FISCHER’S ZEILEN IM NOVEMBER 2023

Die Einschläge kommen immer näher, nicht nur in der Ukraine oder im Nahen Osten! Bitte verzeihen
Sie den Vergleich, aber man muss es plastisch darstellen. Die Entwicklungen in der Großgerätemedizin
könnten einschneidender nicht sein.

Während nach wie vor die Kosten für Gas und Energie hoch sind – von Entspannung ist nichts zu
merken und die großzügig angebotenen Anpassungen der Versorger für das nächste Jahr, liegen immer
noch 100 bis 150 % über dem Niveau von vor dem unseligen Einmarsch der russischen Truppen in die
Ukraine. Der Strommarkt lag in den Monaten März bis heute wirklich zum Teil unter der gesetzlich
garantierten Vergütung von 7 Cent für PV Anlagen Betreiber – nur hat das der geneigte Kunde also Sie
und ich – nicht gemerkt, da die Versorger sich vorher mit großen Paketen zu deutlich höheren Kosten
eingedeckt haben. Wenn Sie Glück haben, bleiben Sie unter 40 Cent. Dann wird von der großen Politik
wieder ein Industriestrompreis diskutiert und ja, ich darf Sie beruhigen, in den Genuss würden Sie nicht
kommen, aber…..Sie dürfen das sicher mit einem für Sie höheren Strompreis wie alle anderen
Verbraucher bezahlen. Durch die Inflation stehen die Arbeitnehmer in den Praxen und den
Krankenhäusern zurecht auf der Schwelle und fordern mehr Geld, damit sie selbst die gestiegenen
Preise weiter bedienen können. Die Wartungsverträge bei den Großgeräten sind regelhaft indexiert –
ebenso wie die Mietverträge – und was das bedeutet, kann sich jeder Radiologe oder
Strahlentherapeut bestens vorstellen.

Man kann gegen den Strom schwimmen, aber nie gegen die
Stromrechnung
(Klaus Klages)

Man fragt sich, wann eigentlich der Staat oder die Verantwortlichen im Gesundheitswesen endlich
einmal erkennen, dass die Vorhaltung von Gesundheitsdienstleistungen Geld kosten. Stattdessen wird
immer wieder mit dem Vorschlaghammer das Argument der steigenden Ausgaben hervorgeholt und
dass das deutsche Gesundheitswesen eines der teuersten der Welt wäre.

Natürlich steigen die Ausgaben jährlich, das ist aber relativ einfach zu erklären. Eine alternde Gesellschaft wie die unsere, hat einen überbordenden Anteil an älteren Bewohnern, die – und das ist statistisch relativ einfach zu erkennen – im Alter natürlich höhere Kosten verursachen. Weniger Beitragszahler, dafür mehr Rentner und deutlich mehr Bürger, die schlicht sehr alt werden…….das ist eine ganz schlechte Kombination. Dazu die Unfähigkeit der Politik Lösungen anzubieten, das wird uns in allen Sozialversicherungsbereichen ganz hart treffen. Dazu muss man noch vor Augen haben, dass die geburtenstarken Jahrgänge erst noch in Rente gehen werden. Selbst unter großzügiger Auslegung der Babyboomer als die Jahrgänge 1957 bis 1970 wird einem gleich eines ins Auge fallen…….1957……das sind diejenigen die vor einem Jahr in Rente gegangen sind. Das bedeutet, dass wir erst am Anfang dieser Entwicklung stehen. 112 Milliarden Euro hat der Staat alleine im Jahr 2023 für die Rentner aufgewendet. In der GKV waren es zusätzlich 16,5 Milliarden Euro und in der GPV, dem jüngsten aller Sorgenkinder wurde der Zuschuss gestrichen, was eine Erhöhung der Beiträge zur Folge hatte. Aber die Sozialabgaben dürfen nicht – warum eigentlich – über 40 % steigen?

Die Sozialausgaben sind bekanntlich der bei weitem größte Posten
im Etat des Bundes (übrigens direkt gefolgt vom Schuldendienst der
öffentlichen Hand). Es hilft nichts: Sie müssen angesichts des nahen
Staatsbankrotts Punkt für Punkt überprüft und auf echte Probleme,
unverschuldete Notlagen beschränkt werden.
(Arnulf Baring)

Wie bereits angeführt, stehen wir erst am Anfang dieser Entwicklung, denn die Ausgaben werden
weiter rasant steigen und dann wird sich der Gesetzgeber über das SGB V schon die Möglichkeit
offenhalten, den Leistungskatalog der GKV zu verändern, das Renteneintrittsalter weiter zu erhöhen
oder schlicht die Zuzahlungen der Arbeitnehmer anzupassen.

Aber das alles ist für die Strahlentherapeuten nur eine Randnotiz. Die beiden von uns bereits im letzten
Sondernewsletter beschriebenen BSG-Urteile werden zu einer Umwälzung der Versorgungslandschaft
führen. Wir haben das einmal für Bayern analysiert. Hier könnten nur noch 15 von 60 (!!) Einrichtungen
an der Versorgung der stationären Patienten dauerhaft mitwirken und es bestehen erhebliche
Rückforderungsansprüche der Kassen gegenüber den Krankenhäusern. Das wird große Häuser,
konfessionell, kommunal oder private sehr stark treffen und das vorhandene Defizit in diesen Häusern
noch einmal erheblich vergrößern.

