscht über die Reaktionen in der Öffentlichkeit. Wenn man sich vor Augen hält, wie kompliziert wir manchmal im Umgang mit dem Datenschutz sind, dann kommt einem der freiwillige Ruf nach einer Überwachungs-App eigentlich wie ein schlechter Scherz vor. Analog haben die Deutschen sich offensichtlich in das unvermeidbare Schicksal ergeben und lassen sich wie Lemminge herumschubsen. Zuhause bleiben und alles wird gut hört man, Maskenpflicht auf der Straße, doch wenn das etwas bringen würde, dürfte sich der von den Japanern so beliebte Schutz doch auch bei deren Infektionszahlen rechtfertigen. Dem ist aber nicht so. Warum reagiert man in Schweden viel unverkrampfter mit der Erkrankung und was ist eigentlich, wenn sich unsere Politiker getäuscht haben? Wer zahlt die „Rechnung“? Gibt es eine Staatshaftung für Fehlentscheidungen?

Die selbst vom RKI veröffentlichten Zahlen mit dem berüchtigten Buchstaben „R“, also der Reproduktion von neuen Erkrankten war ja schon vor der Schließung der Bundesrepublik unter „1“ und die Übersterblichkeit in Europa nicht außergewöhnlich und schon gar nicht über der von der Grippesaison 2017/2018. Klar, die Bilder aus Italien waren eindrucksvoll. Aber war die Aktion – ich mag dieses Wort nicht – alternativlos? Wir werden wahrscheinlich nie die Wahrheit erfahren, denn die kursierenden Statistiken sind alles andere als vergleichbar. Erst später wird man über die richtige oder falsche Reaktion der Politik urteilen können.

Meistens belehrt erst der Verlust uns über den Wert der Dinge

Arthur Schopenhauer gibt uns diesen Rat. Wenn ich mir das verinnerliche, hat er absolut Recht. Wie war die Freiheit in den Flieger zu steigen und zu fliegen oder nur zu guten Freunden zum Feiern zu fahren, ein Fußballspiel anzusehen oder in die Stadt zum Bummeln zu gehen. Nach der Krise werden wir diese kleinen Dinge vielleicht wieder mehr schätzen – wenn ich einen einzigen guten Aspekt aus der Krise mitnehmen kann, dann doch diese Entwicklung.

Ich bin seit 28 Jahren in Deutschland für die Großgerätemediziner unterwegs. Was ich in diesem Jahr erleben muss ist – für alle anderen sicher auch – schon eine extreme Veränderung. Einerseits werden wir mit Angst aufgetankt, andererseits geben sich die Verschwörungstheoretiker die Hand. Man weiß gar nicht mehr was man glauben soll und kann. Natürlich gab es keine historischen Vorbilder, von denen man hätte lernen können, aber dennoch muss man die Frage stellen dürfen, ob jede Handlung des Staates definitiv richtig gewesen ist. Wenn es nicht mehr erlaubt ist, anders zu denken oder zu argumentieren, wenn die Nutzung der sozialen Medien eingeschränkt und Nachrichten auf youtube

gelöscht werden, weil diese nicht in den Mainstream passen, dann hat die Demokratie sicher Schaden genommen.

Diese Erkrankung zeigt uns aber vor allem eines auf. Sparen auf Kosten des Gesundheitswesens funktioniert nicht. Darin sollten wir uns alle einig sein. Fehlende Schutzkleidung für das Personal in Kliniken und Praxen ist nicht nur ein Armutszeugnis für alle reichen Länder, sondern eine Frechheit gegenüber den Menschen, die sich für das Leben der Patienten einsetzen. Das zu ändern sollte die erste Aktion überhaupt sein. Wenn ich mir jedoch die Umsetzung der Corona Sonderprämie für Pfleger ansehe, dann habe ich an einer sinnvollen Planung für die nächste Pandemie nicht nur Zweifel, sondern keinerlei Glauben.

Wie immer gilt für Sie, falls Sie von uns nichts mehr hören wollen, darf ich Sie bitten sich unkompliziert auszutragen. Ansonsten wünsche ich Ihnen viel Gesundheit für Sie und Ihre Familien und weiterhin gute Nerven in der Krise.

