Lindner-Zwillinge beißen sich durch – Silber für Naomi Krebs

Die noch 15-jähri- gen Zwillinge Emma und Jule Lindner von der LG Bamberg hatten sich für die deutsche U20-Hallenmeisterschaft in Sindelfingen qualifiziert und nutzten bei diesen hart um- kämpften Rennen die Chance, weitere Erfahrung zu sammeln.

Jule Lindner lief in einem stark besetzten Lauf über 1500 Meter die ersten Runden im Mittelfeld mit. Viele Rangeleien und ein sehr hohes Tempo in diesem Vorlauf machten es der Läuferin aber schwer. Als es auf die letzten 200 Meter ging, kämpfte sie mit Marie Govert (LG Dortmund) um Position 4.

Die Bambergerin konnte am Ende aber nicht mehr die nöti- gen Reserven mobilisieren, stellte allerdings in einer neuen persönlichen Bestzeit von 4:44,26 Minuten und Rang 5 einen neuen oberfränkischen Hallenrekord auf. Über diesen freute sie sich natürlich sehr, wenngleich zunächst der Frust dominierte, nur haarscharf das Finale verpasst zu haben.

Ihre Schwester Emma kämpf- te das komplette Wochenende mit Magenproblemen und geriet in einen komplett gegensätzli- chen Vorlauf über 800 Meter. Alle Kontrahentinnen taktier- ten, so dass sie die Führungs-

cheln. Lindner fand sich ur- plötzlich auf der letzten Position wie- der. Mit einem Spurt über 150 Meter ergat- terte sie sich mit 2:17,96 Minuten aber noch den drit-

lichen Probleme die letzte Kraft im Endspurt. Trotzdem erzielte sie mit 2:13,63 Minuten eine starke Zeit, die in der Altersklas- se der U20 zu Platz 6 führte.

Beide Schwestern bewiesen damit, dass sie in einer hervorra- genden Form sind und kom- mende Saison weitere Bestleis- tungen aufstellen können.

Mit Naomi Krebs nahm eine weitere Bambergerin über 60 Meter Hürden teil. Sie startet nun für Hannover 96 und quali- fizierte sich mit 8,45 Sekunden für den Endlauf. Im Finale stei- gerte sie sich erneut (8,34 Se- kunden) und konnte sich den zweiten Platz sichern.

Bayerisches Aushängeschild

Mit neun Medaillen und einer Reihe hervorragender Leistungen sind die Leichtathleten der LG Bamberg von den bayerischen Hallenmeisterschaften aus München zurückgekehrt. Gleichzeitig fanden im Olympiapark auch die bayeri- schen Winterwurfmeisterschaften statt.

Die erste Goldmedaille holte sich Mia Güthlein. In der W15 startete sie im Dis- kuswurf. Bei stürmischen Winden schleu- derte sie ihren einen Kilo schweren Diskus auf die Siegesweite von 30,61 Metern – und lag über einen Meter vor der Zweiten.

Außergewöhnliche Leistungen lieferte Emma Lindner in der U18. Sie startete zu- nächst über 800 Meter. In einem klug ein- geteilten Rennen auf der 200-Meter- Bahn kontrollierte sie das Tempo und fei- erte einen Start-Ziel-Sieg (2:15,67 Minu- ten). Am zweiten Tag wollte sie ihr Steh- vermögen über 400 Meter testen. Die ers- ten 200 Meter lief sie verhalten an, drehte dann auf und überholte auf den letzten Metern eine Konkurrentin – Rang 2 in persönlicher Bestzeit (57,71). Mit diesen Zeiten qualifizierte sie sich jeweils für die deutschen Jugendhallenmeisterschaften. Dort wird aber nur die U20 ausgetragen. Wie wertvoll ihre Zeiten in der U18 sind, zeigt, dass sie nun die Bamberger Besten- liste anführt. Keine Jugendliche ist jemals schneller auf beiden Strecken gelaufen.

Die dritte Goldmedaille gewann Lilli Pfattheicher im Hochsprung der U20. Kleinere technische Korrekturen im An- lauf zeigten Wirkung. Mit 1,62 Metern holt sie sich ihren ersten Landesmeisterti-

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tel. An 1,65 Metern scheiterte sie knapp. Freudig überrascht zeigte sich Simone Schramm. Im Kugelstoßen der Frauen legte sie im ersten Durchgang mit 12,75 Metern vor. Auch die weiteren Versuche mit der vier Kilo schweren Kugel landeten jenseits der 12 Meter. Ihre Belohnung:

wieder eine Silbermedaille.
Angetan haben es der LG die 1500 Me-

ter. Jule Lindner lief taktisch klug im gro- ßen U18-Feld und hielt sich mit Positions- wechseln zurück. Auf der letzten Runde arbeitete sie sich nach vorn und verteidig- te Platz 2 mit persönlicher Bestzeit (4:44,80) und darf ebenfalls zur „Deut- schen“. Auch Theresa Andersch verbes- serte ihre Bestzeit (5./4:56,07).