Dazu gibt es nun auch Stellungnahmen von der Fachgesellschaft DEGRO und vom Berufsverband BVDST. Diese ersten Aussagen haben – das kann man so ausdrücken – zu einer erheblichen Verstimmung bei den betroffenen Einrichtungen geführt. Ob sich das Fach, der Berufsverband oder die Fachgesellschaft damit einen Gefallen getan haben, darf bezweifelt werden. Die Fachgruppe ist ohnehin sehr klein und muss sich regelhaft gegen die anderen onkologisch tätigen Fachgesellschaften behaupten. Da macht es definitiv keinen Sinn, mit der Kettensäge am Baum zu arbeiten, auf dem man gemeinsam sitzt.

Wir mögen keinem gerne gönnen,
daß er was kann, was wir nicht können.
(Wilhelm Busch)

Es wäre ein sehr großer Fehler von manchen Strahlentherapeuten in seiner Einheit zu sitzen, er sei
diesmal nicht betroffen, getreu dem St. Florians Prinzip. Dieses Verhalten geht definitiv nicht gut aus.

So stehen den Strahlentherapeuten nach vielen angenehmen Jahren stürmische Zeiten bevor. Die
Hypofraktionierung führt zu sinkenden Erlösen, da die Vergütungssystematik nicht mit der
Veränderung in der Medizin Schritt gehalten hat. Die BSG-Urteile führen zu einer radikalen Umkehr
der bisherigen Flächenversorgung und stellen letztlich viele Einrichtungen in Frage. Das alles wird noch
ergänzt von einer Krankenhausreform, an dessen Ende eine radikale Reduzierung der Krankenhäuser
stehen soll. Während in den letzten 30 Jahren die Anzahl von 2381 auf nun 1893 sank – also ein
Rückgang von 20,5 % – muss nach der anstehenden Reform mit einem erheblichen Rückgang
gerechnet werden. Herr Lauterbach spricht offiziell von 1247 Krankenhäusern (das wären immerhin
fast 35 % weniger als im Jahr 2022) aber inoffiziell wird gerne auch eine Zahl von 600 geäußert. Wie
sich das auf die Versorgungssituation für die Radiologie oder Strahlentherapie auswirken wird,
überlasse ich Ihrer geneigten Einschätzung.

Intelligenz ist die Fähigkeit, sich Veränderungen anpassen zu können
(Stephen Hawking)

Ich darf Sie auch auf unsere hervorragend aufgesetzte Veranstaltung am 24. und 25.11.2023 in
Nürnberg hinweisen. Hier können Sie viele gute Gespräche mit absoluten Fachleuten aus den
Bereichen Recht, Steuern, M&A Beratung und Sachwertanlagen führen. Es sind noch ein paar
Restplätze vorhanden:

Zudem möchte ich an dieser Stelle wie immer auf die Gastbeiträge hinweisen, allen voran von der Firma ACALTA – einem jungen innovativen Unternehmen, dass sich die digitale Patientenführung mit einem hohen Automatisierungsgrad auf die Fahnen geschrieben hat, getreu dem Motto: Schonung von Zeit-Personal- und finanziellen Ressourcen aber trotzdem einen besseren Workflow zu erzielen.

Analog ist der Beitrag von Herr Klauer von der BÄS GmbH für die Arbeitgeber unter Ihnen lesenswert.
Unternehmen müssen sich erfolgreich positionieren, um gutes Personal zu finden und zu halten und
erfolgreich in die Zukunft zu schauen.

Seien Sie wachsam und engagiert. Die Zeiten ändern sich dauernd, nichts bleibt so wie es ist und
vertraute Personen können plötzlich zu Feinden werden. Der Raubtierkapitalismus macht nur Freude,
wenn man zu den großen Tieren zählt.

Bleiben Sie uns gewogen, fragen Sie gerne nach – wir sind Dienstleister und stehen Ihnen gerne mit
Rat und Tat zur Verfügung. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören. Sollten Sie unsere Informationen nicht
mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen.

Ihr
Heinz Peter Fischer

Die aktuellen und kommenden Zeiten

Sehr geehrte Leserin,
sehr geehrter Leser,

zum Jahresende hin: Ukraine, Kostensteigerungen, BSG Urteile, weitere Ausdünnung der Krankenhauslandschaft und die Abkehr von der wohnortnahen Patientenversorgung. Es bleibt spannend.
Details und Hintergründe auf die aktuellen und kommenden Zeiten finden Sie beim aufmerksamen Lesen von Fischers Zeilen. Klicken Sie einfach auf den u.s. Button.

Alle weiteren Artikel unserer Premiumpartner haben aufgrund der hohen Aktualität ebenso Ihre geschätzte Aufmerksamkeit verdient.

Ihr
Heinz – Peter Fischer
Geschäftsführer Pro Concept, Bayerischer Ärzteservice

Pro Concept Unternehmensberatung


Kapitalwerkstatt 2023
  Am 24./25.11. veranstalten wir mit kompetenten Experten einen Wissenstransfer für Sie im exklusiven Schindlerhof in Nürnberg.
Bei Interesse zu genauen Inhalten und Teilnahme erhalten Sie gerne weitere Informationen bei Herrn Flederer unter 0951 98680-19 oder per Mail: flederer@proconcept.de.

Karriere
Sie möchten sich beruflich verändern? Wir helfen Ihnen dabei!
Ob Strahlentherapeut, Radiologe, Nuklearmedizin, Doppel-Facharzt, Medizinphysiker oder MTRA (m/w/d): Wir haben für alle diese Bereiche aktuell sehr interessante Stellen.
Zudem haben wir großen Bedarf an Ärzten für Vertretungen.

