Fischers Zeilen im Dezember 2022

Am Jahresausklang melden wir uns nochmals, da die letzten Wochen sehr viel Neuigkeiten mit sich
gebracht haben. In den vergangenen Wochen waren sehr viele relevante Veranstaltungen in Berlin,
daher passt das folgende Zitat wie Deckel auf Topf:

Berlin-Mitte ist nicht das wahre Leben.

(Sigmar Gabriel)

Wahrscheinlich sollten wir die nachfolgenden Zusammenfassungen dann auch entsprechend
einsortieren. Begonnen hatte der November noch mit den

Berliner Gesprächen im Gesundheitswesen

Eine gut besuchte Veranstaltung, die Herr Prof. Wigge schon viele Jahre am Start hat und wieder mit
einigen interessanten Gästen bestückt war. Da war nicht zuletzt Herr Prof. Dr. Ulrich Wenner –
ehemaliger Richter am BSG, der sich seit 31.3.2022 im (Un-)Ruhestand befindet.

Dieser diskutierte messerscharf mit den anwesenden Interessenvertretern der Investoren und den
anderen Referenten über die Frage, ob denn ein Verbot von iMVZ´s denkbar wäre und wie die
Zunahme des Marktgewichts eingeschränkt werden könnte. Während Herr Prof. Wenner klare Worte
fand, musste man den Ausführungen von Michael Weller – der die Abt. 2 im
Bundesgesundheitsministerium führt – fast irritiert zur Kenntnis nehmen. Als Zuhörer hatte man den
Eindruck, dass da jemand zwar die Erkenntnis hat, im System fast 30 Jahre nichts geändert zu haben,
aber für einen Ruck keine Idee außer einen Gesundheitskiosk nennen konnte. Ob diese Idee die
Versorgung des ländlichen Raums zu verbessern imstande ist, darf weiter bezweifelt werden.

Während die Zahlen aus dem IGES Gutachten – welches die KVB angeschoben hatte – durchaus
kritisch hinterfragt und am Ende als nicht ausreichend für eine beleghafte Darstellung der höheren
Abrechnung gewertet wurden, verteidigte Herr Nolting seine Ausführungen zwar tapfer, aber es
blieben viele (berechtigte) Zweifel, ob man die vorgelegten Berechnungen im Sinne einer juristischen
Verwertung als Basis für Entscheidungen benutzen könnte. Man spürte trotzdem die klare Botschaft
im Raum, dass man gegenüber den Investoren durchaus eine Veränderung erzeugen wollte. Dabei
wurden die bereits bekannten Denkrichtungen – einerseits eine Regionalität und andererseits der
Bezug zu den Hauptabteilungen im Trägerkrankenhaus des MVZ´s angesprochen…………auch eine
Kombination aus beiden Richtungen. Trotz allem muss man immer fragen, wer Gutachten beauftragt
und mit welchem Zweck!

Wissenschaftler sind die einzigen Menschen, die ihre Unwissenheit noch durch Gutachten belegen.

(Georg Mautner Markhof)

Ohne Zweifel würde dies die Vergrößerung der MVZ Zahlen schlagartig einbremsen, da die uns
bekannten Investoren derzeit weder nur regional und schon gar nicht an der Linie der eigenen
Hauptabteilungen investieren. Fraglich wäre natürlich, wie dann eine Radiologie oder
Strahlentherapie überhaupt noch gekauft werden sollte, da die gekauften Krankenhäuser sicher nicht
über eine radiologische Hauptabteilung oder gar eine Strahlentherapie verfügen.