Ihr

Heinz Peter Fischer

P.S.: Bitte beachten Sie unseren Veranstaltungshinweis – am 23 bis 24 Oktober treffen wir uns in Nürnberg, um Sie über neue Entwicklungen in der Medizintechnik und die Entwicklungen am Geldmarkt zu informieren

Fischers Zeilen im Dezember 2019

Da ist so manchem Strahlentherapeuten das Plätzchen im Steigenberger Hotel in Berlin beim 11.Herbstsymposium des BVDST am 29.11.2019 sicher im Hals stecken geblieben.

Gespannt warteten alle zahlreich erschienenen Teilnehmer auf die Vorträge zu den Veränderungen im EBM und in der GOÄ. Was dann aber Herr Dr. Casser von der KBV verkündete, war trotz der häufigen Ankündigungen von Herrn Dr. Leßmann in den Jahren zuvor sehr schwere Kost, ja ein Schlag in die Magengrube. Immer ist man davon ausgegangen, dass bei einer Änderung gleichzeitig eine neue Leistungslegende entstehen würde und nicht nur eine Kürzung der Sachkostenpauschalen.

Man konnte es bei dem weiten Ausholen von Herrn Dr. Casser zur Begründung fast schon vermuten……..es wird unangenehm. Natürlich standen neben den Gesetzlichen Grundlagen mit dem § 87 Abs. 2 SGB V und der ins Gesetz geschriebenen Verpflichtung, die technischen Leistungen zu Gunsten der sprechenden Medizin abzuwerten sowie der namentlichen Nennung gerade auch der Strahlentherapie und den Daten des statistischen Bundesamtes nur eine geringe Verteidigungslinie zur Verfügung. Dies trotz der umfangreichen Bemühungen durch den Vorstand und der eingeschalteten Beratungsfirma. Denn was wie ein Damoklesschwert über allem hing und weiterhin hängt, ist die Neutralität in den Ausgaben in den Fächern.

Was so harmlos klingt, führte letztlich auch beim Vorstand zu Unverständnis, da die Notwendigkeit einer betriebswirtschaftlichen Kalkulation von den Spitzenverbänden und der KBV nie bestritten wurde. Was aber bringt diese, wenn – egal was dabei herauskommt – ohnehin nichts geändert werden wird, sondern das Ergebnis schon vorher fest einbetoniert ist. Oder ist die KBV so weit wie Thomas Alva Edison?

Ich habe mit Erfolg zehntausend Wege entdeckt, die zu keinem Ergebnis führen

Arbeit macht sich der Vorstand definitiv. Begründet wird alles mit betriebswirtschaftlichen Kalkulationen, aber der Kostenneutralität in die Augen zu schauen, während alle Kosten in der Einrichtung tatsächlich steigen, fällt schwer.

Das dann berichtete Ergebnis:
➢ zuerst die Umsetzung des EBM zum 1.4.2020
➢ Beibehaltung der Kapitelstruktur
➢ Absenkung der Sachkostenpauschale um 22 %
➢ Im Ziel eine Absenkung um 9,5 % im Bereich der GKV

löste sicher keine Begeisterung aus. Das im zweiten Schritt dann im Jahr 2021 eine Überarbeitung des Kapitels der Strahlentherapie erfolgen solle – dazu muss man wissen, dass die Strahlentherapie eines der wenigen Fächer ist, bei denen noch keine neuen Inhalte hinterlegt sind – führte gerade dann wieder zu leeren Gesichtern, als von Herrn Dr. Casser die klare Vorgabe

der Leistungsbedarf soll auch im zweiten Reformschritt konstant bleiben

formuliert wurde. Natürlich warten hier alle auf die längst überfällige Berücksichtigung der IMRT, IGRT und der Stereotaxie sowie der Frage, wie man zukünftig mit der Hypofraktionierung gerade hinsichtlich der Abrechnung umgehen kann. Aber auch an dieser Stelle erfolgte der Hinweis, dass der Leistungsbedarf nicht steigen solle. Ob dies bei einem Wegfall der Sachkosten dann entsprechend erfolgen wird, oder ob man dann erst wieder an dieser Schraube dreht und so langsam aber sicher den Schmerzpunkt bei den Einrichtungen finden wird, zeigt sich erst im Jahr 2021.

Was sollen die Erweiterungen der Datenstruktur bringen, wenn über allem doch wieder das Dogma der Ausgabenneutralität schwebt. Die von Herrn Dr. Leßmann gebetsmühlenartig vorgetragene Problematik der Personalkostenerhöhungen aufgrund der Strahlenschutzrichtlinie soll zwar berücksichtigt werden………..aber wie das bei der Überschrift des konstanten Leistungsbedarfs funktionieren soll, wurde nicht erläutert.