Darüberhinaus greifen wir aufgrund unserer jahrzehntelangen Beratung auf ein großes Netzwerk zu und schöpfen daraus die Möglichkeiten, deutschlandweit immer wieder Stellen mit Leitungsfunktion in attraktiven Gehaltsklassen sowie mittlerweile rar gesäte, interessante, top level Positionen anbieten zu können. Durch unser Ohr an der Schiene erfahren wir auch von handverlesenen Einstiegsstellen.
Kontaktieren Sie uns hierzu gerne.
Ihr Pro Concept Team  

Die neuen Regularien

Sehr geehrte Leserin,
sehr geehrter Leser,

gestern standen wir kurz vor dem Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter.
Es gibt wichtige, einschneidende, zukunftsverändernde News und richterliche Urteile, deren Dringlichkeit uns zu diesem Sondernewsletter bewegen. Details und Hintergründe auf die aktuellen und kommenden Zeiten finden Sie beim aufmerksamen Lesen von Fischers Zeilen. Klicken Sie einfach auf den u.s. Button.

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Ihr
Heinz – Peter Fischer
Geschäftsführer Pro Concept, Bayerischer Ärzteservice

Veranstaltungshinweis in eigener Sache
Am 24./25.11. veranstalten wir mit kompetenten Experten einen Wissenstransfer für Sie im exklusiven Schindlerhof in Nürnberg.
Bei Interesse zu genauen Inhalten und Teilnahme erhalten Sie gerne weitere Informationen bei Frau Klömich unter 0951 98680-13 oder per Mail: kloemich@proconcept.de

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Ob Strahlentherapeut, Radiologe, Nuklearmedizin, Doppel-Facharzt, Medizinphysiker oder MTRA (m/w/d): Wir haben für alle diese Bereiche aktuell sehr interessante Stellen.
Zudem haben wir großen Bedarf an Ärzten für Vertretungen.

Darüber hinaus greifen wir aufgrund unserer jahrzehntelangen Beratung auf ein großes Netzwerk zu und schöpfen daraus die Möglichkeiten, deutschlandweit immer wieder Stellen mit Leitungsfunktion in attraktiven Gehaltsklassen sowie mittlerweile rar gesäte, interessante, top Level Positionen anbieten zu können. Durch unser Ohr an der Schiene erfahren wir auch von handverlesenen Einstiegsstellen.
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Michael Flederer

Senior Key Account Manager, Business Development
flederer@proconcept.de
Telefon 0951 98 68 0-19

Marzena Kühne

Personalmanagement für Deutschland und Polen
kuehne@proconcept.de
Telefon 0951 98 68 0-15

Ihre Unternehmensberatung fürs Gesundheitswesen. Spezialisiert auf Strahlentherapie, Radiologie und Nuklearmedizin.

PROFITIEREN SIE VON UNSERER ERFAHRUNG IM GESUNDHEITSWESEN:

PRO CONCEPT Unternehmensberatung
Dipl.-Betriebswirt (FH) Heinz-Peter Fischer
Pödeldorfer Str. 86a
96052 Bamberg

Telefon: 0951 . 98 68 00
E-Mail: unternehmensberatung@proconcept.de

Heinz-Peter Fischer
Heinz-Peter Fischer ist Inhaber der PRO CONCEPT Unternehmensberatung für Strahlentherapie, Radiologie und Nuklearmedizin.

FISCHER’S ZEILEN – SONDERAUSGABE SEPTEMBER 2023

Liebe Strahlentherapeuten………..jetzt müssen Sie ganz stark sein! Nachdem im letzten Jahr das BSG Urteil vom 26.4.2022 mehr oder minder die Kooperationen, die Bayern 3 Modelle und die Realität in
der onkologischen Versorgung auf den Kopf gestellt hat, führt das zweite BSG-Urteil vom 29.8.2023
nun zu einer Umkehr der bisherigen Versorgungsstruktur. Ob dies den Richtern klar war, darf
bezweifelt werden.

Keiner urteilt heftiger als der Unwissende.
(Bernd Blase)

Wir alle wissen, dass die Anzahl der Betten in der Strahlentherapie in den letzten Jahrzehnten deutlich
abgenommen hat, die Verweildauer deutlich reduziert wurde und wir je nach Region zwischen 5% und
8% an stationären Fällen haben. Darauf aufbauend wurde in den Neunzigern die Kooperation die
Methode der Wahl, um eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit
strahlentherapeutischen und onkologischen Leistungen zu erreichen.

Wenn man nun knapp 30 Jahre später das Rad zurückdrehen möchte, dann muss man fragen
dürfen……wozu? Cui bono……..wem soll es nützen?
➢ Der Versorgung – sicher nicht
➢ Den Patienten – keinesfalls, da diese bei einem Rückgang der Versorgung in der Fläche längere
Fahrtwege und mehr stationäre Aufenthalte produzieren werden
➢ Den Kassen – ebenso nicht, da die Fahrtkosten getragen werden müssen und stationäre
Aufenthalte regelhaft teurer sind als ambulante Leistungen
➢ Dem Steuerzahler – niemals, denn die Ausstattungen der Krankenhäuser, die ja mittlerweile
Praxen gehören selbst wieder neu gebaut werden müssten – für 5% bis 8% der Patienten
➢ Den Krankenhäusern – keinesfalls, da man weder das Personal noch die Räume oder gar die
Technik und schon überhaupt kein Geld darf hat……die meisten deutschen Krankenhäuser
kämpfen ums finanzielle Überleben
➢ Den Leistungserbringern – also Ihnen – natürlich nicht, da Sie nun als Anbieter zweiter Klasse
gesehen werden – stationäre Leistungen können Sie nicht mehr erbringen, bzw. bekommen
Sie nicht mehr gezahlt, da das kooperierende Haus die Leistungen nicht mehr abrechnen darf.

