Lindner-Zwillinge beißen sich durch – Silber für Naomi Krebs

Die noch 15-jähri- gen Zwillinge Emma und Jule Lindner von der LG Bamberg hatten sich für die deutsche U20-Hallenmeisterschaft in Sindelfingen qualifiziert und nutzten bei diesen hart um- kämpften Rennen die Chance, weitere Erfahrung zu sammeln.

Jule Lindner lief in einem stark besetzten Lauf über 1500 Meter die ersten Runden im Mittelfeld mit. Viele Rangeleien und ein sehr hohes Tempo in diesem Vorlauf machten es der Läuferin aber schwer. Als es auf die letzten 200 Meter ging, kämpfte sie mit Marie Govert (LG Dortmund) um Position 4.

Die Bambergerin konnte am Ende aber nicht mehr die nöti- gen Reserven mobilisieren, stellte allerdings in einer neuen persönlichen Bestzeit von 4:44,26 Minuten und Rang 5 einen neuen oberfränkischen Hallenrekord auf. Über diesen freute sie sich natürlich sehr, wenngleich zunächst der Frust dominierte, nur haarscharf das Finale verpasst zu haben.

Ihre Schwester Emma kämpf- te das komplette Wochenende mit Magenproblemen und geriet in einen komplett gegensätzli- chen Vorlauf über 800 Meter. Alle Kontrahentinnen taktier- ten, so dass sie die Führungs-

cheln. Lindner fand sich ur- plötzlich auf der letzten Position wie- der. Mit einem Spurt über 150 Meter ergat- terte sie sich mit 2:17,96 Minuten aber noch den drit-

lichen Probleme die letzte Kraft im Endspurt. Trotzdem erzielte sie mit 2:13,63 Minuten eine starke Zeit, die in der Altersklas- se der U20 zu Platz 6 führte.

Beide Schwestern bewiesen damit, dass sie in einer hervorra- genden Form sind und kom- mende Saison weitere Bestleis- tungen aufstellen können.

Mit Naomi Krebs nahm eine weitere Bambergerin über 60 Meter Hürden teil. Sie startet nun für Hannover 96 und quali- fizierte sich mit 8,45 Sekunden für den Endlauf. Im Finale stei- gerte sie sich erneut (8,34 Se- kunden) und konnte sich den zweiten Platz sichern.

Hyrox: Neue Wettkampfsportart für Kraft und Ausdauer

Hyrox: Neue Wettkampfsportart für Kraft und Ausdauer

Hyrox ist eine herausfordernde Indoor-Sport-Veranstaltung, bei dem Athleten mit Kraft- und Ausdauerübungen gegeneinander antreten. Dabei müssen sie im Wechsel acht Workouts und acht mal einen Kilometer Laufen absolvieren. Der Schnellste gewinnt.

Die Herauforderung liegt darin, sowohl schnell und konditionsstark zu sein als auch die nötige Kraft für die Workouts zu haben und sich den Wettkampf so einzuteilen, dass man am Ende nicht einbricht. Bei den Double-Teams können sich die beiden Athleten die Workouts untereinander aufteilen.

Im Hyrox-Wettkampf kann man im Einzel, im Double, als Mixed-Double und als Staffel antreten. Hyrox-Wettkampfserien gibt’s in Nordamerika und Europa. Im Mai findet die erste Weltmeisterschaft in Las Vegas statt.

Der Puls ist konstant über 170

Beim Hyrox müssen Clemens Scherbel (vorne) und Christopher von Stelzer unter anderem einen 125 Kilogramm schweren Schlitten schieben. −Foto: privat

Das Duo Scherbel/von Stelzer gehört in der Fitnesssportart zu den Weltbesten – und kämpft um den WM-Titel

Ingolstadt – Fitness-Workout als Wettkampf: Bei der Trendsportart Hyrox müssen die Athleten nacheinander an acht verschiedenen Stationen an ihre Grenzen gehen, dazwischen immer wieder einen Kilometer laufen. Eine echte Herausforderung, der sich der Theißinger Clemens Scherbel und der Ingolstädter Christopher von Stelzer mit Erfolg stellen. Als Duo gehören die beiden zu den weltbesten – und wollen im Mai 2022 in Las Vegas Weltmeister werden.