Einen Doppelstart absolvierte Fried- rich Biniok. Die 1500 Meter ging er ver- halten an und positionierte sich auf Platz 3. Diesen verteidigte er und holte Bronze (3:57,49). Am Tag zuvor startete er über 3000 Meter. Hier wurde das Rennen schnell angegangen. Biniok hielt sich zu- rück und sammelte dann seine Konkur- renten ein. Platz 2 konnte er bis zum Schluss in 8:30,91 Minuten halten.

Technisch verbessert zeigte ich Jakob Blank über 60 Meter Hürden in der U18. Mit Bestzeit von 8,34 Sekunden gewann er die Bronzemedaille und schnupperte an Patz zwei. Pech hatte er über die 60 Meter. Im Vorlauf lief er 7,34 Sekunden, doch ein Fehlstart verhinderte einen weiteren Podestplatz. Erfahrungen sammelte Jo- hannes Wehnert in der U18 über 800 Metern in 2:11,31 Minuten (Platz7) CS

LG Bamberg ist bereit für die „Bayerische“

Auch der zweite Teil der nordbayerischen Hallen- meisterschaften der Leichtath- leten wurde in Fürth unter den strengen Regeln der Infektions- schutzmaßnahmenverordnung ausgetragen. Trotzdem wurde die Wettkampfmöglichkeit von den Athleten der LG Bamberg gerne angenommen. Formüber- prüfung für die Landesmeister- schaften in München standen im Mittelpunkt.

DLV-Kaderathletin Emma Lindner testete ihre Sprintfä- higkeit über 400 Meter. Auf der ungewohnten Außenbahn lief sie zu langsam an. Erst auf dem zweiten Streckenabschnitt zog sie an und konnte mit 59,04 Se- kunden den nordbayerischen Titel im ersten Wettkampfjahr in der U18 mit Abstand gewin- nen. Nächstes Wochenende tritt sie dann in ihrer Spezialdiszi- plin, den 800 Metern, an.

Über 800 Meter der weibli- chen U18 gab es eine unglückli-

che Laufeinteilung, bei der BLV-Kaderathletin Theresa Andersch mit der zweitschnells- ten Meldezeit in den langsamen Lauf eingeordnet wurde. Sie do- minierte ihr Rennen und schaff- te im Alleingang mit 2:21,41 Minuten eine tolle Hallenzeit, die ihr die Bronzemedaille ein- brachte. Im nachfolgenden Lauf setzte sich BLV-Kaderathletin Jule Lindner mit einem Start- Ziel-Sieg und neuer persönli- chen Bestzeit von 2:17,49 Mi- nuten durch.

Die längste Strecke waren die 1500 Meter. Friedrich Biniok lief bei den Männern zunächst in der Führungsgruppe mit und holte in 4:00,32 Minuten die Sil- bermedaille.

Die Techniker und Sprinter der LG Bamberg testeten eben- falls ihre Form. Simone Schramm überraschte mit 10,75 Metern im Dreisprung der Frauen und Silber. Nach den sechs Versuchen reichte es noch

im Weitsprung für Platz 7. Besser machte es Lilli Pfatt- heicher in der U20. Mit 5,18 Metern verblüffte sie mit Best- leistung und holte sich Bronze. Über die ungewohnten 200 Me- ter gab es mit 28,27 Sekunden noch einen vierten Platz. Neue persönliche Bestzeit mit 7,17 Sekunden über 60 Meter der Männer lief Leo Schramm. Nur eine Hundertstel fehlte zur Bronzemedaille. Die holte sich Jakob Blank über die 60 Meter Hürden in 9,08 Sekunden. Zu- vor gab es für ihn über 60 Meter in 7,31 Sekunden einen vierten Platz. Eine weitere Bronzeme- daille für die LG gab es in der U18 für Paul Ernst. Die zwei Runden über 400 Meter lief er in 54,35 Sekunden mit Bestzeit. Johannes Wehnert folgte auf Platz vier. Ihre Sprintfähigkeit testete Leni Knoblach (U18). Dabei gelangen ihr persönliche Bestzeiten über 60 Meter (Platz 5) und 200 Meter (Platz 8). CS