Der Verstand ist wie eine Fahrkarte: Sie hat nur dann einen Sinn,
wenn Sie benutzt wird.
(Ernst R. Hauschka)

Wenn man heute weiß, dass selbst in Städten wie München nicht genügend Personal vorhanden ist,
um alle Beschleuniger zu bedienen, wer soll das dann sicherstellen? Wenn an Universitäten die Bunker
wegen Personalmangel zugefahren werden, wer soll dann die Versorgung sicherstellen? Die BSG Richter?

Wenn diese Urteile aber niemandem helfen, nichts ändern oder verbessern, warum werden diese
dann so gefällt……..oder ist das faktische Recht wichtiger, als eine sachgerechte Lösung? Welchen
Pyrrhus Sieg hier die Kassen errungen haben, werden wir noch erleben, denn höhere Aufwendungen
führen nachher zu höheren Beiträgen und so sind die Menschen draußen im Land als Steuerzahler,
Beitragszahler, als Leistungserbringer, Mitarbeiter in Praxen oder Krankenhäusern oder als Patienten
die Verlierer dieser Entscheidungen.

Die Einzigen, die hier nun einen Vorteil haben sind
➢ Rechtsanwälte
➢ Steuerberater
➢ Bauunternehmen
➢ Medizintechnikfirmen
➢ Controller in den Kassen und der MDK

Während die vier erstgenannten Gruppen sich über neue Aufträge freuen dürfen, können sich die
letztgenannten auf die Schulter klopfen und im Recht fühlen, wenn eine hundertprozentig gleiche
Leistung, die in einer Praxis erbracht wurde und NICHT von einem Krankenhaus mit
Versorgungsauftrag – dann auf Kosten der Patienten und Leistungserbringer eine Honorierung gekürzt
oder eben gar nicht ausgezahlt wird, getreu dem Motto – am Kassenwesen muss Deutschland genesen.

Es gibt Krankheiten, die existieren erst, wenn es die Krankenkasse
zulässt.
(Kurt Haberstich)

Was bringen nun die Urteile?
Zuerst einmal große Verwirrung und Aktivität. Nehmen wir ein Beispiel.
Eine privatisierte Abteilung, die über mehrere Bunker verfügt, müsste nun einen Bunker für die
stationären Patienten frei machen. Dann könnte das Krankenhaus dort – wenn der Strahlenschutz
passt – einen Beschleuniger aufbauen und eigenes Personal einstellen. Kosten einer solchen Aktion –
Beschleuniger plus Netzwerk und Planung ca. 2,5 Mio. €, plus ggf. Umbau ca. TEUR 500 plus Personal
– das Gesetz fordert zwei MTRA, 2 Ärzte und zwei Physiker ca. TEUR 720; man könnte
einwenden…….man braucht ja nur Teilzeitkräfte……..korrekt, aber die müsste man finden. Vorlauf für
eine solche Aktion dürfte ca. ein Jahr sein. In der Zwischenzeit könnten die Kassen sich darauf
versteifen, dass die Patienten an anderer Stelle behandelt werden müssten……..also z.B. von
Unikliniken, die jetzt schon zu wenig Personal haben. Das Ergebnis? Korrekt……….der Patient muss
warten……….mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung.

Und jetzt kommt die Spitze! Selbst wenn man das schafft, würde das in den allermeisten Fällen für ein
Patientenaufkommen von unter 5 pro Tag stattfinden – also dem Arbeitsaufwand von 1,5 Stunden pro
Tag. Dass die Einrichtung dann nur defizitär betrieben werden kann, versteht sich von selbst. Wer zahlt
die „Rechnung“? Korrekt, der Steuerzahler und der Beitragszahler. Das wird die Pleitewelle der
deutschen Krankenhäuser nur noch befeuern.

Wenn die Fahne fliegt, ist der Verstand in der Trompete.
(Russisches Sprichwort)

Wenn jetzt das Krankenhaus aber keinen Versorgungsauftrag hat, kann man die Aktion vergessen,
denn trotzdem könnte das Krankenhaus die nach allen Regeln der ärztlichen Kunst erbrachte Leistung
NICHT abrechnen. Quatsch, Blödsinn……….NEIN, Realität in Deutschland seit dem 29.8.2023!
Und um das klar auszuführen, die allermeisten der bundesweit 350 strahlentherapeutischen
Einrichtungen verfügen eben NICHT über einen Versorgungsvertrag. Das würde bedeuten, dass ca.
zwei Drittel aller Einrichtungen keine stationären Leistungen mehr erbringen oder abrechnen könnten;
dies führt dann zu einem Rückgang der Einrichtungen auf dem Land und zu einer Veränderung der
onkologischen Versorgung vor Ort. Wollen wir das? Wollen wir große Zentren, die als „Fabriken“
arbeiten, die dann 6 oder zehn Beschleuniger haben, wollen wir lange Anfahrtswege für die
schwerkranken Patienten und wollen wir die dies für die Zukunft als unsere onkologische Versorgung
sehen?

Macht das alles Sinn?

Natürlich nicht, denn die Radioonkologen sind wohl das am engsten kontrollierte Fach im
Gesundheitswesen, werden alle zwei Jahre von unabhängigen Stellen in der medizinischen und
Physikalischen Leistung auditiert. Warum daher die Aktionen?
Ehrlich gesagt, wir wissen es nicht!

Die Richter haben „Recht“ gesprochen, aber wenn man an einer Stelle erkennt das es negative Folgen
haben wird, wäre es doch sinnvoll den handelnden Personen wie in anderen Bereichen auch eine
Übergangszeit zu geben, um neue Strukturen zu schaffen oder schlicht Gesetze zu verändern.

