Sommerloch und kein Ende!
Als geplagter Bayer – eigentlich natürlich Franke – muss man immer mit den letzten möglichen Wochen
im Jahr den Sommerurlaub akzeptieren. Dass dieser diesmal im Hochsommermonat Juli ins Wasser
gefallen ist, lag nicht nur an einer vierzehntägigen Heilfastenkur. Regengüsse ohne Ende und man darf
dann in der zweiten Woche im August auf eine hohe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit schwülem
Wetter ein karibisches Feeling genießen.
Was macht die Politik – ehrlich gesagt immer den gleichen Unsinn. Während man bei der
Ampelregierung den Eindruck hat, dass dem gescheiterten Wachstumsbeschleunigungsgesetz wieder
die Reaktion auf diese „Blutgrätsche“ von Frau Paus nun ein falsches Signal bei den Schwächsten der
Gesellschaft folgen wird, denken wir weiterhin nur an Geldausgaben, während die Wirtschaft immer
weiter in die Rezession driftet. Nicht nur die Tatsache, dass Deutschland im Ranking als
Wirtschaftsstandort immer weiter zurückfällt – Platz 22 von 64 – nein, selbst in Europa sind wir als
größte Volkswirtschaft mittlerweile das Risikoland in der Gemeinschaft.
Wir konnte es so weit kommen?
Es war nicht nur die Ampel, sondern zu der aktuellen Situation hat die Merkel Ära ganz speziell
beigetragen. Offene Grenzen, kein Einwanderungsrecht, Digitalisierung komplett verschlafen, aber der
Datenschutz funktioniert weitgehend, aber immer nur dann, wenn man diesen nicht braucht. Eine
marode Infrastruktur der öffentlichen Netze, die Liste der Versäumnisse könnte man beliebig
fortführen, aber mit was beschäftigen wir uns dann? Laut Herrn Buschmann muss doch der sich
kümmernde Vater dann eine Entlastung für die anstehende Unterhaltszahlung für seine Kinder
bekommen, alles andere wäre ungerecht. Ja, das ist unser Hauptleiden alles regeln und gerecht
machen zu wollen.
Die Lehre von der Gleichheit ist das Ende der Gerechtigkeit.
(Friedrich Nietzsche)
Neuigkeiten im Gesundheitswesen?
Fehlanzeige………..nein das trifft es nicht wirklich. Wenn man bedenkt, welche Welle Herr BGM
Lauterbach mit der Krankenhausfinanzierungsreform ausgelöst hat und nun Woche für Woche im
Nachrichtenlink „myDRG“ die Defizite und die Pleiten der Krankenhäuser zu lesen sind, wird einem
Bürger schon mulmig. Man darf wirklich von einer vorsätzlichen Schwächung der flächendeckenden
Versorgung sprechen, wenn zwischen 20 und 30 % aller Krankenhäuser in den nächsten Jahren
geschlossen werden müssen. Will der BGM die Personalprobleme in den Kliniken vielleicht so lösen?
Kleine Krankenhäuer zu machen und das freiwerdende Personal dann an die großen Kliniken
schicken……das geht offensichtlich schneller und effektiver als ausländische Fachkräfte anzuwerben.
Sie meinen ich übertreibe oder ich sehe das zu schwarz? Leider sehe ich die Realität bei der Anwerbung
von ausländischen Fachpersonal tagtäglich, die monate- ja zum Teil jahrelange Gängelung der
Behörden von Akademikern. Da ist die Schließung eines Krankenhauses schneller durchgezogen. Zu
der vorhandenen Finanzierungslücke kommt noch die Unsicherheit der Eingruppierung in der Zukunft
dazu.
Wenn der BGM mit der gleichen Idee durch die ambulante Landschaft läuft, darf man sich schon
freuen. Obwohl gerade die KBV letzte Woche wieder lautstark den Personalmangel angeprangert hat
und regelhaft belegt – es gibt eben immer weniger Menschen, die arbeiten und sich in dem System
gängeln lassen wollen – reagieren die Krankenkassen reflexhaft und rechnen eine 30 % Zunahme aus.
Ob das stimmt, spielt keine Rolle, die Zahl ist schon mal draußen.
Natürlich könnte man auch versuchen das unter dem Gesichtspunkt der Altersstruktur der
Bevölkerung, den angebotenen Dienstleistungen und bereinigt um Sondereffekte wie Corona zu
betrachten. Warum sich hier die Mühe machen, die Kassen haben das Geld und daher immer die
Deutungshoheit.