Erst seit 2017 gibt es Hyrox, einen Art Zirkeltraining für Fitness-Verrückte. Moritz Fürste, zweifacher Hockey-Olympiasieger, und der Hamburger Unternehmer Christian Toetzke (u. a. Cyclassics und Triathlon Hamburg) haben sich dieses Event ausgedacht, das inzwischen als Wettkampfserie in zahlreichen Großstädten in Nordamerika und Europa ausgetragen wird. In Deutschland gehören unter anderem Hamburg, Berlin, Leipzig und München zu den Veranstaltungsorten.

Krebs mit starkem Saisonsstart

Hürdensprinterin Naomi Krebs ist bei den norddeutschen Meisterschaften in Berlin ein sehr guter Saisoneinstand

gelungen. Die Gymnasiastin absolviert derzeit den Bundesfreiwilligendienst am Olympiastützpunkt

Hannover. Neben der Arbeit am Stützpunkt profitiert sie von den sehr guten Trainingsbedingungen vor Ort. Somit gelang es der Hürdenspezialistin schon zum Saisoneinstieg in Berlin, ein Ausrufezeichen zu setzen – im schwarz weißenTrikot von Hannover 96 und nicht im Dress der LG Bamberg.

96ERINNEN ERFOLGREICH BEI DEUTSCHEN MEISTERSCHAFTEN

Alle drei unter den Top fünf Sehr gut – aber auch nicht unerwartet aufgrund der Ergebnisse in der bisherigen Hallensaison – waren die 60m Hürdensprinterinnen. Naomi Krebs in 8,45 Sek. und Johanna Paul in 8,55 Sek. gewannen jeweils ihre Vorläufe, Michelle Aulbert lief persönliche Bestzeit und wurde mit 8,56 Sek. 2. in ihrem Vorlauf. Im Endlauf steigerte sich Naomi Krebs auf hervorragende 8,34 Sek. und wurde Deutsche Vizemeisterin. Johanna Paul lief mit 8,45 Sek. nur 4 Hundertstel langsamer als ihre persönliche Bestleistung und wurde 4. Michelle Aulbert bestätigte ihre Bestzeit aus dem Vorlauf mit 8,56 Sek. und wurde 5. Dies ist ein herausragendes Ergebnis: 3 Läuferinnen von Hannover 96 unter den ersten 5 bei den Deutschen Hallenmeisterschaften.

Am Samtag, dem 19. Februar 2022 fanden die Deutschen U20 Hallenmeisterschaften in Sindelfingen statt. Alle 96erInnen erzielten starke Leistungen und so reichte es am Ende für zwei von fünf möglichen Medaillen.

Alle drei unter den Top fünf
Sehr gut – aber auch nicht unerwartet aufgrund der Ergebnisse in der bisherigen Hallensaison – waren die 60m Hürdensprinterinnen. Naomi Krebs in 8,45 Sek. und Johanna Paul in 8,55 Sek. gewannen jeweils ihre Vorläufe, Michelle Aulbert lief persönliche Bestzeit und wurde mit 8,56 Sek. 2. in ihrem Vorlauf. Im Endlauf steigerte sich Naomi Krebs auf hervorragende 8,34 Sek. und wurde Deutsche Vizemeisterin. Johanna Paul lief mit 8,45 Sek. nur 4 Hundertstel langsamer als ihre persönliche Bestleistung und wurde 4. Michelle Aulbert bestätigte ihre Bestzeit aus dem Vorlauf mit 8,56 Sek. und wurde 5. Dies ist ein herausragendes Ergebnis: 3 Läuferinnen von Hannover 96 unter den ersten 5 bei den Deutschen Hallenmeisterschaften.

Bayerisches Aushängeschild

Mit neun Medaillen und einer Reihe hervorragender Leistungen sind die Leichtathleten der LG Bamberg von den bayerischen Hallenmeisterschaften aus München zurückgekehrt. Gleichzeitig fanden im Olympiapark auch die bayeri- schen Winterwurfmeisterschaften statt.