Ob bei der nachfolgenden Berechnung die Worte von Amschel Meyer Rothschild trösten, darf getrost bezweifelt werden:

Ihr Geld ist nicht weg, mein Freund, es hat nur ein anderer

Für alle die die Absenkung der GKV Umsätze mit 10 % so einfach weglächeln, sei folgendes Rechenbeispiel einer Strahlentherapie angeführt:

Umsatz GKV 2.500.00,- €
Umsatz PKV 350.000,- €
Umsatz Krankenhaus 150.000,- €

Summe 3.000.000.- €

Bei einer Kostensumme inkl. Abschreibung von 2.300.000.- € würde das zu einem Gewinn von 700.000.- € führen. Dieser Umsatz wäre typisch für zwei Ärzte in der Niederlassung. Wenn nun der GKV Umsatz um 10 % sinkt, schlägt dies 1:1 im Gewinn durch, d.h. wir reden dann noch 450.000.- € Gewinn, was einem Rückgang im Ergebnis von gut 35 % entspricht.

Jeder kann sich das sehr gut für sich ausrechnen. Wir können aber jetzt schon eines sagen: Wer mehr als 40 % Sachkosten in den GKV Vergütungen hat, wird hier noch größere Schmerzen haben.

Die nachfolgenden Mitteilungen von Herrn Dr. Leßmann hinsichtlich der GOÄ waren dann zwar generell positiv, da man dort eine aktuelle Leistungslegende definiert hat und letztlich von einer Umsetzung in der Form ausgeht. Trotzdem kann man hier noch nicht auf der sicheren Seite sein. Das sollte jedem leitenden Arzt in den Einrichtungen klar werden. Erst nach der Umsetzung mit der Kapitelstruktur zu den aufgerufenen Preisen, könnte eine Entwarnung erfolgen. Dies gerade deshalb, weil ja viele sich so eine kompensatorische Möglichkeit für die Rückgänge im EBM erhoffen.

Schaut es bei den anderen technischen Fächern besser aus? Ein kleiner Blick über den Tellerrand zu den Diagnostikern.

Die Radiologen wurden nach der epischen Diskussion um die Kontrastmittelvergütung wie „die Sau durch das Dorf getrieben“, denn in der öffentlichen Wahrnehmung hat man sich hier durch ein geschicktes Einkaufsverhalten großzügig bedient. Dass dies nicht so ist, wurde in einem guten Artikel in der RÖFO deutlich…………nur wer liest das?

Natürlich hat man oft das Gefühl, das die Facharztgruppen generell nach dem St. Floriansprinzip vorgehen………oder drücken es die Schwaben in einem alten Sprichwort noch besser aus:

Mir ist kein Opfer zu groß, das die anderen für mich tun können

Statt sich gemeinsam zu solidarisieren freut man sich, wenn der andere mehr weggenommen bekommt als man selbst.

Zur Politik kann und mag ich gar nichts mehr sagen. Alleine die Unterhauswahl in Großbritannien löst noch körperliche Schmerzen aus. Da wir gefühlt ewig über ein Brexit-Abkommen verhandelt und dauernd gehört haben, das die Inselbewohner gar nicht aus der EU wollen und dann bei der erstbesten Wahl derjenige haushoch gewinnt, der den Unsinn angezettelt hat………einfach ohne Worte. Natürlich alles wieder irgendwie erklärbar, weil der Gegenkandidat kein Charisma hätte und sich nicht klar genug positioniert hat. Trotzdem kann und will ich mich als Europäer mit dem Theater nicht anfreunden. So fürchterlich die Akteure heute sind, gewählt werden diese von den Einwohnern des jeweiligen Landes und jeder hat die Vertretung, die er verdient. Mehr muss man dazu nicht ausführen.

Am Ende möchte ich Sie nochmals mit der Aussage von Herrn Dr. Casser konfrontieren. Er sagte: „Vielleicht sollten Sie mehr betonen, dass Sie auch Therapeuten sind und viel mit den Patienten sprechen.“ Auch wenn im Fachgebiet die Therapie bereits steht und die Gespräche mit den Patienten ohne Zweifel lange, intensiv und häufig sein können, angekommen ist diese Tatsache sicher noch nicht bei den Leuten in den Kassen oder in der KBV. Dort sind die Strahlentherapeuten so etwas wie die typischen Gerätemediziner. Vielleicht ein Ansatz für die nächsten Verhandlungen.