Dann ging es in Berlin mit dem

RO Update

weiter, das die Strahlentherapeuten und die Onkologen ganz gut kennen. Bei dieser Veranstaltung
kann man die Veränderungen in der Therapie gut beobachten, was derzeit allerdings keinen
Widerklang in der Abrechnung findet

Wie man in bei Herrn Prof. Guckenberger aus Zürich vernehmen konnte, sank die Anzahl der
Fraktionen bei seinen Patienten über alle Entitäten hinweg auf durchschnittlich nur noch
9,7……..Tendenz weiter fallend. Das ist aber bei einem Fach, das von den langfraktionierten
Therapieschemata lebt, auf Dauer ungesund. Klar könnte man darüber nachdenken, dann weniger
Geräte aufzustellen, weniger Personal zu benötigen oder gar weniger Bunker zu bauen…..aber dazu
müsste die aus den Neunzigern gefasste Idee des Tandembetriebs der DEGRO auch ad acta gelegt
werden und die Abrechnung müsste einer grundsätzlichen Reform unterzogen werden.

Natürlich sieht man die Aufnahme der Stereotaxie bei den interventionsbedürftigen
Vestibularisschwannomen durch den GBA per se ja positiv, aber was ist damit verbunden?
Welche Vergütung wird man hier annehmen und wird die Stereotaxie dann später ebenso für andere
Fragestellungen aufgenommen, oder dient dies nur der Reduktion der über den § 140 SGB V
eingeführten Verträge und führt dies dann zum Tod der hoch vergüteten Einzeit Modelle mit dem
Gamma Knife, dem Cyber Knife oder dem neuen ZAP-X Gerät? Die Verfechter der Beschleuniger
Technologie waren und sind ohnehin nach wie vor der Überzeugung, dass man mit einem
entsprechend ausgestatteten LINAC analoge Ergebnisse erzielen kann und sehen dabei noch den
Mehrwert des Gerätes, während gerade das Gamma Knife oder das ZAP-X Gerät nur im Kopf oder
maximal bei der HWS Zielvolumen definieren können.

Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet.

(Alan Kay)

Daher kann man den Fachärzten immer nur raten, sich selbst auf den Weg zu machen und zu
versuchen klare Ergebnisse zu erzielen. Alles andere……..oder darauf zu warten, dass andere in die
Hand nehmen, ist der falsche Weg.

Hier hatte man sich dann Ergebnisse beim

BVDST Herbstsymposium

erwartet, welches wieder eine Woche später – wieder in Berlin stattfand. Trotz der Wichtigkeit der
Veranstaltung – das berufspolitische Treffen der Strahlentherapeuten im Jahr – waren sicher nicht
einmal die Hälfte der Plätze vergeben. War das der Anfang vom Ende oder ist das Interesse an der
Berufspolitik derart gesunken, dass sich eine große Anzahl an Strahlentherapeuten nicht mehr auf
den Weg nach Berlin machen wollte?

Dennoch spürte man hier die Erwartungshaltung der Anwesenden, dass man von Seiten des
Vorstands nochmals Stellung zur nochmaligen Änderung des EBM zum 1.7.2022 beziehen sollte.
Leider war Herr Dr. Leßmann nicht nach Berlin gekommen……..ganz offensichtlich war er ein Opfer
der Klimaaktivisten am Berliner Flughafen geworden. Daher konnte er die Lage nicht aus seiner Sicht
erläutern. Die Mitglieder fanden jedoch die Erklärung, dass man die moderne Radiotherapie im EBM
für eine Versschiebung in den extrabudgetären Bereich ab 1.1.2023 geopfert habe hörbar nicht gut.
Viele fanden sich in die Neunziger Jahre zurückversetzt, da man auch die Beweggründe für die
neuerliche Herabsetzung – trotz einer in vielen KV-Bereichen übereinstimmenden
Punktzahlanforderung mit dem verfügbaren Honorar – nicht nachvollziehen konnte.