Die erste Goldmedaille holte sich Mia Güthlein. In der W15 startete sie im Dis- kuswurf. Bei stürmischen Winden schleu- derte sie ihren einen Kilo schweren Diskus auf die Siegesweite von 30,61 Metern – und lag über einen Meter vor der Zweiten.

Außergewöhnliche Leistungen lieferte Emma Lindner in der U18. Sie startete zu- nächst über 800 Meter. In einem klug ein- geteilten Rennen auf der 200-Meter- Bahn kontrollierte sie das Tempo und fei- erte einen Start-Ziel-Sieg (2:15,67 Minu- ten). Am zweiten Tag wollte sie ihr Steh- vermögen über 400 Meter testen. Die ers- ten 200 Meter lief sie verhalten an, drehte dann auf und überholte auf den letzten Metern eine Konkurrentin – Rang 2 in persönlicher Bestzeit (57,71). Mit diesen Zeiten qualifizierte sie sich jeweils für die deutschen Jugendhallenmeisterschaften. Dort wird aber nur die U20 ausgetragen. Wie wertvoll ihre Zeiten in der U18 sind, zeigt, dass sie nun die Bamberger Besten- liste anführt. Keine Jugendliche ist jemals schneller auf beiden Strecken gelaufen.

Die dritte Goldmedaille gewann Lilli Pfattheicher im Hochsprung der U20. Kleinere technische Korrekturen im An- lauf zeigten Wirkung. Mit 1,62 Metern holt sie sich ihren ersten Landesmeisterti-

FUSSBALL

tel. An 1,65 Metern scheiterte sie knapp. Freudig überrascht zeigte sich Simone Schramm. Im Kugelstoßen der Frauen legte sie im ersten Durchgang mit 12,75 Metern vor. Auch die weiteren Versuche mit der vier Kilo schweren Kugel landeten jenseits der 12 Meter. Ihre Belohnung:

wieder eine Silbermedaille.
Angetan haben es der LG die 1500 Me-

ter. Jule Lindner lief taktisch klug im gro- ßen U18-Feld und hielt sich mit Positions- wechseln zurück. Auf der letzten Runde arbeitete sie sich nach vorn und verteidig- te Platz 2 mit persönlicher Bestzeit (4:44,80) und darf ebenfalls zur „Deut- schen“. Auch Theresa Andersch verbes- serte ihre Bestzeit (5./4:56,07).

Einen Doppelstart absolvierte Fried- rich Biniok. Die 1500 Meter ging er ver- halten an und positionierte sich auf Platz 3. Diesen verteidigte er und holte Bronze (3:57,49). Am Tag zuvor startete er über 3000 Meter. Hier wurde das Rennen schnell angegangen. Biniok hielt sich zu- rück und sammelte dann seine Konkur- renten ein. Platz 2 konnte er bis zum Schluss in 8:30,91 Minuten halten.

Technisch verbessert zeigte ich Jakob Blank über 60 Meter Hürden in der U18. Mit Bestzeit von 8,34 Sekunden gewann er die Bronzemedaille und schnupperte an Patz zwei. Pech hatte er über die 60 Meter. Im Vorlauf lief er 7,34 Sekunden, doch ein Fehlstart verhinderte einen weiteren Podestplatz. Erfahrungen sammelte Jo- hannes Wehnert in der U18 über 800 Metern in 2:11,31 Minuten (Platz7) CS

LG Bamberg ist bereit für die „Bayerische“

Auch der zweite Teil der nordbayerischen Hallen- meisterschaften der Leichtath- leten wurde in Fürth unter den strengen Regeln der Infektions- schutzmaßnahmenverordnung ausgetragen. Trotzdem wurde die Wettkampfmöglichkeit von den Athleten der LG Bamberg gerne angenommen. Formüber- prüfung für die Landesmeister- schaften in München standen im Mittelpunkt.

DLV-Kaderathletin Emma Lindner testete ihre Sprintfä- higkeit über 400 Meter. Auf der ungewohnten Außenbahn lief sie zu langsam an. Erst auf dem zweiten Streckenabschnitt zog sie an und konnte mit 59,04 Se- kunden den nordbayerischen Titel im ersten Wettkampfjahr in der U18 mit Abstand gewin- nen. Nächstes Wochenende tritt sie dann in ihrer Spezialdiszi- plin, den 800 Metern, an.