Wie immer gilt für Sie, falls Sie von uns nichts mehr hören wollen, darf ich Sie bitten sich unkompliziert auszutragen. Ansonsten wünsche ich Ihnen ein ruhiges Weihnachtsfest, die Zeit zur inneren Einkehr und zur Entspannung sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr und viel Gesundheit für Sie und Ihre Familien.

Ihr Heinz Peter Fischer

Fischers Zeilen im Mai 2019

Die DEGRO steht vor der Haustüre und wir alle erhoffen dann wieder ein bisschen mehr Klarheit in der Vergütungslandschaft, obwohl gerade an der Fachtagung in der Vergangenheit meistens nicht viel Erleuchtendes berichtet wurde.

Natürlich wäre es wünschenswert einen Einblick in die bevorstehenden Änderungen bei der GOÄ und im EBM zu erhalten, da bei Kollegen von Ihnen wichtige Entscheidungen von Kooperationen über Gesprächen mit jüngeren Kollegen bis hin zu Investitionsentscheidungen immer wieder im Hinblick auf die Auswirkungen vertagt oder verzögert wurden.

Der Seriosität vom Berufsverband ist allerdings auch geschuldet, dass dort keine beliebigen Wasserstandsmeldungen verkündet werden, sondern erst dann Zahlen-Daten-Fakten auf den Tisch kommen, wenn alles glasklar am Ende so kommen wird.

Daher hoffen wir alle, dass die bislang aufgebrachte Geduld in ein positives bzw. tragfähiges Ergebnis mündet, nicht das am Ende die österreichische Schauspielerin Tilla Durieux den neuen Leitsatz in der Strahlentherapie formuliert hat:

Wer von der Hoffnung lebt, wird wenigstens nicht dick.

Viel mehr Gewicht wird daher die Umsetzung der S3 Leitlinie bei der Behandlung der Mamma Patienten und die Überlegungen zur Hypofraktionierung bei der Prostata erzeugen. Hier werden aufgrund der bisherigen Abrechnungsstruktur die großen Veränderungen produziert, einerseits aufgrund der deutlichen Verkürzung der Serien und andererseits da mit den Patientenklientel in der Regel ein Drittel aller Patienten in den strahlentherapeutischen Einrichtungen betroffen sein werden.

Wird damit das Interesse der institutionellen Investoren an der Strahlentherapie abebben und das Geld wieder in die anderen bisherigen Kanäle wie der Radiologie oder Nuklearmedizin fließen? Das könnte man vermuten, denn kapitalintensive Fachrichtungen bleiben als Ziele interessant und das Gesundheitswesen als solches mit einem 90 % Anteil an mehr oder minder staatlichen Vergütung (GKV) hat einen Charme für Anleger.

Wollen wir aber die Strahlentherapie nicht schlecht reden, diese bleibt trotzdem aufgrund der extrabudgetären Situation noch im Fokus. Dies nach der Umsetzung des TSVG´s ohnehin, da die zu erwartende Einschränkungen doch moderater ausgefallen waren als man vorher angenommen hatte. Auch wir waren am Ende überrascht, dass sich mehr oder minder doch nur die Zahnärzte durchsetzen konnten. Gut, das mag natürlich aus deren Sicht nachvollziehbar sein, denn wenn keine Niederlassungsbeschränkungen vorhanden sind, steht einem Kettenbetrieb nichts entgegen.

Was man allerdings nicht so wirklich nachvollziehen konnte, war die Argumentation der Standesvertreter der KZBV, denn da stand der böse Investor dem guten Zahnarzt gegenüber und das ist aus unserer Sicht zumindest äußerst fraglich, denn jeder Inhaber einer Praxis oder Zahnarztpraxis arbeitet auch mit dem Ziel Geld zu verdienen. Diese moralinsaure Argumentation sollten wir uns sparen. Um es mit Samuel Beckett zu sagen:

Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.

Politisch gesehen ist alles wie immer…….nach der Wahl ist vor der Wahl. Nun stehen Ende Mai die Europawahlen an.