Der eingebaute Vortag eines Vertreters von evidia – einem institutionellen Investor – wurde von Dr.
Tom Bahr – dem Vertreter der RG2020 – wie auch dem Vertreter der Politik – Herrn Monstadt
kritisch hinterfragt. Insgesamt zweifelten die Anwesenden ohnehin, ob das nun eine Plattform sein
sollte oder die Idee, das Thema – also den Verkauf an einen institutionellen Investor – zu
torpedieren. Die ebenso anwesenden Vertreter anderer Investoren konnten Gespräche mit
relevanten Verkäufern führen……….ob das das Ziel war, konnten wir nicht abschließend beurteilen.
Aufgefallen war uns aber schon, dass obwohl Herr Dr. Dr. Knüppel (evidia) die Investorenlösung als
eine von mehreren Lösungen dargestellt hatte, der Vertreter der Politik sich mit Allgemeinplätzen
durch seinen Vortrag hangelte („Versorgung ländlicher Raum“ – was das auch immer in der
Strahlentherapie bedeuten soll) und aus einem Bundesland stammte, in dem genau fünf Therapien
für ein Flächenland zuständig sind – also gerade nicht ein Musterbeispiel für eine wohnortnahe
Versorgung gelten konnte.

Der Vertreter der Zahnärzteschaft – Herr Hendges aus Berlin – konnte zwar aufzeigen, dass die
Investoren offensichtlich anders als Praxisinhaber agieren, aber durch die Unterschiedlichkeit des
Faches kein Quervergleich sinnvoll war. Zahnärzte sind eben doch anders als Strahlentherapeuten
oder Radiologen. Prof. Halbe konnte in gewohnter Weise auf seine Leistungen und die Tatsache, dass
ein Praxisverkauf keine Raketenwissenschaft darstellt, eingehen und damit den anwesenden
potenziellen Verkäufern ein Stück weit die Angst vor den großen Zahlen nehmen.
Am Ende hatte man schon ein komisches Gefühl nach der Veranstaltung, Investoren, große
inhabergeführte Ketten unter Radiologen, Personalmangel, ein retardierender EBM und nach wie vor
keine Aussicht auf eine neue GOÄ…….es fühlte sich sehr seltsam an.

Ist nicht sofort ersichtlich, welche politischen oder sozialen Gruppen, Kräfte oder Größen bestimmte Vorschläge, Maßnahmen usw. vertreten, sollte man stets die Frage stellen: Wem nützt es?

(Wladimir Iljitsch Lenin)

Über die Politik möchte ich in dieser Ausgabe nicht sprechen, zu frustrierend sind die Aktionen der
politisch Handelnden auf allen Ebenen. Während die Amerikaner Protektionismus in reinster Form
vorleben, die Chinesen sich weiter überall ungestört einkaufen können und wir uns mit uns selbst
beschäftigen, haben wir in den nächsten Wochen hoffentlich (!!!) wieder die Zeit uns Gedanken über
uns selbst und unser Land zu machen. Ohne Fatalismus möchte ich an der Stelle Ihnen und Ihren
Familien ein angenehmes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen! Wie sagt
Herr Böhmermann im ZDF immer: „Bleiben Sie stabil“………..etwas anders bleibt uns ja nicht übrig.
Meine Mitarbeiter und meine Wenigkeit wünschen Ihnen viel Gesundheit!

Unser Büro wird zwischen dem 24.12.2022 und dem 09.1.2023 nicht regelmäßig besetzt sein. Ab
dem 10.1.2023 sind wir dann wieder für Sie in vollem Umfang am Start

Haben Sie im neuen Jahr anspruchsvolle Projekte für uns, freuen wir und von Ihnen zu hören.
Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten sich unkompliziert
auszutragen. Frohe Weihnachten!!!
Ihr
Heinz Peter Fischer

Fischer´s Ausblick in die düstere Jahreszeit… 11/22



Sehr geehrte Leserin,
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Ihr
Heinz – Peter Fischer
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Fischer´s Zeilen im November 2022