Über 800 Meter der weibli- chen U18 gab es eine unglückli-

che Laufeinteilung, bei der BLV-Kaderathletin Theresa Andersch mit der zweitschnells- ten Meldezeit in den langsamen Lauf eingeordnet wurde. Sie do- minierte ihr Rennen und schaff- te im Alleingang mit 2:21,41 Minuten eine tolle Hallenzeit, die ihr die Bronzemedaille ein- brachte. Im nachfolgenden Lauf setzte sich BLV-Kaderathletin Jule Lindner mit einem Start- Ziel-Sieg und neuer persönli- chen Bestzeit von 2:17,49 Mi- nuten durch.

Die längste Strecke waren die 1500 Meter. Friedrich Biniok lief bei den Männern zunächst in der Führungsgruppe mit und holte in 4:00,32 Minuten die Sil- bermedaille.

Die Techniker und Sprinter der LG Bamberg testeten eben- falls ihre Form. Simone Schramm überraschte mit 10,75 Metern im Dreisprung der Frauen und Silber. Nach den sechs Versuchen reichte es noch

im Weitsprung für Platz 7. Besser machte es Lilli Pfatt- heicher in der U20. Mit 5,18 Metern verblüffte sie mit Best- leistung und holte sich Bronze. Über die ungewohnten 200 Me- ter gab es mit 28,27 Sekunden noch einen vierten Platz. Neue persönliche Bestzeit mit 7,17 Sekunden über 60 Meter der Männer lief Leo Schramm. Nur eine Hundertstel fehlte zur Bronzemedaille. Die holte sich Jakob Blank über die 60 Meter Hürden in 9,08 Sekunden. Zu- vor gab es für ihn über 60 Meter in 7,31 Sekunden einen vierten Platz. Eine weitere Bronzeme- daille für die LG gab es in der U18 für Paul Ernst. Die zwei Runden über 400 Meter lief er in 54,35 Sekunden mit Bestzeit. Johannes Wehnert folgte auf Platz vier. Ihre Sprintfähigkeit testete Leni Knoblach (U18). Dabei gelangen ihr persönliche Bestzeiten über 60 Meter (Platz 5) und 200 Meter (Platz 8). CS

Herausragend waren die 8,40 Sekunden über 60 m Hürden von Naomi Krebs

Starke Leistungen über 60 m Hürden
Herausragend waren die 8,40 Sekunden über 60 m Hürden von Naomi Krebs, die damit ihre persönliche Bestzeit egalisierte und als U20 Athletin vor Michelle Aulbert (8,70 Sekunden) in der Frauenklasse gewann. Damit belegen Naomi Krebs, Johanna Paul und Michelle Aulbert zwei Wochen vor den Deutschen Hallenmeisterschaften der U20 deutschlandweit die Plätze 2,3 und 7.

Fischer´s Zeilen im Dezember 2021

Nachdem dieses Jahr sehr bewegend war, habe ich mich entschlossen Ihnen doch noch ein kurzes Update in Reinform zu geben, d.h. ohne Informationen von Medizintechnikfirmen oder anderweitige Berater.

Der gefühlt dauerpräsente „unstoppable Karl“ Lauterbach wurde es nun doch. Zu groß war der mediale Druck, den medizinisch ausgebildeten Politiker zum Gesundheitsminister zu machen. Ob er dabei besser abliefern wird wie seine Vorgänger im Amt, darf gehofft werden………aber alle Hoffnung könnte auch sinken angesichts der Dauerpandemie.

Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld.

Pythagoras

Geben wir dem nicht mehr Fliege tragenden Professor doch die Möglichkeit uns vom Gegenteil unserer Befürchtungen zu überzeugen. Wie sagte jüngst ein Kunde zu mir: „Herr Fischer, ein deutscher Professor kann nicht irren“. Er wird größte Teile seiner Energie dazu aufwenden müssen, die Auswirkungen der Pandemie besser zu managen als Herr Spahn und daher in den nächsten Monaten – allem Anschein nach wie man erwarten darf, bis zum Frühjahr – weniger gestaltend in den Vordergrund treten. Das bedeutet natürlich nicht, dass die speziellen SPD/Grünen Themen vom Tisch wären. Vielmehr wird er nach der Befreiung vom sich dauermutierenden Virus dafür ausreichend Zeit nehmen können.