Man darf getrost Wetten abschließen wie hoch die Wahlbeteiligung diesmal sein wird oder ob die Ermüdung des Wahlvolkes weiter um sich greifen wird. Während auf Europaebene die Wahlbeteiligung im Zeitraum von 1979 bis 2014 von knapp 62 % auf gut 43 % gesunken ist (Deutschland knapp 66 % auf kann 48 %) sind wir kein besonders negatives Beispiel. Vielmehr sind die Unterschiede hier in der EU extrem. Während in Luxemburg über 90 % zur Wahl gehen, sind es in der Slowakei gerade einmal 13 %.

Immerhin geht es ja wieder einmal um die Zukunft unserer BREXIT geplagten Union. Natürlich kann niemand mehr das Theater um den Ausstieg Großbritanniens verstehen, auch nicht die Nachsicht die man in Brüssel den im Königreich handelnden Personen entgegenbringt. Allerdings sollten uns die nationalen Tendenzen in Polen, Ungarn oder das Erstarken der nationalen Kräfte in Österreich, Italien oder Deutschland nicht gleichgültig sein. Niemand kann davor die Augen verschließen und schon überhaupt nicht im Rahmen einer EU Wahl.

Die EU ist sicher nicht ohne Fehler, aber ich kann als ein Bürger dieser Union, der die Vorteile genießen durfte und die gemeinsame demokratische Basis kennt nicht den Kopf in den Sand stecken und der Wahl fern bleiben, denn das stärkt in aller Regel nur diejenigen, die keine EU wollen. Jeannine Luczak hat es einfach formuliert:

Demokratie heißt, die Wahl haben. Diktatur heißt, vor die Wahl gestellt sein.

Handeln wir daher richtig und gehen zur Wahl!

Der immer näher rückende Abschied der Firma Siemens aus dem Segment der Strahlentherapie macht doch in der einen oder anderen Einrichtung Sorgenfalten. Für das Jahr 2022 ist der „end of support“ angekündigt. Das bedeutet für alle noch vorhandenen Nutzer, dass man 2021 die Maschinen vollständig durch andere Anlagen der beiden verbliebenen Hersteller für Beschleuniger Elekta und Varian ersetzt haben sollte. Wenn man sich vorstellt, dass bis vor wenigen Jahren noch fast 170 Siemens Beschleuniger im Feld standen, dann kann man sich die Umwälzung sehr gut vorstellen.

Gerade denjenigen Einheiten die im Vertrauen auf den Weltkonzern noch im Jahr 2010 und 2011 neu investierten macht die dann notwendige „Notoperation“ natürlich keine Freude. Einen Beschleuniger tauscht man nicht wirklich nach 10 Jahren aus und ohnehin nur sehr ungern mit erheblichen Kosten in den Strahlenschutz. Gerade diese Investitionen werden aber notwendig, da die Geräte meist nicht die gleiche Energie, einen anderen Bodenrahmen und letztlich unterschiedliche Bedürfnisse an die Stromversorgung haben. Da kommen doch schnell pro Bunker ohne Gerät 250 bis 350.000. – € zusammen plus des Ausfalls der Versorgung, die dann selbst mit einer extrem schnellen Installation und Einmessung zu einem Verdienstausfall von drei Monaten kumuliert. Das sind selbst bei einem bescheidenen Tagesumsatz von 10.000.- € dann gleich mal 600.000.- €. Wer findet solch einen Ausfall schon angenehm? Viel schlimmer als die finanziellen Folgen sind aber in einem kompetitiven Umfeld der Verlust der Zuweiser an die Konkurrenz, die vielleicht damals den „richtigen“ Hersteller gewählt hat und nun nicht vor dem Problem steht. Die richtigen Entscheidungen zu treffen ist meistens sehr schwierig, trotzdem war die Denkweise von Marie-Henri Beyle (Stendhal) sicher korrekt als er meinte:

Ein starker Entschluss verwandelt mit einem Schlage äußerstes Unheil in einen erträglichen Zustand.

Als Politiker und Militär wusste er um den größeren Schaden, keine Entscheidung zu treffen. Daher sei Ihnen geraten rechtzeitig die Siemens Anlagen auszutauschen. Holen Sie sich einige gute Informationen an der DEGRO oder in unserem Newsletter. Handeln Sie rechtzeitig, bevor Sie in eine Sackgasse fahren!