Plötzlich und völlig unvorhergesehen steht der Winter vor der Tür. In dieser Jahreszeit braucht man
daher sicher mehr Gas und Strom als in den vorherigen Monaten. Dass da den Bürgern und den
Unternehmen – natürlich auch den Praxen – schon ein Stück weit das Verständnis für die Politik der
aktuellen Regierung fehlt, wundert nicht. Seit Februar steht der Bundeskanzler im Wort, dass
niemand frieren oder gar einen wesentlichen Nachteil erleiden wird.
Die Realität schaut leider anders aus. Rettungsschirme in Größenordnungen von 200 Milliarden sind
da anzutreffen, ebenso wie völlig sinnlose Aktionen mit der Gießkanne alles und jedem irgendwie
helfen zu wollen. Unausgegoren, nicht zielgerichtet, zu spät……..sind da noch die höflichsten
Umschreibungen der aktuellen Politik.
Wenn man dann liest, dass der Strompreis doch auf 40 Cent für 80 % des vorherigen Verbrauchs
gedeckelt wird – weil die Erziehung des (unmündigen) Bürgers darf nicht zu kurz kommen ………..führt
das automatisch dazu, dass man mal nachschaut, was bisher bezahlt wurde. Privat zahle ich dann
rund 28 % mehr als bei den alten teuren Verträgen. In meinem Büro hatte ich über den Strommarkt
eingekauft, da waren es 12,614 Cent brutto, dort wäre die Steigerung dann 225 %. Und genau da
fängt auch das Problem bei den stromintensiven Einheiten an. Diese Kosten sind nirgends abgebildet,
weder bei Krankenhäusern noch bei Praxen. Da kann man auch nicht hingehen und die
Behandlungspreise erhöhen. Es gibt die DRG, den EBM und die GOÄ von 1996 (mit einer
Leistungslegende von 1991), in denen keine aktuellen Kosten existieren!

Das kostspielige Bermudadreieck ist das Dreiecksverhältnis Patient-Arzt-Versicherung.

(Gerhard Kocher Gesundheitsökonom)

War man bislang bereit, etwas für die Umwelt und die Transformation der Stromversorgung zu tun
und hat eine PV-Anlage, Windräder, Wasserkraft oder Biomasse Anlagen gebaut und betrieben, ist
man wieder der Verlierer. Nicht nur dass der Anschluss einer fertigen Anlage einem Spießrutenlauf
gleicht und enorme Geduld und viel Zeit und Nerven verbraucht, nein, nun darf der dumme Anleger
auch die durch Direktvermarktung erzielten Gewinne in diesem Jahr zu 90 % wieder an den Staat
abgeben (Abschöpfung von Übergewinnen), der aber die veralteten Atomkraftwerke, die Kohle-, Öl- und Gaslastigen Stromerzeuger von dieser Regelung (bewusst) ausnimmt.

Die Tierärzte dürfen sich endlich über eine neue Gebührenordnung freuen, weil diese ja völlig
überaltert sei und aus 1999 (!!!) stamme, hat der Bundesrat der Änderung zum 1.11.2022
zugestimmt. Die Steigerung bewegt sich bei rund 50 %. Da fragt sich der geneigte Leser
schon………….und die GOÄ? Hat der Bundesrat noch nicht mitbekommen, dass unsere
Gebührenordnung für Humanmediziner noch älter ist, oder sind die Tiere wichtiger als die
Menschen?

Die Politik ist das Paradies zungenfertiger Schwätzer.

(George Bernhard Shaw)