Sie spüren bei mir nach rund 31 Jahren schon eine gewisse Neigung zum Fatalismus, aber den muss
man an den Tag legen, sonst schafft man es nicht, die Presse, die aktuellen Ereignisse und das
Hintergrundwissen, das man in der Zeit angehäuft hat, unter einen Hut zu bekommen, ohne in diverse
Abhängigkeiten gegenüber legalen Drogen zu geraten.
Es gibt Krankheiten, die existieren erst, wenn es die Krankenkasse
zulässt.
(Kurt Haberstich)
Wir dürfen weiter gespannt bleiben, was die Regierung in Berlin oder in den Bundesländern sich noch
alles einfallen lässt. Ehrlich gesagt, schwant mir hier nichts Gutes. Statt einfach Sachpolitik zu machen
und die Dinge anzupacken, die schon viel zu lange liegengeblieben sind, streiten sich diese Leute und
lösen am Ende gar nichts. Wenn die niedergelassenen Ärzte, die Krankenhäuser oder die Unternehmer
in den Medizintechnikfirmen so arbeiten würden, wäre keine Struktur mehr vorhanden und alle an
sich insolvent oder schlicht pleite. Liegt es vielleicht daran, dass am Berufsbild des Politikers so gar
keine Anforderung gestellt wird, außer dass man sich jahrelang durchgedient hat und möglichst
lautstark fabuliert?
Der GBA Beschluss zur Stereotaxie………..alle dachten, wunderbar, da kommt endlich mal etwas auf das
wir schon lange gewartet haben……aber was ist wieder mal nicht geklärt? Die Bepreisung……..natürlich
war inhaltlich alles klar, jede Definition hat gesessen, aber was man dafür erlösen könnte, war nicht
final besprochen.
Oder die die Energiekostenpauschale, die wirklich für die technischen Fächer notwendig war – und aus
meiner Sicht weiter bleiben wird, da die Strompreise nur an der Börse kurzfristig bei fünf Cent landen,
während der normale Verbraucher weiterhin seine 40 Cent bezahlt – wurde längst beschlossen und
bepreist, nur ausgezahlt wurde diese häufig noch nicht!
Daher möchte ich an dieser Stelle wieder auf unsere Gastbeiträge hinweisen. Vielleicht ist ein Weg aus
der Vielzahl der Krisen, dass man wieder vermehrt versucht, selbst Lösungen zu finden und sich aus
der stattlichen Umklammerung zu befreien. Der Staat kann nur ganz selten etwas besser als die
Privatpersonen, das sollte wir immer vor Augen haben.
Schauen Sie sich daher das Modell von Corus an. Hier geht es darum, dass der Strom im Mietermodell
auf dem Dach erzeugt und dann zu einem vernünftigen Preis für Vermieter und Mieter verkauft wird.
Beide Parteien haben etwas davon und das ist doch das Modell der Zukunft.
Wer wagt selbst zu denken, der wird auch selbst handeln.
(Bettina von Arnim)
Analog ist die Weiterentwicklung des Halcyon bei Varian zum Hypersight zu sehen. Wo ist das Problem
aus Sicht des Patienten – die Entwickler von Varian/Siemens schauen sich das an und suchen nach
einer echten Verbesserung der ohnehin vorhandenen guten Technik. Schnellere und bessere
Aufnahmen für eine weniger anstrengende Zeit für den Patienten und am Ende könnte hier auch das
„2 in 1“ Gerät stehen, also die Einsparung eines CT Scanners, der nicht nur zusätzlichen Raum sondern
natürlich entsprechende Investitionen erfordert. In Zeiten, in denen die Veränderungen in der
Vergütung deutliche Einbußen auslösen, muss man nach einer Verbesserung für den Patienten in
Kombination mit einer kostengünstigeren Technik suchen. Das tut Varian wirklich mit einem guten
Ansatz.
Mit Brainlab ist nun auch der Pionier der bildgeführten Therapie mit einem neuen SGRT System in den
Ring zu den anderen Anbietern gestiegen. Man darf gespannt sein, ob die zweifellos hohe Qualität den
Weg in die Praxen oder Krankenhäuser findet, da die SGRT selbst keine Vergütung auslöst – der
klassische Fehler der Medizintechnik, etwas auf den Markt zu bringen, das ohne Zweifel einen
Mehrwert hat, bevor man eine Vergütung mit den Kassen vereinbaren konnte – und zwar eine höhere
Qualität bedeutet; aber auch diese muss man sich leisten können.
Schauen wir voraus, es kann nur besser werden. Packen wir selbst an und schaffen etwas
Neues…….und warten nicht darauf, dass die Politik etwas tut. Denn dann dürfen wir getrost das Ticket
nach Lummerland buchen.
Bleiben Sie positiv! Wir freuen uns, von Ihnen zu hören. Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr
lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen.
Ihr
Heinz Peter Fischer