Wie immer gilt für Sie, falls Sie von uns nichts mehr hören wollen, darf ich Sie bitten sich unkompliziert auszutragen. Ansonsten wünsche ich den Radiologen einen gelungenen Kongress in Leipzig und den Strahlentherapeuten Anregungen und gute Gespräche in Münster.

Ihr Heinz Peter Fischer

Fischers Zeilen im Dezember 2018

Kurz vor Weihnachten ist es wieder an der Zeit sich mit den aktuellen Gegebenheiten im Land zu beschäftigen.

Da ist das Ende der doch nun schon überlangen Ära Merkel („endlich“ werden viele sagen) eingeleitet. Besonders spannend war das Kandidatenrennen der Nachfolger nicht, ebenso wie der vorhersehbare Ausgang, da sich ja vor der Wahl die beiden Lager schon hinreichend positioniert hatten. Dass es am Ende relativ knapp ausgegangen war, hat wohl etwas damit zu tun, dass die CDU nicht wirklich weiß in welche Richtung sie weiter marschieren soll………..mehr auf die linke Seite, damit die SPD dann von den Grünen und der linkslastigen CDU vollends erdrückt werden soll oder mehr auf die rechte Seite um, die AFD zu verkleinern und wieder konservative Stammwähler zurückzugewinnen.

Mit AKK haben wir nun die Wunschnachfolge von Frau Merkel und Herrn Altmaier……ob es zu der angestoßenen Neuausrichtung kommen wird, darf getrost bezweifelt werden. Zu tief ist die ehemalige Volkspartei in den Umfragen gesunken als das ein zweiter Aufguss da noch einen Geschmack bzw. eine Richtung erkennen lassen könnte. Obwohl schon Gustav Heinemann, der flexibel zwischen der CDU und SPD wechselte, richtig feststellte:

„Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte“

Als Außenstehender ist die Politik aus Berlin nur noch als eine große Politikshow wahrnehmbar, man hat das Gefühl, dass das alles aus einem Brei ist. Da können die Grünen als auch die AFD weiter nur punkten, da sich die große Menge der Wähler nicht mehr verstanden fühlt.

Was tatsächlich das flott von Herrn Spahn vorgestellte Terminservicegesetz bewirken wird, sei dahingestellt. Ich denke jeder von uns weiß doch ganz genau, warum man als Kassenpatient nach dem ersten Termin meist nicht mehr so gerne gesehen ist. Die Tatsache, dass man eine Deckelung bei den meisten Fachrichtungen eingeführt hat und damit die Preise für die Fälle und deren Anzahl von Anfang an klar definiert sind, macht doch die offene Türe in den Arztpraxen und damit die schnellen Termine eher unwahrscheinlich. Es ist den Medizinern nicht zu verdenken, dass man Geld für die Leistungen wie jeder Handwerker haben möchte. Nicht die Frage ob jemand privat oder gesetzlich versichert ist oder ob der PKV Patient mehr Geld für die gleiche Leistung bringt treibt die Mediziner um sondern nur der Fakt, dass man beim Privatpatienten für jede Leistung auch honoriert wird, was beim Kassenpatienten leider nicht der Fall ist. Das offen auszusprechen wäre ehrlich und nicht permanent die Bürgerversicherung auf der Basis einer angeblichen Benachteiligung der Kassenpatienten zu fordern. Daher wird dieses Bemühen des TSVG nutzlos bleiben. Andere Themen wie etwa

  • die intensive Prüfung ob KV Sitze richtig bespielt werden (weniger als 25 Stunden werden kritisch, dann werden die Fallzahl und die Kalkulationszeiten geprüft) > hier droht entweder die Kürzung der Vergütung oder der Entzug des Sitzes
  • der Zulassungsausschuss kann Nachbesetzungen von Angestellten in Praxen und MVZ´s bei fehlender Notwendigkeit ablehnen > hier droht auch entweder der Entzug des Sitzes oder die Reduzierung
  • die Veränderung der Gründungsberechtigung für MVZ´s, gemeinhin auch als die Falle für Private Equity gedacht (zukünftig keine nichtärztliche Dialysepraxis mehr, aber dafür können Praxisnetze gründen) > hier droht der Wertverfall, wenn man gerade feine Angebote von solchen Investoren vorliegen hat (zumeist bieten die institutionellen Käufer ja mehr als doppelt soviel wie ein anderer Interessent!!!)
  • die Veränderung des EBM, hier steht erstmals im Gesetz, dass die technischen Leistungen zu Gunsten der sprechenden Medizin im Sinne einer Degression abzuwerten sind – klar, Ziel ist, das abgezahlte Gerät wertlos zu machen und damit den Gewinn deutlich zu schmälern > das wird die technischen Fächer mehr als beschäftigen und sicher schmerzhaft zu spüren sein, wenn der eigene Berufsverband nicht ordentlich aufgestellt ist
  • die ständige Aufgabe des Bewertungsausschusses die Angemessenheit der Vergütung (gemeint ist natürlich eine zu hohe Bezahlung) zu prüfen und entsprechend anzupassen
  • die Veränderung der Bedarfsplanung die neu zum 1.7.2019 kommen soll (hier eine sektorenübergreifende Planung unter Berücksichtigung der Altersstruktur, der Regionalität zu neuen Planungsbereichen führen)  