Allerdings stehen die nächsten Minenfelder bereit. Sollte es zur befürchtenden Kündigungswelle der nichtgeimpften Mitarbeiter in den Gesundheitsberufen und zusätzlich noch eine Impfpflicht im ersten Halbjahr für große Teile der Gesamtbevölkerung kommen, wird sich der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Versorgung in den Krankenhäusern oder Altenheimen nicht verbessern. In diesem Umfeld dieses Amt zu bekleiden, ist definitiv nicht vergnügungssteuerpflichtig.

Das Herbstsymposium des Berufsverbandes der Strahlentherapeuten machte ehrlich gesagt den meisten Fachärzten sicher ebenso keine Freude. Neben den vorliegenden Verwerfungen in den Bundesländern, der Begründung der KBV warum man nun nachgesteuert hat oder der Aussage des Vorsitzenden Herrn Dr. Leßmann man müsse das nun ertragen, auf bessere Zeiten und eine Wiederkehr der extrabudgetären Phase hoffen, führte die breite Diskussion zur Hypofraktionierung dann sicher zur emotionalen Ausnahmesituation. Nach wie vor ist der Vergütungsansatz in Deutschland im EBM die lange normofraktionierte Serie. Die Durchsetzung der verkürzten Serien beim Mamma Carzinom und bei der Therapie der Prostata wird in der Vergütungssystematik mit großer Sicherheit zu höheren Umsatzeinbrüchen führen als jede EBM Korrektur, da die beiden Patientengruppen regelhaft ein Drittel aller Fälle in den Einheiten ausmachen. Wie teuer die Umstellung die Strahlentherapeuten noch kommen wird, haben bislang die wenigsten erfasst, denn die Verkürzung der Serien führt nicht zwanghaft zu mehr Patienten am Gerät, da die Anzahl der Tumorpatienten zwar nach den neu vorliegenden Daten der DEGRO und des Bundesamtes bis 2040 aufgrund der Überalterung und anderer Effekte steigen wird, aber eben nicht in dem Maß wie die Vergütung aufgrund der Hypofraktionierung fallen wird.

Geld kauft vielleicht kein Glück, aber ich weine lieber in einem Jaguar als in einem Bus.

Francoise Sagan

Sicher werden die Strahlentherapeuten nicht unmittelbar Not erleiden, dazu befindet man sich auf einem zu sicheren Niveau, aber wir trauen uns die Prognose zu, dass wir den höchsten Punkt der Erfolgskurve überschritten haben und dass es ab nun nur noch schlechter werden kann.

Das werden über kurz oder lang auch die institutionellen Einkäufer merken und sich entweder in der Preisfindung anpassen oder aber anderen Zielen widmen. Aktuell ist noch eine positive Großwetterlage, da wie bereits erwähnt die MRH und BLIKK von EQT eingesammelt wurden und die Umstrukturierungen laufen; ebenso wurde nun die RON (Radioonkologische Netzwerk) mittlerweile von DWS im Namen des Infrastrukturfonds PEIF III gekauft, in dem bereits mit MEDIPASS ein europäischer Marktteilnehmer aus diesem Segment vorhanden ist. Wenn die inhaltlichen Veränderungen in den Therapieverfahren dann die Abrechnung beeinflussen, wird sich die Haltung der Geldgeber ändern……..zweifellos. Die Preise fallen.