Wir sind als Berater auf der Seite der Profiteure, aber eines möchte ich an dieser Stelle ganz klar zum
Ausdruck bringen. Wozu zertritt man eine funktionierende Versorgungskette ohne Not? Das, was hier
passiert, verändert die strahlentherapeutische und onkologische Versorgung in einem Federstrich
mehr als die Kooperationen in den letzten 30 Jahren positiv verändert haben, da dürfen Sie mich beim
Wort nehmen.

Dummheit ist auch eine natürliche Begabung.
(Wilhelm Busch)

Es bedrückt mich sehr, dass wir Ihnen mit diesem Newsletter solche Nachrichten übermitteln müssen,
aber aus den beiden Urteilen erwächst eine sehr große Gefahr für das Fach an sich und für die
gewachsenen Strukturen im deutschen Gesundheitswesen.

Als einzig positive Nachricht darf die Bepreisung der Stereotaxie betrachtet werden, auf die wir sehr
lange gewartet haben. Wir setzen hier den Link, damit Sie sich das in Ruhe durchlesen können. Damit
wird endlich das bezahlt, was schon seit langer Zeit von vielen strahlentherapeutischen Einrichtungen
ohne entsprechende Bezahlung erbracht wird.

https://www.kbv.de/html/1150_65393.php

Wenn man derzeit als Franke und Bayer durch die Landschaft fährt, fallen einem die vielen
Wahlplakate auf. Warum setzt sich niemand dieser vielen Gesichter für die Menschen im Land, für
deren Bedürfnisse oder Versorgung ein? Das sind die Dinge, die mir bei meinen Autofahrten durch den
Kopf gehen und nicht die sinnbefreiten Sprüche nach Bürokratieabbau, der ohnehin nie stattfindet
oder vollmundigen Versprechen von Rechts, Links, der Mitte oder wem auch immer.

An dieser Stelle möchte ich wie immer auf die Gastbeiträge hinweisen, allen voran natürlich den Ausführungen der Kanzlei Bregenhorn-Wendland und Partner zu den BSG Urteilen und von der Firma Varian – die weiterhin aktiv an der Verbesserung der Radioonkologie arbeitet und immer wieder überraschende Neuigkeiten präsentieren kann. Bitte bedenken Sie bei all meiner berechtigten Kritik, dass wir immer im Zentrum der Kritik stehen; wenn es gut läuft, waren es die anderen, wenn es schlecht läuft, gibt es immer einen Schuldigen.

Im Übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für
viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht.
(Kurz Tucholsky)

Ich darf Ihnen an dieser Stelle gute Nerven, einen entsprechenden Anwalt, ein Krankenhaus mit
breitem Kreuz, Kassenvertreter mit Verstand für die nächsten Monate und Jahre wünschen. Bleiben
Sie positiv für sich, Ihre Mitarbeiter und allen voran für Ihre Patienten, die haben es besonders
verdient, dass Sie sich um diese sorgen und kümmern.

Wir freuen uns, von Ihnen zu hören. Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf
ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen.

Ihr
Heinz Peter Fischer

FISCHER’S ZEILEN IM AUGUST 2023

Sommerloch und kein Ende!


Als geplagter Bayer – eigentlich natürlich Franke – muss man immer mit den letzten möglichen Wochen
im Jahr den Sommerurlaub akzeptieren. Dass dieser diesmal im Hochsommermonat Juli ins Wasser
gefallen ist, lag nicht nur an einer vierzehntägigen Heilfastenkur. Regengüsse ohne Ende und man darf
dann in der zweiten Woche im August auf eine hohe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit schwülem
Wetter ein karibisches Feeling genießen.

Was macht die Politik – ehrlich gesagt immer den gleichen Unsinn. Während man bei der
Ampelregierung den Eindruck hat, dass dem gescheiterten Wachstumsbeschleunigungsgesetz wieder
die Reaktion auf diese „Blutgrätsche“ von Frau Paus nun ein falsches Signal bei den Schwächsten der
Gesellschaft folgen wird, denken wir weiterhin nur an Geldausgaben, während die Wirtschaft immer
weiter in die Rezession driftet. Nicht nur die Tatsache, dass Deutschland im Ranking als
Wirtschaftsstandort immer weiter zurückfällt – Platz 22 von 64 – nein, selbst in Europa sind wir als
größte Volkswirtschaft mittlerweile das Risikoland in der Gemeinschaft.

Wir konnte es so weit kommen?
Es war nicht nur die Ampel, sondern zu der aktuellen Situation hat die Merkel Ära ganz speziell
beigetragen. Offene Grenzen, kein Einwanderungsrecht, Digitalisierung komplett verschlafen, aber der
Datenschutz funktioniert weitgehend, aber immer nur dann, wenn man diesen nicht braucht. Eine
marode Infrastruktur der öffentlichen Netze, die Liste der Versäumnisse könnte man beliebig
fortführen, aber mit was beschäftigen wir uns dann? Laut Herrn Buschmann muss doch der sich
kümmernde Vater dann eine Entlastung für die anstehende Unterhaltszahlung für seine Kinder
bekommen, alles andere wäre ungerecht. Ja, das ist unser Hauptleiden alles regeln und gerecht
machen zu wollen.