werden dagegen tatsächlich verschiedene Wirkungen entfalten. Vielleicht will Herr Spahn oder seine Partei bei den technischen Fächern (Radiologen und Strahlentherapeuten) auch einen Charaktertest wie ihn einst Erst Freiherr von Feuchtersleben zitiert hat durchführen:

„Ohne Leiden bildet sich kein Charakter“

Natürlich klingt das nun sehr zynisch von mir, aber was kann man von einem einfachen Mittelfranken auch anderes erwarten. Wir haben irgendwann diese Repräsentanten des Volkes gewählt, und warum sollten diese nur Gutbürger sein? Diese Leute sind genauso korrumpierbar und kaufbar wie die breite Bevölkerung eben auch. Daher dürfen wir uns über den Spiegel, den man uns vorhält, nicht wundern.  

Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit einem Strahlentherapeuten, der mich ernsthaft gefragt hat, warum denn betriebswirtschaftliche Sachzwänge keine Berücksichtigung finden würden. Ich musste mir wirklich ein Schmunzeln verkneifen, da es seit ich denken kann, darum sicher in den Vergütungen nicht gegangen ist und nie gehen wird. Einzig der Verteilung des Mangels wird geübt, sonst nichts.  

Wie dem auch sei, wir werden die Ergebnisse aller Voraussicht nach im ersten Quartal vernehmen dürfen, da für den 21/22.2. die Verabschiedung im Bundestag vorgesehen ist.

Sollte die Vergütung dann tatsächlich danach umgesetzt werden, ist mit dieser entweder am 1.10.2019 oder am 1.1.2020 zu rechnen. Analog wird die GOÄ dabei zeitlich eine längt überfällige Reform erhalten.

Dennoch haben Sie als Vertreter der technischen Fächer einen bleibenden Vorteil. Sie sind nach wie vor für die großen Einkäufer interessant. Dessen sollten Sie sich bewusst sein. Wenn Sie heute einen sinnvollen Verkauf anpeilen um Ihr Lebenswerk ordentlich bezahlen zu lassen, bedarf es einer langfristigen Strategie

  • einerseits den Preis zu optimieren
  • andererseits die Steuer zu minimieren

Wenn Ihr Steuerberater nur zu der leider weit verbreiteten Fraktion gehört, dass er nur die

a.)     Buchhaltung ordentlich macht

b.)    die Steuer rechtzeitig abführt und Sie darauf hinweist, dass die Liquidität für die Zahlung an den Staat geradeso reicht

c.)     er Ihnen zum guten Jahresergebnis Ende November gratuliert

dann wird es für Sie natürlich schwierig. Ein ehemaliger deutscher Bankier und Gründer des Hauses Rothschild – Meyer Amschel Rothschild – hat es wohl treffender wie jeder andere formuliert:

„Die Unkenntnis der Steuergesetze befreit nicht von der Pflicht zum Steuer zahlen. Die Kenntnis aber häufig“

Sollten Sie sich in einem Denkprozess für einen Verkauf befinden, können wir Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Verfügung stehen.

Falls Sie von uns nichts mehr hören wollen, darf ich Sie bitten sich unkompliziert auszutragen, ansonsten wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben frohe und besinnliche Festtage, ein erfolgreiches, mit Gesundheit gesegnetes neues Jahr 2019 und lassen Sie den Kopf oben. Trotz aller Ärgernisse, das deutsche Gesundheitswesen ist trotz aller Unstimmigkeiten immer noch eines der besten der Welt.