Ähnlich kompliziert ist es für die Radiologen, die letztlich im Rahmen der Digitalisierung vor umwälzenden Prozessen stehen. Wieviel Stellen wird die künstliche Intelligenz (KI) dort kosten, wo wird in Zukunft befundet und wer wird diese Befunde erstellen? Während die Strahlentherapeuten durch die Überalterung der GOÄ nur von inhaltlichen Verbesserungen träumen dürfen, geht es bei den Radiologen sicher nur um die Senkung der Vergütungen. Wenn jedoch das Standbein PKV negativ beeinflusst wird, muss man um die Wirtschaftlichkeit von verschiedenen Einheiten fürchten. So sind derzeit die GKV Vergütungen in Niedersachen derart niedrig, dass bei einer Gesamtbetrachtung diese nur noch zwischen 25 und 40 % der Gesamtumsätze in dortigen Praxen ausmachen, obwohl die Struktur der Versicherten in Niedersachen nicht anders ist als im Rest des Landes. Wollen wir trotzdem nicht den Mut verlieren und nach vorne schauen. Das zweite Corona Jahr ist vorbei und es besteht die berechtigte Hoffnung, dass wir nach der Impfung, dem Boostern und der Zulassung weitere Impfstoffe die Pandemie wie seinerzeit die spanische Grippe doch besiegen können.

Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung.

Antoine de Saint-Exupery

Nach knapp 30 Jahren in der Selbstständigkeit frage ich mich jedes Jahr wieder, was das neue Jahr bringen wird. Steigt die Börse, gibt es weiter Mangel an Materialien, wird China weiter wirtschaftlich expansiv in anderen Ländern und infrastrukturell Einfluss nehmen, führt eine russische Intervention in der Ukraine zu einem harten Test des europäischen Zusammenhalts, gelingt dem US Präsidenten ein großes Projekt oder müssen wir uns wieder mit seinem Vorgänger als potentiellem Nachfolger beschäftigen…………sicher alles berechtigte Fragen, dennoch bleibt festzuhalten, dass wir in Deutschland auf einem sehr hohen Niveau leben. Dies sich jeden Tag bewusst zu machen, sollte uns in den ruhigen Tagen zwischen den Jahren gelingen.

Daher möchte ich Ihnen im Namen aller meiner Mitarbeiter und von mir ein paar ruhige Tage, einen guten Rutsch ins neue Jahr und viel Gesundheit wünschen. Wenn Sie Planungen für das neue Jahr 2022 haben, würden wir uns freuen, wenn Sie wie gewohnt mit uns zusammenarbeiten. Unser Büro wird zwischen dem 24.12.2021 und dem 7.1.2022 nicht regelmäßig besetzt sein. Ab dem 10.1.2022 sind wir dann wieder ausgeruht, um mit Ihnen gemeinsam alle Hürden zu überwinden.

Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen. Ansonsten lesen Sie von mir beim nächsten Newsletter. Frohe Weihnachten!!!

Ihr

Heinz Peter Fischer

Fischer´s Zeilen im Oktober 2021

Nach der Wahl ist vor der Wahl…………wir werden es am Wochenende wieder erleben.
Noch vor kurzem konnte sich wirklich niemand vorstellen, dass man mit einem Kanzler von der SPD rechnen darf und die Union – die schon mit der letzten Wahl einen historischen Tiefstand erreichte (dort wurden noch 32,9 % erreicht, was im Jahr 2021 zu Jubelstürmen im Unionslager führen würde) – liegt mittlerweile stabil bei 22 %. Was wir hier erleben ist in anderen Ländern ohnehin schon längst passiert, das Ende der sogenannten Volksparteien und die Zersplitterung der Wählerschaft in kleine und kleinste Gruppierungen. Jeder will sich und seine Gedanken in Reinkultur finden, große Sammelbecken sind nur noch schwer auszumachen.
Klar möchte jeder die Umwelt schützen, nur schmerzhaft darf es nicht sein. Wir sind in unseren Gewohnheiten gefangen und letztlich taugen die vorgestellten politischen Konzepte – übrigens egal von welcher Partei – ohnehin nicht für eine tragfähige Lösung in der Zukunft. Deutschland hat sich im internationalen Vergleich mittlerweile lächerlich gemacht. Digitalisierung, Umsetzung von Großprojekten, Ausstattung der Schulen, Energiewende, Lenkung der Verkehrsinfrastruktur…………….die Liste wäre beliebig verlängerbar. In allen Projekten sind wir krachend gescheitert. An Ideen mangelt es nicht, aber der zwingend erzielbare Konsens zerreibt selbst die größten Brocken zu feinem Sand, der dann wieder im Wind der Geschichte keine Veränderung erzeugen kann.

Die Veränderung der Welt ist nur herbeizuführen, wenn sich jeder Einzelne ändert.