Die Lehre von der Gleichheit ist das Ende der Gerechtigkeit.
(Friedrich Nietzsche)

Neuigkeiten im Gesundheitswesen?
Fehlanzeige………..nein das trifft es nicht wirklich. Wenn man bedenkt, welche Welle Herr BGM
Lauterbach mit der Krankenhausfinanzierungsreform ausgelöst hat und nun Woche für Woche im
Nachrichtenlink „myDRG“ die Defizite und die Pleiten der Krankenhäuser zu lesen sind, wird einem
Bürger schon mulmig. Man darf wirklich von einer vorsätzlichen Schwächung der flächendeckenden
Versorgung sprechen, wenn zwischen 20 und 30 % aller Krankenhäuser in den nächsten Jahren
geschlossen werden müssen. Will der BGM die Personalprobleme in den Kliniken vielleicht so lösen?
Kleine Krankenhäuer zu machen und das freiwerdende Personal dann an die großen Kliniken
schicken……das geht offensichtlich schneller und effektiver als ausländische Fachkräfte anzuwerben.
Sie meinen ich übertreibe oder ich sehe das zu schwarz? Leider sehe ich die Realität bei der Anwerbung
von ausländischen Fachpersonal tagtäglich, die monate- ja zum Teil jahrelange Gängelung der
Behörden von Akademikern. Da ist die Schließung eines Krankenhauses schneller durchgezogen. Zu
der vorhandenen Finanzierungslücke kommt noch die Unsicherheit der Eingruppierung in der Zukunft
dazu.

Wenn der BGM mit der gleichen Idee durch die ambulante Landschaft läuft, darf man sich schon
freuen. Obwohl gerade die KBV letzte Woche wieder lautstark den Personalmangel angeprangert hat
und regelhaft belegt – es gibt eben immer weniger Menschen, die arbeiten und sich in dem System
gängeln lassen wollen – reagieren die Krankenkassen reflexhaft und rechnen eine 30 % Zunahme aus.
Ob das stimmt, spielt keine Rolle, die Zahl ist schon mal draußen.

Natürlich könnte man auch versuchen das unter dem Gesichtspunkt der Altersstruktur der
Bevölkerung, den angebotenen Dienstleistungen und bereinigt um Sondereffekte wie Corona zu
betrachten. Warum sich hier die Mühe machen, die Kassen haben das Geld und daher immer die
Deutungshoheit.

Sie spüren bei mir nach rund 31 Jahren schon eine gewisse Neigung zum Fatalismus, aber den muss
man an den Tag legen, sonst schafft man es nicht, die Presse, die aktuellen Ereignisse und das
Hintergrundwissen, das man in der Zeit angehäuft hat, unter einen Hut zu bekommen, ohne in diverse
Abhängigkeiten gegenüber legalen Drogen zu geraten.

Es gibt Krankheiten, die existieren erst, wenn es die Krankenkasse
zulässt.
(Kurt Haberstich)

Wir dürfen weiter gespannt bleiben, was die Regierung in Berlin oder in den Bundesländern sich noch
alles einfallen lässt. Ehrlich gesagt, schwant mir hier nichts Gutes. Statt einfach Sachpolitik zu machen
und die Dinge anzupacken, die schon viel zu lange liegengeblieben sind, streiten sich diese Leute und
lösen am Ende gar nichts. Wenn die niedergelassenen Ärzte, die Krankenhäuser oder die Unternehmer
in den Medizintechnikfirmen so arbeiten würden, wäre keine Struktur mehr vorhanden und alle an
sich insolvent oder schlicht pleite. Liegt es vielleicht daran, dass am Berufsbild des Politikers so gar
keine Anforderung gestellt wird, außer dass man sich jahrelang durchgedient hat und möglichst
lautstark fabuliert?

Der GBA Beschluss zur Stereotaxie………..alle dachten, wunderbar, da kommt endlich mal etwas auf das
wir schon lange gewartet haben……aber was ist wieder mal nicht geklärt? Die Bepreisung……..natürlich
war inhaltlich alles klar, jede Definition hat gesessen, aber was man dafür erlösen könnte, war nicht
final besprochen.
Oder die die Energiekostenpauschale, die wirklich für die technischen Fächer notwendig war – und aus
meiner Sicht weiter bleiben wird, da die Strompreise nur an der Börse kurzfristig bei fünf Cent landen,
während der normale Verbraucher weiterhin seine 40 Cent bezahlt – wurde längst beschlossen und
bepreist, nur ausgezahlt wurde diese häufig noch nicht!

Daher möchte ich an dieser Stelle wieder auf unsere Gastbeiträge hinweisen. Vielleicht ist ein Weg aus
der Vielzahl der Krisen, dass man wieder vermehrt versucht, selbst Lösungen zu finden und sich aus
der stattlichen Umklammerung zu befreien. Der Staat kann nur ganz selten etwas besser als die
Privatpersonen, das sollte wir immer vor Augen haben.

Schauen Sie sich daher das Modell von Corus an. Hier geht es darum, dass der Strom im Mietermodell
auf dem Dach erzeugt und dann zu einem vernünftigen Preis für Vermieter und Mieter verkauft wird.
Beide Parteien haben etwas davon und das ist doch das Modell der Zukunft.

Wer wagt selbst zu denken, der wird auch selbst handeln.
(Bettina von Arnim)

Analog ist die Weiterentwicklung des Halcyon bei Varian zum Hypersight zu sehen. Wo ist das Problem
aus Sicht des Patienten – die Entwickler von Varian/Siemens schauen sich das an und suchen nach
einer echten Verbesserung der ohnehin vorhandenen guten Technik. Schnellere und bessere
Aufnahmen für eine weniger anstrengende Zeit für den Patienten und am Ende könnte hier auch das
„2 in 1“ Gerät stehen, also die Einsparung eines CT Scanners, der nicht nur zusätzlichen Raum sondern
natürlich entsprechende Investitionen erfordert. In Zeiten, in denen die Veränderungen in der
Vergütung deutliche Einbußen auslösen, muss man nach einer Verbesserung für den Patienten in
Kombination mit einer kostengünstigeren Technik suchen. Das tut Varian wirklich mit einem guten
Ansatz.