Wir hatten im letzten Newsletter die Inflation schon im März angesprochen! Keinesfalls weil wir hier
über herausragende Fähigkeiten der Vorhersage verfügen, sondern nur die Fakten
zusammengetragen haben. Diese hat sich nun auf ein Niveau von 10 bis 11 % eingepegelt. Was
bedeutet das? Klar, die Menschen, Sie und Ihre Mitarbeiter brauchen mehr Geld für die gleiche
Leistung. Man merkt das beim Einkaufen im Supermarkt, beim Tanken oder schlicht, wenn man mal
wieder weg geht. Offensichtlich nehmen das die Politiker nicht mehr wahr. Denn die Folgen sind
fatal. Derjenige, der sich weniger leisten kann, wird bei den Chefs – den Praxisinhabern oder den
Geschäftsführern von MVZ´s oder Krankenhäusern – anklopfen und den alten Gunter Gabriel Spruch:
„Hey Boss ich brauch mehr Geld“ benutzen. Und logischerweise gehen die Gewerkschaften hier den
gleichen Weg.
Das bedeutet auf Sicht eine deutliche Steigerung der Lohnkosten, alleine durch die Inflation – und
zwar solange diese anhält. Wir dürfen da getrost von rund 6 bis 10 % pro Jahr ausgehen. Bis wir
wieder ein angestrebtes Inflationsniveau von gut 2 % erreichen, werden Jahre vergehen. Auf die
Aussage lasse ich mich festlegen. Den blanken Hohn der Politik, die den Arbeitnehmern eine
steuerfreie Pauschale verspricht – die natürlich wieder der Arbeitgeber bezahlen muss, möchte ich
an der Stelle nicht weiter kommentieren. Man verzichtet auf etwas, was man unter normalen
Umständen nie erhalten hätte. Offensichtlich denkt die Politik, die Menschen in unserem Land
erkennen diese Volksverdummung nicht.
Um es aber weiter zu beleuchten. Jeder von Ihnen draußen in den Praxen und Krankenhäusern hat
Wartungs- und Mietverträge, die zumeist dem Wiesbadener Index unterliegen. Was in der
Vergangenheit ruhig hat schlafen lassen, lässt einem nun erschaudern. Das bedeutet nichts anderes
als, dass die Wartungs- und Mietkosten in der Zukunft im Gleichschritt mit der Inflation steigen
werden.
Fassen wir zusammen. Die Steigerung der Personalkosten um 10 % (in den nächsten Jahren) in
Kombination der Erhöhung der Wartungskosten in Verbindung mit den steigenden Gas- und
Stromkosten wird selbst in großen Einheiten eine Bremsspur von 4 – 5 % hinterlassen. D.h. einfach
ausgedrückt, dass sich – ohne jetzt den Zins zu betrachten, der rasant ansteigt und Reinvestitionen
schon deutlich teurer macht – das Betriebsergebnis beispielhaft von 25 % auf 20 % verringern wird.
Wie lange man eine solche Entwicklung aushält, lässt sich nicht serös vorhersagen. Wenn ich die
Nachrichten von den Krankenhäusern höre, dass allerorten wieder doppelstellige Millionen an
Defiziten produziert werden und dies durch nichts – außer der Haftung des Eigentümers –
ausgeglichen werden kann, spürt man die Dimension der Belastung und Aufgabe, die vor uns steht.
Wir werden diese reale Abnahme des Wohlstands zum ersten Mal wirklich spüren und erleben
dürfen.

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim alten zu lassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.

(Albert Einstein)

Zum aktuellen Stand der Vergütung in der Strahlentherapie erspare ich mir größere Kommentare.
Letztlich muss man konstatieren, dass aufwendige und hochmoderne Therapie am Patienten nicht
(mehr) honoriert wird. Ob man sich in der Verhandlung damit einen Gefallen getan hat? Die
Verschiebung wieder in den extrabudgetären Bereich bringt aus meiner Sicht nicht viel, da die
Herabsetzung der Vergütungen in Kombination mit den erheblich steigenden Kosten viele
Einrichtungen sehr beschäftigen wird. Die weitere Forcierung der Hypofraktionierung, ohne diese in
den Vergütungsordnungen entsprechend zu berücksichtigen, stellt eine toxische Kombination dar.
Nicht jeder in Deutschland verfügt über ein Sondergerät (Gammaknife, Cyberknife, ZAP X) und erhält
von den gesetzlichen Kassen für eine Einzeitbestrahlung extrem hohe Vergütungen (bis zu 7200.- €
pro Einzeit) ohne Patientendeckel. Die allermeisten Einrichtungen müssen das sogenannte „Brot und
Butter Geschäft“ dann mit weniger Erlösen stemmen können, während einige wenige Gewinner auf
der Sonnenseite stehen. Ist das gerecht?
Natürlich nicht, aber es ist ebenso nicht korrekt, die GOÄ seit nunmehr 26 Jahren unverändert
beizubehalten und die steigenden Kosten zu ignorieren? Seit den 70 er Jahren versuchen wir in der
Gesundheitspolitik eine Art Kostendämpfung umzusetzen mit immer neuen Wortschöpfungen für die
sinnlosen Gesetze. Hat es etwas gebracht? Nein!
Hätte es jetzt eine andere Regierung besser gemacht? Die Frage ist eher rhetorischer Natur, denn die
schlechte Ausgangslage hat ja mit der Regierungszeit der letzten großen Volkspartei – so bezeichnet
sich die CDU/CSU ja gerne – zu tun. Aber um den Finger in die Wunde zu legen: Jeder hat die
Volksvertreter, die er wählt (und verdient) und letztlich spürt man in den großen Krisen erst, ob
jemand das Format hat, ein Land und die Nation zu führen. Das darf man getrost für unsere
Regierung verneinen. Aber da stehen wir nicht allein da.