Reinhold Messner

Warum wenden wir uns heute – kurz vor der Wahl – nochmals an unsere Leser, die Großgerätemediziner, die Radiologen, Nuklearmediziner und Strahlentherapeuten? Ihnen allen sollte der schon eingetretene Wandel in den letzten Jahren zu denken geben. Der medizinische Unternehmer ist dabei, wie die Dinosaurier auszusterben.

Wir selbst finden nur noch mit größter Mühe junge Fachärzte aus diesen Bereichen, die den Willen haben, sich entsprechend über 40 Stunden medizinisch oder gar unternehmerisch zu betätigen. Die Gründergeneration aus den Neunzigern sind alle im abgabefähigen Alter oder schon darüber hinaus. Die von uns bereits mehrfach angesprochenen Bewegungen der Investoren sind weiter im Gange. Mittlerweile hat der große Infrastrukturfonds EQT die beiden Radiologie-Netzwerke – die „BLIKK Holding“ und die „Meine Radiologie Holding“ für angeblich 1,1 Milliarden Euro eingesammelt und ist dabei weiter zu wachsen.

Bei den aufgerufenen Kaufpreisen – die in der Regel mindestens doppelt so hoch sind, wie die Werte, die aus einer üblichen Praxisbewertung entstehen – wird auch der härteste Verfechter der Freiberuflichkeit schwach, gerade dann, wenn es um das eigene Geld geht.
Warum finden die Investoren das deutsche Gesundheitswesen nach wie vor für sehr interessant? Die „Story“, einen großen einzigartigen Anbieter in einem investiven Umfeld zu schaffen und zweistellige Renditen zu erzielen, ist in einer Nullzinslandschaft einfach attraktiv. Wenn zudem der deutsche Markt dann noch zu fast 90 % „staatlich geregelt“ vergütet ist – der GKV Anteil ist nach wie vor der Hauptumsatz, dann erklärt das vieles. Der vorher von uns dargestellte Rückgang an Unternehmerpersönlichkeiten, die bereit sind auch 60 bis 80 Stunden wöchentlich zu arbeiten nimmt in der Generation derjenigen – die eben einen „Work-Life Ansatz“ für sich definieren – dramatisch ab.

Selbst wenn der abgabewillige Großgerätemediziner nun einem jungen Arzt gegenüber aufgeschlossen wäre, denken diese häufig, dass man mit einem Zeiteinsatz eines Angestellten die Praxen führen kann – leider ein exorbitanter Irrtum. Daher haben die Investoren nicht nur das Geld, sondern leichtes Spiel in der Argumentation. Wir hatten es schon beim letzten Newsletter prophezeit – bis 2025 sind die meisten Einheiten verkauft und wahrscheinlich nur noch 10 größere Netze vorhanden. Ich lasse mich an dieser Aussage gerne messen.

Ich glaube nicht an das Paradies, aber ich bin bereit mich überraschen zu lassen.

Sir Peter Ustinov

Ans Paradies müssen Sie ebenso nicht glauben, aber nachdem die Zahl der Medizinischen Versorgungszentren im Besitz von Private-Equity-Gesellschaften – sog. Investoren-MVZ oder i-MVZ – seit dem Jahr 2017 deutlich angestiegen ist, werden zunehmend teils hitzige Debatten über diese versorgungsfremden Investoren im Gesundheitswesen geführt. Als Hauptkritikpunkt dieser Entwicklung wird angeführt, dass Finanzinvestoren ihr Engagement in der ambulanten Versorgung als reine Geldanlage betrachten und Renditestreben über Patienteninteressen gestellt werden könnte. Als Reaktion wurden Forderungen der Berufs- und Bundespolitik laut, den Kreis möglicher MVZ- Gründer einzuschränken.

So wurde beispielsweise gefordert, Krankenhäusern eine Gründungsberechtigung nur zuzusprechen, wenn der Krankenhausstandort innerhalb des entsprechenden Planungsbereichs liegt, in dem das medizinische Versorgungszentrum seinen Sitz haben soll. Andere mögliche Vorgaben lauten, dass in einem MVZ die Mehrheit der Geschäftsanteile und der Stimmrechte bei Ärzten liegen müsse, die auch in dem MVZ tätig seien.