Mit Brainlab ist nun auch der Pionier der bildgeführten Therapie mit einem neuen SGRT System in den
Ring zu den anderen Anbietern gestiegen. Man darf gespannt sein, ob die zweifellos hohe Qualität den
Weg in die Praxen oder Krankenhäuser findet, da die SGRT selbst keine Vergütung auslöst – der
klassische Fehler der Medizintechnik, etwas auf den Markt zu bringen, das ohne Zweifel einen
Mehrwert hat, bevor man eine Vergütung mit den Kassen vereinbaren konnte – und zwar eine höhere
Qualität bedeutet; aber auch diese muss man sich leisten können.

Schauen wir voraus, es kann nur besser werden. Packen wir selbst an und schaffen etwas
Neues…….und warten nicht darauf, dass die Politik etwas tut. Denn dann dürfen wir getrost das Ticket
nach Lummerland buchen.

Bleiben Sie positiv! Wir freuen uns, von Ihnen zu hören. Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr
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Ihr
Heinz Peter Fischer

Sommerloch und kein Ende

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Unwetter über Kassel – Der Abgesang der Strahlentherapie?

Sehr geehrte Leserin,
sehr geehrter Leser,

das war eine wilde DEGRO.
Golfballgroße Hagelkörner, Überflutungen allerorts. Ein Wetter wie es nicht passender
hätte sein können für das Gesundheitswesen im Allgemeinen und die Strahlentherapie im
Speziellen – betrachtet aus der Bamberger Perspektive durch die weiße Brille.

Noch mehr Einblicke auf die Eindrücke und auf die aktuellen Zeiten finden Sie beim
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flederer@proconcept.de
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Fischer’s Zeilen im Juli 2023


Nach DEGRO ist vor der DEGRO. Es wie bei bei den Wahlen, man startet immer wieder bei „0“.
Ob es das extreme Unwetter über vielen Teilen Deutschlands – aber eben auch über Kassel war – wir
wissen es nicht. Das vom Unwetter weggespülte Essen der DEGRO bei der Eröffnung war da nur eine
Randnotiz.
Während beim Berufsverband Herr Dr. Lessmann – der alle seine restlichen Anteile an die SANA
verkauft hat – seinen Rückzug beim BVDST angekündigt und damit eine Zeitenwende eingeläutet hat,
verbleibt ein großes Vakuum. Die vorherige Fokussierung auf seine Person führt nun zu einer Vakanz
ungeahnten Ausmaßes. Wer soll hier nachfolgen? Gerade wenn man sich die Struktur und die
Mitglieder des Berufsverbands ansieht, wird man schnell feststellen, dass man nicht zukunftsfähig ist.
Zu wenig junge Ärzte, kaum Klinikärzte aus der Facharzt- oder Oberarztschiene, keine Berücksichtigung
von großen MVZ´s….so kann es nicht weitergehen.
Zu lange hat man sich bei der Abrechnung auf die Länge der Fraktionierung konzentriert und muss nun
hilflos zusehen, wie die Medizin mit der Verstärkung der Hypofraktionierung und der Stereotaxie
plötzlich andere Wege geht. Das kann auf der Basis des vorhandenen EBM und der uralten GOÄ nicht
gutgehen. Und dies obwohl wir vor einer Verschiebung der stationären Leistungen in den ambulanten
Sektor stehen….Stichwort hierzu die „ambulanten DRG´s“.
Gut, der bisherige Sprecher Herr Dr. Lessmann hat zwar angekündigt noch mit Prime Networks
beratend tätig sein zu wollen. Ob das nun die angeführten Themen löst, muss leider bezweifelt werden.
Denn das würde bei gleichen Gesichtern eine vollständige Umkehr der bisherigen Verhandlungen
bedeuten. Waren also die dunklen Wolken über Kassel eine Aussicht für die Zukunft der
Strahlentherapie in Deutschland oder nur ein Zufall? Die Bewertung überlassen wir den geneigten
Lesern.

Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun.
(Mahatma Gandhi)

Politisch irrlichtern die handelnden Personen weiterhin durch die Landschaft.
Ich weigere mich, die Probleme alle an der jetzigen Ampel Regierung festzumachen. Vielmehr muss
man konstatieren, dass wir seit ca. 1990 nicht mehr vorangekommen sind. Alle Regierungen in der
Zwischenzeit haben die dringend nötigen Reformen der Krankenversicherung, danach der Renten- und
seit etlichen Jahren ebenso der Pflegeversicherung vor sich hergeschoben. Aber die Demografie wartet
nicht auf ein Urteil aus Karlsruhe, dass dann mit einer weiteren Zeitverzögerung dann Minischritte
macht. Vor kurzem war ich auf einer sehr interessanten Veranstaltung in Berlin. Hier ging es inhaltlich
darum, wie sich der Beitragssatz zu Pflegeversicherung weiterentwickeln wird, wenn wir nichts ändern.