Können Sie glauben, dass ich ein Politiker bin? Sogar ich kann es nicht.

(Donald Trump)

Machen wir uns nichts vor.
Wir stehen vor einem ungeheuren Wandel. Wo wird die Reise für uns alle hingehen? Vor kurzem
durfte ich eine Veranstaltung besuchen, bei der der Zukunftsforscher Lars Thomsen (https://futurematters.com/) seine Visionen für die nächsten 5 bis 6 Jahre dargestellt hat. Wenn man hier genau
hingehört hat, wird die KI sehr viel überlagern, vereinfachen und unser Leben signifikant ändern. Die
erneuerbaren Energien sieht er – trotz aller politischen Heckenschützen aus allen politischen Lagern
in Verbindung mit modernen Speichermöglichkeiten als unumkehrbar an. Wie vertical farming und
künstlich erzeugtes Fleisch unsere Landwirtschaft und unser Verhältnis zu Tieren verändern wird,
haben mich dabei sehr beeindruckt. Aber die größte Kernbotschaft war, dass die Unternehmen sich
zu Wertegemeinschaften entwickeln und die weichen Faktoren die materiellen Sonderleistungen in
den Schatten stellen werden. Daher: Seien Sie gut zu Ihren Mitarbeitern, denn der Fachkräftemangel
wird dies gerade auch im Gesundheitswesen mit einer brutalen Dynamik – bei der am Ende die
Schließungen von Einheiten stehen, weil kein Personal mehr zu bekommen ist – offenbaren. Die
Beiträge unserer Partner beschäftigen sich daher ganz bewusst mit den Themen Strom selbst zu
erzeugen und damit für sich zu verbilligen, um das Thema KI, da dies hilft Personalengpässe besser zu
bewältigen und natürlich um das vielbeachtete BSG-Urteil, das Krankenhäuser mit privatisierten
Hauptabteilungen ratlos zurücklässt, da nun die Kooperation und Überwindung der sektoralen
Grenzen sinnlos in Frage gestellt wird.
Hoffen wir daher weiter auf Frieden und darauf, dass sich endlich die Intelligenz so schnell wie ein
Virus gerade wieder bei unseren Politikern verbreitet.

Wir stehen Ihnen – den Radiologen, Nuklearmedizinern und den Strahlentherapeuten – natürlich
weiter mit Rat und Tat zur Seite, zögern Sie also nicht uns zu kontaktieren. Wir nehmen uns gerne
Zeit für Sie und – und das möchte ich nach wie vor auch nach 30 Jahren betonen – wir sind
unabhängig.
Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten sich unkompliziert
auszutragen.
Ihr
Heinz Peter Fischer

Krebs sprintet zur WM

Mit Naomi Krebs hat Bamberg ein außergewöhnliches Lauftalent: Nun gelang der Schülerin bei der deutschen Meisterschaft in Ulm die Qualifikation für die Jugend-WM in Kolumbien. Ohne Medaillen kehrte zwar die LG Bamberg zurück, darf aber dennoch stolz sein.