Das würde aber das Ende der Goldgräberstimmung bedeuten und Ihnen als Verkäufer die Möglichkeit des Verkaufs radikal einschränken. Denn eine Regierung unter Mitwirkung der SPD, Grünen und Linken wird neben der Abschaffung der PKV – die für viele Praxen und Einrichtungen trotz nur einer 10 % Versichertengemeinschaft ein wesentlicher Umsatzträger ist – eben auch die Möglichkeit radikal einschränken, an Investoren zu verkaufen.

In einem aktuellen KBV Klartext vom 26.08.2021 wurden die Parteien der aktuell im Bundestag vertretenen Parteien zu Ihren Positionen befragt. Beispielhaft sollen hier vier Aussagen wiedergegeben werden:

CDU CSU

„…Grundsätzlich stehen wir MVZ-Gründungen positiv gegenüber. … In der nächsten Wahlperiode werden wir weitere Regelungen diskutieren und umsetzen, um den Einfluss von Großinvestoren gegenüber Ärztinnen und Ärzten einzuschränken. …“

SPD
„…Um dem bekannten Trend zur Organisation von gewinnorientierten MVZ entgegenzusteuern, werden wir die Fehlanreize zur Gewinnorientierung, zur unangemessenen Mengenausweitung und zu Outsourcing beenden und neue Anreize zur Verbesserung der Versorgungsqualität einführen. …“

Grüne
„…Es muss in jedem Fall sichergestellt sein, dass bei der Behandlung von Patienten nicht wirtschaftliche Interessen dominieren, sondern die freiberufliche ärztliche Berufsausübung im Dienste der Patienten gesichert ist………“

Linke

„…Die Linke beobachtet die Geschäftspraktiken von privaten Großinvestoren seit Jahren intensiv. ….Wir fordern die weitere Begrenzung von möglichen MVZ Betreibern. So wollen wir etwa die Möglichkeit für Krankenhausbetreiber, MVZ zu betreiben, sowohl räumlich als auch fachlich begrenzen…….“

Von zwei Übeln wird niemand das größere wählen, wenn er das kleinere wählen kann.

Platon

Was das bedeutet, kann sich ja jeder selbst am Wahlsonntag überlegen.
Wir sehen einerseits eine noch nie dagewesene Wahrscheinlichkeit, dass die Bürgerversicherung aktiv angeschoben wird und andererseits eine extreme Veränderung für die Investoren aufzieht. Und nachdem die zwei Jahre Corona Management mit dem Füllhorn der Staatsverschuldung gegenfinanziert werden müssen, wird es zu erheblichen Steuererhöhungen kommen. Spitzensteuersatz und die Abschaffung von Steuervorteilen sind da schnell und einfach umzusetzen. Und wer sieht in einer solchen Konstellation die Notwendigkeit, den hälftigen Steuersatz beim Verkauf von Großgerätepraxen bis zu 5 Mio. € zu erhalten………das hat in einer solchen Regierung keinen Platz mehr.

Die Dauer der Regierungsbildung lag in den beiden vergangenen Wahlperioden bei knapp drei bzw. sechs Monaten. Aufgrund der Vielzahl der Koalitionsoptionen und der damit einhergehenden Komplexität der Regierungsbildung wird u. E. erst nach drei Quartalen mit konkreten gesetzlichen Veränderungen zu rechnen sein. Dennoch empfiehlt sich ein zeitnahes Handeln, da zumindest ab Mitte 2022 eine veränderte Gesetzeslage zu erwarten sein wird und der zeitliche Vorlauf einer möglichen Praxisveräußerung nicht unterschätzt werden sollte.

Sie können uns hierzu jederzeit
vertraulich kontaktieren. Wir sind unabhängig und nur Ihrem Wunsch verpflichtet, Ihre Ziele umzusetzen. Zögern Sie nicht….handeln Sie jetzt – es ist Ihre Praxis

Sollten Sie unsere Informationen nicht mehr lesen wollten, darf ich Sie bitten, sich unkompliziert auszutragen. Für Sie eine gute Zeit und eine gute Wahl!!!

Ihr
Heinz Peter Fischer