Gerade eben wurde der Beitrag ja – ohne große Geräusche in der Öffentlichkeit auf 4 % für Kinderlose
erhöht. Zur Erinnerung – wir kommen von einem Prozentpunkt im Jahr 1996. Natürlich wurde
zwischenzeitlich noch differenziert, ob man Kinder hat oder nicht. Aber die Richtung ist klar. Und nun
kommt die Frage, die bei der Veranstaltung lange diskutiert wurde. Jedem ist bekannt, dass die
Babyboomer aus dem Arbeitsleben ausscheiden, was das aber für die Pflegeversicherung bedeutet,
war mir noch nicht klar. Ohne jetzige Änderung – und damit meine ich nicht die jetzt gerade zum
1.7.2023 umgesetzte, wird unweigerlich zu einem Beitragssatz von bis zu 16 Prozent im Jahr 2040/2045
führen….alleine in der Pflegeversicherung.
Die Bedeutung für den Arbeitsmarkt brauche ich an dieser Stelle nicht weiter vertiefen, jedem von uns
ist klar, dass die anderen Sozialversicherungen ebenso weiter steigen werden. Wo das hinführen soll,
wenn die bekannten „Lohnnebenkosten“ dann plötzlich nicht mehr 21% sondern 30 oder mehr Prozent
ausmachen würden und damit die Arbeitnehmer und die Arbeitgeber übermäßig belastet werden –
weil einfach immer mehr aufgewendet werden muss obwohl weniger übrig bleibt – kann ich mir
denken. Gutverdienende Arbeitnehmer werden das nicht akzeptieren und früher oder später das Land
verlassen. Da braucht es keine AfD zur Abschreckung der ausländischen Fach- und Führungskräfte, das
schaffen wir ganz ohne die politischen Rechtsaußen.

„Es ist eine Krankheit der Menschen, dass sie ihr eigenes Feld
vernachlässigen, um in den Feldern der anderen nach Unkraut zu
suchen“
(Wilhelm Busch)

Nochmal zur Gesundheitspolitik. Eigentlich könnte einem der liebe Herr BGM Lauterbach leid tun. Das
„Liegenlassen-Prinzip“ hat er nicht erfunden, muss es jetzt aber ausbaden. Personalprobleme an den
Krankenhäusern, Finanzierungsengpässe die er mit der Einführung der DRG 2004 selbst produziert hat,
keine neue GOÄ und natürlich immer wieder die Zunahme der Kosten.
Wie erklärte ein Hochschulprofessor das deutsche Gesundheitswesen seinen Studenten? „Wer
Freibier ruft und sich nachher wundert, dass gesoffen wird, hat die menschliche Natur nicht
verstanden“. Alles, was umsonst ist, hat keinen Wert. Die Gesundheits-Flatrate, die wir mit der
Krankenkassenkarte täglich ausnutzen, führt ohne Zweifel zu immer weiter steigenden Kosten. Das
weiss der BGM natürlich, weigert sich aber standhaft dann über Kürzungen nachzudenken, immer nach
dem Motto, solange er im Amt ist, wird es keine Veränderungen geben. Na schauen wir mal, wie lange
er noch wirken darf.
Selbst wenn heute ein Papier auf dem Tisch liegt, dass ein Umdenken in der Finanzierung der
Krankenhäuser bringen soll, wird das Ergebnis erst einmal der Wegfall von 20-25 % der Krankenhäuser
in den nächsten fünf Jahren bedeuten…..und man darf wirklich unterstellen, dass man in Berlin weiss,
dass es so kommen wird. Eine dringend nötige Finanzspritze – man hat kein Geld mehr – wird wohl
nicht kommen; wir würden dann auch nicht von Spritze, sondern von einer Pipeline reden.
Wann lernen wir eigentlich, dass der Staat nicht alles lösen und bezahlen kann und Wohltaten vorher
erst verdient werden müssen? Sind wir bei der Verteilungsgerechtigkeit nicht schon Weltmeister…..im
Fußball wird es sicher nichts mehr werden, darauf lasse ich mich gerne festlegen. Wie weit Politiker
daneben liegen können, merkt man an Donald Trump als er sagte:

„Mein IQ ist einer der höchsten – und ihr alle wisst das!
Bitte fühlt euch nicht dumm oder unsicher, es ist nicht eure Schuld“
(Donald Trump)

Offensichtlich ist Herr Scholz auf dem gleichen Weg, das lässt zumindest sein Sommerinterview
vermuten. Die Gastbeiträge sind wieder für viele Leser interessant.
3H Vision hat die Steuerung von mehreren Modalitäten im Fokus – eine klare Antwort auf den schon
vorherrschenden Personalmangel. Man ist hier Vorreiter und wird von den großen Firmen schon
empfohlen, u.a von Siemens. Herr Rechtsanwalt Kalläne beschäftigt sich nochmals mit dem BSG Urteil
hinsichtlich der Kooperationen und sieht hier zumindest für die Radiologen eine gewisse Entwarnung.
Besonders die Ideen der Firma Opasca sollten Sie sich ansehen. Man kann hier in die moderne
Prozesswelt einsteigen, und zwar nicht nur als Strahlentherapeut, sondern die Lösungen sind in vielen
Bereichen des Gesundheitswesens nutzbar. Wenn ich heute eine neue Einheit aufbauen würde,
Opasca wäre für mich immer ein Thema.
Die weiteren Beiträge von Herrn Dr. Hildebrandt, der Firma Elekta und Herrn Klauer – der den Personen
unter uns eine einfache Lösung bietet, die Geld zum Anlegen haben und immer noch auf den „0“
Prozent Konten der Banken das Geld durch die Inflation entwerten lassen – stellen die perfekte
Abrundung dar.

Bleiben Sie positiv, wir müssen gemeinsam weiter nach vorne schauen. Wir freuen uns, von Ihnen zu
hören. Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich
unkompliziert auszutragen.
Ihr
Heinz Peter Fischer